Hallo,
entweder ich habe ihn übersehen oder es gibt wirklich noch keinen Thread zum ersten Teil der Reihe um Dido Hoare.
Marianne Macdonald - Das Manuskript
Kurzbeschreibung (von amazon)
Die Londoner Antiquarin Dido Hoare ist mitten in der Nacht auf dem Heimweg nach London, als sie merkt, dass sie von einem Wagen verfolgt wird. Wahrscheinlich angetrunkene Jugendliche, die sich einen Spaß machen wollen, denkt sie. Am nächsten Tag jedoch erhält ihr Vater Barnabas einen Drohbrief und ihr Laden wird von einem Unbekannten verwüstet. Wonach suchte der Einbrecher? Dido ist ratlos. Dann passiert ein schrecklicher Unfall ...
Meine Rezension
Die Londoner Antiquarin Dido Hoare ist Anfang 30 und führt ein eher ruhiges Leben. Als sie eines Nachts auf dem Nachhauseweg von einem Auto verfolgt wird und ihr Vater Barnabas am Tag darauf einen Drohbrief erhält, vermutet sie hinter dem Ganzen nur einen bösen Streich. Spätestens jedoch als ihr Ex-Mann nach längerer Abstinenz wieder auftaucht, ihr Laden verwüstet wird und dann auch noch ein Mord geschieht, ist klar, dass es irgendwer auf etwas in Dido’s Umgebung abgesehen hat…
Die Kriminalgeschichte ist interessant gestrickt und besonders für Bücherfreunde von außerordentlich reizvoller Thematik, läuft jedoch eher langsam an. So dauert es eine ganze Weile, bis die Polizei auf die Idee kommt, dass die Täter vielleicht hinter einem speziellen Buch her sein könnten, obwohl dies in einem Antiquariat eigentlich nahe liegend sein dürfte. Doch die einwandfreie Schilderung der Polizeiarbeit und saubere Lösung des Falles sind ohnehin nachrangig. Vielmehr stehen die beiden Hauptfiguren Dido und ihr Vater, ein kauziger Literaturprofessor, im Vordergrund und ihre Versuche, möglichst heil aus der Sache herauszukommen.
Obwohl die Handlung eher gemütlich statt haarsträubend spannend ist, lässt sich das Buch aufgrund der flüssigen Sprache der Autorin wunderbar leicht und schnell lesen.
Die Dialoge allerdings sind nicht immer geglückt, wirken teilweise ein wenig holprig und vermitteln den Eindruck, als würden die Akteure manchmal etwas aneinander vorbei reden.
Die Figuren selbst sind klar gezeichnet und haben ihre positiven sowie negativen Eigenschaften, wodurch sie echt und vor allem menschlich wirken. Etwas ermüdend fand ich jedoch, dass Dido jeden Morgen am liebsten im Bett bleiben würde, sich nur mit viel Mühe in ihr Antiquariat schleppt und wirklich jedes Mal überlegt, ob sie nicht lieber frei machen soll oder früher in die Mittagspause gehen kann. Hier hätte ich mir wenigstens ein klein wenig mehr Schwung gewünscht. Da bringt ihr rüstiger und gewitzter alter Vater schon ein bisschen mehr Wind in die Geschichte.
Ansonsten bietet das Buch noch eine nette kleine Liebesgeschichte, die zum Glück nicht allzu viel Platz einnimmt und das Ende ist durchaus zufrieden stellend gelöst.
FAZIT: Ein nettes Buch für zwischendurch, das mich zwar nicht vom Hocker gerissen, aber mir zumindest soweit gefallen hat, dass ich wissen möchte, wie es mit Dido und Barnabas weitergeht, so dass ich beizeiten auch die weiteren Teile lesen werde.
Bewertung: