Ralf Isau - Die Galerie der Lügen

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  • Im Louvre explodiert eine Bombe und zerstört eine antike Statue. Im Abstand von je einer Woche werden in London und Wien berühmte Gemälde gestohlen. Der Versicherungsdetektiv Darwin Shaw ermittelt im Auftrag seines Arbeitgebers, bei dem alle zerstörten oder verschwundenen Kunstwerke versichert waren – will da jemand der Versicherung schaden?


    Nach der Verleihung einer Auszeichnung wird die junge Wissenschaftsjournalistin Alex Daniels, die sich mit kritischen Artikeln über die Evolutionstheorie einen Namen gemacht hat und generell als Querdenkerin gilt, in London verhaftet. Ihre Fingerabdrücke seien mit denen identisch, die im Louvre sichergestellt wurden – doch Alex weiß genau, dass sie damit nichts zu tun hat.


    Im Untersuchungsgefängnis wird Alex eine Botschaft zugespielt, unterzeichnet von einem gewissen Theo, der sie als Schwester bezeichnet. Widerstrebend beantwortet sie die Botschaft und kommt daraufhin aus dem Gefängnis frei.


    Die Kunstraube gehen währenddessen weiter. Der Dieb lässt jedes Mal einen anderen Gegenstand zurück, was den Ermittlern Rätsel aufgibt. Doch Alex hat eine Idee, was diese Gegenstände zu bedeuten haben – es handelt sich um verschlüsselte Botschaften des Diebs, der damit auf eine grundlegende Problematik in der Naturwissenschaft aufmerksam machen will: Gibt es nur eine wissenschaftliche Wahrheit? Existiert nur das Greifbare oder doch auch eine andere Ebene? Und muss die Naturwissenschaft alles in die Tat umsetzen, nur weil es prinzipiell machbar wäre?


    Zuerst alleine, dann in Zusammenarbeit mit Darwin Shaw recherchiert und forscht sie immer weiter, bis sie auf schockierende Informationen stößt, die nicht nur die wissenschaftliche Welt, sondern auch ihre eigene Existenz betreffen…


    Zunächst ist das Buch ein spannender Thriller um die Kunstraube, aufgebaut wie eine Schnitzeljagd quer durch Europa. Durch Alex’ journalistische Arbeit wird schon früh die Wissenschaft thematisiert, insbesondere die heute allgemein anerkannte Evolutionstheorie und Genetik und der Umgang mit Kritikern etablierter Postulate. Ein drittes Leitmotiv des Buches sind Hermaphroditen und Intersexualität – wie Betroffene damit leben, wie die Gesellschaft damit umgeht bzw. wie das Thema größtenteils tabuisiert wird.


    Wieder einmal liefert Ralf Isau mit diesem Buch nicht nur einen handlungsgetriebenen Pageturner mit zahlreichen überraschenden Wendungen, sondern auch fundiertes Hintergrundwissen aus Evolutionsbiologie, Genetik, Medizin und Kunst. Er will nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen, was er zumindest bei mir unbedingt geschafft hat, zumal mich ähnliche Gedankengänge wie die des Kunsträubers auch schon öfter beschäftigt haben. Ein informatives Nachwort rundet auch dieses Buch ab, und eine kleine Querverbindung zum „Silbernen Sinn“ hat mir großen Spaß gemacht.


    Ein wenig Abzug gibt es für die hier doch eher flach gezeichneten Figuren und den einen oder anderen „arg zufälligen Zufall“, was der Lesefreude insgesamt aber nicht geschadet hat und im Thrillergenre ja eher die Regel als die Ausnahme ist.


    Die Ausstattung des Buches verdient zum Schluss noch eine Erwähnung. Auch dieses Buch verbirgt unterm Schutzumschlag einen silberfarbenen Einband mit einem goldenen eingeprägten Symbol auf dem Deckel, das sich auf die Handlung bezieht, und an den Kapitelanfängen findet man, liebevoll von Tina Dreher gezeichnet, die Symbolgegenstände aus den bestohlenen Museen.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich muss gestehen das ich diesen Isau nach ein paar 100 Seiten entnervt abgebrochen habe. Mir scheint ich habe mit dieser Art von Romanen nicht mehr viel am Hut. Ich habe Isau eigentlich bisher sehr gemocht und finde es fast ein wenig traurig das mir dieser Roman so gar nicht gefallen hat. Aber gerade diese Mischung aus Thriller und ScienceFiction, Fantasy ist wohl einfach nicht mehr mein Fall. Außerdem hatte ich das Gefühl die Geschichte im Grunde zu kennen und zu wissen was passieren würde ... ich habe ein bissl im Buch geblättert und meine Vermutungen wurden bestätigt... schade.