Richard Baker - Verdammung (Der Krieg der Spinnenkönigin 3)

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    Dies ist der dritte Band einer insgesamt sechsteiligen Serie, die unter Regie von R. A. Salvatore von sechs verschiedenen Autoren (jeder Band ein anderer) verfaßt wurde und in den Vergessenen Reichen bei den Drow angesiedelt ist.


    Was bisher geschah: In Menzoberranzan, der bedeutendsten Stadt der Drow im Unterreich, herrscht Verwirrung. Die Spinnengöttin Lolth hat sich von ihren Priesterinnen abgewandt und ihnen damit die Fähigkeit Magie zu wirken genommen. Gleichzeitig sammeln sich die Feinde der Stadt, um die Schwäche der Drow auszunutzen. In einer Gesellschaft, die keine Loyalität und Freundschaft, sondern nur den Kampf um den persönlichen Vorteil, List und Tücke kennt, ist das eine echte Bedrohung. Und die matriarchalische Ordnung wird durch die allein verbliebenen männlichen Magier auch nicht gerade gefestigt. Nach einem blutigen Sklavenaufstand in der Stadt macht sich eine Gruppe von Menzoberranzanyr, bestehend aus der Hohepriesterin Quenthel Baenre, ihrem Neffen und Halbdämon Jeggred, dem Magier Pharaun Mizzrym, dem Schwertmeister Ryld Argith und dem Späher Valas Hune auf den Weg nach Ched Nasad, der Stadt der schimmernden Netze, um einerseits die Handelsinteressen der Baenre dort - auch mit Gewalt - wahrzunehmen und andererseits festzustellen, ob sich Lolth auch von ihren anderen Verehrern abgewendet hat. Als Ergebnis von Intrigen versinkt Ched Nasad in Zerstörung und Chaos, aus dem sich die Reisenden zusammen mit Halisstra Melarn und ihrer Kriegsgefangenen Danifae Yauntyrr aus Ched Nasad nur mit Mühe retten.


    Rückentext: Die gegen Menzoberranzan geeinten Kräfte beginnen, Gestalt anzunehmen, und die Gefahr für die Zivilisation der Drow ist schrecklicher als bisher. Der Weg zu Lolths Geheimnissen führt von den undurchdringlichen Schatten des Unterreiches zu den entlegenen Winkeln der unwirtlichen Oberwelt und ist ebenso unvorhersehbar wie tödlich.
    Zusammen mit zwei Drow, die die letzten Überlebenden Ched Nasads sein könnten, haben die Forscher aus Menzoberranzan viel erfahren, doch für jede Antwort, die sie erhalten, stellen sich tausend neue Fragen. Sie müssen in der Hoffnung, er könne ihnen die Göttin schneller finden helfen, einen rivalisierenden Priester aufsuchen, doch kann je ein Dunkelelf einem anderen trauen?


    Meine Meinung: Diesem Band merkt man die Herkunft der Serienidee aus der Rollenspielwelt bislang am stärksten an. Die Reise der Menzoberranzanyr ist eine klassische Queste. Man reist von Ort zu Ort, besteht dabei viele Kämpfe und muß Aufgaben lösen, die natürlich auch wieder Kämpfe erfordern. Das wird durch Blicke auf andere Handlungsorte unterbrochen, so spielt eine Assassinengruppe ein wichtige Rolle, die Intrigen gegen Menzoberranzan schmieden und ein großes Heer aus Duergar, Tanarukk und anderen Wesen unter ihren jeweiligen Herrschern gegen die Stadt zusammenbringen, eine wichtige Rolle. Das hätte alles etwas zügiger passieren können, aber den Lesefluß störte es nicht.


    Die Drow-Gesellschaft ist gekennzeichnet durch das völlige Fehlen von sympathischen Eigenschaften, stattdessen dominieren Ehrgeiz und Machtgier, die wahlweise blutig und/oder mit Verrat durchgesetzt werden. Dabei steht zunächst das eigene Haus (die Familie) im Vordergrund, aber nur, wenn es auch den persönlichen Interessen dienlich ist. Daß unter diesen Umständen keine der Hauptfiguren echtes Identifikationspotential aufweist, ist sicher wenig überraschend. Quenthel ist eine arrogante, überhebliche Drow, ihrer Stellung als Hohepriesterin angemessen. Mit Männern spricht sie nur, wenn es sich nicht vermeiden läßt und auf Pharaun als Magier eines anderen Hauses und gleichzeitig ein Meister der Magierakademie Sorcere angewiesen zu sein, widert sie an. Pharaun ist zwar oft erfrischend ironisch, aber auch sehr von sich überzeugt. Am ehesten ist für mich Ryld der Identifikationspunkt. Er kommt aus einfachen Verhältnissen, hat sich zum Meister Melee Magtheres hochgearbeitet, kennt und respektiert seinen Platz in der Gesellschaft und ist nicht ganz so selbstbezogen wie der Rest, denn er setzt seine Fähigkeiten durchaus auch zu seinem eigenen Nachteil ein, um anderen (v. a. Pharaun und Halisstra) zu helfen. Einige Protagonisten bekommen allerdings hier die Gelegenheit sich zu entwickeln, das gilt besonders für Halisstra, in schwächerem Maße für Ryld und sogar Quenthel. Damit werden interessante weitere Entwicklungen möglich, und ich bin durchaus gespannt, wie die Story weitergeführt wird. Durch die Autorenwechsel von Band zu Band gibt es auch noch ein zusätzliches Überraschungs-, oder sollte ich besser sagen: Chaos-?, -element. Wegen der oben erwähnten Längen und der doch etwas zu schematischen Queste gibt es leichte Abzüge, aber
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:
    ist mir das Ganze durchaus wert.


    Aldawen