Antal Szerb - Die Pendragon-Legende

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  • Hallo!


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    Inhalt:


    Im Original erschien das in mehrerlei Hinsicht fantastische Buch 1934. Und in etwa dieser Zeit spielt auch die Geschichte um den jungen, in England lebenden ungarischen Gelehrten János Bátky, einem Spezialisten für das mystische Schrifttum des 17. Jahrhunderts. Durch einen Zufall lernt der Ich-Erzähler -- ein Büchermensch durch und durch -- einen wundersamen walisischen Earl kennen, der vorgibt, die Mystik des 17. Jahrhunderts sei auch eines seiner Steckenpferde. Er lädt Bátky ein, ihn auf seinem Schloss zu besuchen, das eine für ihn ausgesprochen reichhaltige Bibliothek beherberge. Und so ist es! Doch nicht nur die Bibliothek hat es in sich. Das wahre Leben im Schloss des Owen Pendragon, dem Earl of Gwynned, ist nicht minder geheimnisvoll. Die Identität des Schlossherrn erweist sich bald selbst als ein Mysterium, das mit der Geschichte des Rosenkreuzerordens verwoben ist, dessen Gründers Auferstehung bevorstehen soll.


    Teilnehmer:


    Germa
    Seychella
    Saltanah
    cappuccino
    Claudi


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo allerseits! :winken:


    Ich habe heute morgen in der U-Bahn die ersten 48 Seiten gelesen und weiß noch nicht recht, was ich von dem Buch halten soll. János Bánky ist auf dem Weg nach Wales, wo ich auf mehr Spannung hoffe. Langweilig war mir zwar bisher nicht, aber so richtig ist der Funke nicht übergesprungen. Ich habe den Verdacht, dass das an der auf mich teilweise etwas unbeholfen wirkenden Übersetzung liegen kann, wobei es natürlich auch möglich ist, dass der Stil schon im Original nicht eleganter war.


    Ich habe jedenfalls ein wenig gegoogelt und hier sind meine Ergebnisse:
    Robert Fludd, der alles auslösende Mystiker.
    János Arany, dessen Edward I. alle ungarischen Schulkindern "auf einem Falben reitend" in ihren Träumen heimsucht. Das Gedicht auf ungarisch beginnt so (ich verstehe kein ungarisch, finde es aber total faszinierend):
    Edward király, angol király
    Léptet fakó lován: (hier dürfte Edward reiten)
    Hadd látom, úgymond, mennyit ér
    A velszi tartomány.
    Auf englisch

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo, jemand hier?


    Ich bin mittlerweile auf S. 120 angelangt und auf den letzten 20-30 Seiten hat mich das Buch nach einer langen Startstrecke doch noch gefesselt. Sonderbare Dinge geschehen sowohl im Schloss als auch in dem benachbarten Dorf, nächtliche Reiter, apokalyptische Prophezeihungen, Todeswarnungen, schlaflose Nächte, ein Wissenschaftler, der unheimliche Experimente anstellt, ein gewaltsam zu Tode gekommener Doktor... Es passiert einiges.


    Nur mit der Überheblichkeit des Erzählers Frauen gegenüber kann ich mich nicht recht anfreunden.
    Niemals könnte ich eine Frau , die ich für klug halte, anziehend finden. Ich würde mich für homosexuell halten, wenn ich es täte. (Jaja, Klugheit als typisch männliche Eigenschaft :rollen: ) Aber jetzt. als mir klar geworden war, dass Cynthia nur ein bezauberndes Gänschen war, fing ich sofort an, ihr den Hof zu machen. Idiot!


    Eigentlich wollte ich verschieden Sachen nachgoogeln, habe mir aber leider nicht aufgeschrieben, was das war. Immerhin:
    Axolotl

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • :hallo:
    Ziemlich ruhig hier :sauer: .


    Ich bin mittlerweile auf S. 184 angelangt.
    So richtig begeistern kann ich mich für das Buch leider nicht, allerdings war mein voriges auch besonders gut, und da hat das nächste es immer schwer.
    Zwar muss ich bei diversen Formulierungen immer wieder schmunzeln, aber teils fallen mir öfters auch etwas unbeholfene Formulierungen auf, vermutlich übersetzungsbedingt, und teils geht mir der Erzähler János Bátky immer dann auf den Geist, wenn er sich über Frauen auslässt. Die Geschichte selbst ist ganz okay und verfügt über einen gewissen Charme, aber die große Begeisterung stellt sich bei mir nicht ein.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Niemand spricht mit mir :heul: !


    Ich bin mittlerweile auf S. 242 angelangt, werde das Buch also heute beenden.
    Mein Eindruck des Buches ist weiterhin durchwachsen. Positiv sind die vielen sanft ironischen Bemerkungen und die Anspielungen auf diverse Genre der Unterhaltungsliteratur, deren Versatzstücke Szerb gekonnt verarbeitet. Trotzdem bleibt ein belangloser Eindruck; nette, amüsante Unterhaltung, nicht mehr. Allerdings hat es ein Buch nach Ishiguros phantastischem werk Never Let Me Go auch besonders schwer, positiv beurteilt zu werden.


    Zitat

    Auf dem Schloss gibt es einen Verräter :entsetzt: ! Wer mag das wohl sein? Zur Zeit verdächtige ich Cynthia, die Nichte, die in regelmäßigem Briefkontakt zur Außenwelt steht. Da das aber recht offensichtlich ist, vor allem nach ihrem verdächtigen Besuch in London, erwarte ich eigentlich, dass sich jemand anders als Übeltäter erweisen wird.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Tja, dann setze ich meinen Monolog eben fort :rollen: .


    Zitat von "Spoiler bis Ende"

    Das Ende hat mich doch etwas überrascht mit seiner Geisterhandlung. Ich hatte erwartet, eine "naturwissenschaftliche" Erklärung für Phänomene wie z. B. den mitternächtlichen Reiter, die verschwundene Leiche von Asaph Pendragon etc. zu bekommen, landete statt dessen aber mit János in dem Haus ohne Tür, in dem er etwas erlebt, träumt oder halluziniert. Dies bleibt für ihn selbst unklar, ich tendiere allerdings dazu, sein Erlebnis für "wahr" zu halten, da immerhin die Leichen der beiden Bösewichte gefunden wurden.
    Leider wurde nicht mehr von der Forschung des Earl erzählt. Zumindest über die Axolotl hätte ich gerne mehr erfahren. So wurde über seine Arbeit nur in Andeutungen berichtet.


    Insgesamt bin ich doch enttäuscht. Ich hatte eine spannendere Geschichte erwartet, lebendigere Figuren und mehr Überraschungen. Gerade in der Krimihandlung ("Wer versucht, den Earl zu ermorden, und wieso?") hatte ich erwartet, dass "nichts so ist, wie es zu sein scheint", im Gegenteil aber stellt sich (fast) alles als das heraus, was es von Anfang an zu sein scheint, einschließlich der Gerüchte, die János ganz zu Anfang des Bucher erzählt werden.
    Das beste am Buch ist die sanfte Ironie, mit der erzählt wurde, aber das allein kann es für mich auch nicht retten.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • :bussi: Doch Saltanah, ich bin auch noch hier. Allerdings habe ich erst die ersten 50 Seiten geschafft, was zum einen daran liegt, dass ich immer noch im Pruefungsstress bin, zum anderen daran, dass ich noch nicht richtig durch die Geschichte durchsteige.
    Aber gestern abend ist mir die erste gespenstische Erscheinung, von der ja behauptet sei, sie sei auf keinen Fall ein Gespenst :rollen: begegnet. Es scheint spannender zu werden.


    Gut gefallen mir die, teils versteckten, literarischen Andeutungen. Ich kann jetzt leider keine nennen, da ich von der Uni aus schreibe und das Buch nicht dabei habe. Aber ich denke, das ist euch auch schon aufgefallen, oder!


    LG
    claudi

  • :winken: Ah, wie schön, Claudi, dass du da bist. Ich hoffe, du lässt dir durch meine wenig begeisterten Beiträge nicht den Spaß am Buch nehmen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Nein, natürlich nicht. Ich komme aber eben nur sehr langsam voran. Mittlerweile liegt es aber auch daran, dass die ganze Handlung nicht richtig in Gang kommt. Immer wieder wird Spannung angedeutet und dann geht es im gleichen Geplänkel weiter. Das ganze Buch ist, bisher, so geschrieben, wie man sich auf einem walisischen Herrensitz im 19. Jahrhundert höflich am Nachmittag unterhalten wurde. Das passt zwar zum Buchinhalt, ist aber eben auf Dauer auch langweilig.

  • Zitat von "Saltanah"


    Nur mit der Überheblichkeit des Erzählers Frauen gegenüber kann ich mich nicht recht anfreunden.
    Niemals könnte ich eine Frau , die ich für klug halte, anziehend finden. Ich würde mich für homosexuell halten, wenn ich es täte. (Jaja, Klugheit als typisch männliche Eigenschaft :rollen: ) Aber jetzt. als mir klar geworden war, dass Cynthia nur ein bezauberndes Gänschen war, fing ich sofort an, ihr den Hof zu machen. Idiot!


    Idiot: Stimmt.
    Aber seine ganze Einfältigkeit kommt doch erst durch ihre Retourkutsche zur Geltung. Sie mimt die Dumme, er fällt drauf rein, sie fragt ihn wieder einmal nach "Aachen" und er merkt immer noch nicht, dass sie eigentlich geistreich ist.
    Idiot!


    Claudi

  • Da ich das Buch auch gerade lese und gesehen habe das die Leserunde ja noch läuft dachte ich mir ich klinke mich einfach auch noch ein. Wenn das ok ist? :smile:


    Ich bin ungefair bei der Mitte des Buches angelangt. Saltanah hat schon recht. Es ist sehr voraussehbar und für einen alten Krimihasen wie mich ist eigentlich jetzt schon klar was am Schluss passieren wird. Auch das Frauenbild das der Autor zeichnet gefällt mir an vielen Stellen nicht. Da klingt doch sehr viel abfälliges im Hintergrund mit. Ich hätte es mir gewünscht das etwas mehr geheimnisvolle Athmosphäre aufgebaut wird- das Geheimnis rund um die Rosenkreuzer wurde viel zu schnell gelüftet wobei hier der aufmerksame Leser schon Seiten vorher ahnen konnte was genau passiert.

    .
    Andererseits werde ich irgendwie unweigerlich an die Englischen Krimis der 30er Jahre erinnert und irgendwie macht es das ganze doch recht vergnüglich.


    Saltanah
    Die zitierte Stelle mit dem Gänschen hat mich auch unwahrscheinlich aufgeregt. Sobald eine Frau also inteligenz beweist ist sie also nicht mehr tragbar :grmpf:

  • (Bei Seite 198 der DTV Premiumausgabe angelangt)


    Also um es mal drastisch auszudrücken_ Dieser Janoz ist in meinen Augen eine Pfeife, eine absolute Pfeife. Das gibt es gar nicht. Allein schon wie er auf die Gräfin hereinfällt. Einfach nur dämlich. Bisjetzt fand ich das Buch ja eigentlich recht vergnüglich aber jetzt wird es wirlich immer langweiliger und ich reg mich eigentlich nur noch über den Hauptprotagonisten auf.

  • Hallo Holden,


    nun ja, ich war schon ziemlich überrascht! Das war doch so offenbar, dass es eigentlich nicht so sein konnte, oder :zwinker: ?

    Wir sind irre, also lesen wir!