Pauline Réage - Geschichte der O

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.401 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Das hier hätte gut in den Thread "Bücher führen zu Büchern" gepaßt :smile: , denn über den Roman, welchen ich hier vorstellen (oder vor dem ich warnen möchte?), las ich in einem anderen Buch.
    Als ich für eine meiner Geschichten vor einigen Jahren im Internet über Sklaverei in Amerika recherchierte, bekam ich neben den zahllosen unbrauchbaren S.e.x.-Sklavinnen-Zeugs ( :rollen:) auch einen Buchtipp, den ich mir näher ansah. Es handelte sich um das Buch von Christine McGuire & Carla Norton "Die Leibeigene. Entführung - Verführung - Gehirnwäsche. Die sieben Jahre Qual der Colleen Stan".


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    Es handelt sich bei diesem Buch um einen wahren Kriminalfall aus den USA der 80er (?) Jahre. Zu sagen, diese Story hätte mich erschüttert, hieße gar nichts zu sagen; sie machte mich fast sprachlos vor Entsetzen und Abscheu. Bis heute kann ich nicht ohne Schaudern daran denken.
    In dem Buch hieß es, dass das Lieblingsbuch von Colleens Entführer die "Geschichte der O" sei. Klar, dass ich wieder neugierig wurde. Es hat mich interessiert, welches Buch einen ohnehin schon Perversen noch mehr anstacheln könnte. (Jetzt weiß ich es.)


    "Geschichte der O" von Pauline Réage


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    Klappentext:


    Ein Klassiker und ein Meisterwerk der erotischen Literatur: In "Geschichte der O" beschreibt Pauline Réage den Weg einer erfolgreichen Modefotografin in die Abgründe S.e.x.ueller Lust. In einem geheimnisvollen Schloss wird O von ihrem Geliebten mit Peitsche und Ketten gezwungen, sich fremden Männern zu unterwerfen. Danach ist sie nicht mehr sie selbst: Sie will geliebt werden und empfindet zugleich Lust an allen Formen der Entwürdigung und des Schmerzes.


    Meine Meinung:


    Ein Klassiker? Wirklich? Ehrlich gesagt, es fällt mir schwer, dieses Buch so zu bezeichnen.
    Sicher, es gibt Menschen, denen SM gefällt und es sei ihnen gegönnt, vielleicht empfinden sie die "Geschichte der O" ganz anders. Alle anderen werden das Buch wahrscheinlich mit sehr gemischten Gefühlen lesen - falls sie sich überhaupt da herantrauen :zwinker:.


    Bis Seite 60 geht es ausschließlich um Unterwerfung, Folter und alle Arten von Vergewaltigung, diese Seiten lesen sich wie ein Drehbuch - von Gefühlen und Gedanken der O ist keine Rede. Später erfährt man mehr über O, aber manche Dinge bleiben im Dunkeln, was ich als sehr unbefriedigend empfand, denn ich hatte mir den Roman hauptsächlich gekauft, um einen Einblick in die menschliche Psyche zu bekommen.
    Das Buch endet abrupt, und wie es O weiter ergeht, wird lediglich kurz erwähnt in "einem letzten Kapitel, das gestrichen wurde".


    Wie ich bei Amazon gesehen habe, soll es noch eine Fortsetzung geben - "Rückkehr nach Roissy", aber die möchte ich nicht mehr lesen. Eine solche Geschichte hat mir eigentlich gereicht...


    ***
    Aeria

  • Bin in der letzten Zeit auch mehrfach über dieses Buch gestolpert und war kurzzeitig (aus Neugier) auch versucht es zu kaufen, allerdings lese ich nur schlechte Rezensionen dazu...haben es vielleicht auch noch andere hier gelesen?
    Warum, wenn es jeder so schlecht findet, gilt es denn als Klassiker?

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

    Einmal editiert, zuletzt von Gytha ()

  • Hallo Aeria,


    hm...mich würde da auch eher der psychologische Standpunkt interessieren, aber Du meintest er käme ein bißchen kurz...ich denk ich werd es mir mal holen, wenn ich es günstig irgendwo bekomme und dann mal sehen. Danke :smile:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Die Autorin macht gleich auf den ersten Seiten eine starke Ansage:


    Zitat

    Dieses Buch prägt die Leser und lässt ihn anders zurück, als sie sie vorfand.


    Ich bin wahrscheinlich nicht die Einzige, auf die diese Vorhersage nicht zutrifft. Ich kann zwar verstehen, dass und warum das Buch zu einem Skandal geführt hat, als es veröffentlicht wurde. Aber unterm Strich steht enthält es nichts, was seitdem so oder so ähnlich nicht schon oft geschrieben wurde. Wahrscheinlich oft auch besser, denn selbst wenn mich der Inhalt nicht angesprochen hat, der Stil hat es noch viel weniger. Beim Inhalt mag ich nur die falsche Zielgruppe sein. Aber wenn ich das Gefühl habe, dass mir eine Autorin den Inhalt nur um die Ohren schlägt, um vielleicht noch einen zusätzlichen Effekt zu erreichen, dann ist es egal, zu welchem Thema sie geschrieben hat.

    :flop:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.