Shakespeare - Henry V.

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.784 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Grisel.

  • Ich habe letztes Wochenende eine Verfilmung von Henry V. gesehen. Und zwar diese hier:


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    Soweit ich das beurteilen kann, hält sie sich sehr nah an das Buch. Ich habe das Stück leider nicht und musste online nachlesen, da ist das Vergleichen dann etwas schwierig, sah aber ganz danach aus, als wäre nicht besonders viel weggelassen worden.
    Nun zum Punkt. Irgendwie stören mich die Szenen mit Katharina. Im Gegensatz zum Rest (Vorlauf, Krieg, die Schlacht usw) sind sie ziemlich kurz. Da bleibt mir der Sinn des ganzen verborgen, sprich: Es ist mir zu wenig und wirkt deshalb fehl am Platz.
    Katharina wird außer zum Schluss eigentlich kaum erwähnt bzw "gezeigt". Einmal wird sie als potentielle Braut Heinrichs (oder auch Henrys) erwähnt und dann die kurze Szene als sie englisch übt. Gerade diese kommt mir völlig sinnlos vor. Warum tut sie das? Versteh ich es deswegen nicht, weil die halbe Szene in französisch ist?
    Dann der Schluss. Das vertrauliche Kate will bei mir so gar nicht passen. Kannte Henry sie schon vorher? Er sagt er liebt sie, wie das bitte? Es wird nicht erwähnt, daß sie einander schon begegnet sind.
    Da wäre mir lieber gewesen die Szene zwischen Heinrich und den Franzosen wäre länger gewesen.
    Seht ihr das ähnlich? Oder kann mir das jemand erklären?

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

    Einmal editiert, zuletzt von Gytha ()

  • Ich habe den Film auf DVD und halte ihn für eine der besten Shakespeare-Verfilmungen überhaupt (Neben dem köstlichen "Looking for Richard").
    Ich denke einfach Henry V ist nicht gerade Shakespeares feministischstes Stück und Katherina ist nicht viel mehr als ein Friedenspfand. Ein gutaussehendes wohlgemerkt, deshalb schmeißt sich Heinrich wohl so an sie ran. naja.. hab das Stück in gedruckter Form und werd's beizeiten mal nachlesen.

  • Ich liebe diesen Film, da bin ich auf Kenneth Brannagh aufmerksam geworden. Ist, soweit ich mich erinnern kann, auch ziemlich getreu dem Stück, natürlich mit Kürzungen. (Mit gutem Grund, Brannaghs vollständiger "Hamlet" dauert an die vier Stunden, was etwas anstrengend ist, bei aller Liebe.)
    Ich glaube, sie haben sogar ein paar Szenen aus "Henry IV" eingebaut, die über Falstaff. Bin mir allerdings nicht sicher. Ist lange her, daß ich die gelesen habe.


    Ich glaube, die Szene mit Katherine am Ende sollen das allzu dramatische von davor etwas auflockern, weil die fast schon in Richtung Komödie geht, wie sie da versuchen, sich zu verständigen. (Schockierend fand ich da im Film eigentlich nur Emma Thompsons Damenbart.)
    Und dann kommt ja auch gleich wieder der nächste Hieb, als der Erzähler berichtet, daß Henry V schon bald darauf gestorben ist und Nr. VI schon in der Krippe die Krone tragen mußte.

  • Zunächst einmal, der Film ist klasse und Brannagh als Heinrich wie gewohnt sehr gut. Hat Thompson wirklich einen Damenbart? Ist mir gar nicht aufgefallen. :breitgrins:


    Ich kann eure Argumente schon nachvollziehen, wenn das Stück nicht von Shakespeare wäre, würde ich es dabei belassen, aber von dem Herrn bin ich anderes gewohnt. Es wirkt so an den Haaren herbeigezogen bzw hingeschludert, auch zu einer reinen Auflockerung würde ich mehr verlangen und für ein bloßes Friedenspfand ist mir Heinrich einfach zu vertraulich.
    Wegen der Falstaff-Szenen muß ich nochmal nachlesen. Meinst Du er kommt im eigentlichen Stück so gar nicht vor?

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Vielleicht liegt das doch an einer Kürzung. Lies am besten das Stück, vielleicht fällt Dir dort dann kein Bruch auf.


    Wenn ich mich nicht sehr täusche, stirbt Falstaff in "Henry IV". Die Erinnerung daran, wie Henry V ihn nach seiner Krönung ignoriert, müßte dann von dort stammen. Aber, da bin ich mir nicht sicher.

  • Falstaff stirbt in Henry V.. Seine Erinnerungen tauchen da auf oder vielmehr die seiner Kameraden, sie dürften demnach aus Henry IV. stammen.
    Ich habe das Stück ja online gelesen, bzw das was mir aus dem Film unbekannt war und den Rest überflogen, stimmiger wird es dadurch leider nicht. Es ist ja nicht so, als würde ich diese Szenen nicht mögen, ich finde sie nur deplaziert. Sie wirken auf mich, als würde die Hälfte fehlen und so kenne ich Shakespeare eigentlich nicht. :confused:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”


  • Falstaff stirbt in Henry V.. Seine Erinnerungen tauchen da auf oder vielmehr die seiner Kameraden, sie dürften demnach aus Henry IV. stammen.


    Ah, danke, dann hatte ich das verwechselt.