Barbara Vine - Liebesbeweise

  • Barbara Vine – Liebesbeweise Rezension


    Unsere abendländische Kultur teilt die Liebe grob in 3 Bereiche:


    Eros – die erotische, sinnliche Liebe
    Philia – die freundschaftliche Liebe
    Agape – die Nächstenliebe


    Aber die Liebe ist nicht immer so schön wie sie uns scheint, sie steigert sich zum Wahn, zur Obsession und kann gar Ekel hervorrufen.
    Von dieser Kehrseite der Liebe handelt der Roman, welchen Ruth Rendell unter ihrem Pseudonym „Barbara Vine“ geschrieben hat.


    Joe, aufgewachsen bei Pflegeeltern, hat nie elterliche Liebe erfahren. Seine „Eltern“ haben sich um sein leibliches Wohl gekümmert, aber die Seele haben sie bei ihm und seiner Pflegeschwester Tilly vernachlässigt.
    Joe ist depressiv und will sich umbringen.
    Ein Mann, Sandor, hindert ihn daran und Joe lernt für sich ganz neue Gefühle kennen.
    Er verliebt sich in Sandor - ohne sexuelles Verlangen - sieht ihn als Vaterfigur, ist ihm verfallen. Sandor nutzt dies erbarmungslos aus, spielt mit seinen Gefühlen, jaquält ihn gar. Dabei hat er nur ein Ziel vor Augen: Mit Hilfe von Joe plant er die Entführung einer reichen jungen Frau, welche vor einigen Jahren schon einmal von ihm und 2 Komplizen entführt wurde und gegen Lösegeld wieder freikam.


    Allerdings wird die junge Frau, von Sandor immer als „Prinzessin“ betitelt, von ihrem neuen Ehemann gut bewacht, er hat sogar einen Leibwächter engagiert, der sich in diese „Prinzessin“ verliebt.


    Barbara Vine spinnt feine Fäden der Liebe um ihre Romanfiguren, lässt sie auf ihre Art alle unter der Liebe leiden und hat für den Leser kein Happy End zu bieten.
    Dies alles tut sie leise, sanft, fast zärtlich, was dieses Buch umso eindringlicher macht und sogar vergessen lässt, dass es eigentlich ein Thriller ist.


    4ratten


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