Inhalt:
Wien, 1889: Seth, ehemals ein Gott, jetzt nur noch ein einfacher Dämon wird von Mary von Vetsera zufällig aus einem alten Buch befreit, in das ihn ein „intoleranter katholischer Mönch“ vor einigen 100 Jahren verbannt hatte. Jedoch hatte er zuvor einen Handel mit dem Dämon Baphomet geschlossen, demzufolge er den ersten Menschen, dem er begegnet in tiefes Unglück stürzen muss. Mary ist unsterblich in den verheirateten, als Frauenheld bekannten Kronprinz Rudolf verliebt, hatte aber bisher keine Chance sich ihm zu nähern. Dabei ist ihr Seth nun behilflich – und hat dabei selbstverständlich nicht ihr Liebesglück zum Ziel. Doch die Durchführung seines Plans fällt ihm immer schwerer....
Meine Meinung:
Laut einer Vorbemerkung zum Manga ist Das Grab der Engel von der Tragödie Mayerling von Claude Anet inspiriert. Da ich selbige nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, wie nah sich You Higuri dabei ans Original hält, aber in Anbetracht der Fantasy-Elemente dürften sich die Gemeinsamkeiten sehr in Grenzen halten.
Die Zeichnungen sind wie immer typisch You Higuri – sehr schön und elegant, aber gleichzeitig im Charakterdesign ihren anderen Werken sehr ähnlich. Und auch wenn ich ihren Stil eigentlich sehr gern mag, würde ich mich mittlerweile doch über ein bisschen mehr Abwechslung freuen.
Die Geschichte ist der für You Higuri ebenfalls übliche Mix aus historischem Setting und Fantasy. Die sympathischste und interessanteste Figur ist der zwischen seinem Pakt mit Baphomet und seinen Gefühlen für Mary hin und her gerissene Seth. Mary ist ganz niedlich und lustig, hat aber nicht viel mehr zu tun, als unsterblich in den unter seinem Dasein als Kronprinz leidenden Rudolf verliebt zu sein, mit dem ich zwar im Verlauf der Geschichte durchaus mitfühlen, dessen Tod mich aber am Ende nicht übermäßig berühren konnte (gleiches gilt für Mary). (Zum Teil mag das auch daran liegen, dass man den Ausgang der Geschichte von Anfang an kennt.)
Die Geschichte an sich hat mich durchaus gut unterhalten können, ist hin und wieder, besonders zu Beginn, sogar ganz lustig, auch wenn natürlich im Endeffekt alles auf das tragische Ende zusteuert.
Sonderlich viel tiefe sollte man nicht erwarten, aber für eine kitschig-tragische Liebesgeschichte als leichte Unterhaltung für zwischendurch reicht es.
Insgesamt kein Highlight, aber immerhin besser als beispielsweise Zeus oder auch Lost Angel.
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