Dan Simmons - Die Hyperion-Gesänge

Es gibt 74 Antworten in diesem Thema, welches 24.101 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kati.

  • Hallo!


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    Inhalt:

    Die Handlung spielt in ferner Zukunft, die Menschheit hat sich im Universum ausgebreitet. Alle Planeten haben sich zu einer Hegemonie zusammen geschlossen, in der aber auch nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ist.
    Es gibt reichlich ausgefallene Technik, künstliche Intelligenzen, sogar Tempelritter.
    Der erste Teil des Buches ("Hyperion") handelt von der Reise einiger Pilger zum Planeten Hyperion. Dort befinden sich die seltsamen Zeitgräber, die sich rückwärts in der Zeit bewegen, und wo das (Alptraum-)Wesen Shrike herrscht.


    Teilnehmer:


    Aeria
    Kati
    Tamora DeLoessian
    zorn
    qantaqa


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Ich habe das Vorwort und den Prolog gelesen. Das Vorwort hat mir als SF-Neuling einen guten Einblick in das Genre gegeben. Aber wie Reynolds den ersten Absatz der Hyperion-Gesänge "seziert" und interpretiert - das war genial und macht Lust auf dieses dicke Mammutwerk, vor dem ich ein wenig Angst hatte. "Hatte", weil ich das Gefühl habe, dass ich damit gut klar kommen und es mit viel Vergnügen lesen werde. Space-Operas sind offenbar gar nicht so anders als Fantasy-Romane, und die lese ich mit Begeisterung.


    Und dann beginnt es. Dieser Beginn wird zelebriert: erst der Titel, dann der Inhalt, dann die Widmung. Wie im Kino, wenn es endlich losgeht und man taucht gleich kopfüber in diese Welt. Geheimnisvoll ist sie, aber auch vertraut. Rachmaninow und Wagner - ich kann mir gut vorstellen, wie Wagner bei Gewitter klingt. Mir gefällt die Sprache: "blutergusschwarze Wolken", "Baumschiff". Offenbar sind die Raumschiffe aus Holz. Das Raumschiff des Konsuls ist aus Ebenholz, das Baumschiff Yggdrasil müsste aus Eschenholz sein. "Yggdrasil" ist in der nordischen Sagenwelt die Weltesche, die Himmel, Erde und Unterwelt trägt. Ich bin gespannt, ob diese Tatsache im Buch relevant ist oder ob es sich hier nur um ein Wortspiel handelt. Religiöse Begriffe spielen offenbar eine große Rolle: Pilger, Kirche des Shrike, Tempelritter.
    Es gibt einen Verräter unter den Pilgern. Obwohl ich die Pilger noch nicht kenne und noch nicht verstehe, warum sie diese Pilgerfahrt unternehmen wollen, möchte ich, dass er entlarvt wird. Die Ousters scheinen nicht sympathisch zu sein.

  • Hallo, "Hyperion"-Leserunde.


    Ich lese den Heyne-Sammelband von 2002 und bin gerade auf Seite 35 angekommen - Anfang des ersten Teils.
    Normalerweise lese ich keine Vorworte, die langweilen mich nur, aber bei diesem Buch habe ich eine Ausnahme gemacht und es nicht bereut.


    Der Prolog wirft den Leser ins kalte Wasser, so dass man nur noch nach Luft schnappen kann.
    Ich habe "Hyperion" und "Endymion" schon Ende der 90er gelesen, auf Russisch, daher weiß ich im Groben noch, wie sich die Geschichte entwickelt. Aber das meiste habe ich vergessen, deshalb war der Prolog eine schöne Wiederentdeckung.


    Verwirrend sich für mich die englischen Bezeichnungen der Dinge der Zukunft (ich bin des Englischen nicht mächtig): Fatline, Farcaster, Ousters. Der Hummel sei dank, dass ich schon weiß, was sie bedeuten. In der russischen Ausgabe, die ich zu Rate gezogen habe, stehen diese Begiffe ganz einfach übersetzt: Fatline - Multilinie, Farcaster - Null-T-Portal, Ousters - "Landstreicher".
    Wieso kann man das nicht auch in der deutschen Übersetzung machen?! Es werden sich doch wohl genug deutsche Wörter finden lassen, die nicht allzu lächerlich klingen und in die Übersetzung eingebaut werden können. Oder nicht?


    Im Prolog tauchen bereits viele Fragen auf und die erste ist: Warum sind 7 Personen von der Kirche des Shrike ausgewählt worden? Nach welchen Kriterien wurden der Konsul, Sol Weintraub und die anderen ausgesucht? Scheint so, als hätten die Pilger keine große Wahl...
    Was ist das All-Wesen?
    und und und


    So, weiter gehts.


    ***
    Aeria, "Hyperion"-hibbelig

  • Du hast schon Recht, dass die Übersetzer nicht immer ein glückliches Händchen haben. Ganz schlimm ist das bei Fantasy-Büchern. Allerdings muss ich ganz ehrlich sagen, ob "Fatline" oder "Multilinie", vorstellen kann ich mir unter beiden nichts. Ich kann es nur aus dem Zusammenhang heraus vermuten.


    Ich habe auch erst überlegt, ob ich das Vorwort lesen soll, weil das meist langweilig und verschwendete Zeit ist. Aber dieses Vorwort war wirklich packend. Vielleicht lese ich ja mal was von Alistair Reynolds, wer weiß?


    Mir stellt sich folgende Frage: es gibt 7 Pilger, aber nur 6 Geschichten, warum?

  • Ich hab gerade im Inhaltsverzeichnis nachgesehen, es sind tatsächlich nur 6 Geschichten. Het Masteens Geschichte fehlt. Da kann man doch schon mal vermuten, dass der Tempelritter auf Hyperion nicht weit kommt, oder? :rollen:


    /edit:
    Die deutsche Wikipedia-Seite enthält einige Infos zu "Hyperion", aber die russische enthält noch viel mehr. Unter anderem werden die Personen, Technologien und Orte detailliert vorgestellt. Auch das All-Wesen wird erklärt :zwinker: , es heißt im Russischen Alting (vom Englischen "all thing"???).


    ***
    Aeria

  • In Wikipedia steht wirklich nicht viel. Wenn ich ein bisschen weiter fortgeschritten bin, werde ich ein wenig googeln, aber jetzt noch nicht, denn ich fürchte, dass ich mir den Spaß verderbe, wenn ich zuviel Hintergrundinfo bekomme. Erstmal weiter lesen und die Leserunde fragen, wenn ich was nicht verstehe. :zwinker:

  • Wikipedia und Google spoilern schamlos :zwinker:. Die Infos dort kann man wirklich erst lesen, wenn man das Buch (+ "Endymion"!!!) kennt.


    Inzwischen bin ich regelrecht "Hyperion"-krank. Wer hätte gedacht, dass es mich so schnell packen würde?


    Bin auf Seite 110, Paul Duré's 104. Tag auf Hyperion. Die Bikura sind interessant, aber noch viel interessanter finde ich die Beschreibungen des Planeten, vor allem seiner Flora - Teslabäume, Phoenixstauden, Prometheusbäume. Bin ich froh, dass ich nicht dort lebe!


    ***
    Aeria

  • Dann sind wir fast gleichauf. Es ist Paul Durés 106. Tag und
    spoiler:

    Die Beschreibung des Flammenwaldes fand ich auch sehr dicht, so als säße man mit dem armen Mann im Zelt und beschriebe die Eindrücke, die man eben gehabt hatte. Die Bikura sind ja merkwürdig und angsteinflößend.
    Ich muss immer mal eine kleine Pause machen, weil mich dieses Buch wirklich umhaut!

  • spoiler bis 117. Tag:

    Eigentlich wollte ich heute ja nicht so spät ins Bett gehen, aber ich glaube, daraus wird nichts, dazu ist das Buch viel zu spannend. :entsetzt:

  • Ich habe gestern noch die Erzählung des Priesters beendet und war vollkommen geschockt.


    Da ich ja noch Urlaub habe und es viel zu heiß ist, etwas anderes zu tun, habe ich heute die Erzählung des Soldaten gelesen. Ein ganz klein wenig lichtet sich der Nebel der Fragen. Ich bin unverändert begeistert von Simmons Erzählstil, der mich vollkommen in die Geschichte hineinzieht.
    spoiler bis zum Ende der Erzählung des Soldaten:


    Mich würde mal interessieren, wie weit die anderen Teilnehmer der Leserunde sind. Ich komme mir ein wenig einsam vor.

  • Hallo, ich bin auch da :winken:
    Sind gestern Abend erst von den Schwiegereltern gekommen.


    Ihr legt aber ein Tempo vor .... :redface:


    Ich bin auf Seite 35, aber ich bemühe mich.
    Liegt nicht am Buch sondern an meinem Töchterlein.


    Vorworte lese ich eigentlich sehr selten. Da mir aber Alastair Reynolds etwas sagt und ich auch
    in naher Zukunft an seinen Büchern interessiert bin, habe ichs natürlich gelesen.
    Hammer was der allein aus dem ersten Satz holt.
    Ein bisschen von der Fähigkeit hätte ich mir damals in Deutsch bei der Texterörterung gewünscht :breitgrins:


    "Hyperion" hab ich ja schon vor einer ganzen Weile gelesen und kann mich nur noch an die Geschichte des Baby´s
    erinnern. Das war so faszinierend und für mich die beste.


    Aeria
    Über solche Fremdwörter mache ich mir übrigens nie einen Kopf. Ich nehme sie so hin, speichere sie irgendwo im Gedächtnis und vertraue einfach darauf, dass der Autor sie schon noch erklärt.
    In Hilfen wie Wikipedia suche ich nicht, aus Angst vor evt. Spoilern.


    So ich nutze jetzt meine Freizeit und lese.
    Viel Spaß noch :winken:

  • Ich will, dass wieder Wochenende ist! :grmpf: Dann würde ich es schaffen, mehr zu lesen.
    So aber komme ich nur langsam voran, bin auf Seite 197, am Anfang von Kassads Geschichte.


    Als ich dieses Kapitel begann, wußte ich einen Augenblick nicht, in welchem Buch/in welcher Geschichte ich mich befand. Anno domini 1415?! Erst danach wurde mir klar, dass nicht alles echt ist, ein Trainingsprogramm. :smile: Da sind mir wieder die Götter des Olymps und der Trojanische Krieg eingefallen ("Ilium" von Dan Simmons).


    Von den Pilgern hat man noch nicht viel erfahren, aber es gibt schon eine Person, die ich mehr mag als die anderen - Martin Silenus. Der war mir mit seiner schroffen und respektlosen Art sofort sympathisch. Außerdem lässt er immer wieder Bemerkungen fallen, die andeuten, dass er sehr viel älter ist als irgendjemand vermutet. Er ist sozusagen die Verbindung zwischen der fernen Hyperion-Zukunft und unserer Zeit. Wie Hockenberry :zwinker: . Ich glaube, in meinem Kopf werden "Hyperion" und "Ilium" immer weiter miteinander verschmolzen :smile: .


    ***
    Aeria

  • Hi, ich bin neu hier und Simmons-Fan. Ich will mich auch nur kurz einmischen und stör euch dann auch nicht mehr: Die Nichtübersetzungen haben durchaus ihren Wortwitz. So ist die Fatline ein Synonym für "Faster than light" kurz in der SF auch als FTL (Überlichtschnell) bekannt, Fatline. Das nur zur Erklärung. Habt Spaß, Hyperion ist genial :winken:

  • Hallo Chao :winken:
    Erst mal herzlich willkommen! :klatschen: Du störst uns überhaupt nicht. Wie kommst Du nur darauf? :grmpf:
    Ich finde Deine Erklärungen sehr hilfreich und würde mich freuen, wenn Du Dich hier öfter mal einklinken würdest.


    Aeria
    Martin Silenus fand ich zunächst sehr unsympathisch, aber jetzt bin ich bei der Geschichte des Dichters angelangt und da hat sich meine Einstellung schlagartig geändert. Ich finde ihn jetzt sehr sympathisch und eigentlich bisher die lebendigste Figur. In seiner Geschichte erfährt man eine Menge über die alte Erde, aber auch über Hyperion.
    Ilium habe ich noch nicht gelesen, das steht hier in meinem Bücherschrank - bitte, bitte nicht spoilern! Bin ich hier eigentlich die einzige, für die es das erste Simmons-Buch ist?


    Kati
    Die Geschichte des Babys? Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum dieser Mensch ein Baby auf diese Mission mitnimmt.

  • Ich habe eben die Geschichte des Gelehrten beendet und ich heule noch immer. Ich überlege mir ernsthaft, ob ich überhaupt weiter lesen soll, weil mich dieses Buch so mitnimmt, dass ich es fast nicht aushalten kann. So ein starkes Gefühl hatte ich schon sehr, sehr lange nicht mehr bei einem Buch.


    Ich muss jetzt erst mal eine Pause machen und das Ganze sacken lassen, bevor ich mich weiter dazu äußern kann.

  • Hallo meine Lieben,


    ich habe nicht auf euch vergessen, aber dieses Buch vermittelt so viele Eindrücke, dass ich ehrlich nicht weiß, wo ich anfangen soll darüber zu schreiben. Außerdem bin ich auch noch nicht so weit - lese immer noch die Geschichte des Pater Duré. Die Bikura sind ein richtig gruseliges Völkchen. Die Welt, die Simmons hier beschrieben hat, ist einfach wahnsinnig dicht und facettenreich. Diese Flammenwälder... wow. Irgendwie scheinen Bäume/Pflanzen ja generell eine wichtige Rolle zu spielen. Da gibt es die Baumschiffe, die Teslabäume, und sogar im Zusammenhang mit dem Shrike-Kult war doch die Rede von einem stählernen Baum??


    Ich habe den ersten Teil der Hyperion-Gesänge ja bereits vor ein paar Jahren gelesen und mir fällt auf, dass doch viele Details in Vergessenheit geraten sind. Dafür freue ich mich umso mehr darauf, diese Details von Neuem zu entdecken. Das Vorwort hat mir übrigens auch gut gefallen. Ohne eure positiven Anmerkungen hier hätte ich es wahrscheinlich garnicht oder erst nach der Lektüre des Romans gelesen.


    lg,
    Tamora :blume:

  • Ach wisst ihr ... manchmal gibt es Serien (wie z.B. Babylon 5) wo man sich wünscht alles was man darüber weiss vergessen zu können und nochmal zum ersten Mal alles zu entdecken.
    Genauso ist es auch bei Büchern und wenn ich eure Kommentare über Hyperion lese, wünschte ich es wäre so mit den Hyperion-Gesängen und Endymion.


    Ich weiß jetzt leider nichtmehr auswendig ob Hyperion-Gesänge oder Illium mein erstes Dan Simmons Buch war ...


    lg Stefan


  • Ach wisst ihr ... manchmal gibt es Serien (wie z.B. Babylon 5) wo man sich wünscht alles was man darüber weiss vergessen zu können und nochmal zum ersten Mal alles zu entdecken.


    Das stimmt, das wäre schön. Ich bin mir sicher, dass es mir mit Hyperion genauso gehen wird. Ich habe mich jetzt wieder abgeregt, auch schon ein Stück weiter gelesen. Ich weiß nicht, warum mich gerade diese Geschichte so gepackt hat.
    spoiler bis Seite 451:


    Und schon kommt der nächste Knaller.
    spoiler bis Seite 466:


    Hallo Tamora :winken:
    Die Geschichte des Pater Duré fand ich sehr gruselig, auf ein Art wie Egdar-Allan-Poe-Geschichten. Da kroch mir das Grauen so ganz langsam den Nacken hoch.


  • Ertappt :zwinker: , ich denke nicht daß das mein letzter Eintrag hier war, ich lese btw grade mal endlich Illium von Simmons an.