Neil Gaiman - Coraline

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 10.102 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Ich hab es gestern abend durchgelesen und bin etwas enttäuscht, hatte eher was in Richtung Die Nacht der Zaubertiere erwartet, was allerdings Quatsch ist, Neil Gaiman ist nicht Dean Koontz. Wirklich spannend oder gruselig fand ich es nicht, was definitiv am Schreibstil liegt, eher wie ein Märchen...ich war neugierig wie es weitergeht, aber mehr auch nicht.
    Zum Glück ist das Buch recht kurz und damit hat man es schnell durch, 200 Seiten mehr und ich hätte mich gelangweilt, trotz der tollen Ideen und die haben es wirklich in sich, finde ich, allein die Knopfaugen :entsetzt: :breitgrins:


    Fazit
    Es war kurzweilig, die Ideen wirklich toll und aufgrund des mangelnden Gruselfaktors (oder vielleicht eher Horror, denn die Elemente der Geschichte fallen durchaus in diese Kategorie) auch gut für Kinder geeignet. Ich würde es nicht nochmal lesen, aber ich bin auch nicht unbedingt die Zielgruppe, von daher ok.


    Es gibt


    3ratten


    von mir.


    Auf den Film freu ich mich trotzdem sehr :breitgrins:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

    Einmal editiert, zuletzt von Gytha ()

  • Das Buch war spannend, keine Frage, aber insgesamt war ich doch eher enttäuscht. Die Figuren blieben mir zu blass, alles war irgendwie unausgegoren und mittelmäßig. Man hätte meines Erachtens viel mehr aus der Geschichte machen, denn die Idee ist wirklich toll und die Knopfaugen waren echt gruselig, ebenso die Hand am Ende.... Ich glaube, das Buch hätte mir gefallen können, wenn es 200 Seiten länger gewesen wäre und die Personen intensiver geschildert würden oder als eine Kurzgeschichte und dafür um 100 Seiten gekürzt. Nun war es weder das eine noch das andere und hat leider keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.


    So lautet mein Fazit:
    Nett, aber leider nicht mehr.
    3ratten

  • Ich habe Coraline während der Ferien gelesen und fand es einfach toll. Wirklich gruselig finde ich das Buch nicht, aber ein bisschen ungemütlich wurde mir ab und zu schon beim Lesen. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, ich wollte unbeding wissen wie das Buch enden würde. Ich werde auf jeden Fall in Zukunft mehr von Neil Gaiman lesen, denn der Schreibstil gefiel mir sehr gut.
    Ich vergebe 5ratten

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Coraline lebt mit ihren Eltern in einer Wohnung, versteht sich gut mit den recht eigenartigen Nachbarn, geht gern in den Garten auf Entdeckungsreise – und fühlt sich von ihren Eltern oft unverstanden oder vernachlässigt. Da kommt es ihr doch sehr gelegen, dass sie, von ihrer Neugier getrieben, durch eine sonst immer verschlossene Tür geht und sich plötzlich in einer Art Parallelwelt wieder findet. Dort lernt sie ihre anderen Eltern kennen, die ihr die so sehr vermisste Aufmerksamkeit zukommen lassen. Alles könnte so schön für Coraline sein, wenn nicht ihre anderen Eltern sie für immer in der anderen Welt behalten wollen würden und besonders die andere Mutter dafür zu schrecklichen Mitteln greift.


    Nachdem Coraline den Ernst der Lage erkannt hat, versucht sie alles, um ihr altes Leben zurück zu bekommen, was sich als sehr schwierig erweist und ihr einiges an Geschick abverlangt.


    Meine Erwartungen an das Buch waren aufgrund der vielen positiven Meinungen sehr hoch und ich muss gestehen, dass sie fast komplett erfüllt wurden.


    Die Idee des Buches gefällt mir sehr gut. Die Parallelwelt bietet einige spannende Einrichtungen (z. B. das Theater von Miss Spink und Miss Forcible), die sehr detailliert beschrieben werden und viele phantasievolle Elemente aufweisen.


    Im Gegensatz dazu kristallisieren sich die anderen Eltern Coralines (und dabei besonders die Mutter) als ziemlich böse und berechnend heraus, was den Gruselfaktor der Geschichte erheblich erhöht und einen tollen Kontrast zu der schillernden Zirkuswelt bietet.


    Dennoch hatte ich gelegentlich Probleme, zwischen der normalen und der anderen Welt zu unterscheiden. Gerade im letzten Drittel des Buches verlaufen die Grenzen zunehmend und ich habe eigentlich schon darauf gewartet, dass Coraline aufwacht und sich alles nur als Traum herausstellt. Umso überraschender war der tatsächliche Verlauf, was ich natürlich sehr positiv finde.


    Ein kleines, für mich aber tolles Detail, ist der Kater, der immer dann auftaucht, wenn man nicht mit ihm rechnet und mit Coraline auch zwischen beiden Welten wechseln kann. Seine Fähigkeit zu sprechen in der anderen Welt hat mir ausgesprochen gut gefallen und seine Kommentare sind sehr knapp und präzise gewählt und geizen vor allem nicht mit Ironie. Wunderbar.


    Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten und bekommt nur ganz leichte Abzüge. Ich werde definitiv mehr von Neil Gaiman lesen.


    Meine Wertung: 4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

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    Seiten: 176
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    Amazon Kurzbeschreibung:


    Hinter einer vermauerten Tür entdeckt Coraline einen verborgenen Weg in eine albtraumhafte Parallelwelt: Dort trifft sie ihre "andere Mutter", ein Wesen mit glänzenden Knöpfen anstelle der Augen, das sie freundlich umgarnt und das hungrig auf Coralines Seele blickt. Eine Reise an einen Ort voller skurriler Schrecken und ein Märchen vom Sieg über die Angst.


    Meine Meinung:


    Coraline findet die Tür kurz nach ihrem Einzug in das neue Haus. Genervt vom gar nicht sommerlichen Wetter und gelangweilt vom Fernsehen tritt sie hindurch und findet sich in einer Welt wieder, die der ihren sehr ähnlich ist. Sie hat dort sogar eine „andere Mutter“ und einen „anderen Vater“, die sie sehr lieb haben und alles andere als wenig Zeit für sie haben. Säßen da nur nicht die schwarzen glänzenden Knöpfe an den Stellen, an denen eigentlich Augen sein sollten.
    Als Coraline auch noch für immer da bleiben soll, merkt sie schnell, dass nichts so ist, wie es scheint, und sie fliehen sollte, bevor es zu spät ist.


    Ich bin ein wenig zwiegespalten. "Coraline" liest sich vom Fleck weg locker. Klar es soll ja eigentlich auch ein "Kinderbuch" sein. Die Idee der Story gefällt mir eigentlich ganz gut, denn es soll Mut gemacht werden, wenn dies auch in einem abschreckenden Sezenario geschieht. Die zweite Welt, die der Autor hinter der Türe schafft, gefällt mir. In ihr ist vieles Unmögliche möglich. Allerdings bin ich mir nicht so wirklich sicher, ob es auch für Kinder geeignet ist. Für Erwachsene ist es meiner Meinung nach allerdings nur ein dünnes Büchlein für zwischendurch.
    Aus diesem Grund gibt es auch nur



    3ratten

    :leserin:Kendare Blake - Der schwarze Thron ( Die Schwestern 1 )

  • Meine Meinung:


    Ich habe das Büchlein im Rahmen der Grusel-Lesenacht verschlungen und es hat mir sehr gut gefallen. Coraline war mir als Person sehr sympathisch, kindlich, offen und sehr neugierig. Die anderen Personen im Buch lernt man nicht gut genug kennen, als dass man ein Urteil über sie abgeben könnte. Ich fand die andere Welt mit der anderen Mutter sehr gruselig, weil es für mich etwas albtraumhaftes hatte. Alles ist irgendwie verzerrt, sieht zwar ähnlich aus wie in echt, aber nur fast. In dieser Welt ist alles möglich, und die andere Mutter umgarnt Coraline, um sie dazu zu bringen, bei ihr zu bleiben. Auch die Nachbarn sind nicht diejenigen, die Coraline aus ihrer echten Welt kennt. Alles ist gleich und doch anders. Gelungen fand ich auch die Figur des Katers, der in beiden Welten vorkommt.


    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, der Autor beschreibt in kurzen, einfachen Sätzen Coralines Welt. Es gab auch Stellen, die mich zum lachen brachten, besonders die Dialoge mit den etwas schrulligen Nachbarn von Coraline fand ich ganz witzig.


    Für mich war es eine gelungene Geschichte, die nirgendwo unnötige Längen hat und mich sehr gut unterhalten hat. Von daher vergebe ich: 5ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Huhu,


    also Coraline fand ich, ähnlich wie das Graveyard-Buch, nett. Allerdings, wenn das Buch für Kinder sein soll, muss ich sagen, dass es stellenweise schon recht schaurig und gruselig daher kommt. :)
    Das Buch ist allerdings besser geschrieben als das Graveyard-Buch und bekommt daher von mir


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Grüßle,


    Marypipe

  • Es ist jetzt schon zwei Tage her, daß ich das Buch ausgelesen habe: eine kurzweilige, in einem verschrobenen Märchenton geschriebene Gruselgeschichte, die aber doch, fürchte ich, etwas kurz im Abgang ist. Man verstehe mich nicht falsch: das Buch hat Spaß gemacht, die zugrundeliegende Idee finde ich sehr gelungen. Aber es ist ähnlich, wie ich schon bei Neverwhere den Eindruck hatte: Gaiman ist ein Meister darin, Szenen oder Tableaus zu entwerfen, aber ihm fehlt ein wenig der Atem, den eine längere Geschichte oder ein Roman (und dies ist ja nur ein kleines Büchlein) braucht.


    Trotzdem oder gerade deshalb
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    "What we remember is all the home we need."

    Roberet Holdstock, Avilion


    Mein SuB: Link<br />Mein Goodreads-Account

  • Coraline. Das Buch ist eindeutig gruseliger als der Film, der aber auch nichtb ohne ist und mit einer fsk 6 erdammt failt.
    Vor ungefähr 2 Jahren habe ich das Buch gelesen und auch noch als Hörbuch bekommen und ich liebe es wirklich sehr. Gaiman schreibt die Bücher kurz und knapp und baut in der anderen Welt auch eine ziemliche Horror Athmosphere auf. Besonders am Ende, wenn Coraline die Augen der Kinder finden muss, habe ich mich gegruselt(aber ich habs auch an einem kalten Novemerabend gelesen, als es stockdunkel und ich allein zu Hause war).


    Coraline bekommt von mir 5/5 Sternen, junge Leser sollte man aber von dem Buch fernhalten..

    A princess won&#039;t trust anyone..<br />&quot;Ich habe gelernt<br />Leid zu ertragen,<br />Schmerz zu verbergen<br />und mit Tränen in den Augen<br />zu Lachen...<br />...nur um den anderen<br />zu zeigen, dass es mir<br />´Gut´geht und um sie <br />Glücklich zu machen!!!&quot;<br /><br />&quot;One of the deep secrets of life is that all that is really worth the doing is what we do for others.&quot; ~Levis Carrol<br />....&quot;too bad you never figured this one out.&quot; by me

  • :gruebel: Was tut der Film?


    Ich glaube, das soll heißen, dass die Jugendschützer mit einer Einschätzung des Films ab 6 Jahre versagt haben :breitgrins:
    Stimmt. Bloß weil weder Gewalt noch Sex drin vorkommen, heißt das nicht, dass der durchschnittliche 6jährige keine Alpträume bekommen würde. :entsetzt: Ich fand jedenfalls Film und Buch ziemlich unheimlich.

  • Ich kenne ein Kommilitonin die auf ein paar Kinder in ihrer Nachbarshaft auspasst und die fanden den Film auch ganz schön gruselig (alle zwischen 6 und 8 Jahre alt). Andererseits jedes Märchen ist da nicht weniger schlimm. Insofern, Kinder gruseln sich auch mal gerne. Zudem kennt man ja die Kinder meist und weiß was man ihnen so zumuten kann und was nicht.

  • In der Kürze liegt die Würze - wer Coraline von Neil Gaiman zur Hand nimmt, wird es vermutlich so wie ich in einem Zug durchlesen. Die gut 170 Seiten sind sehr unterhaltsam, aber auch ganz schön gruslig, ein gelungener Mix. Mit seiner märchenhaften, bildhaften Sprache hat der Autor für mich einen unwiderstehlichen Lesesog erzeugt.


    Inhaltlich punktet Neil Gaiman mit einer ausgefeilten, feinsinnigen und sehr psychologisch angelegten Story. Im Mittelpunkt steht das Mädchen Coraline, das in seinem neuen Zuhause auf Entdeckungsreise geht und dort eine vermauerte Tür stößt. Eines Tages steht ihr die Tür offen und sie betritt eine Parallelwelt, die der ihren gar nicht so unähnlich ist; aber das Szenario ist auf eine surreale Art und Weise verfremdet, was eine unheimliche und streckenweise auch gruslige Atmosphäre erzeugt.


    Wie Coraline ihre neue Parallelwelt entdeckt und dann verzweifelt versucht, wieder zurück zu kommen, dass ist fesselnd und beklemmend zugleich. Der Autor bedient sich dabei üblicher Horror-Elemente und bringt daneben menschliche Urängste wie zum Beispiel Verlustangst in die Geschichte ein, als Antriebsfeder für Coralines Verhalten. Ängste überwinden und stark sein, das ist die Botschaft. Trotz aller Raffinesse sind Sprache und Handlung so gehalten, dass auch Kinder sie gut verstehen können. Als erwachsene Leserin bewundere ich die Idee und ihre Umsetzung, insbesondere die leisen Töne zwischen den Zeilen.


    5ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Coraline lebt mit ihren Eltern in einem ganz normalen Haus mit etwas skurrilen Nachbarn. Dachte sie zumindest, bis sie entdeckt hat, dass sich hinter der Tür am Ende des Ganges plötzlich kein zugemauerter Durchgang mehr befindet, sondern ein Flur, der zu einem Haus führt, das genauso aussieht wie ihres, inklusive Doppelgängern ihrer Eltern, die sich nur in einem gruseligen Detail vo ihren tatsächlichen Eltern entscheiden: statt Augen haben sie große schwarze Knöpfe.


    Insbesondere ihre "andere Mutter" versucht immer wieder, Coraline ganz auf ihre Seite zu locken, doch die ist clever genug, um die finstere Absicht dahinter zu erkennen und setzt sich mit allen Kräften zur Wehr, vor allem, als sie merkt, dass sie wohl nicht die erste ist, die dieser unheilvollen Figur in die Hände gefallen ist.


    Neil Gaiman versteht es einfach, mit wenigen Worten eine angenehm schaurige Atmosphäre in eigentlich alltäglichem Setting zu schaffen und die Grenzen zwischen der Realität und einer anderen, etwas sinistren Welt verwischen zu lassen. Coraline, deren Alter schwer zu schätzen ist (ich tippe auf irgendwas zwischen zehn und zwölf) ist kindlich genug, um glaubwürdig zu sein, aber auch pfiffig und erfinderisch in der Auseinandersetzung mit der merkwürdigen Lage, in der sie sich plötzlich befindet. Manches ging mir ein bisschen zu schnell, oder ich hätte mir hier und da doch noch eine genauere Erklärung für die abnormalen Geschehnisse gewünscht, aber insgesamt war es ein rundes Lesevergnügen mit einem gelungenen Schluss.


    Was ich richtig klasse fand, war der immer wieder aufblitzende oft etwas sarkastische Humor und witzige Dialoge, insbesondere Coralines Telefonat mit der Polizei. Und Gaiman kennt sich wohl sehr gut mit Katzen aus. Coralines Zwiegespräche mit der schwarzen Katze, die selbstverständlich keinen Namen hat, weil Katzen sowas nicht nötig haben, gehörten zu meinen Highlights im Buch.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen