Bernhard Hennen - Das Nachtvolk (Ein Nibelungen Roman)

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    Klappentext:


    In den Sümpfen Aquitaniens, verborgen hinter einer Nebelwand, lebt das Nachtvolk, ein verirrter Keltenstamm mit eigenen Göttern und einer Feenkönigin. Als am Hof von Worms die Kunde eintrifft, König Gunthers Nichte befinde sich in der Gewalt des Nachtvolks, schickt man den Barden Volker von Alzey zu ihrer Rettung aus – und hofft, sich des unliebsamen Schürzenjägers auf diese Weise für immer zu entledigen. Erzählt man sich doch, daß noch nie ein Mensch lebend den schauerlichen Gefilden des Nachtvolks entkam. Doch das Schicksal nimmt einen anderen Verlauf ...


    Meine Meinung:


    Wie so oft, ist der Klappentext nur halbwegs richtig. Volker von Alzey, Spielmann und Ritter am Hofe von Worms, wird auf Reisen geschickt, damit er nicht weiterhin Frauen hinterhersteigt, von denen er besser die Finger lassen würde. Auf seiner Reise trifft er auf den alten Glauben an die Morrigan. Als gläubiger Christ kann er über die Einfältigkeit der Bauern nur lachen. Doch das Lachen vergeht ihm bald, als er dem Nachtvolk näher kommt als gedacht. Ein zweiter Handlungsstrang erzählt vom Werdegang seines Knechtes Golo, der einen etwas ungewöhnlichen Weg einschlägt.


    Seit "Nebenan" und den "Elfen" mag ich Bernhard Hennens Bücher sehr gerne. Dieses hat mich schon wegen des Covers immer wieder gelockt. Es ist schöne, klassische Fantasy. Die Figuren bleiben etwas flach, ich konnte weder mit Volker noch mit Golo richtig mitfühlen. Trotzdem habe ich sie gerne auf ihrem Abenteuer begleitet. Das Buch las sich schnell und flüssig, das Rätsel um die Morrigan hat mich gefesselt. Leider war es zu schnell vorbei. Den zweiten Nibelungen Roman von Bernhard Hennen, "Der Ketzerfürst", werde ich auf jeden Fall auch noch lesen. Leider habe ich zu spät gesehen, dass dieser eigentlich vor dem "Nachtvolk" kommt, aber beim Lesen ist es mir nicht aufgefallen.


    4ratten

  • Hört sich interessant an. ich habe mir überlegt es zu kaufen
    und weiß nicht genau ob das gut ich da ich bis jetzt nur "Die Elfen", "elfenwinter" únd "Elfenlicht" von diesem autor gelsen habe.

    Ich mach was ich will&nbsp; und das gute daran ist <br /><br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; NIEMAND kann mich davon abhalten!

  • In wie fern unterscheidet es sich von der elfenreihe?

    Ich mach was ich will&nbsp; und das gute daran ist <br /><br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; NIEMAND kann mich davon abhalten!

  • Es kommen keine Elfen, Trolle oder ähnliche fantastischen Wesen vor. Es spielt in einer mittelalterlichen Welt, die Charaktere kennt man aus den Nibelungen. Sie sind auch flacher als in die Elfen, was sich schon aus der Länge des Buches ergibt. Es hat knapp 300 Seiten, da schränkt die Entwicklung von Charakteren natürlich ein. Einen Ollowain wirst Du vergeblich darin suchen. :zwinker:

  • Danke
    Vhl gehts auch ohne Ollowain,
    da ich auch aufs mittelatler stehe

    Ich mach was ich will&nbsp; und das gute daran ist <br /><br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; NIEMAND kann mich davon abhalten!

  • Meine Meinung:


    Das Nibelungen-Setting zu Worms bildet nur den Auftakt zu der Geschichte und versinkt recht schnell in der Versenkung. Dafür gibts einen reisenden Ritter, der zugleich Barde ist (und ausserdem ein Herzensbrecher), einen Diener, aus dessen Blickwinkel die Aktionen seines Herren gar nicht so edel und ritterlich erscheinen, und einen riesengroßen Sumpf, in dem die beiden umher irren und in dem das Nachtvolk lebt, ein kriegerisches Feenvolk.


    Im Vergleich zu Bernhard Hennens Elfenromanen ist "Das Nachtvolk" fast schon als Kurzgeschichte zu bezeichnen. Kaum angefangen, war ich auch schon wieder durch! Das lag unter anderem an der vergnüglichen Handlung; Bernhard Hennen erzählt seine Geschichte von Ritterromantik und Feenmystik so augenzwinkernd, dass ich ich ständig am Schmunzeln war. Versteckte Anspielungen, aber auch deftige Ritter- und sehr bildhafte Kampfszenen, dazu noch die düster-mystische Moorlandschaft, die als Kulisse dient, sind gekonnt miteinander verbunden und ergeben ein rundes Bild. Der phantastische Anteil der Geschichte mutete mir leicht bizarr an, aber letztendlich bin ich auch damit gut zurecht gekommen.


    Wer von Bernhard Hennen einmal keinen epischen Tausendseiter, sondern nur ein nettes Märchen lesen will, soll es ruhig damit versuchen.


    4ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Bernhard Hennen – Das Nachtvolk

    Inhalt:


    Der Barde Volker von Alzey ist ein Frauenheld und Schwerenöter. Als er es eines Tages am Hofe zu Worms eine verheiratete Edelfrau verführt und dabei erwischt wird, schickt man ihn auf eine gefährliche Reise. Er bekommt den Auftrag, die Nichte des Königs vom düsteren Nachtvolk in den Sümpfen zu befreien und zurück an den Hof zu bringen. Und so macht er sich mit seinem Diener Golo auf den Weg, um seine Aufgabe zu erfüllen…


    Meine Meinung:


    Ich bin ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen, da es solch dünnen Büchern meist nicht gelingt, mich richtig einzufangen und zu fesseln. Von Hennen hatte ich vorher schon den dicken Schmöker „Rabensturm“ gelesen, den ich richtig gut fand. Doch wird es dem Autor auf weniger als 300 Buchseiten ebenfalls gelingen, die für ihn typische mythisch-zauberhafte, dichte Stimmung aufzubauen? Doch schon nach den ersten Buchseiten waren meine Zweifel nahezu ausgeräumt und ich war in der Geschichte gefangen.


    Der Plot an sich ist zwar nett, aber nicht unbedingt bahnbrechend neu.
    Doch die Art und Weise, wie der Autor erzählt, wie er seine besondere Stimmung aufbaut, machte es mir dennoch schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Das zeichnet meiner Meinung nach einen guten Erzähler aus: dass er imstande ist, auch eine eigentlich einfache, kleine Geschichte so zu verpacken, dass sie den Leser zu fesseln vermag.
    Er erzählt darüber hinaus mit einem Augenzwinkern und immer wieder aufblitzendem Humor, so dass ich einige Male grinsen musste (zum Glück las ich nicht in der Öffentlichkeit :zwinker:).


    Es wird aus zwei Perspektiven erzählt: derjenigen von Volker und derjenigen seines Dieners Golo. Beide Figuren sind auf ihre Art interessant, wobei mich die Geschichte Golos mehr fesselte, da er eine recht interessante Entwicklung durchmacht. Der Autor verzichtet hier auf Schwarz-Weiß-Zeichnung, so dass beide durchaus auch ihre Schattenseiten aufweisen. Natürlich können die Figuren hier nicht so gut ausgearbeitet werden, wie in einem 1000-Seiten-Schmöker, aber ich konnte trotzdem schön mitfiebern. Sehr gut hat mir auch die Darstellung des Nachtvolks und seiner Herrscherin gefallen, über dessen Gegebenheiten und Gepflogenheiten man im Verlauf des Romans immer mehr erfährt und dadurch gemeinsam mit Volker seine Vorurteile ablegt.


    Alles in allem ist „Das Nachtvolk“ eine kleine, mystisch angehauchte Nibelungengeschichte, die ein schönes Leseerlebnis für Fantasy-Fans bietet.


    4ratten

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen