Jan Seghers - Ein allzu schönes Mädchen

Hallo Jona
Ja, ich habe das Buch vor einigen Monaten gelesen und wie ich hier irgendwo schon einmal schrieb, es hat meinen Krankenhausaufenthalt echt ein wenig "verschönert". Das Buch habe ich glaube ich an einem Tag gelesen und kann für mich sagen: Seghers ist für mich besser als ein Mankell.
Die Geschichte war fesselnd und auch toll fand ich es, dass es in meiner Heimatstadt spielt, sodass mir viele Orte vertraut waren.
Auf jeden Fall möchte ich auch noch Die Braut im Schnee von ihm lesen.
Bin gespannt, wie dir das Buch gefallen wird Jona

lg
booki

Welch ein Zufall! Da schaue ich alle Wochen bei Krimis hinein (da ich selten Krimis lese) und da springt mir doch gleich der Thread von Jan Seghers ins Auge.

Das Buch habe ich gerade letzten Samstag gelesen (da mir mein Lesestoff in Israel ausging , habe ich das Buch meiner Kollegin ausgeliehen ). Den ganzen Tag lag ich am Hotelpool mit dem Buch und habe zwischendrin meine Lektüre nur unterbrochen, um mich mal kurz im Wasser abzukühlen

Ich habe bisher zwar nur ein Buch von Mankell gelesen (die fünfte Frau), finde Seghers jedoch um einiges besser.

Wie gesagt, ich lese nicht sehr oft Krimis, deswegen mag es für Vielkrimileser wieder anders ausfallen. Für meinen Teil, fand ich es spannend. Gefallen hat mir auch, dass am Anfang jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen geschrieben wird und so die Charaktere im Buch eingeführt werden.
Den Kommissar fand ich trotz der Eigenheiten irgendwie sympathisch, wobei ich mich frage, warum diese Kommissare immer so eingenbrödlerisch und kauzig sein müssen

Lusitg fand ich auch, dass mein Heimatort drin vorkam (mit dem ich absolut nicht gerechnet habe, wer kennt das schon ). Es ist schon was anderes, wenn man sich die Orte bildlich vorstellen kann.

@ Mira: Die fünfte Frau war auch mein einziger Mankell, ich habe dem Buch zwei Chancen gegeben, aber ich konnte nicht so recht damit warm werden. Und mit Seghers konnte ich eindeutig mehr anfangen

@ Jona: Ah toll, dann kennst du auch sicher den riesigen Hugendubel in der Innenstadt?

Ich bin vor längerem Mal öfter um das Buch herumgeschlichen, nachdem mir aber mehrere Bekannte davon abgeraten haben, da es wohl sehr langweilig wäre, ist es erstmal aus meinem Gedächtnis verschwunden..
Jetzt allerdings hört sich das ja ganz anders an!

Ja, Jonna, Oxfam kenne ich und gehe selbst oft da rein. Klasse, so günstige Bücher zu kaufen, aber immer finde ich da auch nicht was.

Bin gespannt auf deine Rezi!

*g* Ne, tut mir leid, außer Oxfam kenne ich leider auch keine Secondhandbuchläden. Aber es gibt viele Flohmärkte eigens für Bücher, wo man tolle und günstige Bücher bekommt. Wenn ich weiß, dass demnächst wieder einer statfindet, sag ich dir Bescheid

Oh!
Mir hat dieser Krimi von Seghers rein gar nicht zugesagt...

Seghers verliert sich seitenlang in Wegbeschreibungen und sonstigen Nichtigkeiten. Es werden teilweise Figuren oder auch Handlungen beleuchtet, die von keiner Wichtigkeit sind, und noch dazu sehr uninteressant (seine Gedanken ein Salamibrot zu essen, werden verewigt und ausführlichst beleuchtet). Das kann sich schon mal über eine oder sogar zwei Seiten hinweg ziehen.
Eine Verfolgunsszene, die sich über ca. 5 Seiten erstreckt, bei der jedoch nichts Aufsehenerregendes passiert, spannte meine Geduld auf die Folter und Kommissar Marthaler hat keine besonderen Sympathien oder Antipathien bei mir geweckt. Letztlich die Szene zu Beginn, rund um seine Frau, ging mir ein wenig "nahe".

Die Auflösung ist von Anfang an klar. Es ist also sicherlich kein Krimi zum mitraten.
Und zu guter Letzt, wird nicht einmal intensiv auf die Motive eingegangen (was m.E. während der Handlung schon passieren sollte). Es ist ein 08/15-Abschluß, der mich nicht überraschen oder begeistern konnte.
Zwei Punkte gibt es für den flüssigen Schreibstil und die Thematik.

Nachdem der Krimi von Jan Seghers schon über ein Jahr auf meinem SUB schlummerte, habe ich ihn dann im Rahmen des SLW endlich mal in die Hand genommen und was soll ich sagen? Er hat mir wirklich richtig gut gefallen. Ich selbst komme aus der Nähe von Frankfurt am Main und lese unglaublich gerne Krimis, d.h. ich verschlinge sie eigentlich regelrecht und genauso ist es mir auch mit diesem hier ergangen. Es war mein erster Krimi von Jan Seghers, aber bestimmt nicht der letzte. Man braucht ein wenig, um sich in die Geschichte einzulesen und gerade der Anfang hat mich doch etwas irritiert und verwirrt, aber es wird dann doch recht schnell klar, wie dies mit dem Rest der Geschichte zusammen hängt. Ansonsten habe ich den Krimi eigentlich fast in einem Rutsch durchgelesen, er hat mir sehr gut gefallen und Seghers hat einen recht schönen Schreibstil. Der Krimi ist eher ein "seichter" Krimi, es wird zwar beschrieben, wie die Opfer aufgefunden werden, allerdings eher kurz und knapp und vorallem nicht sehr detailliert. Mich hat das nicht gestört, allerdings könnte dies für einen Fan brutaler Krimis schon etwas langweilig sein. Das Ende hat mich leider nicht zu 100% überzeugt und von daher gibt es eine Ratte Abzug.

Von daher gibts hier:

Die Handlung wirkte sehr konstruiert. Die Aktionen und Reaktionen waren unglaubwürdig. Über 400 Seiten für eine so schlechte Geschichte!