Emily Bronte - Sturmhöhe (Wuthering Heights)

Es gibt 190 Antworten in diesem Thema, welches 42.289 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pinky.

  • Das sehe ich ebenso wie mondpilz.


    @Holden

  • qantaqa
    Zu dem Zeitpunkt war Bildung für eine Junge Dame schon sehr wichtig. Nicht so sehr wie bei einem Mann aber gewisse Bildung sollte sie schon besitzen.


    Ich bin jetzt übrigends durch. Mein Fazit: Ein wunderbarer Roman, düster, spannend, wie ein Sturm der ums Haus weht. Keine der wichtigen Figuren wurde mir wirklich sympathisch. Auch Catherines Tochter nicht

    Umso faszinierender fand ich die verschiedenen Charaktere. Zwischendurch hätte ich so manches Mal am liebsten einen Mord an einer der Figuren ausgeführt...
    Das Buch ist so lebendig geschrieben das man das Gefühl hat selbst am Kamin zu sitzen und Mrs. Deans Erzählung zu lauschen oder gar selbst einen Spaziergang durchs Moor zu machen und in der Ferne Wuthering Heights zu erblicken.


  • Kein Wunder dass Heathcliff da zu einem Eckelpacket wurde.



    Bin mitlerweise in Kapitel 6.

    Ein nicht zu Ende gelesenes Buch gleicht einem nicht zu Ende gegangenen Weg.<br />(Weisheit aus China)<br /><br />Gruß Pinky

  • Ich stecke gerade im 8. Kap.
    Puh, ich empfinde das Buch diesmal noch viel bedrückender als früher, vielleicht, weil ich es zum ersten Mal höre.
    Mehrere von euch schrieben, dass es in diesem Buch keine einzige sympathische Figur gäbe, aber da muss ich euch widersprechen: ich glaube, ihr habt Mrs Dean (Nelly?), die Haushälterin, vergessen, die immerhin versucht, allen gerecht zu werden, oder wenigstens im Nachhinein zu verstehen, wie sie zu dem geworden sind, was sie wurden. Sie ist die einzige, die Mitgefühl für die anderen beweist, die versucht, alle menschlich zu behandeln.
    Wenn ich auch in gewisser Weise Hindley verstehen kann, muss ich ihn doch bisher schärfer verurteilen, als Cathy und Heathcliff, denn im Gegensatz zu ihnen (im 8. Kap. ist Cathy 15, Heathcliff ev. etwas jünger), ist er erwachsen, und müsste als Erwachsener ein erwachseneres Verhalten an den Tag legen, als die beiden anderen.
    Allerdings fand ich es sim 4. Kap. furchtbar zu lesen, wie lieblos schon der alte Mr Earnshaw seine Kinder behandelt hat. Dazu noch der Einfluss des bigotten, herzlosen Joseph -> unter den Bedingungen ist es schwer, selbst zu einem "guten" Menschen heranzuwachsen.
    Cathys Veränderung kann ich verstehen. Zum ersten Mal in ihrem Leben bekommt sie eine Alternative zu ihrer verkorksten Familie zu sehen. Die Lintons kümmern sich um sie, zeigen, dass man auch anders leben kann, und sie ist erst mal davon fasziniert. Nur verändert sich dadurch auch ihr Blick auf ihre Familie: sie sieht sie erstmals "von außen", nicht mehr als etwas selbstverständliches, und nimmt daher auch Heathcliffs Dreckigkeit wahr, eine durchaus reale Schmutzigkeit.
    Heathcliff wiederum fühlt sich zurückgestoßen, und reagiert darauf, indem er sich von seiner schlechtesten Seite zeigt.
    Dann die Szene mit Edward Linton, die alles noch weiter hochschaukelt, mit Hindley, der seiner Brutalität freie Zügel lässt.
    Verkorkst, alles von Grund auf verkorkst.



    Als Mrs. Dean aufhören wollte, Lockwood die Geschichte zu erzählen, wäre ich beinahe empört aufgesprungen. Ich möchte gerne wissen wie das alles weitergeht!


    Klar, auch ich wollte unbedingt die Fortsetzung der Geschichte hören. Allerdings zeigt sich in dieser Szene auch, wie ichbezogen Lockwood ist. "Nein, er ist doch noch gar nicht müde", sagt er, ohne daran zu denken, wie das mit Mrs Dean ist. "Er wird morgen lange ausschlafen", dass Mrs Dean früh aufstehen muss, ist irrelevant. Sie ist eben eine Dienstbotin, und hat als solche seinen Launen zu folgen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Zu den Lintons und den Earnshaws:



    So, gerade weitergelesen!


    Zitat von "Spoiler Kapitel 12 & 13"

    Cathys Wahnsinn fand ich sehr sehr gut beschrieben. Man könnte sich fast vor ihr fürchten, Geistergestörte können seeehr gefährliche Personen sein/werden... Edward fand ich in diesem Kapitel viel sympathischer. Wie er sich liebevoll um seine Frau kümmerte, fand ich sehr menschlich. Ich mag Männer die Gefühle ausdrücken, sensibel sind. Isabellas Brief an Mrs. Dean hat mein Mitleid für sie geweckt. Sie mag zwar etwas dümmlich und naiv in meinen Augen sein, aber so einen Mann hat sie nicht verdient. Heathcliff hat ihr ja nach der Heirat gesagt, dass er sie nur ausnutze, um sich zu rächen. Und noch nicht mal ein Zimmer hat sie! Joseph ist immer noch boshaft, wie eh und je. Ich frage mich, was Heathcliff in seinem Zimmer versteckt hält... Schließlich MUSS er einfach etwas verbergen, sonst müsste er den Schlüssel nicht Tag und Nacht bei sich tragen, oder?


    Ich bin gespannt wie es weitergeht!


    Ich will es schnell fertig lesen, damit ich noch Stolz und Vorurteil von Jane Austen lesen kann. Aber das Buch werde ich bestimmt in 3-4 Tagen fertig gelesen haben, sooo dick ist es ja nicht. :zwinker:


    Weiterhin viel Spaß beim Lesen! :winken:
    mfG
    zauberin

    &quot;Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.&quot; - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

    Einmal editiert, zuletzt von zauberin ()

  • Klar, auch ich wollte unbedingt die Fortsetzung der Geschichte hören. Allerdings zeigt sich in dieser Szene auch, wie ichbezogen Lockwood ist. "Nein, er ist doch noch gar nicht müde", sagt er, ohne daran zu denken, wie das mit Mrs Dean ist. "Er wird morgen lange ausschlafen", dass Mrs Dean früh aufstehen muss, ist irrelevant. Sie ist eben eine Dienstbotin, und hat als solche seinen Launen zu folgen.


    Hmm... aber sagte Mrs. Dean nicht, sie könne bleiben solange er wolle? Schließlich wollte sie gehen, weil sie dachte ER sei müde, nicht sie, so gesehen hat er ihr nur zu verstehen gegeben, dass er nicht müde ist und sie bleiben soll.
    Aber egoistisch ist es natürlich dennoch, denn Mrs. Dean muss ja auch ordentlich schuften. Naja, so waren einige Leute zu der Zeit: Wer ihnen unterlag, dessen Gefühle scherte sie nicht, sie mussten ihnen gehorchen.

    &quot;Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.&quot; - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • zauberin:
    Ich habe die Szene gerade noch mal im Buch nachgelesen. Mr Dean sagt zwar I'm annoyed how I should dream of chattering at such a rate (..) and you nodding for bed (etwa: Wie kann ich nur so schwatzen, während Sie todmüde sind), aber ich denke, das muss man als höfliche Umschreibung dafür nehmen, dass sie selbst ins Bett gehen will. Als Dienstbotin stand es ihr nicht zu, ihrem Herrn gegenüber zu sagen: "Nein, jetzt bin ich müde, ich erzähle morgen weiter."


    Ich hatte ganz vergessen, die letzte Szene des 7. Kapitels zu erwähnen, wo Mr Lockwood die ernsthaftere, weniger oberflächliche Lebensweise der Bewohner der Gegend lobt, und Mrs Dean darauf ganz nüchtern antwortet: "Nein, wir sind hier wie die Menschen anderswo auch." Wie schon gesagt, ich mag Mrs Dean!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • [quote author=qantaqa]
    Mrs. Dean ist die einzig normale Person in diesem Buch.
    [/quote]


    Dem stimme ich zu.
    Ich habe inzwischen Kapitel 10 erreicht und hasse nur Mrs. Dean nicht :rollen: . Hindley ist schlimm, die Szene mit dem Kind und dem Treppengeländer zeigt am deutlichsten wie er ist. Er kann keinen Satz sagen, ohne zu fluchen. Cathy ist fast noch schlimmer. Sie schert sich einen Dreck um andere, habe ich das Gefühl. Allein für Heathcliffe empfindet sie was, aber er ist ja nicht ihren Standes - also unten durch.
    Heathcliffe hat mir eine Weile leid getan, aber das ist auch vorbei. Ok, er hätte in dieser Familie wahrscheinlich gar nicht anders werden können, aber das macht ihn mir nicht sympatischer...



    ***
    Aeria

  • Saltanah
    Ich Sprach auch von den Hauptpersonen zu denen ich Mrs. Dean nicht zähle.
    Stimmt Cathy hat das erste Mal in ihrem Leben eine Vergleichsmöglichkeit die sie bisher nicht gehabt hatte.


    Gerade vorhin habe ich Frühstück bei Tiffany von Truman Capote gelesen und musste gleich wieder an Sturmhöhe denken. Dort wird es nämlich erwähnt *g* wenn auch nur als Film.

  • qantaqa:
    Welchen Film? :zwinker:
    1. Wuthering Heights (1992)
    aka "Emily Brontë's Wuthering Heights" - USA (complete title)
    2. Wuthering Heights (1970)
    3. Wuthering Heights (2003) (TV)
    aka "Wuthering Heights, CA" - USA (working title)
    4. Arashi ga oka (1988)
    aka "Wuthering Heights"
    5. Wuthering Heights (1998) (TV)
    6. Abismos de pasión (1954)
    aka "Wuthering Heights"
    7. Hurlevent (1985)
    aka "Wuthering Heights" - USA
    8. "Wuthering Heights" (1978) (mini)
    9. Wuthering Heights (1950) (TV)
    10. Wuthering Heights (1920)
    11. Wuthering Heights (1948) (TV)
    12. "Wuthering Heights" (1953) (mini)
    13. Wuthering Heights (1962) (TV)
    14. "Wuthering Heights" (1967)
    15. Wuthering Heights (1939)
    Laut IMDB

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo!


    Huch, habt ihr viel geschrieben und so interessante Sachen! :klatschen: Leider kann ich noch nicht alle Spoiler lesen, da ich erst in Kapitel 8 bin.


    Spoiler bis Kapitel 8


    Gruß, fairy

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Den hier also:

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    Der wird übrigens von IMDB als erster, als "Popular Result" angezeigt.
    Ich glaube, dass ich den vor Jahrzehnten im Fernsehen gesehen habe. Zumindest war das ein Schwarzweißfilm. (Da wir andererseits damals nur einen Schwarzweißfernseher hatten, könnte ich mich auch täuschen :zwinker: )

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Guten Morgen,


    mal eine Frage: ist das Buch bei euch in zwei Teilen gegliedert? Dann wäre ich jetzt bei Teil II/Kapitel 6.


    Erst mal mein Eindruck beim hören. Ich muss fast genauso die Luft anhalten, wie beim ersten Mal lesen. Soviel Gewalt, soviel Haß, sowenig Kommunikation und Aussprache, soviel Mißverständnisse und Unterdrückung. Die eine oder andere Hauptperson möchte man am liebsten schütteln, damit sie ein wenig mehr Verständnis füreinander bekommen können.



    Sagt mal, warum schreibt Ihr eigentlich alle Edward? In meiner Ausgabe heißt er Edgar.


    Das hatte ich mich auch schon gefragt, weil bei meiner Ausgabe heißt er auch Edgar. Ich nehme an, dass Edward mit Edgar übersetzt wurde. Ich finde es immer unnötig, wenn Namen bei Übersetzungen in der entsprechenden Sprache angeglichen wird. Edward hätte ich schöner und passender empfunden.


    Zitat von "Saltanah"

    Mehrere von euch schrieben, dass es in diesem Buch keine einzige sympathische Figur gäbe, aber da muss ich euch widersprechen: ich glaube, ihr habt Mrs Dean (Nelly?), die Haushälterin, vergessen, die immerhin versucht, allen gerecht zu werden, oder wenigstens im Nachhinein zu verstehen, wie sie zu dem geworden sind, was sie wurden. Sie ist die einzige, die Mitgefühl für die anderen beweist, die versucht, alle menschlich zu behandeln.


    Kann ich nur unterstreichen. Nelly ist die einzige Person, die Mitgefühl für andere beweist.


    Zu Heathcliff:


    Die Tochter von Catherine und Linton scheint ja das perfekte Ebenbild ihrer Mutter zu werden.


    Zitat von "Saltanah"

    Verkorkst, alles von Grund auf verkorkst.


    Unterstreich!


    Und trotz allem liebe ich diese Geschichte einfach; vielleicht weil man sich ständig über die eine oder andere Person so schön aufregen kann. :rollen:


    Liebe Grüße
    wolves