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Umschlagtext
Ein furchtbares Geheimnis geistert durch den Roman. Gräfin Treuenfels ist auf Mysteriöse Weise zu Tode gekommen, der Graf nur mangels an Beweisen freigesprochen. Eine entfernte Verwandte verfolgt ihn mit eifersüchtiger Liebe. Griseldis von Ronach aber, die Erzieherin seiner kleinen Tochter, hat im Traum Erscheinungen, die Spuren einer dunklen Tat verraten und sie selbst gerät in Gefahr, bis sich - bei Hedwig Courhts-Mahler wie im Märchen - alles zum Guten wendet.
Meine Meinung
Die erste Frage, die ich mir nach wenigen Seiten gestellt habe war, WAS für ein Geheimnis??? Der Mörder der Gräfin war nach ein paar Seiten klar und wenig später auch, wie genau es vonstatten ging.
Graf Treufenfels ist, entschuldigung, einfach nur dämlich. Er versinkt unermüdlich in Selbstmitleid und selbst die einfachsten Schlussfolgerungen übersieht er. Im ersten Teil des Buches hatte ich das Gefühl, ich würde einer alten Idiotin beim Quasseln zuhören. Es nervt und ist teilweise komplett unlogisch. Man stelle sich vor, ein altes Schloß mit dicken Mauern. Es tobt ein Sturm, Wind heult um das alte Gemäuer und Komtesse Beate (eine Verwandte des Grafen) hört im 2. Stock durch die geschlossene Tür, wie im ersten Stock eine Tür geöffnet und geschlossen wird?!? Beneidenswert! Solche guten Ohren hätte ich auch gern. Von solchen Unglaubwürdigkeiten ist das Buch voll, was mich noch mehr nervt, sie tragen nicht mal zur Handlung bei. Was, also bitte, soll das?
Im zweiten Teil ist von Griseldis die Rede und wie sie zu der Stelle als Erzieherin im Hause Treuenfels kommt. Griseldis selbst ist schon viel eher mein Geschmack als der Graf. Sie wird sehr symphatisch beschrieben und das Lesen macht hier doch etwas mehr Spaß, was mich zu der Frage verleitet, ob die gute Hedwig Männer insgeheim für dumm hielt. Sehr schön was sie über Köchinnen sagt:
Zitat"Die Köchin im Sarnowschen Hause nimmt eine Machtstellung ein. Wenn sie schlechte Laune hat, zittert das ganze Haus."
Sehr gut erkannt. Und erinnerte mich an Piratenherz und die ewigen Quereleien zwischen der Köchin und Marco Glaviano.
Dann allerdings macht das Fräulein von Ronach diesen guten Eindruck fast komplett wieder zunichte, mit dem blauäugigen Ausspruch: Mit Liebe erreicht man alles und Auf Respekt will ich gern verzichten. Bitte was? Die Frau braucht eine Dosis Oma Wetterwachs! Wenn Du keinen Respekt hast, hast Du gar nichts.
Aber mal abgesehen von diesen Äußerungen ist die Erzieherin ziemlich tough. Das hat mich ein bißchen mit dem Buch versöhnt und machte das Lesen wesentlich angenehmer.
Ansonsten strotzt das Buch vor Klischees. Was mich am meisten ärgerte, war dieses schwarzes Haar=böse , blondes Haar=gut. Nicht nur, daß das ziemlich dämlich ist, es ist auch extrem einfallslos und lässt den Grafen einmal mehr oberflächlich und unsymphatisch erscheinen, als er äußert, daß Prinzessinen doch blonde Haare haben müssten.
Courths-Mahler lässt einem keine Chance zur Spannung was die Handlung betrifft. Mit ihrem Klischees und bei jeder Gelegenheit auf unangenehme Eigenschaften hinweisend , nimmt sie dem Buch jedes Geheimnis. Gegen Ende wird es dann aber doch einmal unerwartet spannend. Nicht, daß ich mitgefiebert hätte, der Ausgang der Geschichte ist klar, aber immerhin.
Am Schluss des Buches sackt der Eindruck dann wieder ganz extrem ab. Endloses rührseliges Geschnatter! Der letzte Satz hätte durchaus lauten können: Und wenn sie nicht gestorben sind....
Sprachlich gesehen bin ich erstaunt wie umständlich man schreiben kann.Es ist nicht schwer zu lesen (wer hätte das gedacht ), aber es ist auch nicht wirklich flüssig und ich habe erstaunlicherweise mehrere Seiten gebraucht um mich daran zu gewöhnen.
Es gibt dafür
weil zumindest Griseldis nicht (ganz) so beschränkt war wie erwartet.
Übrigens hatte ich ein paar mal den Eindruck, daß Courths-Mahler ganz gern einen Nackenbeißer geschrieben hätte, so oft wie sie die Wörtchen tief und heiß verwendet hat.
P.S. Ich will nicht unerwähnt lassen, daß dieser Roman eine Empfehlung von Sandhofer war.