(Erster Eindruck zu Band 1 - London)
London, Winter 1887: Eine Gruppe von Waisenjungen lauscht gespannt den Geschichten des dreizehnjährigen Peter. Er erzählt ihnen Märchen, aber vor allem erzählt er davon, wie schön es ist, eine liebevolle Mutter zu haben. Denn im Gegensatz zu den anderen ist er kein Waise. Doch schon bald wird klar, dass auch die Geschichten über seine Mutter eigentlich nichts anderes sind als Märchen. Denn Peters Mutter ist in Wirklichkeit eine kaputte, alkoholabhängige und hasserfüllte Frau, seinen Vater hat er nie kennen gelernt. Seine einzige erwachsene Bezugsperson ist der alte Mr. Kundal, ein Freund seines Vaters. Er spendiert Peter jeden Tag in der Kneipe etwas zu Essen und von ihm kennt er auch all die Geschichten, die er seinen Freunden erzählt.
Einen Abends, Peter ist gerade erst nach Hause gekommen, jagt ihn seine betrunken, gewalttätige Mutter auch schon wieder hinaus. Er soll in die Kneipe, ihr noch mehr Alkohol besorgen. Doch auf dem Rückweg wird er von einem besoffenen alten Kerl, überfallen. Er kann gerade noch entkommen, weil der Alte von streunenden Hunden angefallen wird, doch einer der Hunde verfolgt auch Peter, so dass er noch auf der Treppe zu seinem Haus ausrutscht und die Flasche zerbricht. Seine Mutter kann den Hund zwar vertreiben (natürlich nicht aus Sorge um ihren Sohn, sondern aus Wut über den verschütteten Alkohol), doch sie wirft auch Peter hinaus.
Er sucht sich einen Schlafplatz auf der Terrasse irgendeines heruntergekommenen Hauses am Fluss, als er plötzlich eine Sternschnuppe sieht. Und diese Sternschnuppe kommt näher. Versteckt sich plötzlich, auf der Flucht vor einer Eule, unter seiner Decke – und entpuppt sich als kleine, leuchtende Elfe.
Die Kolorierung ist größtenteils in eher matten Farben gehalten, manchmal vielleicht zu matt, für meinen Geschmack, aber auf der anderen Seite passen sie sehr gut zur düstern und kalten Atmosphäre des Winterlichen London und seiner ärmlichen Bewohner. Die Kinder und Glöckchen sind schon fast niedlich gezeichnet, die Erwachsenen dagegen meist eher unsympathisch bis abstoßend.
Die Geschichte hat mir von der ersten Seite gefallen. Der größte Teil ist eher düster und bedrückend (in der Art und Weise wie die Erwachsenen mit dem Jungen umgehen), wird jedoch durch einige schöne ruhigen Szenen (mit Mr. Kundal) und einen Schuss Humor aufgelockert. (Die Szenen als Glöckchen auftaucht sind einfach nur knuffig.) Peter selbst ist ein aufgeweckter Junge, der sich nicht so leicht unterkriegen lässt und sich vor allem seine Phantasie bewahrt hat.
Peter Pan verspricht eine sehr schöne, phantasievolle Geschichte zu werden, die sich jedoch eindeutig nicht an Kinder, sondern an Erwachsene richtet. Ich würde am liebsten sofort den nächsten Band lesen.
Weiter Infos/Leseprobe: http://www.ehapa-comic-collection.de/peter_pan.jsp
Bände: 6:
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