Hermann Hesse - Unterm Rad

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  • Wir haben noch keinen Thread zu "Unterm Rad" von Hermann Hesse? Falls es einen gibt, bitte meinen Beitrag dorthin verschieben, aber ich habe keinen gefunden.


    Ich habe dieses Buch innerhalb weniger Tage gelesen und musste es erst einmal auf mich wirken lassen. Da ich ja nicht der große Klassiker Leser bin, war dieses Buch etwas ganz anderes in meiner sonstigen Lektüre,


    Inhalt:


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    Hans Giebenrath ist ein fleißger Bursch, der unbedingt Seminarist werden will um mal was anständiges zu werden. Und nicht wie seine Schulkollegen einen Beruf lernen. Aus dem Grund lernt er den ganzen Tag, übt auch seine Hobbies nicht mehr aus und ist im Grunde ein Einzelgänger. Das Buch beschreibt das Leben diesen jungen Mannes der hin und her gerissen ist zwischen der Strebsamkeit und dem Verlangen hin und wieder ein Kind zu sein.


    Meine Meinung:
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Man lernt einiges vom Leben damals, was die Jugend damals noch alles lernen musste und wie schwer es eigentlich war.
    Trotzdem waren mir manche Passagen einfach zu langatmig. Mir hat es nicht gefallen, wenn hier ewig lang die Gegend beschrieben wird oder etwas dargestellt wird.
    Da ich meistens nur Fantasy lese, wo die Handlung nur so dahinfliegt was das etwas ganz anderes für mich.


    "Unterm Rad" ist eine typische Schullektüre (ich habe es leider nicht in der Schule gelesen). Es dreht sich alles um das Thema Lernen, Schule, Freunde und Mädchen.


    Für mich ein empfehlenswertes Buch, dass man nicht so nebenbei beim Fernsehen lesen kann, weil einem da sehr viel verloren geht. Jeder Satz ist wichtig und es kann so viel passieren innerhalb eines Absatzes dass man genau lesen muss.


    Ich vergebe 4ratten


    Katrin

  • Ich kann mich leider nicht mehr an viele Einzelheiten erinnern, weil es schon eine Weile her ist, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich mochte gerade dieses Bedächtige, Ausführliche, Atmosphärische, und Hesse ist einfach groß darin, die Gedankengänge junger Menschen im Zusammenhang mit Selbstfindung, Kindheitserinnerungen etc. zu formulieren.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Fragen und Gegenfragen und keine Antworten. :rollen:


    Meine Meinung zum Buch steht ja schon oben, vielleicht will ja noch wer seine Meinung konstruktiv kundtun.


    Katrin

  • @nostalgia: Ja, aber warum hat es dir denn nun sehr gut gefallen? :breitgrins: sandhofer wollte dich doch nur aufziehen. Erzähl einfach ein bisschen, wie's dir beim Lesen gegangen ist und was dir besonders gefallen hat.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog


  • @nostalgia: Ja, aber warum hat es dir denn nun sehr gut gefallen? :breitgrins: sandhofer wollte dich doch nur aufziehen. Erzähl einfach ein bisschen, wie's dir beim Lesen gegangen ist und was dir besonders gefallen hat.


    Braucht man für alles einen Grund? Entweder ich mag ein Buch, oder nicht. Das analysieren von Büchern hat mir in der Schule gereicht....

  • Wir haben es mal vor langer Zeit in der Schule behandelt. Wie Ich finde eine sehr einfach strukturierte Geschichte mit einigen autobiografischen Inhalten. Hermann Hesse führt den Leser auf eine beeindruckende Art und Weiße in die damalige Schulwelt und all ihre Probleme ein. Leider schlägt das Buch keine Lösung des genannten Problems vor oder wie seht ihr das?

  • Braucht man für alles einen Grund? Entweder ich mag ein Buch, oder nicht. Das analysieren von Büchern hat mir in der Schule gereicht....


