Douglas Kennedy - Eine gefährliche Beziehung

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  • Unter diesem Buch hatte ich mir etwas ganz anderes vorgestellt als das, was es schließlich war, zumal der Klappentext erfreulicherweise einmal nicht die Hälfte schon vorher verrät. Da ich von Kennedy schon einige Thriller gelesen habe, nahm ich dieses Buch in der Bücherei einfach mit, ohne groß auf den Inhalt zu achten.


    Zu viel möchte ich nicht vorwegnehmen, wer mehr über den Inhalt erfahren möchte - siehe Amazon. Erzählt wird die Geschichte von Sally, die als Auslandsjournalistin in einem Krisengebiet Tony kennen lernt, der ihr schon nach wenigen Stunden das Leben rettet. Sally verliebt sich, wird nach kurzer Zeit schwanger, heiratet Tony und folgt ihm nach London, wo sie sich häuslich niederlassen. Diese Ereignisse werden relativ kurz abgehandelt. Der Rest der ersten Hälfte ließ mich dann aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Sally bekommt nach einer nicht unkomplizierten Schwangerschaft eine postnatale Depression, die Kennedy in allen Einzelheiten beschreibt. Es ist wirklich erstaunlich, wie er sich als Mann in die Psyche dieser Frau hineinversetzen kann und das seelische Auf und Ab glaubhaft weitergibt. Die zweite Hälfte des Romans erzählt von dem Kampf, den Sally in einer aussichtslosen Situation aufnimmt, um in einer Gerichtsverhandlung zu ihrem Recht zu kommen.


    Außer Sally, deren Innerstes nach außen gekehrt wird, werden keine anderen Charaktere auch nur annähernd so ausführlich dargestellt. Im Fall von Tony fand ich das schade, denn ich hätte gerne erfahren, warum er so gehandelt hat.


    Wer es gerne ausführlich mag, wird sich in diesem Roman wohl fühlen. Fast minutiös werden die beiden wesentlichen Ereignisse geschildert und die Handlung mit vielen Dialogen abwechslungsreich gestaltet, so dass es sich sehr flüssig lesen lässt. Bis kurz vor dem Ende war nicht klar, wie das Buch nun enden wird, obwohl ich eine Ahnung hatte. Immerhin hat es mich dazu gebracht, bis spät in die Nacht zu lesen, was mir schon länger nicht mehr passiert ist. Allerdings bekam ich diesen Kick wohl nur, weil ich wirklich nicht wusste, was auf mich zukommt.


    Dieser Roman ist keine schwere Kost, aber trotzdem spannend, wenn man außer der psychologischen Schiene keinen besonderen Tiefgang erwartet. Männern würde ich ihn allerdings nicht empfehlen :breitgrins:. Auch wenn es kein Thriller im herkömmlichen Sinn ist, kommt der Thrill nicht zu kurz. Immerhin hat es mich veranlasst, eine freiwillige Rezi zu schreiben. Für einige Unwahrscheinlichkeiten und diverse Längen gibt es einen Abzug, aber im Endeffekt vergebe ich


    4ratten


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    Liebe Grüße
    Doris

  • Schöne Rezi Doris, das Buch ist nun nicht nur wegen dem Cover auf der Wunschliste :zwinker:

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau