Christina Dodd - Geliebte Betrügerin

  • Christina Dodd - Geliebte Betrügerin


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    Zusammen mit einer Freundin leitet die junge Pamela Lockhart, zwar von adeliger Herkunft, aber durch das skandalöse Verhalten ihres Vaters tief gefallen, eine Akademie für Gouvernanten. Doch das Unternehmen läuft nicht gut, die Schule kann kaum Kandidatinnen weitervermitteln und als Pamela auf dem Heimweg überfallen und um die gesamten Monatseinkünfte gebracht wird, steht die Akademie kurz vor dem Ruin. Da taucht der Adelige Devon Kerrich auf, der durch seinen zügellosen Lebenswandel bei Königin Viktoria in Ungnade gefallen ist. Um seiner Monarchin vorzugaukeln, dass er sich gebessert hätte, beschließt er ein Kind aus einem Waisenhaus aufzunehmen und eine dazugehörige Gouvernante zu engagieren. Aber eine alte hässliche soll es sein, denn bei einer jungen hätte er die Befürchtung, dass sie ihn wegen seines blendenden Aussehens bedrängen könnte. Zunächst möchte Pamelas Partnerin den Auftrag empört ablehnen, doch Pamela überzeugt sie ihn anzunehmen und übernimmt den Job selbst, verkleidet als die spröde alte Jungfer Miss Lockhart …



    Das war nicht mein erster Nackenbeißer, aber der erste nach mehreren Jahren. Anfangs war ich sogar recht angetan, denn Pamela führt den extrem von sich selbst überzeugten Lord doch sehr an der Nase herum. Doch je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr hält die Langeweile Einzug. Die unvermeidliche Hintergrundhandlung, die nur zu einem dient, nämlich die Heldin gegen Ende in eine Situation höchster tödlicher Gefahr zu bringen, ist in diesem Fall so öde und uninteressant, dass ich diese Seiten irgendwann überblättert habe.
    Die erste „erotische“ Szene lässt verhältnismäßig lange auf sich warten, doch wenn sie erstmal da ist greift die Autorin in die Vollen. Ist das Buch sonst vergleichsweise schlicht geschrieben und verzichtet weitgehend auf übertrieben kitschige Beschreibungen, wird man jetzt mit Sätzen konfrontiert, die selbst für Nackenbeißerverhältnisse extrem schmerzhaft sind. ("Und nun wanderten ihre Hände wieder seine Arme hinauf, massierten ihn, erforschten ihn, wollten ihn zum Schnurren bringen wie einen riesigen Kater, der seiner Gefährtin hörig war." ist noch immer eines meiner Highlights.)
    Ähnlich absurd wird dann auch die Logik mit der die weibliche Figur vorgeht. Nun gut, irgendwie muss man ja erklären, dass der verstockte Blaustrumpf plötzlich über den Lord herfällt, aber einen anderen Grund, als dass sie ihm vorführen möchte wie eine Frau, die sexuell belästigt wird, sich fühlt, hätte der Autorin schon einfallen können. Aber Logik ist überhaupt so eine Sache, denn das war nicht die erste und definitiv auch nicht die letzte Stelle an der man wohl besser nicht zu genau nachdenkt. (Ich habe zum Beispiel nie verstanden warum Pamela unter ihrem wirklichen Namen, der in der Gesellschaft durchaus bekannt ist, auftritt und keinen Decknamen annimmt. Das schreit doch förmlich nach Enttarnung...)
    Danach hakt der Roman die üblichen Nackenbeißerhandlungselemente ab: Heiratsantrag, Weigerung, erneuten Sex, Zerwürfnis, tödliche Gefahr, Schwangerschaft, Heirat. Ich muss gestehen, dass ich diesen Teil nur noch quergelesen habe.
    Bis auf die amüsanten ersten 100 Seiten bietet dieser Nackenbeißer nichts Besonderes oder Neues. Die Figuren sind nicht nur (wie zu erwarten) recht flach, sondern auch noch weitgehend uninteressant und die Handlung verliert schon nach kurzer Zeit jeden Ansatz von Originalität.
    Immerhin weiß ich jetzt warum ich so lange keins mehr von diesen Büchern gelesen habe, wobei die Lesenacht trotzdem sehr witzig war.
    Für das Buch gibt es mit der Berücksichtigung des Genres:


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: für die amüsanten ersten 100 Seiten.


    Über die Übereinstimmung der Haarfarben auf dem Cover und im Buch kann ich nicht einmal etwas sagen, denn die Autorin hat unüblicherweise darauf verzichtet diese Information in jeden zweiten Satz zu packen, so dass ich es glatt geschafft habe zu überlesen welche Farbe die Haare der beiden Protagonisten haben. Dafür sind mir Devons „sündefarbene Augen“ noch immer gut im Gedächtnis. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Pandora ()