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Aus der Amazon.de-Redaktion
Es ist zum Heulen: 20 Jahre hat Florian Coulmas im Land des Lächelns verbracht, und als er nach Deutschland zurückkommt, versteht er die Welt nicht mehr. Alles ist ihm plötzlich fremd geworden unter seinesgleichen, Freundlichkeit hat sich in Unverschämtheit, Höflichkeit in Ignoranz verwandelt: "Die Deutschen nörgeln. Oder sie belehren. Und niemand weiß mehr sicher, was sich 'schickt'."
Was einer, der aus dem Reich der Mitte kam und das Fürchten lernte, über seine Rückkehr und seine Artgenossen in der Heimat zu berichten weiß, beschreibt der Hamburger Kulturwissenschaftler mit Witz und Charme. Eine Anti-Papalangi, und eine Art Ethnografie des eigenen Landes -- mal komisch, mal melancholisch, mal bass erstaunt, immer aber überaus lesenswert.
Meine Meinung
Ich habe das Buch mit viel Genuß gelesen, konnte oft Lachen und mußte noch öfter den Kopf schütteln. So wie Coulmas die Deutschen beschreibt, trifft er voll auf den Punkt, nur merken wir es nicht mehr, da wir zu sehr in dieser Kultur drinstecken. Wenn ich seine Vergleiche zu Japan z.B. bezüglich Service oder Bildungssystem lese, habe ich das starke Bedürfnis, nach Japan auszuwandern. Eine kurzes Stück möchte ich hier exemplarisch zitieren, da es mir aus der Seele spricht:"Auf sein Recht zu bestehen ist antisozial.[...] Recht ist mehr kontextuell, weniger prinzipiell." Eigentlich sollte das Buch Pflichtlektüre in der Schule werden.
Das Buch liest sich recht flüssig. Nur manchmal an der Wortwahl oder den Satzstrukturen merkt man, das Coulmas Professor ist. Im letzten Kapitel theoretisiert er für meinen Geschmack etwas zu viel, aber da kann man ein Auge zu drücken.
Das Buch bekommt von mir und ist eindeutig ein