Robert Harris - Pompeji

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 14.436 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daenerys Targaryen.

  • Hallihallo,


    gibt es hier jemanden, der "Pompeji" schon gelesen hat? Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren, denn ich war nicht so angetan von dem Buch. Die Kritiken gehen recht weit auseinander, aber och fand es wirklich nur mäßig. Es war nicht nur manchmal sehr zäh zu lesen, es störten mich auch verschiedene neuzeitliche Ausdrücke!


    Iris, kannst Du mir da weiterhelfen? Sind Ausdrücke wie "Titten", "guter Fick" und die Geste des obszönen Mittelfingers in einem historischen Roman, der um kurz nach Christi Geburt spielt, realistisch? Ich kann das nicht so richtig beurteilen, es erschien mir einfach unpassend.


    Die Beschreibungen des römischen Aquädukts war recht eindrucksvoll, aber ich hätte mir noch ein bißchen mehr davon gewünscht.


    Was sind eure Meinungen zum Buch? Falls es jemanden interessiert: Meine Rezi


    Liebe Grüße
    nimue


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Hallo Nimue!


    Zitat von "nimue"

    Iris, kannst Du mir da weiterhelfen? Sind Ausdrücke wie "Titten", "guter Fick" und die Geste des obszönen Mittelfingers in einem historischen Roman, der um kurz nach Christi Geburt spielt, realistisch?


    Nicht wirklich ... Wir haben ja ausgerechnet aus Pompeji reichlich Grafitti, und durch die Komödien des Plautus, die Gedichte des Catull und die giftigen Spötteleien Martials und Juvenals ist eine Menge Schmutzsprache überliefert. Aber meine Pompeji-Lektüre scheiterte ausgerechnet an diesem doch arg amerikanisch gefärbten "Lokalkolorit", mit dem er die "Zustände wie im Alten Rom" herbeizieht.


    Für besagtes F-Verb gibt es tatsächlich ein exaktes Pendant futuere (wenn's jemand genauer wissen will, hier mal die Stammformen: futuo, futu(v)i, fututum - auch als diverse verstärkende Komposita ähnlich wie im Dinglischen "abgef..." :zwinker: ).
    Allerdings benutzte man das wohl nicht als Hauptwort, sondern drückte sich eher verbal auf ("gut gef... haben").


    Körperteile wurden eher durch passende Adjektive oder Verniedlichung abgewertet. Man pflegte die Dinge beim Namen zu nennen und nicht zu umschreiben. :zwinker:


    Der "Stinkefinger" ist m.W. nicht üblich gewesen, dafür aber die "Feige": Man balle die Faust und lasse den Daumen zwischen Zeigefinger und MIttelfinger durchlusen. Das war offenbar gemeineuropäisches "Fluchgut", denn die Geste ist nicht nur in Italien und Griechenland, sondern auch bei Moorleichen bis rauf nach Dänemark erhalten. :zwinker:


    Zitat

    Ich kann das nicht so richtig beurteilen, es erschien mir einfach unpassend.


    Mich hat gestört, dass er in diesen Dingen ständig vor dem Hintergrund moderner Prüderie und Pseudo-Offenherzigkeit operiert hat. Ich befand mich permanent unter "heutigen Amerikanern", nicht unter Römern. Die sind irgendwie ... anders. Schwer zu erklären, aber wenn man ein paar von den oben genannten Autoren mal gelesen hat, dann befremdet einen die Art der Darstellung.
    Allerdings denke ich, dass das beabsichtigt ist, da es insgesamt eher als ein moderner Roman auftritt.
    Herzliche Grüße :blume:
    Iris :sonne:

  • hallo nimue und iris,
    ich habe das buch eigentlich sehr gerne gelesen und es auch recht spannend gefunden. allerdings frage ich mich nun nach euren aussagen, ob ich es zu *schnell* zu oberflächlich gelesen habe, denn an "...die Geste des obszönen Mittelfingers ..." kann ich mich nun gar nicht mehr erinnern.
    allerdings muß ich euch zustimmen, der roman hat *modern* gewirkt. alles in allem hat mir das buch aber doch gefallen.
    ich muß aber gestehen, nicht allzu viele historische romane zu lesen und so habe ich auch keinen wirklichen vergleich zu anderen autorInnen dieses genres.


    könnt ihr mir vielleicht historische romane (in erster linie interessiert mich italien) empfehlen?
    da ich bald für einige wochen im latium urlaub machen werde, interessieren mich gerade bücher die in dieser gegend (zwischen rom und paestum) angesiedelt sind. an zeitgenössischer und reiseliteratur habe ich ja keinen mangel :zwinker:


    zur einstimmung habe ich zum wochenende von PETER PRANGE *die principessa* gelesen. ehrlich gesagt hatte ich ein wenig bedenke und dachte es würde sich um einen kitschigen liebes-historien-schmöker handeln. natürlich hat auch die liebe eine wichtige rolle gespielt *ggg*, aber im großen und ganzen fand ich die geschichte über lorenzo bernini und dessen konkurrent borromini sehr interessant und auch gut erzählt.



    liebe grüße
    vienna :urlaub:

    "a woman must have money and a room of her own .... " Virginia Woolf

  • Hallo Vienna!


    Zitat von "vienna"

    könnt ihr mir vielleicht historische romane (in erster linie interessiert mich italien) empfehlen?
    da ich bald für einige wochen im latium urlaub machen werde, interessieren mich gerade bücher die in dieser gegend (zwischen rom und paestum) angesiedelt sind.


    Ich bin mehr als nur geneigt zu sagen: Die Rom-Reihe von Colleen McCullough, aber das sind ein paar tausend Seiten ... :zwinker: Trotzdem: Fang mit Die Macht und die Liebe (saublöder deutscher Titel! Orig.: The First Man in Rome) an, dann Eine Krone aus Gras (Orig.: The Grass Crown)! :smile:
    Ansonsten finden sich mehrere Roman Mystery-Reihen zu Schmökern: John Maddox Roberts SPQR-Reihe, Lindsay' Davis Romane um den Detektiv Didius Falco (wie der Name schon nahelegt: die Romane beziehen sich stark auf Chandlers Philipp-Marlowe-Reihe) und Steven Saylor.
    Daneben gibt es ein paar Klassiker wie Lewis Wallace' Ben Hur, Henryk Sinkiewicz' Quo vadis? und Felix Dahns Ein Kampf um Rom, dazu ein paar Reißer von Philipp Vandenberg (u.a. Caesar und Kleopatra).
    Ansonsten musst du dich mal umschauen. Das Thema Pompeji scheint im Augenblick ein wenig zu "boomen", aber das spielt in das Campania.
    Herzliche Grüße und einen schönen Urlaub! :blume:
    Iris :sonne:

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Iris"


    Nicht wirklich ... Wir haben ja ausgerechnet aus Pompeji reichlich Grafitti, und durch die Komödien des Plautus, die Gedichte des Catull und die giftigen Spötteleien Martials und Juvenals ist eine Menge Schmutzsprache überliefert. Aber meine Pompeji-Lektüre scheiterte ausgerechnet an diesem doch arg amerikanisch gefärbten "Lokalkolorit", mit dem er die "Zustände wie im Alten Rom" herbeizieht.


    Wenn ich auch noch meinen Senf dazu geben darf: Soweit ich mich erinnere, stehen bei den römischen Dichtern eher die verschiedenen Varianten des Koitus im Vordergrund (v.a., um einen anderen zu beschimpfen!): zwischen Männern, zwischen Frauen, zwischen Männern und Frauen, und dann den ganzen Dr. Sommer oder Oswald Kolle rauf und runter ...


    Zitat von "Iris"

    Für besagtes F-Verb gibt es tatsächlich ein exaktes Pendant futuere (wenn's jemand genauer wissen will, hier mal die Stammformen: futuo, futu(v)i, fututum - auch als diverse verstärkende Komposita ähnlich wie im Dinglischen "abgef..." :zwinker: ).
    Allerdings benutzte man das wohl nicht als Hauptwort, sondern drückte sich eher verbal auf ("gut gef... haben").


    Noch heute m.W. in jeder Tochtersprache des Latein zu finden ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • danke für die tipps, IRIS. ich werde die bücher einmal genauer begutachten.
    allerdings, ob ich mit colleen mc cullough etwas anfangen kann???? ihr *dornenvögel* finde ich furchtbar kitschig :rollen:


    john maddox roberts könnte da schon eher etwas sein.


    ciao
    vienna

  • Hallo Vienna!


    Zitat von "Anonymous"

    allerdings, ob ich mit colleen mc cullough etwas anfangen kann???? ihr *dornenvögel* finde ich furchtbar kitschig


    Das hat mich auch ewig lange von ihren "Rom-Schinken" abgehalten - ich muss allerdings sagen, dass McCullough offenbar zwei Seelen in ihrer Brust hat: die einer Kitsch-Autorin und die einer Historikerin. Die Rom-Romane sind definitiv nicht kitschig!


    Fall du nach deiner Rückkehr vom Rom-Virus infiziert sein solltest, kannst du dir ja noch meinen Tribun zulegen - reichlich Infos gibt's in diesem Forum in <a href="http://www.literaturschock.de/buecher/3453873599.htm">Nimues Rezi</a> und in der entsprechenden <a href="http://www.literaturschock.de/forum/viewtopic.php?t=142">Leserunde</a>.
    Herzliche Grüße :blume:
    Iris :sonne:

  • danke IRIS!!
    dann werde ich mir die ROM bücher von McCullough doch noch näher ansehen.
    übrigens hatte ich heute in der buchhandlung deinen *tribun* schon in der hand. es war nur zu wenig zeit zum hinein lesen. das werde ich aber nachholen ;)


    liebe grüße

    &quot;a woman must have money and a room of her own .... &quot; Virginia Woolf

  • Zitat von "Iris"

    Der "Stinkefinger" ist m.W. nicht üblich gewesen, dafür aber die "Feige": Man balle die Faust und lasse den Daumen zwischen Zeigefinger und MIttelfinger durchlusen.


    :entsetzt: Hilfe! Diese Geste mache ich oft unbewusst, z.B. wenn ich nervös bin, oder wenn ich mich beim Laufen sehr anstrenge. Hoffentlich kommt mir dabei niemand in die Quere, der sich mit antiker Körpersprache auskennt! :elch:


    Bye bye,
    Bluebell

    [color=darkblue]&quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Hallo Vienna!


    Zitat von "vienna"

    übrigens hatte ich heute in der buchhandlung deinen *tribun* schon in der hand. es war nur zu wenig zeit zum hinein lesen. das werde ich aber nachholen


    Ich habe eine Leseprobe auf meiner Site - zumindest den kompletten Prolog (ca. 20 Seiten) findest du da. :smile:
    Herzliche Grüße :blume:
    Iris :sonne:

  • Hallo Bluebell!


    Zitat von "Bluebell"

    Hilfe! Diese Geste mache ich oft unbewusst, z.B. wenn ich nervös bin, oder wenn ich mich beim Laufen sehr anstrenge. Hoffentlich kommt mir dabei niemand in die Quere, der sich mit antiker Körpersprache auskennt!


    Wenn dich also jemand auf deinen Joggingtouren breit angrinst, weißt du jetz, du hast einen Experten vor mir - oder mich! :elch:
    Herzliche Grüße :blume:
    Iris :sonne:

  • Zitat von "Iris"

    Die Rom-Romane sind definitiv nicht kitschig!


    Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe allerdings die "Dornenvögel" nie gelesen, mir hat schon der Film gereicht.


    Ich finde jedoch, daß die Bücher in ihrer Qualität nachlassen, wie so oft bei Serien, die mehr als drei Bände umfassen. Ich habe nach "Caesar's Women" aufgegeben.



    Der Stinkefinger stammt aus dem Mittelalter. Um einen Bogen richtig zu benutzen, hält man den Pfeil zwischen Zeige- und Mittelfinger, was dazu führte, daß einige Franzosen englischen Gefangenen den Mittelfinger abschnitten, worauf die Geste als ein "ätsch, ich hab' ihn noch" entstand und sich später zu einer anrüchigen Geste weiterentwickelte.

    Alamir

  • Der Untergang einer dekadenten Gesellschaft - Pompeji


    Historische Begebenheiten faszinieren seit jeher und wecken die kindliche Neugier in uns Nachkommen. Die Faszination nimmt zu, je einschneidender das Ereignis auf die Existenz der damals Lebenden ist. Der Untergang der Titanic und kürzlich der Kampf um Troja zeigen: Untergangsgeschichten haben großes Publikum. So liegt das Anfang 2004 erschienene Buch von Robert Harris “Pompeji” genau im Zeitgeist.


    Die letzten Augusttage des Jahres 79 n.Chr. brechen an. Es ist heiß, und nur das Wasser in den öffentlichen Bädern lindert die quälende Hitze. Attilius, der neue Wasserbaumeister des Aquädukts Aqua Augusta kommt aus Rom nach Misenum an den Golf von Neapel, um die Nachfolge des verschwundenen Exomnius anzutreten. Das Unheil kündigt sich an. Zahlreiche Brunnen und Bäder verströmen einen penetranten, für Fische tödlichen Schwefelgestank. Nur wenige Stunden später kommt die Nachricht, dass in zahlreichen Städten rund um den Vesuv das Wasser nicht mehr fließt. Wasser bedeutet Leben und vor allem Macht. Wasser ist Ausdruck der Zivilisation im Römischen Reich, denn nur dieses verfügt zu jener Zeit über derart ausgeklügelte Systeme der Wasserversorgung und der Bäderkultur.


    Attilius bricht auf, um die undichte Stelle in der Aqua Augusta zu finden. In Pompeji trifft er Ampliatus, einen ehemaligen Sklaven, der durch illegalen Immobilienhandel reich geworden ist und sein Vermögen mit privaten Bädern (und Wasser!) mehren will. Ampliatus bietet Attilius an, zusammenzuarbeiten und das öffentlich zugängliche Wasser der Aqua Augusta zu Geld zu machen. Attilius lehnt ab und wird so zum Feind nicht nur von Ampliatus, sondern auch habgieriger Politiker in Pompeji, die die lebensbedrohende Gefahr, die vom Vesuv ausgeht, nicht wahrhaben wollen.


    Das Buch “Pompeji” schildert die Suche Attilius und seiner Helfer nach dem Leck im Aquädukt. Vor allem befasst sich der Roman aber mit dem sündigen, leichtlebigen Pompeji mit seinen Bordellen, S.e.x.-Orgien und selbstredend der heraufziehenden Katastrophe. Der Vulkan bricht aus und unter Steinhagel und Lava wird Pompeji verschüttet.


    Der Bestsellerautor Harris zeigt in knappen Worten die Dekadenz der pompejanischen Gesellschaft und die blühende Korruption auf. Holzschnittartig schildert Harris die Charaktere der Figuren, überlässt dem Leser und seiner Phantasie die Feinzeichnung. Die Hauptfiguren sind neben Attilius und Ampliatus, dessen Tochter Corelia, die ihr Herz für Attilius entdeckt, Corax, der Widersacher und Intrigant und Plinius, der Universalgelehrte, der noch in seinem Untergang die Details des Vulkanausbruchs akademisch analysiert.


    Der britische Autor ist ein guter Handwerker, er webt in den Anfang der Kapitel Zitate aus Werken der Vulkan-Forschung ein und hat sorgfältig historische Details in seinen Roman aufgenommen. Einen Großteil der Faszination bezieht das Buch jedoch aus der heraufziehenden Apokalypse, dem Wissen um das Schicksal von 20.000 Menschen. Für uns ist der Ausbruch des Vesuvs ein Glücksfall, da wir durch die von Stein umgebenen Körper und Häuser heute wissen, wie die Pompejaner lebten und - starben.


    Es ist ein runder, lockerer Roman geworden, in seiner Sprache einfach und zugänglich. Wer “Pompeji” liest, muss jedoch auf eine großartige literarische Leistung verzichten, darum ging es Harris wohl auch nicht. Eine gute Lektüre ist das Buch trotzdem allemal durch die spannende Geschichte um Korruption und die historisch korrekten Details aus dem Leben der Pompejaner. “Pompeji” ist absolut urlaubs- und wochenendgeeignet.


    Doreén Pick


    “Pompeji” von Robert Harris, erschienen im Heyne-Verlag 2004, 20 Euro


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Hallo Doréen!


    Okay, ich wage mich jetzt doch mal auf 's Eis und bekrittele einen berühmten Kollegen ...


    Harris' Pompeji ist sicherlich ein professionell geschriebener Unterhaltungsroman und eine tolle Parabel auf die heutigen USA - aber ihn als historischen Roman zu bezeichnen, dafür ist mir gerade dieser Anteil viel zu schwach geraten.
    Obwohl der technische Teil weitgehend stimmig ist, kriege ich bei der Mentalitätsfrage als Fachfrau extreme Bauchschmerzen bis hin zu Übelkeit. Da laviert Harris zugunsten der Parabel zwischen den wüstesten Kolportagen und Vorurteilen über die "Zustände wie im Alten Rom", dass meinereiner wirklich nur noch den Kopf schütteln kann.


    Insofern ist mein Urteil gespalten: Als Unterhaltungsroman und moderne Parabel wirklich gut und hoffentlich auch wirkungsvoll - als historische Literatur kommt er mit einer wohlwollenden 4+ weg.
    Und das finde ich für einen graduierten Historiker echt peinlich! :grmpf:


    Naja, vermutlich musste das Buch (wie Troja) USA-tauglich sein ... :roll:
    Herzliche Grüße, :blume:
    Iris :sonne:

  • Also das Lesen von diesem Buch hat ja richtig weh getan. Aber was anderes habe ich mir eh nicht bei Harris erwartet. Der Höhepunkt war zweifelsohne der Stinkefinger, Effenberg lässt grüßen. Besonders weh getan hat, dass Harris offenbar meinte, er müsse unbedingt alles modern in die heutige Zeit katapultieren. Da sind beim Geschlechtsverkehr schon Worte eingesetzt, die für die damalige Zeit einfach nicht passen!
    Stellt euch vor, wenn jemand in einem Mittelalterroman schreiben würde: Zuerst geilten sie sich auf, dann rammelten sie sich nieder! So in etwa kommt mir Harris Werk vor.
    Und natürlich nicht zuletzt die falsche Darstellung von dieser einst so blühenden Stadt. Schade ums Geld. :(


    mfg

  • Zitat von "Historikus"

    Stellt euch vor, wenn jemand in einem Mittelalterroman schreiben würde: Zuerst geilten sie sich auf, dann rammelten sie sich nieder!mfg


    applaudit.gif grinsschild.gif lachtot.gif

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • hab es auch grad gelesen. zuerst hatte ich mich so auf das buch gefreut, aber dann wurde es von kapitel zu kapitel schlechter.
    obwohl die idee, die ganze geschichte über das aquädukt aufzusäumen eigentlich gut ist, nur in der umsetzung hat es schon sehr starke mängel gegeben.


    vor allem gestört hat mich, dass man eigentlich nie richtig in pompeij war. Gerade wenn man schon einmal dort war hätte das einen besonderen reiz, aber das bleibt fast völlig aus.


    es kommt bei dem Buch keine Spannung auf. Natürlich gerade bei dem Thema schwer, aber wenn man dann so einen Zugang wählt, muss man das irgendwie alternativ machen, weil man hat den Eindruck, dass das Buch für Menschen geschrieben ist, die keine Ahnung davon haben, dass der Vesuv ausbricht.


    historische Athmosphäre will auch einfach keine aufkommen.

  • Zitat von "Bluebell"

    :entsetzt: Hilfe! Diese Geste mache ich oft unbewusst, z.B. wenn ich nervös bin, oder wenn ich mich beim Laufen sehr anstrenge. Hoffentlich kommt mir dabei niemand in die Quere, der sich mit antiker Körpersprache auskennt! :elch:


    Upsi ... da sind wir schon zwei :redface: ... jetzt weiß ich auch, warum mein Freund neulich meinte: "Das macht man aber nicht!" :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Mein Freund hatte sich das Buch gekauft. Als ich meine Urlaubslektüre dann durch hatte, machte ich mich über seine her. Wäre mir am Strand nicht zu langweilig gewesen, hätte dieses Buch wohl zu den wenigen gehört, die ich nie zu Ende gelesen habe (und das war bisher nur eines: Robinson Crusoe).
    Ich fand die Sprache einfach zu unangemessen für einen historischen Roman.

  • Hm ... ich hatte mir auch mehr von dem Buch versprochen.


    Die Stellen, wo es um das Aquädukt ging, wo es beschrieben wurde, waren interessant - was für eine Bauleistung!


    Aber die Story selber war eher mäßig, und der Stinkefinger hat mich auch ziemlich gestört :rollen:


    Das kann der Gute wirklich besser!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen