Wolfram Fleischhauer - Die Verschwörung der Engel

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    Wolfram Fleischhauer - Die Verschwörung der Engel


    Kurzbeschreibung:


    „Das weiß doch jedes Kind. Die Stierwächter haben Mangarath erbaut, um Phantásien vor dem Nichts zu retten.“
    Jeder Phantásier möchte einmal im Leben die Stadt Mangarath besuchen. Schon aus der Ferne sieht man sie glänzen, und bereits am Stadttor wird der Reisende von einem vielstimmigen Glückschor empfangen. Später locken andere Attraktionen wie die wohltuenden Klangtermen und ein Besuch im Geräuschdom. Doch Mangarath hat nicht nur hell klingende Seiten – sondern auch ein dunkles Geheimnis, dem der junge Schmetterlinger Nadil auf die Spur kommen muss ...


    Meine Meinung:


    Dieses Buch hat mich von Anfang an mitgerissen, denn es sprüht nur so vor phantasievollen und witzigen Ideen. Obwohl "Die Verschwörung der Engel" nur sehr wenig direkten Bezug zur "Unendlichen Geschichte" hat, wird die Atmosphäre von Phantásien sehr gut transportiert.


    Ein paar bekannte Gestalten wie z.B. Nachalben, Steinbeißer oder Rennschnecken huschen zwar durchs Bild, spielen aber keine tragende Rolle im Geschehen. Das ist auch gar nicht nötig, den Wolfram Fleischhauer hat es sehr gut verstanden, seinem Roman ein eigenes Profil zu geben, der meiner Meinung nach dem Ausgangswerk in "nichts" nachsteht. Damit wären wir auch schon beim Nichts, das in dieser Erzählung gemeinsam mit seinen nahen Verwandten, nämlich der Stille und der Leere näher beleuchtet wird. Wie der Autor es schafft, aus diesen Elementen und einer großen Anzahl neuer Wesen und Landschaften Phantásiens diese spannende und zugleich intelligente Handlung zu verknüpfen, das ist allererste Sahne.


    Besonders ins Herz geschlossen habe ich die Schmetterlinger, die auf sprechenden Riesenschmetterlingen reiten; aber auch die Stierwächter, Sternenputzer und weitere Phantasier. Natürlich gibt es auch einige Bösewichte, wie z.B. die Iblisse und die Quäldrohnen. Die namensgebenden Engel dagegen sind sehr eindruckvoll und charismatisch geschildert.


    Mir hat an diesem Roman alles sehr gut gefallen; die Grundidee, die Figuren, der Schreibstil und die Atmosphäre. Für mich ist dieser Titel bisher der beste aus der Reihe "Die Legenden von Phantásien". Ich kann ihn auch an solche Leser/innen weiterempfehlen, die die "Unendliche Geschichte" noch nicht so gut kennen.


    5ratten


    Viele Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

    Einmal editiert, zuletzt von Miramis ()

  • @Miramís
    Auch für Leser die die "Unendliche Geschichte" gar nicht kennen? :zwinker:
    Ach ja, das Buch liegt auch auf meinem SUB, aber auch nur weil ich es günstig bei Jokers bekommen konnte und weil es eben von Fleischhauer ist. Aber ich mag ja Fantasy nicht so gerne, aber bei dem Autor? Vielleicht werde ich ja positiv überrascht.


    Grüße
    Flor

  • Flor: es ist jedenfalls leichter ohne Vorkenntnisse zu lesen als beispielsweise Ralf Isaus "Die geheime Bibliothek des Tillmann Thaddäus Trutz"; dort kommen ständig Anspielungen auf die "Unendliche Geschichte" vor, auch tragende Figuren aus derselben. In unserer Leserunde im Dezember zu diesem Buch hat sich sehr schnell herauskristallisiert, wer die "Unendliche Geschichte" vorher kannte und wer eben nicht.


    Dieses Problem hat man mit "Die Verschwörung der Engel" denke ich weniger; es ist nicht so eng mit der Handlung der "Unendlichen Geschichte" verknüpft. Probleme könnte dir höchstens das "Nichts" machen, das wird bei Fleischhauer vorausgesetzt, dass man weiss, was es ist. Oder vielmehr, nicht ist. :zwinker:


    Aber du kannst mich ja dann bei Bedarf gerne fragen.... :engel:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Wolfram Fleischhauer – Die Verschwörung der Engel


    Klappentext:


    Nur die Schmetterlinger beherrschen die hohe Kunst, die Flügel der phantásischen Schmetterlinge mit Sternstaub zu schmücken. Einer von ihnen ist der junge Nadil, der mit einer Gruppe von Freunden nach Mangarath reist, um dort neuen Sternenstaub zu kaufen. Doch die Stadt der Lieder, Klänge und Töne ist nicht so heiter, wie alle annehmen. Welche Pläne verfolgen die Stierwächter? Warum soll niemand mehr Kontakt zu den fliegenden Sternputzern haben? Und was steckt wirklich hinter den gleißenden Lichterscheinungen, die immer häufiger den Himmel erhellen?
    Nadil kommt einer großen Verschwörung auf die Spur. Nur von seinem Freund Piri begleitet muss er sich auf eine gefahrvolle Reise begeben – ein Abenteuer, das ihn bis weit über die Grenzen Phantásiens hinaus führen könnte…


    Inhalt:


    Der junge Schmetterlinger Nadil und seine Freunde fliegen zusammen mit ihrem Meister Toralon nach Mangarath, der Stadt der Töne und der Musik, wo die Phantásier unzählige Geräuschattraktionen genießen und bestaunen können. Dort wollen sie neuen Sternenstaub für ihre Schmetterlinge holen, der ihren Schmetterlingen die Fähigkeit zu fliegen verleiht. Allerdings wird ihnen dort ein seltsamer Empfang zuteil: sie dürfen nicht ins Sternputzerviertel, da es angeblich in Mangarath neue Regeln gibt. Dies aber kommt Nadil reichlich seltsam vor und er will es nicht so einfach hinnehmen – zumal der Sternputzer Josian Pegario ihm wortlos das Amulett seines Großvaters Saru überreicht, den Nadil schon länger nicht mehr gesehen hat. Hinzu kommt noch ein reichlich merkwürdiges Gespräch, das Nadil zufällig belauscht und in dem er von seltsamen Lichterscheinungen erfährt, die überall in Phantásien zu sehen sind. Warum wird seinem Großvater unterstellt, ein Verräter zu sein und in Silandor eingedrungen zu sein? Bald schon wird Nadil klar, dass Mangarath unter seiner fröhlichen Fassade ein dunkles Geheimnis birgt und dass in Phantásien nichts mehr ist, wie es sein sollte…


    Meine Meinung:


    „Die Verschwörung der Engel“ von Wolfram Fleischhauer gehört zur Reihe „Die Legenden von Phantásien“, in der sich deutsche Autoren und Autorinnen von Michael Endes „Die unendliche Geschichte“ inspirieren lassen und eigene Abenteuer rund um Phantásien aufschreiben. Da ich „Die unendliche Geschichte“ selbst noch nicht gelesen habe, kann es natürlich sein, dass mir einzelne Andeutungen entgangen sind und ich einzelne Aspekte der Geschichte nicht verstanden habe. Dennoch tat meine Nichtkenntnis von Michael Endes bekanntem Buch meinem Lesegenuss keinen Abbruch. Vielmehr verleitet es mich zur baldigen Lektüre desselben.


    Das Buch beginnt mit einem reichlich geheimnisvollen Prolog, aus dem ich noch nicht recht schlau wurde. Darin erlebt der Leser einen Kampf zwischen mächtigen Engeln an der Grenze von Phantásien, der mit der Vernichtung einiger dieser Engel endet.
    Nachfolgend lernt der Leser zunächst Mangarath kennen, die Stadt der Töne und Klänge mit ihren zahlreichen Geräuschattraktionen wie dem Geräuschdom und dem Stadion der Glückssänger. Die Hauptrolle in dem Buch spielen die Schmetterlinger aus Nevisehr. Dies ist ein liebenswertes Volk Phantásiens, dessen Fortbewegungsmittel Riesenschmetterlinge sind, die nur mit Sternenstaub aus dem Sternputzerviertel fliegen können. Schnell schloss ich Nadil und seinen Freund Piri ins Herz. Vor allem aber gefielen mir die niedlichen, sprechenden Schmetterlinge.


    Die Figuren des Buches sind sehr erfrischend und liebenswert und ich konnte gar nicht anders, als sie ins Herz zu schließen. Auch verschiedene, skurrile Wesen und Nebenfiguren entlockten mir immer wieder ein Grinsen, seien es die Flötenalbe, die immer schlecht gelaunten Brummlerchen oder auch die nicht gerade intelligenten Stierwächter. Aber auch die bösartigen Wesen wie die Quäldrohnen und Iblisse werden anschaulich beschrieben.


    Mit einer sehr bildhaften und teilweise fast schon poetischen Sprache beschreibt Wolfram Fleischhauer Mangarath und all die anderen Orte Phantásiens, die Nadil und Piri auf ihrem Abenteuer zu Gesicht bekommen. Die Atmosphäre der Geschichte ist märchenhaft und ob all der Rätsel auch ein wenig mysteriös. Der Autor bedient sich eines herzerfrischenden, einerseits nachdenklichen aber andererseits auch humorvollen Erzählstils, der mich schnell in seinen Bann zog.


    Das Buch ist in drei Teile eingeteilt, die wiederum in kürzere Kapitel aufgeteilt sind. Die Protagonisten des Buches werden im Laufe der Geschichte mehrmals voneinander getrennt, was zu verschiedenen Handlungssträngen führt, die schließlich gekonnt wieder miteinander verknüpft werden. Immer wieder wird auch aus der Sicht der „Bösen“ erzählt, so dass der Leser Nadil und seinen Freunden teilweise um ein paar Nasenlängen voraus ist.
    Nach und nach wird die ganze Geschichte immer rätselhafter und lädt förmlich zum Miträtseln und Nachdenken ein. Immer wieder werden neue Fragen aufgeworfen, welche die Akteure in Atem halten. Einige der immer wieder eingestreuten Andeutungen und Teillösungen und –erklärungen verknoten dem Leser das Gehirn und regen nicht selten auch zum Nachdenken an.


    Der Autor lässt uns die Geschichte aus der Perspektive verschiedener Charaktere miterleben, wobei es oftmals vorkommt, dass die Perspektive mitten im Kapitel wechselt. Zudem bedient er sich oft des Stilmittels der Cliffhanger am Ende eines Kapitels, was mir aber hier gut gefiel, weil es die Neugier auf den Fortgang der Geschichte aufrecht erhielt.
    Die Auflösung kommt sehr philosophisch daher und regt zum Nachdenken an. Außerdem kann die Geschichte meiner Meinung nach durchaus auch symbolisch und gesellschaftskritisch verstanden werden.


    „Die Verschwörung der Engel“ ist ein märchenhafter und gleichzeitig intelligenter Roman, bei dem das Motiv der Unvorstellbarkeit und die Fantasie an sich einen ganz großen Stellenwert einnehmen. Dieses Wohlfühlbuch vermag nicht nur jungen Lesern ein paar schöne Lesestunden zu bereiten.


    4ratten

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen