Emily Bronte - Sturmhöhe (Wuthering Heights)

Es gibt 190 Antworten in diesem Thema, welches 42.298 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pinky.


  • Kapitel 2 & 3:
    Welch ein schönes Beispiel von Familienglück :zwinker: ! Wie die sich alle gegenseitig bei jeder Gelegenheit an die Gurgel gehen und sich ständig von ihrer schlechtesten Seite zeigen, ist schon bemerkenswert.


    :breitgrins: Das fand ich ziemlich lustig. Normalerweise ist es ja eher das Gegenteil, wenn man Besuch hat (ob erfreulichen oder nervigen), behandelt man sich meistens höflich und freundlich. Tja, diese Familie sprengen die guten Manieren geradezu! :zwinker:


    mfG
    zauberin

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • zauberin


    Lies noch Kapitel 9, da lösen sich einige deiner Probleme mit Cathy :zwinker:
    Aber trotzdem finde ich sie fürchterlich und verabscheuungswürdig!


    Dieses Verbindung zwischen Heathcliff und Cathy betrachte ich als die gerechte Strafe für beide. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube diese Idee schon mal gelesen oder in einem Film gesehen zu haben:
    Zwei Menschen, die mit ihrer Umwelt nichts anfangen können, bzw. sehr negativ auf diese wirken, und aber füreinander die perfekten Menschen sind, deren Liebe eine Art 'Urzustand' erreicht hat... Weiß jemand, was ich meine?


    Spoiler bis Kapitel 21


    lg,


    mondpilz

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  • zauberin


    Lies noch Kapitel 9, da lösen sich einige deiner Probleme mit Cathy :zwinker:
    Aber trotzdem finde ich sie fürchterlich und verabscheuungswürdig!


    Hmm... dann werd ich später mal schnell weiterlesen! :zwinker:
    Obwohl... ich WILL sie hassen. Ich kann das nicht genau erklären, aber ich finde sie wirklich schrecklich!!!
    Das Besondere an ihr, war ja gerade eben dieses Wilde, Unhöfliche, Abenteuerlustige.
    Jetzt ist sie nichts anderes mehr als eine dumme, selbstsüchtige Kuh.
    Sie hat ihren ganzen Charakter und Charme verloren, jetzt ist sie einfach nur wie alle anderen.
    Das finde ich wirklich ganz ganz dumm! Obwohl es eine geniale Idee der Autorin war, aus der wilden Cathy eine schöne Lady zu machen. Diese "Verwandlung" fand ich interessant!

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Spoiler bis Kapitel 22



    Glücklicherweise wird er keine zwanzig werden. Ja ja, liebe Ellen, das hoffe ich auch. *muahahaha*

    Einmal editiert, zuletzt von mondpilz ()


  • Die Geschichte spielt ja um 1770/80, da war es normal, dass ein Mädchen sich so benahm, wie Cathy es bei den Lintons gelernt hatte. Gerade bei ihrer Rückkehr und bei dem Besuch der Lintons wird deutlich, wie sehr Cathy sich im Zwiespalt befindet: einerseits hat sie eine aufregende neue Welt kennen gelernt, mit schönen Kleidern und vornehmem Getue. Das beeindruckt sie sehr; andererseits gibt es dieses wilde und abenteuerlustige, freie Leben mit Heathcliff, das ihrer wahren Natur sehr nahe kommt. In diesem Zwiespalt tut sie, was die Konvention von ihr erwartet und mutiert zum steifen Püppchen. Wenn ich mich recht entsinne war es dieser Zwiespalt, der letztlich die Katastrophe ausgelöst hat.
    Edgar Linton ist eine Nulpe, entspricht aber dem Männerbild seiner Zeit. Besonders augenfällig wird sein verweichlichtes Wesen, wenn man Heathcliff dagegen sieht. Der widerum gibt sich härter, als er tatsächlich ist. Trotz und Hass machen hart, zumindest lassen sie einen Panzer um den weichen Kern wachsen. Und was muss der arme Kerl aushalten in diesem fürchterlichen, bigotten Haus!


    mondpilz

    Zitat

    Zwei Menschen, die mit ihrer Umwelt nichts anfangen können, bzw. sehr negativ auf diese wirken, und aber füreinander die perfekten Menschen sind, deren Liebe eine Art 'Urzustand' erreicht hat... Weiß jemand, was ich meine?


    Das habe ich nicht verstanden. Kannst Du das bitte erläutern?

  • qantaqa


    Ich werde es versuchen, so weit es geht, aber es fällt mir schwer, da ich mir selbst darüber nichtwirklich im Klaren bin.
    Ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass Cathy diese Welt (bei den Lintons) sehr fasziniert und eigentlich gern ein Teil von ihr wäre, obwohl diese Verhaltensregeln etc. eigentlich nicht ihrem Charakter entsprechen. Dennoch bleibt die Liebe zu Heathcliff, die sie aber in irgendeiner Weise verbabscheut - sie liebt ihn zwar, würde aber alles in der Welt tun, um es nicht zu tun, weil eben dieses Gefühl zu eben diesem Menschen nicht in ihre 'neue' Welt passt. Sie weist ihn also zurück und wirkt dadurch sehr herzlos.
    Heathcliff liebt Cathy auch von ganzem Herzen und hat nun plötzlich keinen Zugang mehr zu ihrer Welt, was ihn natürlich sehr verletzt. Also projeziert er dieses starke Gefühl, diesen Minderwertigkeitskomplex, auf andere. Er versucht sein Selbstwertgefühl zu heben und den Kummer zu kompensieren, indem er andere erniedrigt. Das macht ihn zum Teil zumindest zu dem unzugänglichen und unsympathischen Menschen, der er nun ist.


    Wenn aber diese neue Welt niemals in ihr Leben getreten wäre, hätte sich ihre Liebe zueiander nie verändert. Auch später, als eigentlich alle Stricke gerissen waren, war sie noch da und ich bin mir fast sicher, dass, wenn die Geschichte noch weiter gegangen wäre, Cathy irgendwann mit ihm durchgebrannt wäre. Und dann hätten sie wohl miteinander in einer Hütte bis an ihr Lebensende ohne Geld und ohne Kontakt zur Außenwelt miteinander verbracht. Das meine ich mit Urzustand.


    Eigentlich sind die beiden noch immer Kinder und nur die Außenwelt hindert sie daran, das zeigen zu können.


    Ist es etwas klarer geworden? Ich glaube, ich selbst bin jetzt nur noch mehr verwirrt :spinnen:

  • Ja, ihr seid ja alle recht fix..bin gerade erst bei Kapitel 3, hab allerdings auch heute erst angefangen.
    So, ich habe auch einen Stammbaum in meiner Ausgabe, auch noch am Anfang des Buches, so daß ich ihn mir auch gleich zuerst angesehen habe, was mir gleich aufgefallen ist, daß es irgendwie eine recht hohe Sterberate in diesen Familien gibt. Sie scheinen alle nicht besonders alt zu werden...mal sehen, wie sich das erklärt.
    Lockwood fand ich irgendwie etwas überheblich, er bildet sich seine Meinung anscheinend recht schnell. Nun gut, Heathcliff und Anhang sind sicher nicht die freundlichsten Menschen, aber Lockwoods Beurteilungen sind doch etwas oberflächlich.
    Ich bin allerdings auch gespannt, wie er in die Geschichte reinpasst und wieso er sie überhaupt erzählt.


  • Die Geschichte spielt ja um 1770/80, da war es normal, dass ein Mädchen sich so benahm, wie Cathy es bei den Lintons gelernt hatte. Gerade bei ihrer Rückkehr und bei dem Besuch der Lintons wird deutlich, wie sehr Cathy sich im Zwiespalt befindet: einerseits hat sie eine aufregende neue Welt kennen gelernt, mit schönen Kleidern und vornehmem Getue. Das beeindruckt sie sehr; andererseits gibt es dieses wilde und abenteuerlustige, freie Leben mit Heathcliff, das ihrer wahren Natur sehr nahe kommt. In diesem Zwiespalt tut sie, was die Konvention von ihr erwartet und mutiert zum steifen Püppchen. Wenn ich mich recht entsinne war es dieser Zwiespalt, der letztlich die Katastrophe ausgelöst hat.


    Jaja, ich weiß. Das ist zwar um diese zeit "normal" gewesen, aber sie muss ja nicht wie alle andern sein?!


    Aber Nelly erzählte ja auch, dass Cathy dennoch zu Hause meistens immer noch das wilde, unhöfliche Mädchen war, nur halt wenn die Lintons sie besuchten war sie diese Lady.
    Sie führte so gesehen ein "Doppelleben".


    mondpilz: ich habs jetzt auch verstanden! :smile:
    Vllt glaubt Cathy sie dürfe Heathcliff nicht lieben, weil sonst z.Bsp. die Lintons schlecht von ihr denken würden? So ähnlich.
    Jedenfalls danke dass du's normal erläutert hast, hab jetzt alles verstanden!


    Zitat von Yoshi

    Ich bin allerdings auch gespannt, wie er in die Geschichte reinpasst und wieso er sie überhaupt erzählt.


    Tja, es ist bestimmt anders als du denkst. Das wirst du ja dann noch lesen können. :zwinker:

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • mondpilz
    Das habe ich verstanden - so sehe ich das auch (siehe mein entsprechendes Posting). Allerdings glaube ich nicht, dass sie zusammen weggelaufen wären.


  • Mein Gott ist Mr. Lockwood stur. Wenn er schon merkt dass er nicht erwünscht ist wieso geht er noch mal dann dahin? Ist doch totall bescheuert. Da kann man nur sich vor die Birne schlagen :vogelzeigen:



    Ha.. :breitgrins:, jetzt hat er es wohl entlich verstanden dass er da fehl am Platz ist. Ich frage mich wirklich wie Mr. Lockwood meinen konnte er würde mit Heathcliff zurecht kommen und dieser sei ein Gentlemen.

    Ein nicht zu Ende gelesenes Buch gleicht einem nicht zu Ende gegangenen Weg.<br />(Weisheit aus China)<br /><br />Gruß Pinky

  • Das sie zusammen durchbrennen würden, wäre ebenfalls sehr unwahrscheinlich, da


    Zitat von "Spoiler Kapitel 9"

    Hindleys Ausraster am Kapitelsanfang war ziemlich erschreckend. Wenn MIR jemand ein Messer zwischen die Zähne stecken würde, wäre ich schon tot vor Angst. Aber Nelly lässt sich nicht einschüchtern und bleibt seelenruhig. Wow, die Frau ist wirklich taff! Ich mag Mrs. Dean sehr gut, sie scheint wirklich ein guter Mensch zu sein. Was Cathy angeht, bin ich nicht etwa weich geworden wegen ihrer ach so traurigen Geschichte. Sie hätte Heathcliff sagen können, dass sie ihn liebt, hätte ihn heiraten sollen, auch wenn es unter ihrer Würde ist und sie arm wäre. Nur die Liebe sollte doch zählen, oder? Und dann ist das für mich so, als würde sie Edward etwas vormachen, sie täuscht vor dass sie ihn liebt, aber sie heiratet ihn nur weil er jung, reich, schön ist und sie durch seinem Vermögen Heathcliff helfen will. Außerdem tut sie so, als wäre nichts zwischen Nelly und ihr geschehen, als hätte sie Nelly nie geschlagen, sie fragt sie einfach wie üblich um Rat. Und was macht Nelly?? Sie wird weich, klar. :grmpf: Ich kann verstehen warum Heathcliff weggelaufen ist. Tja, und jetzt ist Catherine doch endgültig mit Edward verheiratet, oder? Tja, wäre sie ehrlich gewesen und geblieben wie sie ist, dann wäre Heathcliff noch bei ihr. Wo er wohl nur steckt ... ???


    Pinky: naja, Mr. Lockwood ist ... sagen wir mal ein komischer Kauz :zwinker:

    &quot;Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.&quot; - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Ich wundere mich ein wenig, dass bisher niemand etwas über Hindley gesagt hat. Wie findet Ihr diese Figur? Wenn Heathcliff ungeschliffen und wild ist, so ist Hindley m.E. ein Mann, der sich nicht im Griff hat, der sich selbst bemitleidet und seine Umwelt terrorisiert, damit er sich besser fühlen kann. Es gibt niemanden, der ihn stoppen und zur Vernunft bringen könnte.


    Ja, es hat mich auch gewundert, dass Mr. Lockwood wieder nach Wuthering Heights gegangen ist, obwohl Heathcliff deutlich gemacht hat, dass er unerwünscht ist. Aber hätte er es nicht getan, hätte es auch keinen Roman gegeben. :breitgrins:

  • Mr. Lockwood ist sehr sehr komisch. Und ich denke wäre Cathy mit Heathcliff zusammen gekommen wäre er vielleicht nicht so ein eckel geworden.

    Ein nicht zu Ende gelesenes Buch gleicht einem nicht zu Ende gegangenen Weg.<br />(Weisheit aus China)<br /><br />Gruß Pinky

  • zauberin


    Dein Argument dagegen entkräftet das Buch selbst ein wenig später :smile:


    Spoiler bis Kapitel 9


    Ich bin jetzt in Kapitel 33 (das vorletzte).
    Interessante Wendung. Gefällt mir!


    Edit: Zu Hindley:
    Ich habe eher Mitleid mit ihm. Ich denke, er terrorisiert seine Umwelt aus dem gleichen Grund, aus dem es auch Heathcliff tut: Um seinen Minderwertigkeitskomplex zu kompensieren. Und wenn man seine Geschichte bedenkt: Als echter Sohn der Benachteiligte und weniger Geliebte zu sein, muss immerhin auch seine Spuren hinterlassen.
    Auch seine restliche Geschichte ist eher traurig, als dass man ihn verachten könnte, finde ich.

    Einmal editiert, zuletzt von mondpilz ()


  • Edit: Zu Hindley:
    Ich habe eher Mitleid mit ihm. Ich denke, er terrorisiert seine Umwelt aus dem gleichen Grund, aus dem es auch Heathcliff tut: Um seinen Minderwertigkeitskomplex zu kompensieren. Und wenn man seine Geschichte bedenkt: Als echter Sohn der Benachteiligte und weniger Geliebte zu sein, muss immerhin auch seine Spuren hinterlassen.
    Auch seine restliche Geschichte ist eher traurig, als dass man ihn verachten könnte, finde ich.


    Gibt es eine Rechtfertigung, sein eigenes Kind über das Treppengeländer zu halten und fallen zu lassen? Ich habe nicht gesagt, dass man ihn verachten soll. Er ist ein schwacher Mensch, der seine Schwäche kompensiert, indem er seine Umwelt terrorisiert. Eigentlich sehnt er sich danach, geliebt zu werden, sieht aber nicht, dass sein Verhalten nur Angst erzeugt. Er tut mir sehr leid.

  • Ich denke, dass Hindley durchaus bewusst ist, dass sein Verhalten Angst erzeugt und dass er es genau aus diesem Grund auch tut.

    Spoiler bis zum erwachsenen Hindley


    Und ich habe nicht gesagt, dass du gesagt hast, man solle ihn verachten :zwinker:

  • Hallo zusammen,
    es freut mich, dass so viele an dieser Leserunde teilnehmen, denn ich muss leider absagen. :redface:
    Jedes Buch bekommt von mir eine Chance von mind. 50 Seiten, so auch Sturmhöhe, aber ich habe einfach keine Lust, weiterzulesen. Mir fällt es einfach unheimlich schwer, auseinander zu halten, wer mit wem wie verwandt ist und zu welchem Gut oder Anwesen gehört. Da hatte ich auch schon bei Stolz und Vorurteil meine Probleme mit.
    Sorry, aber ich wünsche euch allen natürlich viel Spaß
    Claudi

  • Also, ich bin fertig und bin erstaunt wie schnell die knapp 400 Seiten doch vorbeigingen.
    Hat mir gut gefallen, obwohl ich noch ein paar Sachen zu bereden hätte, wenn ihr auch so weit seid :smile:


    Lg,


    mondpilz

  • mondpilz
    Ich kann dich gut verstehen


    Beruhigend zu wissen das du schon durch bist. Ich selbst bin momentan bei Kapitel 23 angelangt und habe noch ca 100 Seiten zu lesen.
    Ich kann mich wirklich nur schwer losreißen. Wenn das so weiter geht bin ich wirklich bis morgen durch...