Johann Wolfgang von Goethe - Die Wahlverwandtschaften

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    Inhalt (amazon):
    Eduard und Charlotte leben in zweiter Ehe zusammen auf ihrem Landgut und erfüllen sich damit ihre Jugendliebe. Die Zweisamkeit wird gestört, als Eduard seinen alten Freund Otto, einen in Not geratenen Hauptmann, als Berater und Gartenvermesser auf sein Gut einlädt und Charlotte ihrerseits ihre auf dem Internat unglückliche Pflegetochter Ottilie als häusliche Gehilfin zu sich nimmt. Die Harmonie zwischen Eduard und Charlotte ist durch das Eindringen der Freunde gestört: Charlotte fühlt sich zu dem praktisch denkenden Hauptmann hingezogen, der sensible Eduard empfindet eine innige Neigung zur empfindsamen Ottilie. Während Charlotte und der Hauptmann ihren gegenseitigen Neigungen entschlossen entgegenzutreten versuchen, lassen Eduard und Ottilie die langsam entstehende Liebe zu. Aus dieser 'Wahlverwandtschaft', die sich mit der unabwendbaren Kraft eines Naturvorgangs entwickelt, gibt es kein Zurück, aber auch keinen anderen glücklichen Ausgang.


    Meine bescheidene Meinung:
    Was soll man sagen, zu einem Goethe? Darf man etwas Negatives sagen? Betrachtet man den Roman in seiner Entstehungszeit (1807-1809), so muss man ihn ans Ende, vielleicht sogar nach dem Ende von Goethes Popularität einordnen. Aber ich möchte die Geschichte nicht aus literaturwissenschaftlicher Sicht beleuchten, sondern lieber aus „Lesegenießersicht“ (und deshalb nicht auf die Entstehungszeit projezieren):
    Die Konstruktion um Eduard und Charlotte verspricht – und wirkt – von Anfang an auf eine Vierer-Liebesverwicklung. Während zuerst Eduard mit dem Hauptmann seine Zeit verbringt und Charlotte ein wenig das fünfte Rad am Wagen bleibt, wird nach der Diskussion um die chemische Formel der Wahlverwandtschaften (zwei chemische Elemente können sich bei der Anwesenheit eines dritten Elements lösen und neu verbinden (und wenn ein viertes hinzukommt, ist auch das einsame nicht mehr alleine)) dem Leser (naja, mir *gg*) klar, dass es bald zu einem Beziehungsdrama kommen wird. Und so entwickelt der Erzähler die beiden Handlungspaare: Eduard fühlt sich (aus Gründen, die mir nicht klar wurden) zu Ottilie hingezogen, während Charlotte und der Hauptmann anbandeln. Dabei steht m.M. nach immer die Beziehung zwischen Ottilie und Eduard, der von Anfang an als romantischer, in den Tag lebender Erb-Adeliger beschrieben wird, im Vordergrund, wohingegen das Verhältnis von Charlotte und dem Hauptmann sich eher im verborgenen abspielt – deren Konsequenz aber ist wesentlich offensichtlicher!
    Zwischenzeitlich und am Ende ist alles sehr dramatisch und wehleidig. Natürlich :) Die Sprache ist gewohnt holprig, zumindest für den geneigten Neuhochdeutschleser. Aber ich habe da schon schlimmeres gelesen. Spannend fand ich die Story nicht, weil einfach sehr voraussehbar, aber die Figuren sind gut gezeichnet und spiegeln die Verhältnisse im beginnenden 19. Jahrhundert gut wieder. Eduard ist der Adelige, der durch günstige Gelegenheiten an Geld und Titel gekommen ist und sich nun vor seinen „Untertanen“ entsprechend streng gibt; Ottilie kommt aus einer verarmten Adelsfamilie und will sich ins bürgerliche Leben zurückziehen, kommt aber nicht weg; das (eheliche) Verhältnis des Barons und der Baronesse ist natürlich ein Skandal usw.
    Alles in allem: Es wundert mich nicht, dass der Roman nicht den Sprung ins 20./21. Jahrhundert geschafft hat wie etwa „Die Leiden des jungen Werther“, aber es ist nun mal ein Goethe, den ich mal gelesen haben wollte – wer ihn nicht liest, hat auch nichts weltbewegendes verpasst :)


    3ratten

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Ich weiß nicht, ob ich hier im richtigen Forum gelandet bin, wenn nicht, bitte einfach verschieben .


    Nun zu meinem Problem:
    Ich muss für die Schule eine quasi perfekte Interpretation des zwölften Kapitels (des ersten Teils) von Goethes Wahlverwandtschaften vorlegen. Mein Deutschlehrer ist in letzter Zeit nicht so gut auf mich zu sprechen, deswegen will ich ihn so ein bisschen beeindrucken^^.


    Zu lesen gibt es das Kapitel hier.http://www.wissen-im-netz.info…r/goethe/wahlver/1-12.htm


    Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Hilfestellungen/Tipps/Vorschläge zu einer gelungenen Interpretation geben .


    Danke schon einmal im voraus.

  • Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Hilfestellungen/Tipps/Vorschläge zu einer gelungenen Interpretation geben .


    Wieviel bist Du bereit, dafür zu bezahlen? :smile:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)