Frank Beddor - Das Spiegellabyrinth

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    Alyss wächst in einem Land voller Wunder auf. Ihre Einbildungskraft ist so groß, dass alles, was sie sich ausdenkt, automatisch Wirklichkeit wird. Nicht zuletzt dank dieses Talentes wird sie eines Tages Königin sein. Doch an ihrem siebten Geburtstag fällt ihre Tante Redd mit einem Heer ins Wunderland ein. Die Königin, Alyss' Mutter, wird ermordet. Alyss gelingt es zu fliehen - sie nutzt eine Öffnung in die Gegenwelt und gelangt ins viktorianische London, wo sie von einer Straßenkinderbande aufgenommen und schließlich von einer Oxforder Familie namens Liddell adoptiert wird. Der Weg zurück nach Wunderland scheint ihr verschlossen: Alyss hat keine Hoffnung mehr, ihre Heimat noch einmal wiederzusehen. Mac Rehhut jedoch, ein treuer Leibgardist ihrer toten Mutter, hat die Suche nach Alyss nicht aufgegeben und spürt sie in der Gegenwelt auf. Aber auch die Spione der bösen Königin Redd ruhen nicht - sie schickt Mac und Alyss einen Killer hinterher, ein grausames Geschöpf, halb Katze, halb Mensch, das stets ein Grinsen im Gesicht trägt. Der Kampf mit dem Killer ist nicht die letzte Bewährungsprobe für Alyss. Um sich gegen Redd durchzusetzen, muss sie ihren Weg durch das geheimnisvolle Spiegellabyrinth finden, das sich allein für die rechtmäßige Königin auftut ... (Quelle: Amazon)


    Meine Meinung:


    Als ich in der Buchhandlung dieses wunderschöne Cover erblickte und noch den Klappentext las wusste ich: Ich MUSSTE das Buch einfach haben! Das Buch ist in viele kleine Kapitel eingeteilt und obwohl es sehr spannend und schön war kam ich nicht schnell voran, einfach weil ich jedes Kapitel genoss! Der Schreibstil ist exzellent, es macht tierisch Spaß dieses Buch zu lesen und spannend und witzig ist es auch! Einziger Kritikpunkt ist vielleicht die Brutalität, den es gibt viel Krieg, Gewalt und Kampf im Buch. Die Aufmachung ist wunderschön, bei jedem Kapitelanfang kehrt immerwieder ein hübsches Kartensymbol zurück.
    Ich habe das Buch verschlungen, ich leidete und freute mich mit Alyss und ihren Freunden - man konnte so richtig mit den Charakteren mitfühlen. Die meisten Charaktere waren mir entweder auf Anhieb sympathisch oder unsympathisch. Dieses Buch hat es in Windeseile in meine Favoritenliste geschafft - es ist ein Genuss! :klatschen: Daher ganz kar 5ratten

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Ich habe "The Looking Glass Wars" schon Anfang des Jahres gelesen und kann daher nicht mehr gar so viel dazu sagen.


    Mein Problem war, dass ich das Buch ursprünglich für Fantasy für Erwachsene hielt und somit anfangs von der Handlung und der eher einfachen Sprache etwas irritiert war und mich daher auch nicht so recht in die Handlung, die Figuren und die Atmosphäre hineinfühlen konnte. Das änderte sich erst, nachdem ich auf der Verlagswebsite nachgesehen und die Altersempfehlung "ab 10" entdeckt hatte - für ein Jugendbuch war das alles dann schon sehr viel passender.


    Hundertprozentig begeistern konnte mich das Buch zwar auch weiterhin nicht, aber ich denke, wenn man weiß, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, ist es eine durchaus lesenswerte, düstere und spannende Alice-Variante mit ein paar sehr netten Ideen.


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  • Ach ja, was ich noch schreiben wollte:


    Das Buch soll der erste Teil einer Trilogie sein (wobei Teil 2 bisher nicht in Sicht ist). Außerdem gibt es eine (englische) Comicreihe namens Hatter M. Bilder aus dem Comic und weiter (imo sehr ansprechende) Zeichnungen gibt es auf http://www.lookingglasswars.com. Dort kann man außerdem in einen Soundtrack zum Buch reinhören.

  • Vielen Dank für deine Rezension! Ich habe richtig Lust, mit dem Lesen zu beginnen! :smile:
    Leider muss ich noch warten, bis mein Patenkind es gelesen hat. Dann darf ich es mir nämlich ausleihen! Soviel zum Thema: Geschenke und Eigennutz... [size=7pt]*hust*[/size] :zwinker:

    Ich werde kein&nbsp;Geld hinterlassen. Ich werde keinen Aufwand und Luxus hinterlassen. Aber ich möchte ein engagiertes Leben hinterlassen.<br />(Martin Luther King)

  • Nachdem zauberin auf meinen Wunsch hin diese Rezi verfasste, will ich nun auch noch meine Eindrücke schildern.


    Inhalt:


    Alyss wächst als Prinzessin des Wunderlands auf. Ihre Einbildungskraft ist selbst größer als die ihrer Mutter Genevieve, der Herrscherin über das Wunderland. Ihr wird eine große Zukunft prohezeit. An ihrem 7. Geburtstag muss sie allerdings miterleben wie Redd, die Schwester ihrer Mutter, die Macht im matriarchischen Staat an sich reißt und ihre Familie auslöscht.


    Alyss wird gerettet, indem der Anführer der Modisterei, Mac Rehut, sie in eine andere Welt bringt. Sie landet im viktorianischen London, wo sie lernen muss, zu überleben. Sie landet bald in einem Waisenhaus, hat aber Glück und wird schließlich von der Familie Liddell adoptiert und wächst mit ihnen in Oxford auf.


    Niemand glaubt ihr die Geschichte ihrer Vergangenheit und so passt sie sich letztlich der Welt an, in der sie aufwächst - und wechselt sogar ihren Namen in Alice. Dass ihre Fantasie in dieser wissenschaftsgläubigen Gesellschaft verkümmert, darf nicht überraschen.


    13 Jahre später wird sie von Mac Rehut wiedergefunden, der seit der Rettungsaktion auf der Suche nach Alyss ist. Er ist damals nicht in London gelandet, sondern in Paris. Gemeinsam kehren beide in das Wunderland zurück, wo Alyss sich beweisen muss. Der Schlüssel zu ihrer Macht liegt im Durchqueren des Spiegellabyrinths. Doch hat sie überhaupt noch genug Einbildungskraft, um im Wunderland zu bestehen?!


    Meine Meinung:


    Da ich mich nie für Lewis Carrolls Stil begeistern konnte, wolte ich es mal mit einem anderen Ansatz versuchen, das Wunderland kennenzulernen. "Das Spiegellabyrinth" ist klar ein Jugendbuch, aber mit einer spannenden Geschichte. Die Figuren wurden mir, ebenso wie zauberin, schnell sympathisch, bzw. gründlich unsympathisch. Man weiß als Leser ziemlich genau, woran man ist. Einzig Alyss' Jugendfreund Dodd ist bis zum Schluss nicht ganz klar definiert.


    Die Geschichte ist in kurze Kapitel eingeteilt, was mich immer dazu verleitet, noch ein bißchen weiterzulesen, als ich eigenttlich möchte. Und so war der Roman ratzfatz durchgelesen.


    Viele Fragen bleiben offen, weshalb ich darauf hoffe, dass es weitere Bände geben wird. Auf der englischsprachigen Homepage des Autors wird Band 2 "Seeing Redd" für August 2007 angekündigt. Mal sehen, ob ich es mir dann kaufe oder auf die deutsche Ausgabe warte...


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    Nette Lektüre für zwischendurch - gut aufgebaut, spannend, aktionsgeladen und mitunter ziemlich düster. Aber "das gewisse Etwas", um es zu einem unvergesslichen Lesevergnügen zu machen, fehlte ihm. Deshalb begeisterte 3ratten.

    Ich werde kein&nbsp;Geld hinterlassen. Ich werde keinen Aufwand und Luxus hinterlassen. Aber ich möchte ein engagiertes Leben hinterlassen.<br />(Martin Luther King)

  • Aha, endlich ist der 2. Teil angekündingt. Ich hoffe die deutsche Ausgabe wird nicht mehr all zu lange auf sich warten lassen, ich kann es kaum erwarten wieder in Alyss' Zauberwelt einzudringen. :smile:


    marilu: Tolle Rezi :smile: Schön dass es dir gefallen hat.

    &quot;Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.&quot; - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Rezension
    Frank Beddor erzählt in Das Spiegellabyrinth die wahre Geschichte von Alice’s Abenteuern im Wunderland. Eigentlich heißt Alice nämlich Alyss und ist die Prinzessin von Wunderland, einem Land, in dem durch die Macht der Imagination Fantasien real werden.
    Alyss hat schon früh eine sehr starke Einbildungskraft und soll bald mit der Ausbildung zur Königin beginnen. An ihrem siebten Geburtstag fällt jedoch Redd, die böse Schwester der Königin, mit ihren Kartentruppen in den Herzpalast ein, tötet Alyss’s Eltern und tritt die Herrschaft über Wunderland an. Alyss entkommt durch den Teich der Tränen und landet in London, wo sie nach einiger Zeit im Waisenhaus von den Liddells adoptiert wird und Jahre später ein gewisser Charles Dodgson ihre Geschichte niederschreiben wird – allerdings in einer völlig anderen Version.
    Alyss versucht, ihre Herkunft zu vergessen, aber dann holt die Vergangenheit sie wieder ein, denn Wunderland braucht seine rechtmäßige Königin...


    Die Idee dieser düsteren Thriller-Variante von Alice im Wunderland ist originell, die Umsetzung aber leider nur mittelmäßig gelungen.
    Zwar ist das Buch durchaus spannend und lässt sich aufgrund der einfachen Sprache und der sehr kurzen Kapitel, die manchmal gerade mal drei Seiten umfassen, recht schnell lesen, jedoch kommt einfach keine richtige Atmosphäre auf. Eigentlich fantasievolle Einfälle werden flüchtig und lieblos eingeworfen, so dass sie sich kaum einprägen. Ohnehin geht alles sehr schnell, der Showdown am Ende fällt verhältnismäßig kurz aus, Alyss’ Gefühle und ihre Entwicklung werden nur sehr knapp beleuchtet. Die Charaktere bleiben allesamt blass und es ist schwer, mit ihnen mitzufiebern/-fühlen.
    Hauptaspekt sind vielmehr bloß der Krieg in Wunderland und die damit verbundenen Kampfhandlungen. Hat man sich damit abgefunden, dass man die gewohnten, bunten Wunderlandpfade verlassen hat, ist es auch nicht weiter störend, dass die Schilderungen teilweise sehr brutal sind und eine Menge Blut fließt. Trotzdem ist schade, dass Beddor’s Wunderland so gar kein märchenhaftes Flair mehr anhaftet, sondern alles sehr technisch und für die Zeit um 1863 viel zu modern ist. So gibt es schon das TM-Zeichen und Wunden werden nicht durch Zauber geheilt, sondern mithilfe von Manschetten mit NRG-Knoten und Schmelzkernen, Glühstäben, Laserbrennern und künstlich hergestellter Haut, was für mich trotz aller Aufgeschlossenheit für Neues absolute Fremdkörper im Wunderland sind.


    FAZIT: Zwar trifft man auf alte Bekannte, allerdings in völlig veränderter Form. Wenn man sich darauf einlassen kann und kein Problem damit hat, dass Wunder eher technischer Art sind, bietet das Buch spannende und kurzweilige Unterhaltung. Richtig neugierig auf den zweiten Teil Seeing Redd hat es mich allerdings nicht gemacht.


    Bewertung: 3ratten

  • Schon gewusst, dass der Klassiker "Alice im Wunderland" die tatsächlichen Ereignisse hinter den Spiegeln für schwache Nerven beschönigt hat?


    In diesem Buch erfährt der geneigte Leser, was sich im Wunderland tatsächlich abgespielt hat: am siebten Geburtstag von Prinzessin Alyss überfällt die ihre Tante Redd, die sich um ihren Thronanspruch gebracht glaubt, den Herzpalast, tötet Alyss' Eltern und reißt die Macht an sich. Fortan verbreitet sie im Wunderland Angst und Schrecken, zerstört alles Schöne und schickt ihre gefürchteten Kämpfer aus, allen voran der zu allem fähige Kater.


    Alyss gelingt zusammen mit Mac Rehhut, dem kampferprobten Oberhaupt der wunderländischen Polizei, die Flucht durch einen Sprung in den Tränenteich, aus dem noch niemand wiedergekommen ist - und es verschlägt sie (ohne Mac, der in Paris landet) ins viktorianische England, wo sie zunächst auf der Straße landet und über ein Waisenhaus zu Adoptiveltern kommt. Diese glauben natürlich kein Wort von Alyss' Schilderungen über Spielkarten- und Schachfigurenkrieger, magische Kristalle und das Spiegelkontinuum, in dem man sich im Wunderland fortbewegt.


    Jahre vergehen, doch sie kann das Wunderland nicht vergessen, und am allerwenigsten Dodd Anders, ihren Freund aus Kindertagen. Kann es nicht doch noch einen Weg geben, der ihr die Rückkehr ermöglicht?


    "Alice im Wunderland" habe ich leider nie gelesen, weshalb mir der direkte Vergleich fehlt, aber auch ohne diese Vorkenntnisse hat mir das Spiegellabyrinth großen Lesespaß bereitet.


    Das zauberhafte Wunderland, in dem die verwöhnte Prinzessin Alyss von ihren Eltern mit Liebe überschüttet wird und sorglos ihre Späße treibt, verwandelt sich mit Redds Machtergreifung in eine düstere, trostlose Diktatur, in der Meinungsfreiheit und Individualität brutal unterdrückt werden. Ob die Parallelen zur Nazizeit beabsichtigt waren, weiß ich nicht, doch für mich klang das stark an.


    Das Wunderland mit seiner Spiegelwelt hat mir außerordentlich gut gefallen, und selbst die kleinsten Nebenfiguren und Handlungsdetails sind originell und ausgefeilt dargestellt.


    Es geht hart zur Sache bei den Kämpfen zwischen den Anhängern der Weißen und der Schwarzen Imagination, mit Waffen, die weit über das normale Arsenal von Fantasy-Kriegern hinausgehen (schwarze, gefräßige Rosenranken, Kampfkatzen, messerscharfe Spielkarten ...)


    Ein äußerst gelungener Gegenentwurf zu Lewis Carrolls Klassiker (der Schriftsteller spielt übrigens auch eine Gastrolle im Romane) - und der Auftakt zu einer Trilogie um die Spiegelwelt. Man darf auf die Fortsetzung gespannt sein.



    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Der Dezember ist da und ich sollte versuchen, ein paar Rezis zu schreiben. Tatsache ist allerdings, dass ich "Das Spiegellabyrinth" nicht nur schon im Februar gelesen habe, sondern auch noch mitten in der Nacht während eines Lesemarathons. Dementsprechend sind meine Erinnerungen an dieses Buch verschwindend gering und ich bezweifle, dass es für eine richtige Rezension überhaupt reicht. Trotzdem möchte ich wenigstens kurz meine Meinung kundtun:


    Das Original "Alice im Wunderland" habe ich zwar nie gelesen, kenne aber die Geschichte aus diversen Filmen, Erzählungen und Ähnlichem, sodass ich mir zumindest eine ungefähre Vorstellung machen konnte. In meinen Augen hat das Wunderland in "Das Spiegellabyrinth" nicht allzu viel mit dem der Originalversion zu tun. Trotzdem erkennt man es wieder und findet auch fast alle bekannten Charaktere wieder, was ja unter anderem den besonderen Reiz dieses Romans ausmacht. Lustig fand ich vor allem, wie sich Alyss über den Autor ihrer Geschichte aufgeregt hat, der ihre Geschichte nicht nur verharmlost, sondern regelrecht ins Lächerliche gezogen haben soll.


    Die kurzen Kapitel und die recht einfache Sprache haben mir eigentlich recht gut gefallen, für ein Jugendbuch auch ganz passend. Allerdings muss ich sagen, dass dieses Buch im Vergleich mit vielen anderen Romanen für diese Altersgruppe in meinen Augen deutlich besser wegkommt. Es ist zwar an vielen Stellen brutaler, aber auch sehr viel origineller.


    Am besten gefallen hat mir (ich hoffe, meine Erinnerung vermischt da nicht irgendwelche Details...) die Szene im sogenannten Spiegellabyrinth am Ende. Wie auch der Rest des Romanes war es einfach unglaublich spannend.


    Einziger Minuspunkt war, dass mir eigentlich keine der Personen richtig sympathisch geworden oder ans Herz gewachsen ist. Alyss ist einfach ein rotzfreches Gör, deren Handlungen ich teilweise übertrieben und unverständlich fand, und auch mit den anderen Figuren bin ich nicht wirklich warm geworden, warum auch immer.


    Insgesamt ist es aber ein märchenhaftes und gleichzeitig spannendes Jugendbuch, das man sehr schön an einem Nachmittag weglesen kann. Nichts außergewöhnlich Gutes, aber doch lesenswert!


    Bewertung:
    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    :kaffee: