Wieviel Bücher darf ein Kind haben?

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 12.166 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sansa.

  • Hallo zusammen!


    Ich brauche mal eure Meinung bzw. euren Rat, da ich momentan sehr verunsichert bin.


    Meine Tochter ist jetzt 1,5 Jahre und hat mittlerweile 30 Bilderbücher, die sie aber auch alle gern und regelmäßig anschaut.
    Klar, ich als bekennender Bücherjunkie habe natürlich von Anfang an versucht, ihr Bücher nahezulegen und bin echt auch wirklich glücklich, dass sie anscheinend Bücher genauso liebt wie ich (kann sich aber natürlich auch wieder ändern).


    Nun entwickelt sich so ein Kind ja rasant und ich habe ihr dann immer Bücher entsprechend ihres Entwicklungsstandes zugekauft. Und wenn ich merke, dass sie sich für ein bestimmtes Thema begeistern kann, dann bekommt sie dann meist auch noch ein Buch zu dem Thema dazu.
    Mein Mann und auch meine Familie haben mir jetzt bereits mehrfach zu verstehen gegeben, dass ich übertreibe und Tabea soviele Bücher gar nicht braucht. Das letzte Bilderbuch hat sogar zu einer kleinen Ehekrise geführt :redface: Angeblich wäre sie auch durch die Vielfalt überfordert (sehe ich allerdings nicht so).


    Ich gebe ja zu, dass ich manche zauberhaft gestalteten Bilderbücher auch ein bißchen für mich kaufe, eben weil sie mir auch unheimlich gut gefallen. Aber es gibt doch nichts schöneres, als wenn man dann die kleine Maus vor einem Buch sitzen sieht, hellauf begeistert und immer und immer wieder vor vorne durchblätternd.


    Was meint ihr denn? Überfordere ich sie vielleicht doch und sollte meine Einkäufe etwas zügeln? Oder kann man mit Büchern einfach nichts verkehrt machen?


    Lieben Dank!!!!!


    Eure Sansa


  • Was meint ihr denn? Überfordere ich sie vielleicht doch und sollte meine Einkäufe etwas zügeln? Oder kann man mit Büchern einfach nichts verkehrt machen?


    Ein Kind kann man eher unterfordern als überfordern. Und wenn sie die alten Bücher weiterhin benutzt und nicht immer nur die neuen, dann sehe ich keinen Grund die "Lieferungen" einzustellen. Und Du solltest Deinem Mann auch mal ein "Bilderbuch" schenken, damit er nicht eifersüchtig sein muß.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ich habe zwar keine eigenen Kinder, aber ich denke nicht, dass man mit Büchern etwas falsch machen kann, im Gegenteil.


    Ich habe als Kind auch Unmengen an Büchern besessen und geschadet hat es mir wirklich nicht. Man sollte froh sein, wenn sich Kinder schon früh mit Büchern beschäftigen. Wenn sie mal älter sind, dann muss man sich nicht wundern, wenn sie sich für Bücher nicht interessieren, wenn man es ihnen nie beigebracht hat.


    Katrin

  • Also ich denke auch , dass du sie nicht überforderst. Wenn es so wäre, würde sie die Bücher doch nicht mehr anschauen, weil es ihr einfach zu viel wäre, hätte nicht diesen Spaß damit. Im Gegenteil, sie scheint sehr viel Freude damit zu haben. Ich finde es toll, dass sie so begeistert davon ist und würde das nicht bremsen. Das kann früher oder später sowieso (leider) wieder nachlassen, aber vielleicht bleibt so doch ein kleiner "Büchervirus" in ihr, der sie zu einer begeisterten Leserin werden lässt. Ich habe meiner Tochter auch viele Bücher ermöglicht, allerdings auch viel durch Büchereibesuche und stapelweise Ausleihen. Hast du eine Bücherei in der Nähe, dann könntest du zumindest die Käufe reduzieren, wenn das deinen Mann stört?

