Terry Pratchett - Gevatter Tod

Es gibt 60 Antworten in diesem Thema, welches 19.223 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jari.

  • So, ich habe gesucht, aber keinen Thread gefunden. Entweder gibt es ihn nicht oder er ist gut versteckt, also mache ich mal einen Thread auf. :zwinker:


    [size=13pt]Versuch einer Rezi zu einem nicht ungeschriebenem Schreibwerk eines gewissen Herrn Terry Prattchett[/size]
    Oder auch: Ich brauche keinen Spezialisten für spezielle Spezialeffekte!


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    Inhalt
    : Niemand möchte Mort als Lehrling haben – der Onkel nicht und der Vater möchte ihn eigentlich auch loswerden. Denn Mort scheint nur aus Knien und Ellebogen zu bestehen, ist nicht sonderlich geschickt oder helle ... und dann bietet ihm Tod höchstpersönlich an bei ihm in die Lehre zu gehen. Und als Tod dann mal eine Auszeit braucht wird Mort sogar alleine losgeschickt die PFLICHT zu erledigen - und rettet dabei eine Prinzessin, die er gar nicht hätte retten dürfen, was der Realität anscheinend nicht sonderlich gut bekommt ...


    Meine Meinung: Es ist nicht leicht das Buch zu beschreiben oder den Stil. Man könnte sagen das Ganze ist höchst eigen ... eigenwillig. Ein wenig absurd. Oder ... wie heißt es noch so schön? „Ein Roman von der bizarren Scheibenwelt“ ... ja! Bizarr trifft es gut.


    Ich habe mich beim Lesen des Buchs durchaus amüsiert. Es ist nicht so, als hätte ich ständig schallend gelacht. Ich habe auch nicht häufig schallend gelacht. Genau genommen - wenn man davon absieht das ich bei Büchern selten dazu neige laut zu lachen - habe ich zweimal leise gelacht, ein paar Mal gekichert und den Rest der Zeit meistens nur geschmunzelt oder mich über eine nette Geschichte amüsiert. Die Geschichte – in der wie ich finde gar nicht mal so viel passiert - macht an sich nicht unbedingt den Reiz aus, eher das was sie bevölkert: die Figuren und der Stil!


    Nun – zum einem die Figuren:
    Wer sticht da wohl besonders heraus? Na wer wohl? Klar ... TOD.
    Schon sein erster Auftritt (Stichwort „VERDAMMTER MIST“) fand ich gut gelungen. Über ihn zu lesen macht Spaß.
    Z.B. ist da die Tatsache, dass er anscheinend nicht sonderlich einfallsreich ist was Farben oder Namen betrifft. Oder betrachtet man es aus TODs Sicht – die Menschen sind eben einfach zu kompliziert. Ich erinnere nur an aufgespießte Kirschen und Pilze die man in Teig presst um sie zu essen. Warum kompliziert wenn’s auch einfach geht? Oder warum einfallsreich sein wenn es auch mit wenig Einfallsreichtum passend gemacht wird? Nun ja ... Sehr spaßig fand ich ebenfalls Tods Ausflug um ein wenig mehr über die Menschen herauszufinden. Wie er versucht Spaß zu haben – Angeln, feiern, saufen ... wirkt alles ein wenig seltsam, wenn Tod höchstpersönlich es versucht.


    Und Tod ist es ja nicht allein ... Schneidgut fand ich auch sehr interessant – und lustig. Kann man einen Türklopfer eigentlich auch als Figur zählen? Egal! Ich tus einfach mal. Ysabell, Alfred ... okay, ja Mort auch. Irgendwie gefielen mir alle Figuren gut auf ihre Art und Weise. Alle ein wenig durchgedreht oder wahnsinng ... oder beides zusammen, aber auf liebenswerte Art und Weise ... genauso wie ich es mag.


