Peter Mayle - Hotel Pastis

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 7.464 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Miramis.

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    Kurzbeschreibung
    Simon Shaw, erfolgreicher und gestresster Werbemanager und frisch geschieden, hat Job und Privatleben gründlich satt. Ein Kurzurlaub in der Provence und die Bekanntschaft mit der reizvollen und lebensklugen Nicole bringen plötzlich die große Veränderung, auf die er unbewusst gehofft hatte, denn Nicole macht ihm ein unwiderstehliches Angebot: Aus einer alten Gendarmerie in dem verschlafenen Ort Brassière-les-Églises im Lubéron könnte man ein hinreißendes, romatisches Hotel zaubern.


    Meine Eindrücke
    Mayle hat mit "Hotel Pastis" ein wunderbar lockeres und munteres Lesebuch geschrieben, für Provence-Fans, für Aussteigerträumer und für Leser, die einfach eine charmante Geschichte lieben. Simon findet den Mut, ein stressiges Londoner Leben in einer Werbeagentur hinter sich zu lassen und hat das Glück, die richtigen Menschen um sich zu haben. Da wäre zum einen sein langjähriger Butler, Ernest, der Simons Leben treffsicher kommentiert und ihn auch bei den neuen Plänen zuverlässig unterstützt. Und da ist Nicole, das erfrischende Gegenteil zur exaltierten Ex-Frau und mit der provençalischen Lebensart bestens vertraut.


    Simon stürzt sich ins Abenteuer und lernt die Lebensart hinter den Kulissen der Provence kennen. Vieles läuft gemächlich, einiges braucht seine Zeit, aber alles fügt sich am Ende irgendwie zusammen. Manches bei einem Pastis, manches mit Geduld und manches mit Diskussionen: Aber aus der alten Gendarmerie wird eine gelungene kleine Herberge, die schnell auch einen Neider anzieht.
    Parallel erzählt Mayle die Geschichte einiger Provençler, die sich unter der Führung des "General" an einen ganz großen Coup wagen. Vollständig unter Ausnutzung der Marotten ihrer Landsleute. Zwar wollen die Männer eine Bank ausrauben, aber Mayle schafft es, die Hobbyräuber so sympatisch darzustellen, dass man das ganze Buch über hofft, der Coup würde gelingen.


    An diesem Buch finde ich viele positive Dinge. Schon der Bucheinband erinnert an die südfranzösische Sonne und wurde vom Verlag zum Glück perfekt an die Geschichte angepasst. Ein Glossar, das die verwendeten französischen Begriffe erklärt, fehlt ebensowenig. Auch das Ende des Romans birgt nicht das völlig typische Aussteiger-Happyend, sondern findet für Simon eine individuellere Lösung, eine andere hätte auch zu ihm nicht gepasst.


    5ratten

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  • Aussteigen mit Butler? :breitgrins: - Mal schauen, das Luberon ist zwar nicht ganz meine Ecke der Provence, aber doch fast ... vielleicht könnte dieses Buch ja meine Frau begeistern ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • eine Rezension, der ich nur zustimmen kann.


    Mayle gelingt es richtig schön eine französische Urlaubs-Leichtigkeit rüberzubringen, das Buch habe ich jedenfalls damals mit viel Vergnügen glesen.
    Leider fand ich die anderen Mayle Bücher zwar noch nett, aber nicht mehr. Das "Hotel Pastis" ist eindeutig mein Highlight.


    :urlaub:
    illy

  • Leider fand ich die anderen Mayle Bücher zwar noch nett, aber nicht mehr.


    Zumindest für die beiden, die ich noch habe, stimmt das auch (Mein Jahr in der Provence; Cézanne gesucht)
    Über nett kommen die auch nicht raus.

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  • Mayle gelingt es richtig schön eine französische Urlaubs-Leichtigkeit rüberzubringen, [...]


    Französische Urlaubsleichtigkeit? Das Buch ist soeben wieder von meiner virtuellen Liste verschwunden ... :sauer:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • sandhofer, verdammt, was habe ich getan? :confused:


    ich wollte damit sagen, dass es sich wie Urlaub anfühlt...


    Magst du etwas keinen Urlaub? :zwinker:


    illy


  • Doch. Aber keine sog. "Urlaubsbücher". Die dieses Label tragen, sind erfahrungsgemäss so seicht und warm wie das Kinderplanschbecken des Freibads an einem heissen Augustnachmittag. *brrr* :entsetzt::breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Keine Angst sandhofer, ich finde in dem Buch viel savoir-vivre & ein bisschen Pastis.
    Habe ich einen gut klingenden Begriff für Deinen Geschmack gefunden? :zwinker:


    Schenke doch Deiner Frau das Buch UND einen Pastis.

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  • Gut, Alternative: Nimm' Deine Frau mit in die Provence, schenke ihr das Buch und dann den Pastis:


    Für mich persönlich ist die markanteste Zutat des pastis nicht Anis oder Alkohol, sondern ambiance - wie und wo er getrunken wird. Ich kann mir nicht vorstellen, ihn hastig zu trinken. Ich kann mir nicht vorstellen, ihn in einem Pub in Fulham zu trinken, in einer Bar in New York oder irgendwo, wo Gästen das Tragen von Socken auferlegt ist. Er würde anders schmecken. Man braucht Hitze und Sonnenschein und die Illusion, dass die Uhr stehengeblieben ist. Ich kann ihn einfach nur in der Provence geniessen.


    Peter Mayle in: Toujours Provence

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  • Gut, Alternative: Nimm' Deine Frau mit in die Provence, schenke ihr das Buch und dann den Pastis:


    In der Provence waren wir schon ein paar Mal. Sie kommt ja auch mit - aber sie weigert sich strikt, über ein Ferienhäuschen oder einen Alterssitz dort zu reden. Sie will in den Schwarzwald. Verd...., im Winter ist es a....kalt im Schwarzwald und jeden Sommer, wenn wir dort sind, regnet es in Strömen. Was soll mir das? :grmpf::breitgrins:


    Meine Frau trinkt ja kaum Wein, geschweige denn Stärkeres ... :heul: :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Schwarzwald? Da ist es schön und es gibt leckere Schnäpse dort!
    Aber noch nie hat jemand ein Buch über das Auswandern in den Schwarzwald geschrieben :breitgrins:


    Bekannte von uns haben ein Grundstück in der Provence. Aber seit über 20 Jahren keine Baugenehmigung. Und so steht seit 20 Jahren ein Wohnwagen dort mit Blick auf den See und die Hügel, direkt hinter dem Friedhof...

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  • Ich hab diese schöne Taschenbuchausgabe gelesen:


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    Peter Mayle - Hotel Pastis


    Meine Meinung:


    Leider hat der Roman meine Erwartungen nicht ganz erfüllen können. In einem lockeren Erzählstil schildert Peter Mayle das Leben von Simon Shaw, der sein Leben ändern will und sich vom erfolgreichen Werbemanager zum provencalischen Hotelbesitzer mausert.


    Dabei hat mich vor allem gestört, dass die Werbebranche, ihre Machenschaften und ihr System über das ganze Buch hinweg präsent sind. Ständig wird über Geld geredet, über Aufträge und über Kunden. Dabei bekommt der Leser einen tiefen Einblick in die dekadente Lebensart dieser Branche.


    Mit Simon Shaw hätte der Autor durchaus eine Figur schaffen können, die diesem Zirkus den Rücken zeigt und ein Aussteigerleben beginnt. Leider ist Simon für diese Aufgabe viel zu schwach; alles was er, der vermeintlich starke Chef an der Spitze des Konzerns, unternimmt, ist von Anfang an fremdbestimmt. Seine eigene Meinung scheint überhaupt nicht zu existieren, und das ist in allen Bereichen seines Lebens so. Da hilft auch kein Aussteigen in die Provence. Schade darum.


    Andere Figuren haben da sehr viel mehr Potential, zum Beispiel Ernest oder auch Nicole; nur leider bekommen die beiden nicht den Spielraum eingeräumt, den sie verdient hätten. Auch die Liebesgeschichte zwischen Nicole und Simon bleibt leider sehr oberflächlich, da hätte ich mir wenigstens einen Hauch von Romantik gewünscht.


    Daneben hat der Autor versucht, eine kleine aber witzige Krimihandlung in die Geschichte zu integrieren. Auch das ist nur halbherzig gelungen; denn während anfangs nur wenig von einem Krimi zu spüren ist, nimmt dieser Teil am Ende der Geschichte überhand, ohne dass jedoch ein passender Spannungsaufbau vorangeht.


    Alles in allem ein Buch, das über weite Strecken hinwegplätschert, für eine Urlaubslektüre entschieden zuviel Geschäftskram enthält und für einen Krimi zuwenig Spannungselemente. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Leider leidet auch die Atmosphäre unter dieser Unentschlossenheit des Autors, so dass ein richtiges Frankreich-Feeling bei mir nicht aufkommen wollte.


    2ratten



    Viele liebe Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel