C.S. Lewis - Die Chroniken von Narnia (6. Der silberne Sessel ~ ab 01.06.2007)

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  • Ein Gedanke, der mir heute kam: Wenn man das Ganze wieder von der religiösen Seite her betrachtet - die Bibel glänzt auch nicht mit Details, sondern fokussiert sich auf die Handlungen der Leute. Vielleicht möchte Lewis sich wirklich an die "Vorlage" halten?


    Ich denke, dass trifft den Nagel auf den Kopf. Lewis geht es um seine Botschaft. Er widmet sich ausführlich den Szenen, die zur Übermittlung derselben wichtig sind, der Rest bleibt der Fantasie seines Lesers überlassen.


    Nimm zum Beispiel die von dir kritisierte Stelle:



    Und wie er mutig das Feuer löscht - mit seinen Füssen :entsetzt: Aber ein paar Binden und schon ist alles wieder in Ordnung, ne? :rollen:


    Die Kinder, Prinz Rilian und der Moorwackler haben zu diesem Zeitpunkt andere Probleme. Sie haben Angst, dass die Unterwelt zusammenbricht und sehen sich mit einer großen Menge an (vermeintlich) feindlichen gesinnten Erdmenschen konfrontiert. Lewis hält es nicht für wichtig zu erwähnen, dass Trauerpfützler Schmerzen haben könnte. Wer schon einmal eine Verbrennung hatte, kann sich das denken. Ihm ist wichtiger zu zeigen, dass die Gefahr noch nicht vorüber ist und die eigenen Vorurteile eine ohnehin schon brenzlige Situation noch weiter anheizen können.



    Wie immer geht alles etwas zu einfach, zum Beispiel die Befreiung des Prinzen.


    Ich empfand die Befreiung des Prinzen alles andere als einfach. Zweimal mussten die Kinder und der Moorwackler ihr unbedingtes Vertrauen in Aslan beweisen. Beim ersten Mal als sie vor der schwierigen Entscheidung stehen, den Prinzen loszubinden. Er selbst hat sie davor gewarnt, sie darauf hingewiesen, dass er sie töten könnte, sollten sie ihn in dieser Stunde befreien. Nur das letzte Zeichen Aslans steht dieser Warnung gegenüber. Beim zweiten Mal lullt die grüne Hexe sie mit ihrer Magie ein und versucht, sämtliche Erinnerungen zu löschen. Beide Male ist es der Moorwackler, der seinen unerschütterlichen Glauben beweist und so alle rettet. Er zweifelt am wenigsten, gibt sich ganz in Aslans Hände und bricht damit den Bann.


    Schade fand ich allerdings, dass Lewis nicht wirklich auf die Herkunft der grünen Hexe eingegangen ist. Er behandelt dies mit einem kleinen Nebensatz ab. Natürlich ist es konsequent, da es für seine Botschaft nicht wichtig ist, woher sie stammte. Sie hatte den Part des Bösen zu besetzen, das ist alles. Aber interessiert hätte es mich trotzdem.

  • Ich denke, dass trifft den Nagel auf den Kopf. Lewis geht es um seine Botschaft. Er widmet sich ausführlich den Szenen, die zur Übermittlung derselben wichtig sind, der Rest bleibt der Fantasie seines Lesers überlassen.


    Es erklärt einiges und viele Szenen ergeben mehr Sinn, wenn man sich in der Bibel etwas auskennt. Leider habe ich erst etwas später mit dem "Buch der Bücher" angefangen :breitgrins:


    Ich empfand die Befreiung des Prinzen alles andere als einfach. Zweimal mussten die Kinder und der Moorwackler ihr unbedingtes Vertrauen in Aslan beweisen. Beim ersten Mal als sie vor der schwierigen Entscheidung stehen, den Prinzen loszubinden. Er selbst hat sie davor gewarnt, sie darauf hingewiesen, dass er sie töten könnte, sollten sie ihn in dieser Stunde befreien. Nur das letzte Zeichen Aslans steht dieser Warnung gegenüber. Beim zweiten Mal lullt die grüne Hexe sie mit ihrer Magie ein und versucht, sämtliche Erinnerungen zu löschen. Beide Male ist es der Moorwackler, der seinen unerschütterlichen Glauben beweist und so alle rettet. Er zweifelt am wenigsten, gibt sich ganz in Aslans Hände und bricht damit den Bann.


    Da habe ich mich etwas falsch ausgedrückt - ich dacht eher an die Szene, nachdem sie die Prüfungen überstanden hatten. Die fand ich sehr gut dargestellt, auch den Zwiespalt. Es war einer der wenigen emotionalen Szenen in den bisherigen Büchern (für mich). Aber in meiner Fantasie waren die Ketten um den Prinzen irgendwie sehr dick und stabil, aber ein wenig sägen und schon sind sie kaputt. Aber da sind wir wieder beim obigen Thema: Die Kinder haben sich bewiesen und die eigentliche Prüfung bestanden, natürlich lassen sich die Fesseln ohne weiteres öffnen.



    Schade fand ich allerdings, dass Lewis nicht wirklich auf die Herkunft der grünen Hexe eingegangen ist. Er behandelt dies mit einem kleinen Nebensatz ab. Natürlich ist es konsequent, da es für seine Botschaft nicht wichtig ist, woher sie stammte. Sie hatte den Part des Bösen zu besetzen, das ist alles. Aber interessiert hätte es mich trotzdem.


    Mich hätte das auch interessiert. Aber für die Geschichte ist es, wie du sagst, nicht relevant. Unsere Helden haben anderes im Kopf, als über Schlagen und grüne Frauen nachzudenken. Das Böse ist besiegt, der Glaube an Aslan aufrecht erhalten.

    //Grösser ist doof//

  • Hm...im Prinzip schließe ich mich euch an, allerdings muss ich doch sagen, dass er mir der Teil vom Schloss der Riesen bis zu der Befreiung aus dem Hügel denn doch sehr gut gefiel. Hier fehlte mir eigentlich nichts und im Gegensatz zu den anderen Teilen war es auch nicht zu einfach. Selbst den Fuß des Wacklers fand ich ausreichend gewürdigt, er wird immerhin noch mehrmals erwähnt :breitgrins:
    Das Ende war wieder so naja...ziemlich abgehoben und hätte doch selbst innerhalb dieser Geschichte etwas realer sein dürfen, wobei ich den Werdegang der Direktorin wieder sehr passend fand. Genau den Eindruck habe ich von unseren Politikern öfter :rollen: :breitgrins:
    Ein bisschen putzig fand ich, dass sich Jill und Eustachius von Rillian gar nicht verabschiedet haben, das war in den anderen Büchern doch deutlich anders.

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

    Einmal editiert, zuletzt von Gytha ()

  • Ich muss auch sagen, dass mir dieser Band sehr gut gefallen hat. Definitiv eines der stärkeren Bücher der Reihe.

    //Grösser ist doof//