Sergej Lukianenko - Spektrum

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.610 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zara.

  • Ich kann es einfach nicht lassen. Jedesmal schwöre ich mir "einen Lukianenko liest/kaufst du NIE wieder". Aber es klappt nicht. Zu meiner Entschuldigung möchte ich sagen, dass es sich diesmal um einen SF-Roman handelt, bei denen werde ich sowieso immer schwach *g*.
    Gerade habe ich mir dieses Buch auf russisch bestellt:


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    "Spektrum" von Sergej Lukianenko


    In einer online-Bibliothek habe ich schon einen Teil des Romans gelesen, aber ein Buch am PC zu lesen ist nicht das Wahre. Es reichte jedoch, um mich sehr neugierig zu machen.
    Die deutsche Ausgabe erscheint im Februar, wenn die Amazon-Info stimmt.


    Worum es geht:


    Die Menschheit hat seit einem Jahrzehnt Kontakt zu Außerirdischen. Die Aliens haben den Erdlingen die Möglichkeit gegeben, zu fernen Welten zu reisen. Der Preis für die Benutzung eines Portals, mit dem man die Lichtjahre überbrücken kann, ist eine Geschichte. Gefällt sie den Aliens, darf man passieren.
    Der Privatdetektiv Martin Dugin, der seinen Vornamen hasst (er wurde nach Jack Londons "Martin Eden" benannt), hat die Gabe, immer die richtigen Geschichten zu erzählen; er hat schon unzählige Reisen zu anderen Planeten hinter sich. Eines Tages wird er beauftragt, ein junges Mädchen zu finden, eine Tochter aus gutem Hause, die scheinbar ohne Grund durch eines der Portale getreten ist.


    Der Roman ist schon ein paar Jahre alt. Was ich bisher lesen durfte, hat mir schreibtechnisch sehr viel besser gefallen als die "Wächter"-Bücher. Das macht mir Lust auf mehr.


    ***
    Aeria

  • Jedesmal schwöre ich mir "einen Lukianenko liest/kaufst du NIE wieder".


    Das habe ich nach "Wächter der Nacht" auch gesagt. Aber Deine Beschreibung klingt so faszinierend, daß ich mir das Buch doch merken werde. :smile:
    Schreibst Du bitte dann, wie es Dir gefallen hat?

    viele Grüße<br />Tirah

  • Tirah
    Aber klar, mache ich.
    Ich habe heute noch ein wenig weiter gelesen und es gefällt mir immer noch :zwinker:. Ein klein wenig erinnern mich Teile der Geschichte an die TV-Serie "Mission Erde" (die mit den Taelons).


    Die Beschreibungen der meisten Lukianenko-Bücher klingen faszinierend, das ist es ja :zwinker:. Ich habe schon zwei weitere SF-Romane des Autors auf dem SUB liegen und ich kann nicht garantieren, dass es die letzten sein werden. In jedem russischen online-Shop gibt es seine Bücher und ich muss mich immer sehr beherrschen und schnell weiterklicken.


    Einer der besten SF-Romane, die ich je gelesen habe, stammt übrigens auch aus der Feder eines Russen, Andrej Livandyy (für diejenigen, die russisch können: http://www.livadnyy.ru/ ).


    ***
    Aeria

  • Die Lektüre ist ja nun schon eine Weile her, ich will aber trotzdem versuchen eine Rezi zu schreiben.


    "Spektrum" von Sergej Lukianenko


    Amazon.de-Info:


    Als die Menschen eines Tages ein von Außerirdischen installiertes Teleportationssystem entdecken, beginnt für Privatdetektiv Martin Dugin das Abenteuer seines Lebens: Denn dieses System ermöglicht es, in Sekunden die Abgründe zwischen den Planeten der Galaxis zu überwinden. Eine perfekte Möglichkeit also für jene, die den Zuständen auf der Erde entfliehen wollen – aus welchen Gründen auch immer …


    Meine Meinung:


    Bei Scifinet.org hatte ich das Buch im Oktober letzten Jahres vorgestellt, ich bin mal so frei und übernehme einen Teil des Textes.


    Der Klappentext bzw. die Amazon-Kurzinfo ist recht dürftig und auch nicht ganz korrekt. Die Menschen entdecken das System nicht, es wird ihnen aufgezwungen; zu dem Zeitpunkt, an dem die Geschichte spielt, haben die Menschen schon seit einem Jahrzehnt zugang zu den Portalen/Toren. Interessant fand ich vor allem, dass die außerirdischen Torwächter (weiß nicht, wie diese Rasse in der deutschen Ausgabe heißen könnte...) Geschichten als Bezahlung für die Benutzung der Portale verlangen. Gefällt ihnen die Geschichte - darf man passieren, gefällt sie ihnen nicht - strandet man womöglich für immer auf einer fremden Welt.


    Im Roman geht es um Folgendes:
    Der Privatdetektiv Martin Dugin erhält eines Tages den Auftrag, eine junge Frau zu finden, die durch eines der Tore zu einem anderen Planeten gereist ist. Er findet sie auf der Welt namens Bibliothek und muss mit ansehen, wie sie einem Attentat zum Opfer fällt. Sterbend gibt sie Martin einen Hinweis auf einen anderen Planeten. Der Schnüffler reist dorthin - und findet eine Frau, die der Gesuchten verdächtig ähnlich sieht.


    In einem anderen Buch hätte ich das halbe Dutzend fremder Kulturen, die man als Leser kennenlernt, sicher ermüdend gefunden, hier war es sogar ziemlich unterhaltsam. Ich kann mich noch gut an das Buch "Omega" von Jack McDevitt und die humanoiden Außerirdischen dort erinnern, meine Kritik war, dass die Aliens zu menschlich wirken. In "Spektrum" werden gleich mehrere außerirdische Rassen vorgestellt, manche von ihnen wirken auch sehr menschlich - ob nun durch ihre äußere Erscheinung oder durch ihre Lebenseinstellung. Hier fand ich dies überhaupt nicht langweilig. Im Gegenteil - ich hatte Spaß beim Lesen.
    Auch das "Retten wir die Galaxis!"-Motto hätte langweiliger sein können - ist es aber nicht.


    Ich habe es nicht bereut, diesen Lukianenko gelesen zu haben.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    ***
    Aeria

  • :breitgrins::lachen: Ach Aeria irgendwie muss ich immer lachen wenn ich lese das du mal wieder einen Lukianenko gekauft und gelesen hast. :zwinker: Spektrum interessiert mich auch und ich hoff das ich es mal lesen kann. Eigentlich ist es mir fast ein bissl unheimlich das der Roman dir gefallen hat :zwinker: :zwinker: :breitgrins:


  • Aeria
    Ja ich habs schon gesehn. Wächter der Ewigkeit ist ja auch bald draußen. Das Jugendbuch werd ich mir aber sparen.


    Das dachte ich mir auch, bis ich eine Leseprobe davon gesehen habe. Jetzt reizt es mich doch und ich schwanke ob ich es kaufen soll.

  • Das gehört zwar in einen entsprechenden Thread, aber diese kleine Info setze ich einfach mal hier rein:
    "Das Schlangenschwert" ist der zweite Band der Reihe "Genom" (bisher 3 Bände, weiß nicht, ob die Reihe damit abgeschlossen ist). Nachdem der erste Band "Genom" offenbar ein Riesenerfolg war, schrieb Lukianenko die Vorgeschichte - "Tanzy na snegu" (dt.: "Das Schlangenschwert"). Der dritte Band heißt "Kaleki" (russ. für Menschen mit einer körperlichen Behinderung). Ich vermute, dass "Genom" auch noch auf Deutsch rauskommen wird.


    ***
    Aeria

  • Ich habe Spektrum nun gelesen und bin etwas weniger begeistert als von seinen anderen Büchern bisher:


    So ganz weiß ich nicht was ich von diesem Buch des Autors halten soll. Bisher konnte mich Sergej Lukianenko mit seinen Roman sehr begeistern, mit Spektrum ist ihm das nicht so ganz gelungen. Im Grunde mochte ich den Roman zwar ganz gerne lesen aber so richtig gepackt hat es mich nicht. Das liegt meiner Meinung nach vor allem an der Tatsache das sich in jedem Teil (Spektrum ist in 7 Teile + Epilog aufgeteilt) ein Grundmuster immer wiederholt, es passiert im Grunde nichts unvorhergesehenes, das hat mich gestört. Außerdem hat mich die Idee zum Teil sehr an Weltengänger und Weltenträumer erinnert, obwohl die Bücher sich ja schon unterscheiden, aber eine Ähnlichkeit kann ich einfach nicht unangesprochen lassen.
    Die Hauptfigur Martin blieb mir zu blass, ich konnte ihn nicht so recht fassen, irgendwie entwischte er mir immer wieder. Zwar glaubt man eine Menge über ihn zu erfahren aber eigentlich weiß man nichts über ihn. Alles bleibt so oberflächlich. Der Roman wird zwar aus seiner Sicht erzählt aber Lukianenko hat es nicht geschafft mir Martin wirklich sympathisch zu machen, er ist mir nicht mal unsympathisch. Ich betrachte ihn relativ neutral. Irina ist mir dagegen von Anfang an unsympathisch. Mir ihr wurde ich einfach nicht warm.


    Viele Ideen des Romans mochte ich, auch die großen Sinnfragen des Lebens werden einmal mehr gestellt, sie fügen sich gut in die Handlung. Gerade das man die Tore nur dann passieren darf wenn man dem Schließer eine Geschichte erzählt hat mir gefallen. Auch Spannung kommt trotz der Vorhersehbarkeit durchaus auf, aber eben nicht in dem Maße den ich mir gewünscht hätte. Lukianenko spielt auch in diesem Roman wieder mit den Klischees seiner Landsleute, gleichzeitig macht es aber auch Spaß über Wodka, russisches Essen und Gepflogenheiten zu lesen. Der Charme des Romans liegt auch in diesen Beschreibungen, manchmal hätte ich mir fasst gewünscht der Roman würde nur auf der Erde in Moskau spielen. Die verschiedenen Welten sind aber auch recht interessant, zum Teil konnte ich mir die beschriebenen Spezien jedoch nur schwer vorstellen, das fand ich schade, da ich beim Lesen dann eher einen großen weißen Fleck im Kopf hatte oder einen Menschen in einem schlechten Karnevalskostüm…


    Spektrum ist sicher kein schlechter Roman aber für meinen Geschmack auch lange nicht Lukianenkos bester. Für Fans des Autors oder vielleicht sogar eher für Leser die bisher noch nicht mit ihm in Berührung gekommen sind, so vergleicht man vielleicht nicht ständig mit den anderen Romanen. Ich mochte Spektrum wie gesagt irgendwie schon, aber empfinde die Wächterreihe als besser.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Das ist nicht das beste Werk von Lukianenko, aber doch ein Gutes. Seine große Stärke ist immer wieder die Beschreibung Moskauer Zustände der Jelzin- und frühen Putin-Ära, die in früheren Zeiten so sicher nicht durch die Zensur gegangen wäre. Köstlich sind auch die häufig eingestreuten Rezepte aus russischer Küche: Meine Frau hat sogar versucht, eines nachzukochen!


    Die außerplanetarischen Kulturen sind ebenfalls hinreichend interessant dargestellt, wenn auch nicht immer besonders originell. Ein sehr hübscher Einfall ist dagegen die Erfordernis, die Reiseerlaubnis mit Geschichten zu bezahlen, was Lukianenko immer wieder Gelegenheit zu interessanten Unterbrechungen der Rahmenhandlung gibt.


    Leider fällt mir auch in diesem Buch wieder auf, dass Lukianenko häufig Probleme mit der Schlüssigkeit seiner Handlung hat und sich allzu leicht in eklatante Widersprüche verwickelt. Zum Beispiel ist er sich hier mit sich selbst nicht einig, ob die einzelnen Inkarnationen der Gesuchten wissen, was den anderen zustößt, oder nicht. Leider ist dieses (Nicht-)Wissen ein ganz entscheidendes Handlungselement, so dass die Glaubwürdigkeit des Plots darunter erheblich leidet.

    &quot;Cessent iam nunc rapaces officialium manus, cessent inquam!&quot;<br />&quot;Zurück, ihr gierigen Beamtenhände, zurück, sag ich!&quot;<br />&nbsp;&nbsp; - Konstantin der Große

  • Ich habe ein neues Genre entdeckt. Viel SF habe ich noch nicht gelesen/gehört, und ich bin begeistert.


    Manchmal ging die Geschichte etwas zu sehr ins Detail (aber leckere Essensideen waren dabei ;) ) es hat mich aber - weil ich es als Hörbuch gehört habe - nicht sehr gestört.
    Also wieder etwas gelernt: Ich sollte ausufernde Geschichten besser hören statt lesen.


    Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, was mir alles gut gefallen hat, denn es war alles. Die Welten, die Personen, die Lebensformen, die Beschreibungen, ... whow ich bin immer noch geflasht ...


    Fazit: Gebt mir mehr Science Fiction!


    5ratten

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.