    Jetzt noch kurz etwas zum Stil. Manchmal enthält er „wissenschaftliche“ Erklärungen und wirkt trocken – aber die Abhandlungen sind so seltsam, dass es schon wieder erfrischend ist. Manchmal wendet sich Pratchett direkt an den Leser, was mich immer wieder ein wenig übertölpelte und an manchen Stellen die bildliche Vorstellung anregte. Manchmal zieht Pratchett Vergleiche zu unserer Welt heran – was ich in einem Fantasybuch seltsam finden sollte ... tue ich nur merkwürdigerweise nicht, irgendwie passt es. Manchmal tauchen auch plötzlich eingeschobene Sätze auf, die gar nichts mit der Geschichte an sich zu tun haben und einen erst mal gehörig verwirren und dann schmunzeln lassen. Und manchmal – ja manchmal tauchen auch so nette Wortspiele auf wie „unerfundene Erfindungen“. Klar ist es eine Übersetzung – und ich weiß nicht wie es im Original aussieht – aber gerade so was finde ich dann doch immer wieder zum Schießen ... genauso wie die Spezialisten für spezielle Spezialeffekte, die Tod gerade nicht braucht, weil er die Kunst des nichtprotzerischen Reisen beherrscht. Der Stil trifft jedenfalls so genau meinen Nerv.


    Wow. Ein schönes Buch. Eine komisch, absurdes, bizarres Buch. Mit vielen kleinen Details und Beschreibungen, die amüsieren. Ich finds toll und verteile


    Bewertung: uneingeschränkt 5ratten


    BTW: Das einzige was mich störte – und dafür kann der Autor nix – ist das dieses Buch nach einmal Lesen bereits einen total hässlichen Buchrücken hat. *grml*

  • Danke für die Rezension.
    Habe gerade (vor einem halben Jahr - ist doch wie gestern, oder?) über Terry Prattchett meinen Jüngsten zum Lesen gebracht. Außer Harry Potter hat der früher nichts gelesen. Dann konnte ich ihn überreden einen von Prattchetts Bücher zu lesen (Kleine freie Männer) und jetzt hab ich ihn. Oder er mich. Ich muss jetzt Nachschub besorgen. Vielleicht sollte ich mir auch mal eines von diesen Wunderdingern ansehen ( oder besser lesen?), obwohl ich eigentlich gar kein Fatasieleser bin. Aber Leser ohne Fantasie - geht das? :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:

    Gruß Charly

  • Hallo,
    ich möchte keinen eigenen Thread aufmachen, deswegen frag ich einfach mal hier nach :zwinker: Ich habe bisher noch nie einen Roman der Scheibenwelt gelesen aber möchte das gerne ändern, nur WELCHEN lese ich zuerst? Sollte man chronologisch nach den Erscheinungsdaten vorgehen oder ist es absolut egal...?? Was war euer erster Pratchett??

    [size=8pt]liebe Grüße, <br />Katha[/size] :leserin:

  • Ich glaub, dazu gabs schon mal einen Thread hier. Ich kann mich natürlich auch irren....


    Als ich hab mit dem Doppelband "Das Licht der Magie" und "Die Farben der Phantasie" angefangen. Diese gehören meiner Meinung nach noch immer zu den besten Werken der Scheibenwelt. Aber das ist Geschmackssache.
    Sehr empfehlen kann ich auch "Einfach göttlich". Das gehört nicht zu irgendeiner der Reihen und ist damit sicher ein guter Einstieg.


    Um wieder zum Thema zu kommen: "Gevatter Tod" war einer der wenigen Scheibenwelt-Romane, die mir persönlich nicht so gut gefallen haben (und inzwischen hab ich schon fast alle gelesen :klatschen:).
    Aber es ist auch sicher schon wieder zwei Jahre her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Vielleicht sollte ich es mir wieder einmal zu Gemüte führen (sollte ich irgendwann mal Zeit haben...)


    LG
    Rainer

    Zwei Dinge sind unendlich : Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher<br />* Albert Einstein *

  • Valfor: Es gibt auch einen allgemeinen Scheibenweltthread, siehe hier ;)
    Aber ich kann dazu auch sagen, dass Gevatter Tod mein erstes Scheibenweltbuch war (allerdings nicht mein letztes) und das beim Lesen da keine Probleme hatte.

  • Was für eine Knüller-Überschrift :klatschen:


    Bei mir ist die Lektüre wahnsinnig lange her, ich erinnere mich, dass ich das Werk schräg und gut fand und dass ich es vielleicht einfach mal wieder lesen sollte. Nach wie vor bleibt die Idee hängen, den Tod in Großbuchstaben sprechen zu lassen. Fand ich dufte.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Gevatter Tod gehört eindeutig zu meinen Lieblingsromanen von Pratchett.
    Ich liebe die Schreibweise und Fantasy seiner Bücher. Besonders seine Figuren, wie in diesem Fall TOD, finde ich einfach genial. Und diese verkorksten Wortspielereien findet man immer wieder bei ihm, manchmal muss man sie 2 x lesen, um sie genau erfassen zu können.


    Die Rezi von Tolpan kann ich nur unterschreiben. Von mir erhält dieses Buch auch 5ratten


    LG Murkxsi

    Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!

  • Hab das Buch gerade aus der Hand gelegt.
    Meine Meinung:


    5ratten


    Ein Kurzweiliger Lesespass. Das Ende ist etwas - na ja - ungewöhnlich, aber tolerierbar. Der Rest dafür umso besser.

    Gruß Charly

  • Das Ende ist doch total genial, vorallem wenn man Rollende Steine gelesen hat.


    Und "kurzweilig" will ich nicht gehört haben, das ist ja Majestätsbeleidigung :)


  • Das Ende ist doch total genial, vorallem wenn man Rollende Steine gelesen hat.


    Mich hat das an Krieg der Sterne erinnert ...



    Und "kurzweilig" will ich nicht gehört haben, das ist ja Majestätsbeleidigung :)


    Kurzweilig? Eine Majestätsbeleidigung? Wieso? Wäre das Gegenwort davon dann keine? :breitgrins:



    Im Fred der gemeinsamen Lesung zu diesem Buch habe ich eine Liste von Pratchetts Büchern gefunden. Kann mir jemand sagen, wo ich eine Gesamtliste mit diesen Zuordnungen finde?


    Schönen Sonntag.

    Gruß Charly

  • Hier gibt es auch noch eine grafische Darstellung der empfohlenen Lesereihenfolge die mir sehr geholfen hat.

    Lieber barfuß als ohne Buch. <br />(Isländisches Sprichwort)<br /><br /><br />:leserin:

  • Hallo ihr Lieben.


    Chil und ich haben beschlossen, Gevatter Tod zusammen zu lesen und unsere Eindrücke hier zu posten.
    Yvaine wollte uns Gesellschaft leisten und mitlesen, wenn ich das richtig im Gedächtnis habe :gruebel:


    Jedenfalls sind hier schonmal meine Eindrücke bis Seite 44.


    Am Anfang lernen wir gleich Tod kennen, der nur in Großbuchstaben redet :breitgrins: Tolle Idee.
    Mort habe ich schon irgendwie ins Herz geschlossen. Ein tollpatschiger Junge :herz:, den niemand als Lehrling möchte :traurig:
    Auf dem Gewerbemarkt bleibt Mort dann als einziger übrig, bis später dann noch Tod kommt und ihn mitnimmt als Lehrling.
    Tod hat eine Tochter Ysabell, ein Adoptivkind, aber bisher kann ich noch nicht allzuviel über sie sagen.
    Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht.


    Ach und noch ein kleines Zitat, was mich am Anfang gleich zum Schmunzeln gebracht hat:

    Zitat

    Oder die Diebeskunst. Sie gilt durchaus als ehrenhaft. Glaube ich jedenfalls... Ich meine, es muss Leute geben, die stehlen. Sonst wäre das Leben viel zu langweilig.


    :breitgrins:


    Hmm...wenn wir die Sachen besser spoilern sollen, dann bitte Bescheid sagen. Das ist meine erste LR im Rezensionsthread.


    :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Vielleicht solltet Ihr in Leserunden einen eigenen Thread aufmachen. Hier wird das Buch "nur" vorgestellt und auf keinen Fall sollten hier Spoiler vorkommen. Vielleicht möchte der eine oder andere das Buch noch lesen.


    LG Murkxsi

    Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen!

  • @ Murkxsi: Aber ich weiß nicht, ob sich da ein Thread lohnt, wenn nur 2 lesen und zum anderen machen das doch andere auch so...hmm...:gruebel::confused:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Beim letzten Spontanleserundenbuch hab ich extra Nimue gefragt und die hat gemeint, wir sollten im dazugehörigen Thread posten. Also machen wir das bei dem hier auch so. Natürlich wird darauf geachtet, dass niemandem Wichtiges verraten wird (ich denke mit Grausen an die Leserunde von "Vom Winde verweht" als ich - ich gerade auf Seite 200 angekommen - das Ende verraten bekam!).


    Mittlerweile hab ich die ersten 30 Seiten gelesen und ich finds auch genial. Schon die ersten paar Seiten haben mich echt zum Lachen gebracht. Alleine schon die Idee, dass der Tod einen Lehrling braucht und die Beschreibung von Mort sind genial. Ich freu mich auf die heutige Bahnfahrt nach Wien, da werd ich brav weiterlesen.