  • Das einzige was überfordert wird, ist wahrscheinlich euer Geldbeutel. Meine Kinder hatten/haben auch viele Bücher und meine Jüngste (8) hat auch schon ihren eigenen Sub. Allerdings achte ich darauf, dass er nicht zu groß wird. Sonst ist sie irgendwann zu alt für diese Bücher.

    Gruß Mascha

  • Hi!


    Vielleicht sollten Du und Dein Mann mal zusammensitzen und über die Erziehung Eures Kindes im allgemeinen diskutieren. Ich vermute nämlich, dass das Bücherthema nur die Spitze eines Eisberges ist. ("Du verziehst das Kind mit Deinen vielen Geschenken!" - "Es soll doch kein Stubenhocker werden, schliesslich laufe ich auch täglich meinen Marathon!" und so weiter und so fort und so ähnlich ...)


    Und äh ... ja: Vor allem, wenn's das erste Kind ist: Wie von BigBen schon angesprochen ist das Thema Eifersucht des Vaters auf das Kind wegen der Zuwendung, die es erhält und die früher mal nur auf ihn konzentriert war, nicht ausser acht zu lassen.


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Also mein Sohn hatte auch immer zuviele Bücher (lt. meiner Familie).
    Er hat aber auch immer gerne eins aus dem Regal geholt und angeschaut, mit der Zeit auch immer bewusster dem Thema entsprechend das ihn gerade interessierte. Sprich, kamen wir von einem Waldspaziergang zurück hat er sich ein entsprechendes Bilderbuch genommen und mir gezeigt, was wir alles gesehen haben, ebenso wenn wir vom besichtigen einer Grossbaustelle kamen, dann wurde eben ein "Baumaschinenbuch" gezückt.
    Heute ist er 10, von der Lesebegeisterung leider keine Spur mehr zumindest nicht freiwillig ;) aber immerhin hat er die Angewohnheit beibehalten, zu jedem Thema das ihn gerade bewegt in einem Buch nachzuschauen :)
    Das muss mir eben erst mal genügen :rollen:

    Ich mach&#39; mir die Welt<br />widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Hallo,


    ich bin zwar selbst noch jung und habe keinen eigenen kindern, aber ich denke auch, dass ein Kind nicht genug Bücher haben kann, so lang es naürlich nicht unter ihnen verschütt' geht ;)


    Ich hab einige Zeit in einem Kindergarten gearbeitet und dort hatten die Kinder auch sehr viele Bücher, aber sie haben sich trotzdem immer wieder wahnsinnig über neue Bücher gefreut und ebenso gerne die alten Bücher angeschaut und vorgelesen bekommen, manche Geschichten 3 bis 4 mal am Tag und jedes Mal nahmen sie die Bilder unter die Lupe und entdeckten immer neues.
    Und wenn Kinder von alleine in (Bilder-)Büchern blättern, auch wenn sie anderes Spielzeug haben, was gibt es für ein besseres Argument, dass sie eben die Bücher toll finden, als das?
    Und warum sollte man dieses Interesse dann nicht unterstützen?


    Ich seh keinen grund, warum Kinder nicht viele Bücher haben sollten, solange sie die Bücher toll finden, außer dass es wohl doch etwas auf den Geldbeutel geht ewig neue Bücher zu kaufen. Bber da könnte man sich ja vielleicht einen bestimmten Zeitabstand überlegen in dem man los geht und neue Bücher kauft.
    Dann würde das Kind auch nicht mit zu viel Neuem in zu kurzer Zeit 'überfordert', falls das überhaupt geht.

  • So ein Blödsinn. Man hat ja auch nicht nur ein Spiel oder guckt sich immer nur den gleichen Film im Fernsehen an.


    Ich finde, ein Kind kann gar nicht zuviele Bücher haben, so lange es Spaß am Angucken und Vorlesen hat.


    Wenn die Maus damit überfordert wäre, würde sie nicht so positiv auf die Bücher reagieren.


    Unsere Kinder werden so viele Bücher kriegen, wie sie vertragen können - ich würde mich unheimlich freuen, wenn mein Kind Bücher mag!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Man kann Kinder sehr wohl überfordern (Reizüberflutung), aber sicher nicht mit Bilderbüchern. :zwinker: Kinder saugen dieses Wissen (Bild und Sprache in Zusammenhang bringen) auf wie ein Schwamm und sind da meist unersättlich. Hier stehen auch mind 100 Bilderbücher und es werden immer mehr. :breitgrins:
    Ich schließe mich da Sandhofer an. Ihr solltet wohl mal ein generelles Gespräch führen, die Ursache für das Verhalten Deines Mannes dürfte wohl eher woanders liegen.

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

    Einmal editiert, zuletzt von Gytha ()

  • [...] die Ursache für das Verhalten Deines Mannes dürfte wohl eher woanders liegen.


    Die Ursache für beider Verhalten - es braucht immer zwei für eine Ehekrise (egal, ob gross oder klein) ... :zwinker:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo Sansa,


    unsere Tochter wird auch mit Büchern förmlich zugeschüttet. Einen Schaden dadurch konnte ich allerdings noch nicht feststellen :zwinker:. Sie sucht sich immer nur aus, was sie gerade möchte, beachtet manche Bücher wochenlang nicht (manche auch gar nie), während andere immer im Spielgepäck mitwandern :smile:.


    Zitat von "sandhofer"


    Und äh ... ja: Vor allem, wenn's das erste Kind ist: Wie von BigBen schon angesprochen ist das Thema Eifersucht des Vaters auf das Kind wegen der Zuwendung, die es erhält und die früher mal nur auf ihn konzentriert war, nicht ausser acht zu lassen.


    Auch wenn es eher in den Baby-Thread gehört: Ich kann mir so etwas schon aus Prinzip nicht vorstellen, aber da das Kind schon eineinhalb Jahre alt ist, ist es vermutlich sowieso eher unwahrscheinlich.


    Liebe Grüße
    Bianca

  • jetzt kriege ich sicher eins auf den deckel, aber 30bücher für ein anderthalbjährges kind finde ich schon arg.
    ich meine aber nicht mal, dass du ihr weniger bücher laufen sollst, aber vielleicht ein paar der alten erstmal beiseite packen oder sowas.


    kannste denn irgendwelche besonders schönen bücher empfehlen?

  • Also ich habe als Kind auch viele Bilderbücher gehabt. Die meisten waren aber von der Bücherei und ich durfte mir als ich ein bissl älter war (so 4) auch immer eines oder zwei selber aussuchen. Ich finde 30 Bücher nicht zu viel. Sie kann ja selbst entscheiden welche sie anschauen möchte und welches sie einfach mal lässt. Solange sie nicht den ganzen Tag nur noch vor dem Bilderbuch sitzt sehe ich da wirklich kein Problem. Außerdem schaut sie sich die Bücher ja wohl nicht alle hintereinanderweg an. Ich finde es schön das du ihr immer wieder neues Bücher ermöglichst. Vielleicht wird sie nie eine Leseratte aber ich denke das zeigt ihr trotzdem schon von klein auf das Bücher etwas schönes sein können und vielleicht färbts ja doch mal auf die ab :breitgrins:

  • Hallo zusammen,
    die einen kaufen ihren Kindern Matchbox-Autos, andere Kinderüberraschungen...meine Tochter durfte sich jedes Mal ein Pixi-Buch o.ä. aussuchen. Angenehm für mich, während dem Einkaufen sass sie friedlich "lesend" im Einkaufswagen.
    Natürlich hat dieser maßlose Bücherkauf bleibende Schäden hinterlassen: heute mit 16 ist sie eine hoffnungslose Leseratte. :zwinker:


    liebe Grüße
    dora

    Einmal editiert, zuletzt von dora ()

  • Also, ich hab zwar noch keine Kinder aber meine Mutter hat uns beide mit Büchern überschüttet und es hat uns in keiner Weise geschadet :breitgrins: Wir, meine Schwester und ich, lesen beide irre gerne und dass fing ganz früh an ! Schon unsere Bilderbücher waren uns sehr wichtig und wir hatten viele sehr schöne. Vorallem von Janosch.


    Solange ein Kind selbst nach den Büchern greift, ist doch alles ok denke ich ! Kauf halt mal was gebrauchtes, dann wirds nicht so teuer :zwinker:

  • Generell glaube ich auch nicht, dass man (Kind oder Erwachsener) zu viele Bücher haben kann, allerdings kann ich aus meiner Erfahrung sagen (Mutter einer 7-jährigen Tochter und seit 10 Jahren Erzieherin in einer Kita), dass die "Masse" von 30 Büchern ein kleines Kind schon überfordern kann. Und zwar einfach, weil die Menge auf einmal für so kleine Kinder noch zu schwierig sind. Das kann man aber ganz leicht regeln, indem man die Hälfte der Bücher erstmal wegstellt, und regelmäßig (z.B. 1x die Woche) welche austauscht. So merkst du auch schnell, was deine Tochter gerade am meisten fasziniert. Diese Bücher würde ich erstmal nicht austauschen, im Gegensatz zu den Büchern, die sie momentan nicht so fesseln. Für deine kleine Tochter ist die Übersicht dann wesentlich einfacher und sie kann sich besser orientieren und leichter entscheiden.
    Diese Reglung funktioniert bei uns, sowohl privat, als auch in der Kita, mit allen Spielsachen (= Regelspiele, Baumaterialien, Kaufladen, Puppenhaus, Carrerabahn,etc.). So wird "altes" immer wieder interessant und gerne bespielt.

  • :winken:
    Ich habe meine Tochter auch von Anfang an mit Büchern überhäuft, ihr immer vorgelesen und Bilderbücher mit ihr angesehen.
    Leider ist bis jetzt noch keine Leseratte aus ihr geworden. :heul:..okay sie liest ab und zu mal ein Buch , aber wenn ich daran denke was ich in ihrem Alter schon an Bücher verschlungen habe......das macht mich doch ein bissel traurig, aber da kann man nichts machen, da kommt sei dann doch eher nach ihrem Vater.


    Aber grundsätzlich finde ich es gar nicht verkehrt wenn man die kleine so früh wie möglich mit Büchern und deren Umgang betraut

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Claires Ansatz klingt wie ich finde recht vernünftig! Außerdem kannst du so auch mal ab und was neues reinschmuggeln und sie merkt es dann auch sofort! Und das ist ja für sie dann noch eine neue Herausforderung!

  • So lange Deine Kleine gerne Bücher ansieht, gibt es keinen Grund, sie ihr vorzuenthalten, und bei der Vielfalt heutzutage sind es eben mehr Bücher als früher. Meine Tochter hatte mit zwei Jahren etwa 60 Bücher (wobei einige davon Geschichten sind, die sie erst mit 5 oder 6 Jahren verstehen wird) und ich hatte nicht den Eindruck, dass das einen negativen Einfluss auf sie hatte oder sie überforderte. Jetzt ist sie 3 Jahre und die Bücher stehen für sie griffbereit auf einem Regal. Wenn ihr danach ist, kann sie sie also jederzeit rausnehmen. Wir lesen auch regelmäßig vor und es ist noch nie vorgekommen, dass sie keine Lust darauf hatte. Inzwischen sind wir so weit, dass wir aus der Bücherei entsprechend Nachschub holen, wenn sie sich für irgendein Thema näher interessiert. Das erweitert unsere Möglichkeiten noch um einiges, aber von Überforderung ist noch immer nichts zu bemerken. Da habe ich eher den Eindruck, dass das bei Kindern passiert, die ständig neue Sendungen im Fernsehen sehen.


    Allerdings - das ist von Kind zu Kind verschieden. Wenn Du als Mutter den Eindruck hast, dass es für Deine Klein in Ordnung ist, solltest Du nach Deinem Gefühl handeln und Dir von niemanden dazwischen reden lassen. Wenn der Papi da anderer Meinung ist, kann ja er in seiner Zeit mit dem Zwerg entsprechend Ausgleich schaffen :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Doris