C. S. Lewis - Die Perelandra-Trilogie

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 6.626 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Hallo zusammen!


    Es gibt auch einen C. S. Lewis für Erwachsene ... :zwinker: (Na ja, eigentlich sogar viel mehr davon als für Kinder.) Am bekanntesten sind wohl seine "Science Fiction"-Romane, die im Deutschen als Perelandra-Trilogie bekannt sind.


    Der Sprachwissenschafter Ransom besucht die Planeten Mars und Venus. Auch diese Trilogie ist christlich angehaucht, aber sehr interessant.


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    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Hallo!


    Die Trilogie kenne ich ja noch garnicht!
    Könntest du vielleicht etwas mehr darüber erzählen? Auf amazon sind die Informationen ja ziemlich dürftig.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Nach dieser Trilogie, von der ich allerdings nur die ersten beiden Romane gelesen habe, schwor ich mir, nie wieder etwas von Lewis zu lesen. Tat es dann doch noch, denn die "Chroniken von Narnia" subbten bei mir zu der Zeit noch.


    Ich hatte eine Hardcover-Ausgabe, die alle drei Romane enthielt. Hab sie verkauft - so groß war meine Enttäuschung.


    fairy
    Es ist bei mir schon eine Weile her, seit ich die Romane las, und ich erinnere mich nicht mehr genau an die Einzelheiten.


    Band 1: Spielt auf dem Mars (klar, dass ich das Buch lesen musste :zwinker: ).
    Mr. Ransom wird von zwei Männern gekidnappt und auf den Mars verschleppt. Er soll nämlich als Opfer für die Einheimischen dienen. Als Ransom davon Wind bekommt, flieht er und erlebt auf dem Roten Planeten allerhand Abenteuer.
    Das klingt gut - ist es aber nicht. Ich jedenfalls hatte die Nase schon voll, als Ransom ziemlich am Anfang der Geschichte überlegt, ob er den Marsianern Gott näher bringen und so ihre Seelen retten soll. :rollen: Da war mir doch das bißchen Religion in "Narnia" lieber.


    Band 2: Spielt auf der Venus.
    Ransom wird aus Gründen, an die ich mich nicht mehr erinnere, zur Venus geschickt, wo er in einem endlosen Ozean landet. Auf einer Insel (?) stößt er auf eine Frau. Das Böse ist auch mit von der Partie, es versucht, die Frau auf seine Seite zu ziehen, aber Ransom ist natürlich dagegen - bla bla bla...


    Nach dieser Geschichte hatte ich genug von "Perelandra". Von der dritten habe ich dann nur noch die ersten 10 Seiten gelesen und das war's.


    Nicht empfehlenswert.


    ***
    Aeria

  • Zitat von "fairy"

    Könntest du vielleicht etwas mehr darüber erzählen?


    Hallo!


    Nun, ich habe nicht aus Versehen "Science Fiction" zwischen Anführungszeichen gesetzt. Die Trilogie ist - noch viel mehr wohl als seine Kinderbücher - symbolisch zu verstehen, und zwar christlich symbolisch. Wirklich zu empfehlen nur dem, der z.B. Karl Mays Ardistan und Dschinnistan mag, oder John Bunyans The Pilgrim's Progress. Wer "Action" wie bei einer Space Opera erwartet, wird enttäuscht. Das Ganze ist philosophisch-religiös angelegt. Wobei v.a. der erste Teil (eben der auf Mars) allerdings auch ein paar ganz schnuckelige Aliens hat, und - wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei Tolkien - ganz interessante Ansätze zu einer völlig neuen Sprache - derjenigen der Engel. Auf den englischsprachigen Wikipedia-Seiten findet man übrigens eine Menge Informationen auch zur Perelandra-Trilogie. (Vorsicht: Wikipedia spoilert schamlos!)


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Also ich habe die ersten beiden Bücher gelesen und fand sie eigentlich (obwohl ich nicht religiös bin) ganz gut.
    Man kann sich ja auch Gedanken über Gott und die Welt machen wenn man nicht an Gott glaubt :zwinker:


    Es ist aber ganz klar nicht einfach ein 0-8-15 Science Fiction Buch, das ist klar. Wer so etwas erwartet wird sicherlich enttäuscht.

  • Ich habe die gesamte Trilogie gelesen und sie war mir eindeutig zu christlich missionierend. Man erkennt die Absicht und ist verstimmt.

    »Gleich wie Blätter im Walde, so sind die Geschlechte der Menschen.« (Homer, Ilias 6.146)

  • Hi!


    Man erkennt die Absicht und ist verstimmt.


    Das verstehe ich nun nicht: Warum sollte ich verstimmt sein, weil ein Autor in seinem Werk seiner Weltanschauung Ausdruck gibt?


    Grüsse


    Sandhofer
    (den man schon versucht hat, zu missionieren - und zwar in RL, nicht in einem Buch! - da hatte er knapp mal eine Dekade seines Lebens hinter sich ... Und der trotzdem weder religiös noch verstimmt ist ... )

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • So ganz kann ich Diogenes auch nicht verstehen.


    C. S. Lewis hat aus seiner Glaubenshaltung nie ein Geheimnis gemacht. Wer Bücher von Lewis liest muß sich nun mal darüber im klaren sein das er seinen Glauben in seine Bücher einfließen läßt und sollte daher auch nicht sonderlich überrascht, geschweige denn verstimmt, sein.

  • Es kommt halt schon darauf an, wie man seiner Weltanschauung Ausdruck verleiht. Ich finde, dass es C. S. Lewis schon ausgesprochen plump gemacht hat. Tolkien hingegen, der genauso wie Lewis Christ war, und in seinem Werk durchaus nicht nur diverse nordische und germanische Mythen verarbeitet, sondern eben auch christliche Elemente eingebaut hat, schaffte das, ohne dass es nervt und so, dass es völlig natürlich wirkt. Bei Lewis hingegen merke ich immer den oberlehrerhaften Missionar und das ist es, was mich nervt.

    »Gleich wie Blätter im Walde, so sind die Geschlechte der Menschen.« (Homer, Ilias 6.146)

  • Hallo!


    Bei Lewis hingegen merke ich immer den oberlehrerhaften Missionar und das ist es, was mich nervt.


    Gut. Nun hast Du von der verallgemeinernden Ebene des "Man" ("man ist verstimmt") auf die persönliche des Ich gewechselt. Dagegen habe ich nun nichts einzuwenden und das muss ich akzeptieren. Ich bin offenbar von Natur aus immun gegen Missionierungsversuche jeder Couleur und sie amüsieren mich höchstens.


    Allerdings empfinde ich Lewis nicht als missionierend. Er stellt seinen Standpunkt dar, ja. Aber mehr nicht. (Bertolt Brecht missioniert da bedeutend mehr - wenn auch für einen andern Glauben.) Lewis finde ich hingegen sehr faszinierend im Hinblick darauf, wie er alte Vorlagen (The Pilgrim's Progress von Bunyan, z.B.) assimiliert und wiederverwendet hat. Es ist ja eine sehr persönliche Form von Christentum, das Lewis uns hier vorstellt, und seine Bilder zu verfolgen, finde ich faszinierend.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich habe mich an Jenseits des schweigenden Sterns versucht und bin grandios gescheitert. Eigentlich war das abzusehen, weil ich C.S. Lewis von den Chroniken von Narnia nur bedingt in guter Erinnerung habe. Aber weil die Trilogie auf meiner Leseliste stand, wollte ich den Geschichten zumindest eine Chance geben. Von Anfang an war mir klar, dass es, wenn überhaupt, eine zähe Sache werden würde. Der Wanderer Ransom war mir am Anfang noch sympathisch, aber als er sich dann aufmachte, um den schlichten Harry zu retten um dann selbst in eine Falle zu tappen, auf der in Leuchtschrift "Achtung Falle !!!" steht, hat er alle Sympathiepunkte verloren. Dass er seine Entführung genießt und das Weltall mit Ehrfurcht betrachtet, kann ich nicht verstehen. Ich würde vielleicht mal einen Blick aus dem Fenster werfen und "ganz nett" denken, aber hauptsächlich würde ich mich mit meinem Fluchtplan beschäftigen. Der scheint Ransom nicht so wichtig zu sein. Erst als er die Sorne sieht, scheint er auf einmal zu merken dass sein Leben tatsächlich in Gefahr ist und flüchtet. Diese Flucht muss er allerdings alleine bewältigen, denn ich habe keine Lust mehr, ihn bei diesem oder den nachfolgenden Abenteuern zu begleiten.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten: Was du da schreibst, hört sich irgendwie.... seltsam an!
    Ich kenne das Buch nicht, hätte es an deiner Stelle aber auch abgebrochen!

  • Ich kenne das Buch nicht, hätte es an deiner Stelle aber auch abgebrochen!


    Da bin ich gnadenlos. Wenn mir ein Buch nicht gefällt, breche ich nach spätestens 50 Seiten ab. Es gibt noch so viele Bücher, die ich lesen möchte (und zum Glück habe ich den Kindle mit einigen von diesen Exemplaren immer dabei :zwinker:)

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten: Ich breche Bücher, die mir überhaupt nicht gefallen auch schnell ab.
    Es gibt ja noch so viele schöne Bücher, die ich ebenfalls lesen will. :winken:

  • Dass er seine Entführung genießt und das Weltall mit Ehrfurcht betrachtet, kann ich nicht verstehen. Ich würde vielleicht mal einen Blick aus dem Fenster werfen und "ganz nett" denken, aber hauptsächlich würde ich mich mit meinem Fluchtplan beschäftigen.


    Das verstehe ich jetzt nicht. Ich kann doch von einem andern Menschen (ob fiktiv oder nicht) nicht erwarten, dass er/sie zu 100% so reagiert, wie ich glaube, dass ich in dereselben Situaiton reagiert hätte. Bzw., wenn ich das erwarte, brauche ich gleich keine Bücher zu lesen ... :confused:


    Ausserdem: Fluchtplan? In einer Raumkapsel eingesperrt? Wohin willst Du denn fliehen? Und später auf dem Mars: Wie gross ist die Überlebens-Chance als einzelner in einem völlig fremden Dschungel? Ist sie nicht bedeutend grösser, wenn eine Gruppe unterwegs ist? Ransom flieht, als er merkt, dass er als Opfergabe für die Aliens gedacht ist. Vorher macht es m.M.n. auch keinen Sinn, dann aber flieht er ja.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Das verstehe ich jetzt nicht. Ich kann doch von einem andern Menschen (ob fiktiv oder nicht) nicht erwarten, dass er/sie zu 100% so reagiert, wie ich glaube, dass ich in dereselben Situaiton reagiert hätte. Bzw., wenn ich das erwarte, brauche ich gleich keine Bücher zu lesen ... :confused:


    Ich habe nicht geschrieben, dass er sich so wie ich verhalten muss. Aber seinen Zustand so ganz ausblenden, das ist in meinen Augen unrealistisch.



    Ausserdem: Fluchtplan?


    Siehe oben. Dass er von dem Raumschiff nicht wegkommt ist mir tatsächlich klar. Aber nicht mal darüber nachdenken, auch das ist in meinen Augen unrealistisch.

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  • Siehe oben. Dass er von dem Raumschiff nicht wegkommt ist mir tatsächlich klar. Aber nicht mal darüber nachdenken, auch das ist in meinen Augen unrealistisch.


    Hm ... ist vielleicht eine männliche Einstellung zu diesen Problemen; das weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass meine Frau und meine Mutter auch immer diese Tendenz haben, sich über Dinge den Kopf zu zerbrechen, die in so ungewisser Zukunft liegen, dass die Datenmenge zu einer Analyse gar nicht ausreicht. Was soll ich - eingesperrt in einem engen Kabäuschen - darüber nachdenken, wie ich fliehen soll, wenn ich nicht einmal weiss, wohin die Reise geht? Und wie dort die Gegebenheiten sein werden?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ausserdem geht der Christ Ransom wohl - ebenwo wie der Christ und Autor Lewis - davon aus, dass er in Gottes Hand liegt. :zwinker:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ausserdem geht der Christ Ransom wohl - ebenwo wie der Christ und Autor Lewis - davon aus, dass er in Gottes Hand liegt. :zwinker:


    So wichtige Dinge halte ich lieber in meinen eigenen Händen :zwinker: Ich mache mir zwar auch nur sehr selten einen Kopf (von daher passe ich nicht zu deiner Theorie "weibliche Einstellung), aber ein kleines bisschen Planung hätte ich schon von ihm erwartet.

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