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Klappentext:
Neil LaHaye, der bekannte Journalist und Pulitzer-Preisträger, stößt bei seiner Recherche für ein neues Buch auf merkwürdige Zusammenhänge, die auf den genialen, aber wie von der Erdoberfläche verschwundenen Gen-Spezialisten Dr. Sanchez und seinen Arbeitgeber, den mächtigen amerikanischen Pharmakonzern Livion hinweisen. Er trifft auf Beatrice, die Tochter von Sanchez, die mit ihrem Vater abgeschottet in Alaska weitab der üblichen staatlichen Kontrollen in einem geheimen Labor an den neuesten Biotechnologien arbeitet. Ist sie der Schlüssel zu den Geheimnissen, die er sucht? Eine Liebe beginnt. Doch beide sind sie bereits unumkehrbar verstrickt in eine lebensgefährliches Komplott von Wirtschaft, Militär und Politik, und ihnen wird bewusst, dass der Menschheit durch den Missbrauch wissenschaftlicher Forschung Unvorstellbares bevorsteht. Sie nehmen den Kampf gegen die selbst ernannten Götter auf. Was sie nicht wissen: die Jagd der Mächtigen auf sie hat schon längst begonnen.
Meine Meinung:
Eigentlich ist Tanja Kinkel ja vor allem für ihre historischen Romane bekannt - umso neugieriger war ich auf diesen Medizinthriller. Und ich war auch sofort gefangen in der Story über den US-amerikanischen Schriftsteller und Journalisten Neil, der wegen seiner regierungskritischen Veröffentlichungen als berühmt-berüchtigter Antiheld gezeichnet wird. Durch die Begegnung mit einem aidskranken Jugendfreund kommt er auf den Gedanken, über die Entstehung der HIV-Seuche zu schreiben undt trifft bei seinen Recherchen auf Beatrice Sanchez, mit der er einen Gedankenaustausch per e-mail beginnt.
Spätestens ab hier steigt der Spannungsbogen stetig an und eine medizinische Verschwörungstheorie jagt die andere. Dabei fand ich es faszinierend, Neil bei seinen journalistischen Recherchen zu begleiten und insbesondere seine in einer ausgefeilten und geschliffenen Sprache geführten Interviews haben mir sehr gut gefallen.
In der Mitte hat mich die Handlung dann nach einigen unvorhergesehenen Wendungen plötzlich mit einer wunderschön erzählten Liebesgeschichte in den Weiten Alaskas überrascht. Dieser Teil kam mir fast wie abgetrennt vom Rest vor und ich tat mich einigermaßen schwer, mich anschliessend wieder in den Thriller hineinzuversetzen. Spätestens im letzten Drittel nimmt der Roman für die Hauptfiguren alptraumhafte Züge an und die Szenarien werden zusehends verwirrender. Was mich nicht auf den Schluss vorbereiten konnte, und hier liegt nämlich der Hund begraben:
Der Schluss ist schockierend und für meinen Geschmack einfach zu dick aufgetragen. Hier hat die Autorin den berühmten gordischen Knoten durchschlagen, anstatt sich die Mühe zu machen, aus den bisher verfolgten Strängen einen passenden Schluss zu stricken. Außerdem drückt sie sich damit um die Beantwortung der Frage, die sich eigentlich wie ein roter Faden durch den Roman zieht: Wie weit darf/kann/soll/muss investigativer Journalismus gehen. Das gibt Punktabzug, und daher kann ich für diesen ansonsten spannenden und sprachlich sehr schön zu lesenden Thriller nur
und geben.