Bill Bryson "Eine kurze Geschichte von fast allem"

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  • Klappentext
    Wie groß ist das Universum? Was wiegt unsere Erde? Und wie ist das überhaupt möglich – die Erde zu wiegen? Auf diese und viele andere Fragen hat Bill Bryson in der Schule nie Antworten erhalten. Nun hat er sich selbst auf die Suche nach ihnen gemacht und dabei eine atemberaubende Reise durch Raum und Zeit angetreten. So entstand ein fundiertes, kluges und höchst vergnügliches Buch über die Wunder der Welt, mit unvergleichlichem Witz und Charme geschrieben.


    Der Autor
    Bill Bryson wurde 1951 in Des Moines, Iowa, geboren. 1977 zog er nach Großbritannien und schrieb dort mehrere Jahre u. a. für die Times und den Independent. Mit seinem England-Buch „Reif für die Insel“ gelang Bryson der Durchbruch und heute ist er in England der erfolgreichste Sachbuchautor der Gegenwart. 1996 kehrte Bryson mit seiner Familie in die USA zurück.


    Das Buch
    Wer Bill Brysons Reiseberichte kennt und bei diesem Buch ähnliches erwartet, wird sicher enttäuscht. „Eine kurze Geschichte von fast allem“ (erschienen 2004) ist zwar im weitesten Sinn auch ein Reisebericht, aber einer über die Entstehungsgeschichte unseres Planeten und die Entwicklung des Lebens. Bryson streift eine Vielzahl von Fachbereichen, angefangen bei der Astronomie über Paläontologie, Geologie, Chemie, Biologie und Ozeanographie bis hin zur Evolution - um nur einige zu nennen. Es ist eines der wenigen Sachbücher, die auch ohne große Vorkenntnisse für Otto Normalverbraucher verständlich sind. Anhand von alltäglichen Situationen zieht Bryson Vergleiche, um die Mysterien einzelner Fachgebiete zu enthüllen und schafft es dadurch, Neugier zu wecken. Bei aller Sachlichkeit kommt jedoch der Brysonsche Humor nicht zu kurz – jedes Kapitel ist garniert mit seinen typischen humorvollen Randbemerkungen.


    Für mich ist dieses Buch eines derer, die jeder naturwissenschaftlich Interessierte im Bücherschrank haben sollte. Es klärt nicht nur viele Fragen sondern macht auch Lust, sich noch mehr Einblick in Themen zu verschaffen, die nur kurz angesprochen werden und neues Interesse aufkommen lassen. Lediglich der astronomische Teil des Buches, der übergreift in die Physik bis hin zu den Atomen, ging mir mit der Zeit etwas zu sehr in Detail, was aber daran liegen mag, dass die Entwicklung der Erde, die damit beschrieben wird, auch einen Großteil der Erdgeschichte einnimmt. Wer angeregt wird, sich weiter zu informieren, findet im Anhang eine umfangreiche Auflistung der diversen Quellen sowie ausführliche Hinweise auf weitere Literatur zu den verschiedenen Themen.


    Wie der Titel schon sagt, handelt es sich lediglich eine kurze Geschichte von fast allem, die unmöglich in aller Ausführlichkeit über jedes einzelne Fachgebiet referieren kann. Trotzdem ist es ein Buch, das man auch öfter lesen kann, um immer wieder etwas Neues zu entdecken. Mir hat es großen Spaß gemacht, daher vergebe ich


    5ratten

  • Hallo Doris :winken:


    vielen Dank für deine schöne Rezension! Ich habe vor ca. 2 Wochen mit dem Buch begonnen, bin aber bisher leider noch nicht über das 2. Kapitel hinaus gekommen. Das liegt aber nicht daran, dass es mir nicht gefällt, ich habe nur gerade noch ein paar andere Bücher hier liegen und eines davon fesselt mich sehr!
    Bill Brysons typischer Humor ist mir aber auch schon auf den wenigen Seiten aufgefallen - ich mag ihn sehr.

  • Ja, danke schoen.


    Ich habe vor einigen Wochen angefangen das Hoerbuch auf Englisch waehrend des Buegelns anzuhoeren..konnte aber irgendwie nicht 100% folgen :zwinker:
    Jetzt habe ich beschlossen, das Buch auf deutsch zu lesen. :breitgrins:

  • Doris


    :klatschen::klatschen: Ui, das freut mich sehr, dass sich mein Buchtipp tatsächlich als Volltreffer herausgestellt hat! Ich wußte ja, dass es dir gefallen wird! :winken::knuddel:

  • Ich hab das Buch etwa um Weihnachten rum gelesen und hatte es in wenigen Tagen durch.


    Wem sowas gefällt, dem sein die "Rundwelt-Trilogie" von Terry Pratchett ans Herz gelegt! Hier gibt es immer ein Kapitel "Scheibenwelt" und ein Kapitel "Science" im Wechsel. "Eine kurze Geschichte von fast allem" hat mich sehr daran erinnert!

    Lese grade: "A long way down" (engl.) von Nick Hornby
    <br />Zuletzt gelesen:
    <br />&quot;Ritus&quot; von Markus Heitz
    <br />&quot;Extremely Loud and Incredibly Close&quot; (engl.) von J.S. Foer

  • Was für eine schöne Rezension, die sehr neugierig auf das Buch macht :winken: Gott sei Dank liegt es schon auf meinem SUB und wartet schon drauf von mir gelesen zu werden. Bill Bryson ist ohnehin einer meiner Lieblingsautoren.
    Jetzt brauch ich nur noch etwas Zeit um endlich mit dem Buch anfangen zu können. :smile:

  • Scheint die richtige Zeit für dieses Buch zu sein, ich lese es nämlich auch gerade :)

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • *erleichtert* Ich freue mich, dass euch meine Rezi gefällt :knuddel: . Viel Spaß all denen, die das Buch noch vor sich haben!


    Liebe Grüße
    Doris

  • Ich hab's auch vor einiger Zeit ausgelesen, und es hat mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen. Meine Rezi findet sich hier.

    Viele Grüße aus dem Zwielicht<br />[size=9px]Rihla.info | blooks - Rezensionen und mehr<br />[b][url=http://www.librarythi

  • Hallo,


    frisch aus dem Urlaub hab ich gleich eine Rezi für euch - ich liebe diese Buch!!!!


    Inhalt:
    Bill Bryson stellt in seinem Buch die komplexen Zusammenhänge in Universum, Sonnensystem und auf unserer Erde vor. Vom Urknall bis zum Jetztmensch werden Erkenntnisse und deren Entwicklung erklärt und in Zusammenhang gebracht. Dies alles passiert in einer für Laien verständlichen oft auch mit humorisitischen Einwürfen untermalten Art ohne eine gewisse Tiefe missen zu lassen.
    In wieweit alle dargelegten Erkenntnisse stimmen oder richtig sind, kann ich nicht beurteilen, doch wird für mich an vielen Stellen klar, dass es die eine endgültige Wahrheit in der Wissenschaft niemals gibt.


    Meinung:
    Die Lektüre war für mich spannend, lehrreich, unterhaltsam und irgendwie beunruhigend zugleich. In dieser Zusammenfassung wird einem ersteinmal in aller Deutlichkeit bewußt, wieviele Zufälle, glückliche Entwicklungen und ausbleibende Katastrophen unser Dasein bestimmen. Wenn jeder von uns sich vor Augen führen würde, dass hier alle (zumindest fast alle) von einer Minute zur nächsten Tod sein könnten, würde man manche Dinge vielleicht anders entscheiden. Doch kann man für sich selbst aus diesem Buch einiges Mitnehmen und versuchen intensiver zu Leben.
    Ein paar Gedanken sind mit in diesem Buch besonders aufgefallen:
    Teil 22: "Dieser Gedanke, dass das Leben einfach nur ist, übersieht man nur allzuleicht. Als Menschen neigen wir zu der Vorstellung, jedes Leben muss einen Sinn haben. Wir haben Pläne, Bestrebungen und Sehnsüchte. [...] Das Leben will einfach nur sein. Aber - und das ist das Interessante dabei - es will meist nicht besonders viel sein" --> Ein Gedanke der mich über meine eigenen Vorstellungen zum Leben und zu Lebenszielen nachdenken läßt. Ist unsere Einstellung zum Leben vielleicht doch etwas übertrieben? Sollten wir etwas genügsamer sein?
    Teil 26: "Es gibt nur ein Leben. Das ist die tiefgreifendste Wahrheit die wir jemals erkannt haben und nach meiner Vermutung wird sie das auch bleiben."
    Teil 28: "Kaum einen anderen Gedanken können die Menschen so schlecht akzeptieren wie die Idee, dass wir nicht der Höhepunkt von irgendetwas sind. Dass wir hier sind, hat nichts Zwangsläufiges. Dass wir glauben die Evolution sei letztlich darauf programmiert, uns hervorzubringen, entspricht nur unserer menschlichen Eitelkeit."
    Dies sind Gedanken, die wir uns viel öfter vor Augen halten sollten.
    Alles in allem ein Buch, dass mir viele neue Aspekte und Wissen beschert hat, Natruwissenschaften aus der Schule wiederholt und einen tieferen Einblick darauf beschert hat. Auch wurde mir ein etwas anderer Blick auf das Leben gegeben. Ein geniales Buch, was bei mir Lust auf mehr naturwissenschaftliche Sachbücher gemacht hat - Empfehlungen und Quellen finden sich darin ja zu Hauf!


    Das gibt 5 Leseratten (und ne Maus als Bonus!)
    5ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Das klingt echt interessant! Ich glaube, ich muss dieses Buch wohl auf meinen Wunschzettel bringen!!! :breitgrins:


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Das Buch ist trotz der vielen Wissenschaftsgebiete gut geschrieben. Schon allein die Einleitung zog mich in den Bann der Wissenschaft und machte mich neugierig auf das, was da noch kommen mag. Ich bin momentan in der Mitte des Buches. Am besten hat mir bisher das Kapitel mit der Entdeckung der Dinosaurier gefallen. Ich wusste gar nicht, dass die erst so spät entdeckt wurden. Auch die vielen Anekdoten rund um die Wissenschaftler sind ein großes Plus. So macht Wissenschaft doch Spaß :breitgrins:

    Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun (Ebner-Eschenbach)

  • Das Buch ist gerade in meinem SUB nach vorne gerückt und wird somit, sobald ich mit "Reif für die Insel" fertig bin, noch vor "Streifzug durch das Abendland" der nächste Bryson sein, den ich mir zu Gemüte führe.


    :jumpies:

  • Hi,



    Das Buch ist gerade in meinem SUB nach vorne gerückt und wird somit, sobald ich mit "Reif für die Insel" fertig bin, noch vor "Streifzug durch das Abendland" der nächste Bryson sein, den ich mir zu Gemüte führe.


    :jumpies:


    Das kann ich nur empfehlen, "Streifzüge durch das Abendland" hinten anzustellen - dies war mein erstes Buch von Ihm und ich war nur mäßig begeistert, aber das hat sich jetzt geändert und ich werd mir auch einige andere Bücher von B. Bryson zulegen! Die kurze Geschichte ist einfach genial!


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • Hallo schokotimmi,


    ich kenne zwar nur zwei Reiseberichte von Bryson, aber ich finde, sie gehören in eine ganz andere Kathegorie als die Kurze Geschichte. Ich möchte fast behaupten, dass man sie gar nicht miteinander vergleichen kann. Die Reiseberichte fand ich zwar recht amüsant, aber seit der Kurzen Geschichte wünsche ich mir eher, dass Bryson mehr Bücher von dieser Art schreiben würde.


    LG
    Dois

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()


  • Hallo schokotimmi,


    ich kenne zwar nur zwei Reiseberichte von Bryson, aber ich finde, sie gehören in eine ganz andere Kathegorie als die Kurze Geschichte. Ich möchte fast behaupten, dass man sie gar nicht miteinander vergleichen kann. Die Reiseberichte fand ich zwar recht amüsant, aber seit der Kurzen Geschichte wünsche ich mir eher, dass Brysen mehr Bücher von dieser Art schreiben würde.


    LG
    Dois


    Kann ich nur unterschreiben. Bryson's restliche Bücher sind, bis auf das Dictionary und eben "Eine kurze Geschichte...", ausschließlich Reiseberichte. Sie lassen sich in keinem Fall mit diesem Buch vergleichen. Dieses Buch ist ein populärwissenschaftliches Buch und ähnelt daher in keiner Weise Bryson's restlichen Büchern. Ich besitze alle auf Deutsch erschienenen Bücher von Bryson + das Dictionary und obwohl ich alle seine Bücher (bis auf "Streifzüge durch das Abendland") sehr gerne habe, ist dieser fette Schmöker das absolute Highlight und immer noch mein Lieblingsbuch unter den populärwissenschaftlichen Büchern.


    Grüße,


    Marypipe

  • @ Doris & Schokotimmi:


    Meine Äußerungen sollten nicht so ankommen, daß ich die *Kurze Geschichte...* und die diversen Reiseberichte vergleichen würde oder das auch nur wollte.


    Die Gemeinsamkeit ist lediglich der Autor. Aber wenn sein Schreibstil bei einer Art Lexikon ebenso brilliant und amüsant ist wie es auf viele seiner Reiseberichte zutrifft, dann ist das eben ein zusätzlicher Anreiz, das Lexikon zu lesen, selbst wenn die Art der Inhalte nicht vergleichbar ist.


    Wenn man denn überhaupt vergleichen wollte, könnte man eher in umgekehrter Richtung vergleichen. Die Qualität der bryson'schen Reiseberichte besteht neben seinen drollig geschilderten Erlebnissen vor allem in seiner erfrischenden Art, Sachinformationen aus offiziellen (amtlichen) Reiseführern sowie sonstiger Fachliteratur in seine Erzählungen einzuflechten.



    Direkt vergleichen könnte man die *Kurze Geschichte...* höchstens mit ähnlich angelegten Büchern, also mit solchen, in denen sich Autoren darum bemühen, die Forschungsgeschichte und den Erkenntnisstand verschiedener Wissenschaften in verständlicher Form einem breiten Publikum zugänglich zu machen.


    Aus meinem angelesenen SUB könnte ich da nennen:
    (1) Isaac Asimov, Die exakten Geheimnisse unserer Welt. Kosmos, Erde, Materie, Technik. (New York 1984; München 1985 (1988/1993)).
    (2) John Gribbin, Schrödingers Kätzchen und die Suche nach der Wirklichkeit. (London 1995; München/Frankfurt 1996 (1998)).


    .

  • Direkt vergleichen könnte man die *Kurze Geschichte...* höchstens mit ähnlich angelegten Büchern, also mit solchen, in denen sich Autoren darum bemühen, die Forschungsgeschichte und den Erkenntnisstand verschiedener Wissenschaften in verständlicher Form einem breiten Publikum zugänglich zu machen.


    Populärwissenschaftliche Bücher. :zwinker:

  • @ Marypipe:
    "Populärwissenschaftliche Bücher" ja, aber im allerbesten Wortsinne von Sachbuch.


    Es gibt bei Sachbüchern ein Mittelfeld und einen Buchsumpf, deren Vertreter ebenfalls "populärwissenschaftlich" genannt werden, deren Fakten aber oft gründlicher, vorheriger Überprüfung bedürfen, wollte man ernsthaft mit ihnen arbeiten. "Populärwissenschaftlich" ist inzwischen ein so inflationär gebrauchtes Prädikat geworden, daß ich seine Verwendung deswegen oben absichtlich vermieden hatte.


    :elch:

  • Ich weiß schon, was du meinst, Tamlin, allerdings ist dies eben tatsächlich der richtige Begriff: Populärwissenschaften. (Auch wenn sich jeder **** mittlerweile Autor für populärwissenschaftliche Bücher nennen kann). Aber man dennoch schnell die Spreu vom Weizen trennen. :zwinker: Bryson ist eindeutig eines der größten Weizenkörner...
    Bryson versteht es, Wissen so zu verpacken, dass es stets interessant und informativ ist, aber auf der anderen Seite auch immer unterhaltend bleibt.


    Ein Hoch auf unser Bryson :klatschen: