Simone Behnke - Mittsommernächte

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    <b>Klappentext</b>
    Eigentlich wollte Caroline nur für eine Saison auf dem Kreuzfahrtschiff arbeiten, das seine Passagiere in die atemberaubende Weiten der Antarktis entführt. Doch dann lernt sie Nils kennen, der auf einer einsamen Station das Leben der Pinguine erforscht. Er ist es, der ihr die Schönheit des Kontinents näher bringt. Doch als Caroline sich in ihn verliebt, entdeckt sie, dass Nils ein Geheimnis hat. Wovor versteckt sich der sensible Mann, der fern von jeder Zivilisation lebt? Als der Winter näher rückt, wird Caroline vor eine Entscheidung gestellt, die ihr Leben verändert ...


    <b>Meine Rezension</b>
    Liest man den Klappentext, denkt man sich etwas wie „Eine Liebesgeschichte in der Antarktis“ aber Simone Behnke belehrt den Leser mit diesem Buch eines Besseren, denn es geht nicht nur um die Liebe die Gästebetreuerin Caroline in der Antarktis, vielmehr findet sie gleicher Maßen eine Liebe zum menschenfeindlichsten Kontinent, der Antarktis selbst. Als allein erziehende Mutter, mit Tochter Laura unterwegs, ist Caroline nicht gern zuhause, wo sie das Haus mit ihren Eltern teilt, doch nicht so richtig weiß sie woran es liegt und ob sie vor ihrem Leben weg läuft oder einfach auf der Suche ist. Als sie dann bei einer Expedition ins ewige Eis den „Pinguinmann“ Nils Anderson kennen lernt entwickelt sich zwischen den beiden ein zartes Band und aufgrund ihrer zahlreichen Trennungen, da die Männer in der Polarnacht von der Außenwelt abgeschnitten sind und Caroline nur Saisonweise auf dem Schiff arbeitet, finden beide zuerst nicht recht zueinander. Bevor Caroline die Station verlässt, hinterlässt sie Nils die Auflagen für ein pikantes Phantasiemenü, aus Charme, Witz und Provokation. Doch wieder zu hause weiß sie nicht mehr ob sie zurück möchte, da sie ihrer Tochter gegenüber eine Verantwortung trägt. Als sie sich doch entscheidet merkt sie umso mehr das ihre und Nils' Zukunft mehr als ungewiss ist, denn kann der Mann aus dem Eis sein Leben für die an ihre Familie gebundene Caroline wirklich aufgeben?


    Die gesamte Handlung dieser faszinierenden und zugleich zarten Romanze wird von einem unglaublichen Hintergrundwissen über die Themen der Antarktis und deren menschliche und tierische Bewohner umrahmt. So erfährt man wie es ist in der Polarnacht zu überwintern und schon das Aussehen und die Funktionsweise einer solchen Polarstation sind für einen Laien sehr faszinierend. Hinzu kommen wundervolle Beschreibungen der zwar eintönigen aber sehr eindrucksvollen Eislandschaft. Auch durch das von Nils bereitete Menü erfährt man mehr über einzelne Standpunkte auf dieser kleinen Welt und ebenso über die Charaktere. Das Buch zeichnet sich meiner Meinung nach über nahezu fabelhafte Überleitungen aus, die die Aspekte der wissenschaftlichen Hintergründe und die Gefühle und Handlungen der Charaktere miteinander Verknüpfen. Das einzige was mir nicht gefallen hat, war das man anfangs mit den etwas zu langen Sätzen und der gewöhnungsbedürftigen Sprache aufgrund vieler Fachbegriffe nicht so recht warm werden konnte, was sich aber zum Glück bald gelegt hat und das einzige Manko des Buches für mich geblieben ist.


    Zudem flechtet die Autorin auch noch den Aspekt der Gesellschaftskritik mit ein, da die Antarktis und deren Bewohner aus den verschiedensten Nationen in ihrer kleinen Welt ein tolles Beispiel dafür sind, wie verschiedenste Kulturen und Völker friedlich und sogar sehr gut miteinander auf dem gleichen Land auskommen können. Besonders der Epilog zeigt auf, das Simone Behnke viel weiter geht als nur bis zur letzten Seite dieses Buches und jeder Leser bleibt sehr nachdenklich zurück, nachdem er wahrscheinlich selbst bereits seine liebe zu diesem faszinierenden Fleck der Erde entdeckt hat.


    Es ist schwer alle beeindruckenden Aspekte dieses Buches in eine Rezension zu fassen, aber wer sich auch privat für die Antarktis interessiert und schon immer mal in die Welt der süssen Pinguine entführt werden wollte, der liegt mit diesem „Winter-Buch“ genau richtig. Umrahmt von einer eben nicht alltäglichen Liebesgeschichte, die mit vielen Überraschungen für den Leser aufwartet, das ideale Programm für Tage an denen man lieber zu hause bleibt!


    <b>Meine Wertung:</b> 4ratten


    Hinweis: Auf Leserunden.de kann eine von der Autorin begleitete Leserunde dazu stattfinden!

    ♪♫♪<br /><br />Luci ♥<br /><br />&lt;a href=&quot;http://www.BuchSaiten.de&quot;&gt;Mein Bücherblog: BuchSaiten.de&lt;/a&gt;<br /><br />SLW 2010 - 4/10 noch 6 Bücher<br /><br />Das gute Gefühl, ein schönes Buch beendet zu haben ist irgendwie nicht vergleichbar ♥

  • Hallo!


    Ich bin keine große Freundin von Büchern, in denen eine Liebesgeschichte die Haupthandlung ist. Trotzdem habe ich mich entschieden dieses Buch zu lesen. Warum? Es ist der Schauplatz der mich fasziniert. Ich habe bereits einige Sachbücher über die Antarktis gelesen und kam auf die Idee, dass ein Roman, der da spielt, schon allein wegen dem Handlungsplatz interessant sein muss.


    Zum Glück wird hier nicht nur kurz ein bisschen Eis beschrieben und dann kommt es zum Romantischen, sondern es gibt auch Hintergrundinformationen über diesen eisigen Kontinent, von denen ich andere schon kannte und anderes erstmal so hingenommen habe um mich später noch genauer zu informieren.
    Dem Leser wird die Schönheit dieses Ortes nähergebracht ohne das es dabei unglaubwürdig wird.


    Caroline stehe ich etwas skeptisch gegenüber. Sie ist keine von den Figuren, die ich sofort leiden konnte und auch am Ende mochte ich sie nicht besonders. Sie weiß offensichtlich überhaupt nicht, was sie will und das ständig hin und her am Anfang nervte mich ein wenig.
    Ihre Tochter Laura ist niedlich, aber benimmt sich manchmal für ihre jungen Jahre ein wenig seltsam, mag an den vielen Reisen liegen oder auch nicht...
    Die Polarforscher sind interessante Leute, auch wenn mir Matthias mit seinen andeutenden Aussagen (Gemeckere) zeitweise ziemlich auf die Nerven ging.


    Die Liebesgeschichte würde ich nicht gerade als bezaubernd beschreiben, doch sie ist ganz schön.


    Mir gefällt das Ende. Ich hatte gar nichts erwartet und bekam ein Ende, das mir gefiel.


    Der Prolog ist raffiniert, da man erst am Ende wirklich erfährt, was es damit auf sich hat.


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße


    Nirika

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser