Gillian Bradshaw - Säulen im Sand

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    Klappentext:
    Man schreibt das Jahr 264 v.Chr., es ist die Zeit des Ersten Punischen Krieges. Die Griechen setzen den Expansionszügen Roms erbitterten Widerstand entgegen. Besonders verheerend ist die Lage in Syrakus, der Heimatstadt des berühmten Mathematikers Archimedes. Beseelt von dem Verlangen, seine genialen Fähigkeiten in den Dienst seines Volkes zu stellen, sinnt der junge Wissenschaftler auf einen Plan, um mit seinen ganz eigenen Waffen der Freiheit zu ihrem Recht zu verhelfen…


    Meine Meinung:
    Der Roman beschreibt einen kurzen Abschnitt im Leben des Archimedes anhand der wenigen Fakten, die über ihn bekannt sind – also mit entsprechend viel dichterischer Freiheit. So etwas stört mich nicht, wenn die Atmosphäre stimmt und der Geist der Zeit wieder gegeben wird. Das ist Gillian Bradshaw aber nur teilweise gelungen. Die Sprache z.B. ist viel zu modern. Es könnte natürlich auch an der Übersetzung liegen, denn schon die Übersetzung des englischen Titels „The sand-reckoner“ mit „Säulen im Sand“ lässt Schlimmes ahnen. Das trübt das Lesevergnügen ein wenig. Außerdem habe ich in einem Buch selten eine solche Ansammlung von Grammatikfehlern gefunden.


    Außerdem haben sich, zumindest was die römische Seite angeht, historische Ungenauigkeiten eingeschlichen; ein Beispiel: die berühmten römischen Adler, Feldzeichen der Legionen, wurden erst unter Gaius Marius, also mehr als 100 Jahre später, eingeführt. Inwieweit diese Ungenauigkeiten auch auf der griechischen Seite zu finden sind, kann ich nicht sagen. Ich hoffe einfach, dass die Autorin sich bei den Hauptfiguren ihres Romans mehr Mühe gegeben hat.


    Die Geschichte ist simpel, aber interessant erzählt. Ein wenig Mathematik (schwach dämmert es aus dem Mathematikunterricht herauf), ein wenig Liebe, ein wenig Krieg. Archimedes ist ein sympathischer, genialer Träumer. Am besten gefallen haben mir die Beschreibungen seiner Versunkenheit in die Mathematik. Das ist so gut erzählt, dass ich ein wenig dieser Faszination und Schönheit gespürt habe, die Archimedes empfunden haben muss.
    Neben Archimedes sticht der Sklave Marcus als Persönlichkeit hervor, die übrigen Figuren sind aber leider recht eindimensional. Entweder edel und gut oder borniert und schlecht.


    Insgesamt ist Säulen im Sand unterhaltsam. Eine nette Lektüre für Zwischendurch.


    3ratten