Kurzbeschreibung:
Yeremi Bellman, die als Kind das Jonestown-Massaker in Guyana überlebt hat, wird von ihrem Mentor zu einer Expedition in den Dschungel von Guyana überredet, wo sie ein verschollenes Volk empathischer Telepathen finden soll. Einer ihrer Begleiter ist ihr Ex-Freund, ein manipulativer Psychologe, der seine eigenen Ziele verfolgt und dem rasch gefundenen Silbernen Volk großen Schaden zufügt.
Aus dem Dschungel zurückgekehrt, verstrickt sich Yeremi in die Machenschaften von CIA und Rüstungsindustrie, die auf der Jagd nach dem "Silbernen Sinn" (der empathischen Telepathie) über Leichen gehen. Um die Fäden zu entwirren, ist Yeremi gezwungen, sich mit den Schatten ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Rezension:
Ich fand das Buch sehr spannend, konnte aber selten lange an einem Stück dranbleiben, weil ich immer wieder über bestimmte Personen oder Ereignisse im Internet nachlesen mußte. Obwohl flüssig und unterhaltsam geschrieben, war es doch schwere Kost, die mich stellenweise tief erschüttert hat. Angenehm fand ich, daß die verübten Greueltaten nicht bis ins kleinste, blutigste Detail geschildert, sondern sachlich abehandelt wurden.
Normalerweis bin ich kein Freund von Verschwörungstheorien, aber diese ist logisch aufgebaut und wird historisch "fundiert", die Zusammenhänge machen also durchaus Sinn. Allerdings bleiben am Schluß noch einige Fragen offen, aber das kann auch gewollt sein. Die Story lebt nicht von unglaublichen Zufällen (gut, es gibt den einen oder anderen, aber der ist meist sehr unauffällig) und die obligatorische Liebesgeschichte war überzeugend und paßte sich dezent in den Ablauf der Handlung ein.
Dennoch hinterläßt das Buch bei mir einen unangenehmen Nachgeschmack und ich vergebe nur . Das mag an der Thematik liegen, kann aber auch etwas mit der Person des oben erwähnten Psychologen zu tun haben, dessen ganze Art mich immer wieder an jemanden aus meiner Vergangenheit erinnerte. Yeremis Gefühle diesem Psychologen gegenüber konnte ich daher gut nachempfinden. Zudem fand ich es frustierend, daß ich Yeremis Gedankengängen und Schlußfolgerungen oft voraus war.
Fazit: ich lese jederzeit wieder ein Buch von Ralf Isau. :smile:
Rio