Natsuo Kirino - Die Umarmung des Todes

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 10.288 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von illy.

  • @ HC:
    Kann ich noch nicht beurteilen! Ich sagte ja, es war mein erster Krimi auf freiwilliger Basis. :breitgrins: Wann und inwieweit ich je einen Krimi wieder in die Hand nehme steht zwar noch in den Sternen, aber ich gebe dem Genre jetzt auf jeden Fall wieder ne Chance! :smile:

  • HoldenCaulfield
    Da muss ich dir Recht geben, obwohl ich nicht viele Krimis lese wird bei diesem Buch recht schnell deutlich daß es andere Werke, vor allem aus dem für uns gewohnten Westen, sehr schwer haben dagegen anzugehen.


    @Elchkusel
    Freut mich daß dir das Buch so gut gefallen hat. :smile:
    Und das Ende, für sich gesehen, ist mit Sicherheit Geschmacksache, aber aus meiner Sicht dennoch trefflich.


    N™

  • Hallo!


    Das Besondere ist ja auch das dieses Buch nicht einfach nur ein Krimi ist. In Krimis geht es für mich immer hauptsächlich darum rumzurätseln wer der Täter sein könnte. Und ich hoffe dann auf eine überraschende, stimmige Auflösung.
    Das fällt hier ja weg, weil man kennt ja den Täter. Hier geht es um die Menschen um die Japanische Gesellschaft und über die menschlichen Abgründe die in jeden von uns schlummern :teufel:.
    Besonders interessant ist es auch weil es in einem Land spielt was vielen von uns so fremd ist. Und man so interesante Einblicke in die Japanische Gesellschaft bekommt.
    Ein "Krimi" den man auch gut noch ein 2. mal lesen kann, was ich bei anderen Krimis nicht machen würde. Wozu auch, wenn man den Täter schon kennt sind "normale" 08/15 Krimis ja auch meist sehr langweilig.


    LG
    Flor

  • Flor
    ...und ein Krimi der selbst ohne den Exotik-Faktor hervorragend funktionieren würde.


    N

  • @Nymphetamine
    ...mag sein, aber ich weiß nicht ob er mir so gut gefallen würde, wenn er z.B. in den USA spielen würde.
    Ich fand schon das Japanische ganz besonders. Sicherlich bei einem guten Autor kommt es nicht auf den Handlungsort an.


    Aber gerade von Japanerinnen hätte man so etwas doch nicht erwartet, oder vielleicht gerade doch :zwinker:.


    LG
    Flor

  • @ Flor
    Magst jetzt natürlich Recht haben und ich vergesse leider immer wieder auch meine eigene Vergangenheit dahingehend das ich mich gut 15 Jahre lang mit Japan beschäftigt habe und somit doch recht tief in der Materie involviert war.
    Das Buch als solches ist ein recht gutes, und der Japanbonus macht es für uns westliche Leser natürlich noch um ne ganze Ecke interessanter :smile:


    N™

  • Wobei mich grade dieser Exotikfaktor in seinen Bann gezogen hat und dieses Buch erst recht interessant gemacht hat. Denn Krimis und Thriller die in üblichen Gegenden wie den USA spielen, reizen mich überhaupt nicht. :smile:

  • Ich denke es ist auch der Schreibstil an sich der sich nicht so "westlich" liest wie z.B die amerikanischen Kollegen. Er setzt seinen schwerpunkt auch ganz anders. Einen gewissen Reiz macht für mich auch die Tatsache aus das es aus der sicht der Täter geschildert ist und nicht aus der sicht der Polizei. Man versteht so auch viel besser wie man sich immer mehr in eine verbrechen verstricken kann selbst wenn man eigentlich nicht der Mörder ist.

  • HoldenCaulfield + Elchkusel
    Da kann ich euch beiden nur Recht geben.
    Vielleicht liegt es aber auch daran deß es keinen "Guten" gibt? Jeder ist Täter und Opfer gleichermaßen. Egal ob auf krimineller oder emotionaler Ebene.


    N™

    Einmal editiert, zuletzt von Nymphetamine ()

  • @ NtM:
    Sicher, auch das ist an diesem Buch so gut. Allerdings wird es für mich eben zu etwas ganz besonderem durch diesen "Bonusfaktor", dass es eben nicht- so wie ich dies mitbekomme- in einem typischen Krimiland spielt, wie in Europa oder den USA.
    Denn Erzählperspektive und Schreibstil hätten dann für mich nicht so gut funktioniert, wie sie es letzten Endes taten.


    Aber das ist nur meine Meinung.....

  • Tja, ich habe mich lange genug mit dem ganzen beschäftigt um mit ruhigen Gewissen sagen zu können daß Japaner auch nur Menschen sind. :zwinker:
    Sicher mag der Background interessant sein, aber bei näheren hinschauen merkt man das im Buch eigentlich kaum etwas typisch japanisches vorhanden ist. Lediglich einige Kleinigkeiten wie die Namen oder div. Anreden variieren bzw. Anspielungen auf soziale Strukturen die aber den unseren bei weitem nicht so fremd sind wie es den Anschein haben mag. Aber an sonst könnte das Buch genauso gut in den USA oder in Deutschland spielen. Guckt mal genauer hin....


    N™

    Einmal editiert, zuletzt von Nymphetamine ()


  • Aber an sonst könnte das Buch genauso gut in den USA oder in Deutschland spielen. Guckt mal genauer hin....
    N™


    Da stimme ich dir bedingungslos zu! Dieser Roman hätte an jedem x-beliebigen Ort spielen können.
    Nur hat man als Leser - zumindestens ging es mir so- immer im Hinterkopf- dass es in Japan spielt. Und da ich mich nicht mit Japan beschäftigt habe, habe ich mir die ganze Zeit die Umgebung der Fabrik, die Häuser und die Stadt Tokio vorgestellt und fand dies eben mehr als interessant. Eben weil ich keine genauen Vorstellungen von Japan habe.
    Der Faktor "Japan" ist für mich eigentlich das Element, dass -neben Schreibstil und Handlung und deren Umsetzung- für mich ausschlaggebend war, um das Buch für mich zwischen seinen Genregenossen hervorstechen zu lassen.


  • Aber an sonst könnte das Buch genauso gut in den USA oder in Deutschland spielen. Guckt mal genauer hin....


    Gerade das glaube ich nicht. Vor allem wenn ich an die Rolle der Frau denke, würde das Buch nicht in den Westen passen; es würde als total überzogen und unglaubwürdig kritisiert werden. Zwar ist es mit der Gleichberechtigung bei uns noch lange nicht so weit wie es gerne dargestellt wird, aber von japanischen Verhältnissen sind wir zum Glück doch ein ganzes Stück entfernt.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Tja, ich habe mich lange genug mit dem ganzen beschäftigt um mit ruhigen Gewissen sagen zu können daß Japaner auch nur Menschen sind. :zwinker:


    Na das will ich doch wohl hoffen.........obwohl.....na lassen wir es mal. :breitgrins: :zwinker:.


    Nein, aber mal im Ernst. Es zeigt sich hier nur wieder, dass einen das Buch noch eine ganze Zeit beschäftigt. Man vergisst es nicht so schnell.
    Schade das es nicht bekannter ist. Wäre hier nicht die Leserunde gewesen, wäre ich auf das Buch gar nicht gekommen. Aber ich denke, dass zumindest hier im Forum einige Leute jetzt auf das Buch aufmerksam geworden sind.


    LG
    Flor

  • Saltanah
    Sicher mag dies so sein aber in den letzten 10 Jahren hat sich doch einiges in Japan getan. Bestes Beispiel ist das Kaiserpaar, dem bis vor kurzem ein Männlicher Nachkomme verwehrt blieb und man kurz davor war alle Gesetze dahingehend zu ändern damit Akiko als Frau den Thron besteigen hätte können. Ist jetzt etwas abgehoben das ganze, aber ein gewisses Umdenken hat schon lange eingesetzt. Auch auf Uni´s und Hochschulen gibt es keine Barrieren oder dergl. nur die Leistung zählt.
    Verzeiht wenn ich es so plump ausdrücke aber für mich ist dieses Thema eben "normal", bin schon ein wenig berufsblind dahingehend. :redface:


    Flor
    Ich gebe dir Recht, es ist gut wenn ein Buch jemanden über das normale Lesen hinaus beschäftigt und man darüber auch diskutieren kann. Nur zerreden sollte man es nicht, vor allem bei so einem guten Buch wie diesem hier :smile:


    N™


  • [ Aber ich denke, dass zumindest hier im Forum einige Leute jetzt auf das Buch aufmerksam geworden sind.


    ...jap :breitgrins:

    "Lesen war ein Zustand, in dem die Zeit verstrich, weil sie nicht anders konnte, während Adas Verstand in Nahrung eingelegt wurde, so dass seine hektische Gier in ein gleichmäßiges Einsaugen und Verwe

  • @ Chrissi: Dann mal viel Spaß beim lesen! :breitgrins: Lass uns deine Meinung zu diesem genialen Werk wissen! :zwinker:

  • ...jap :breitgrins:


    Na sie an, noch jemand in unserem erlauchten Kreise :zwinker:
    Viel Spaß mit dem Buch und auch ich bin schon auf deine Meinung gespannt :smile:


    N™

  • Heute habe ich ein Buchhandlungsschaufenster gesehen, das nur diesem, jetzt auch in schwedischer Übersetzung erschienenem, Buch gewidmet ist.
    Oben ein paar Plakate mit dem schwedischen Cover, das dem englischen sehr ähnelt:

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    Darunter zwei abgetrennte Arme einer Schaufensterpuppe, am Schultergelenk mit "Blut" bespritzt und zwischen den Armen ein paar Styroporbehälter mit Sushi. Ganz schön makaber, aber hervorragend zum Buch passend.
    Leider habe ich keine Digitalkamera, sonst würde ich ein Bild davon hier hereinstellen.

    Wir sind irre, also lesen wir!