    Analysieren brauchst du auch nicht. Aber es ist halt auch für andere interessant, ob dir zB ein besonderer Schreibstil gefallen hat, der andere interessieren könnte, oder der anderen vielleicht gar nicht zusagt. Oder ob du einen Charakter besonders gerne hattest, oder... Ich finde, ein bisschen mehr als nur "Hat mir gefallen" kann man schon erzählen. :winken:

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  • Braucht man für alles einen Grund? Entweder ich mag ein Buch, oder nicht. Das analysieren von Büchern hat mir in der Schule gereicht....


    Wie ich sehe, wärst du in einem binären Diskussionsforum hervorragend aufgehoben:


    a) Kenne ich
    b) kenne ich nicht


    falls a:


    a) gefällt mir
    b) gefällt mir nicht


    Prozentuale Auswertungen auf Wunsch, programmiertechnisch einfach zu lösen.


    Grüße


    s.

    Einmal editiert, zuletzt von scheichsbeutel^ ()

  • @nostalgia: Mit deinem "gefällt mir" kann auch ich recht wenig anfangen. Deine Lesegewohnheiten, Interessen, ... habe ich noch nicht ausreichend analysieren können und kann daher auch nicht feststellen, ob du auf die gleichen Storyelemente abfährst wie ich oder du jene ablehnst, die ich ebenfalls ablehnen würde.

    Zitat

    Braucht man für alles einen Grund? Entweder ich mag ein Buch, oder nicht.


    Genau, entweder du magst ein Buch oder nicht! Und es gibt hierbei keinen Grund? Inwiefern unterscheidest du also, wann und ob ein Buch dir gefällt? Ich glaube kaum, daß du würfelst um entscheiden zu können, ob das Buch in die Kategorie deiner Favoriten reinpasst. :rollen:


    LG,
    dumbler

  • Hallo :winken:


    Ich hab das Buch vor ungefähr einem Jahr gelesen...Ich habe viele Hesse Bücher gelesen, und ich muss sagen, dieses hier hat mir am wenigsten gefallen.
    Was ich allgemein an (fast) allen Büchern von Hermann Hesse mag, ist sein Schreibstil. Er kann IMHO Gefühle sprachlich toll ausdrücken und auch Begebenheiten oder sogar Landschaften so schildern, dass man nicht dabei einschläft...trotzdem: die Handlung von "Unterm Rad" fand ich eher nicht so interessant...vielleicht sagt mir auch einfach das Thema nicht zu, aber wenn ich, zum Beispiel "Der Steppenwolf" mit "Unterm Rad" vergleiche, dann regt "Der Steppenwolf" viel mehr zum Nachdenken an. Die Charaktere sind lebendiger, die Geschichte nicht so vorhersehbar. Bei Unterm Rad wusste ich schon nach der Hälfte ungefähr wie es ausgehen würde.
    Wenn ein Hesse-Einsteiger mich um einen Buchtipp bitten würde wäre es ganz sicher nicht Unterm Rad (sondern wohl eher Demian oder der Steppenwolf).


    lg, Callista

    :leserin: Lenz: Der Hofmeister<br />:leserin: Bronte: Sturmhöhe

  • Wir haben das Buch vor 2-3 jahren als Schullektüre gelesen und es war eines meiner lieblings-schullektüren. Immer wenn ich mich an die Geschichte erinnere, erscheint vor meinen augen das bild wie hans mit Heinrich an diesem Teich im Herbst sitzt. Es ist ein sehr gutes buch darüber, was ein zu hoher Druck und so weiter mit einen Jugendlichen anrichten können.
    Die Sprache von Hesse ist natürlich großartig. und die tatsache, dass mir das buch nicht verhasst ist, obwohl wir es beinahe totinterpretiert haben (das hab ich verdrängt), spricht fast schon für sich

    Dieser Satz kein Verb

  • Das Buch ist ganz ok und enthält die typischen Hesse-Themen. Ich finde es ziemlich traurig. Wenn ich es mit anderen Büchern von Hesse vergleiche ist es in meinen Augen ziemlich mittelmäßg. Ich mag Hesses Schreibstil sehr, weil er sich so klar und doch poetisch ausdrückt, aber im Hesseuniversum kreist alles um die gleichen Themen, was ziemlich öde werden kann, wenn man zuviel Hesse auf einmal liest. Hesse wird besser häppchenweise verdaut. :zwinker:

    [i]Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Mensche

  • Ich habs grad mal wieder aus dem Regal gezogen. Ja, ich fand das Buch gut aber auch sehr bedrückend und traurig.
    Ich glaube, viele von uns können sich an die eigene Schulzeit gut genug erinnern, um die eine oder andere Parallele zu ziehen... :grmpf:
    Ich liebe die "Lektüre für Minuten" und "Siddhartha" war mir in meiner Jugend ein ständiger Begleiter.

  • Also mir hat das Buch am Anfang nicht sehr gut gefallen, doch es hat mich später sehr positiv überrascht! Am Beginn waren einfach zu viele irrelevante Dinge bis aufs Kleinste beschrieben und so, naja das hat sich ja später dann geändert!


    LG. :)

  • Inhalt
    Hans Giebenrath ist etwas Besonderes. Zumindest glaubt er das. Von seinem Vater und dem Schuldirektor wird er täglich gedrillt nur um ein Ziel zu erreichen: am Landexamen teilzunehmen.
    Um des Vaters Wunsch zu erreichen bleibt für den Jungen keine Zeit mehr seinen Hobbies nachzugehen. Jede freie Minute verbringt er hinter Büchern und liest. Zu seinem Unglück schließt Hans Giebenrath das Landexamen als Zweitbester ab und erhält daraufhin die Erlaubnis ans Kloster Maulbronn zu gehen.
    In diesem lernt er den Querdenker Hermann Heilner kennen, ein Revolutionär und Schöngeist, der sich von den Lehrern und vom Direktor nicht bevormunden lassen will. Daraufhin fühlt sich Hans in seiner eigenen misslichen Lage bestätigt und erkennt, dass es so nicht weitergehen kann. Auch für ihn wird das Lernen nun zur Nebensache.
    Als Hermann Heilner eines Tages ausbricht, vermutet man eine Verbindung zu Hans, der daraufhin vom Kloster verwiesen wird. Für Hans Giebenrath beginnt eine Zeit der Erkenntnis und der bitteren Einsicht ...


    Meinung
    "Unterm Rad" hat mich vor allem an die Zeit vorm Abi erinnert. Täglich hat man mehrere Stunden gelernt, irgendwie wurde der Stoff nicht weniger und man sehnte sich nur nach der Zeit die danach kommen wird. Ganz genauso muss sich Hans Giebenrath fühlen, nur das für ihn kein Ende in Sicht ist und ihm nichts gegönnt wird. Ständig wird er gehetzt und gejagt. Die Lehrer und der Lehrplan bestimmen sein Leben und Hans kann nichts dagegen unternehmen. Er ist gefangen in Erwartungen, im Ehrgeiz und im Stolz der Anderen.
    Lediglich der Schuhmacher Flaig weiß um Hans missliche Lage und erkennt, dass ein Leben, eingesperrt in einem System voller Zwänge und Erwartungen nicht möglich ist. Auch erlebt die Hauptperson ein Schicksal nach dem Anderen. Seine erste Liebe löst sich in Luft auf und seine Arbeit als Mechaniker ist ungewohnt hart. Außerdem sind da immer die Selbstzweifel, die Hans beinahe verrückt werden lassen.
    Sprachlich ist das Buch gut zu verstehen, lässt sich demnach auch relativ flott lesen. Lediglich die detaillierten Landschaftsbeschreibungen hemmten bei mir etwas den Lesefluss und ließen mich des ein oder anderen Mal gedanklich abschweifen. Des Weiteren ist das Ende ziemlich vorhersehbar.


    Nichtsdestotrotz ist "Unterm Rad" von Hermann Hesse ein tolles Buch, dass jeder Schüler gelesen haben sollte; auch weil diese womöglich am Besten verstehen werden, wie Hans fühlt.
    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Tetr4 ()