Marianne Macdonald - Das Manuskript

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.380 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Anne.

  • Hallo,


    entweder ich habe ihn übersehen oder es gibt wirklich noch keinen Thread zum ersten Teil der Reihe um Dido Hoare. ;)


    Marianne Macdonald - Das Manuskript


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    Kurzbeschreibung (von amazon)
    Die Londoner Antiquarin Dido Hoare ist mitten in der Nacht auf dem Heimweg nach London, als sie merkt, dass sie von einem Wagen verfolgt wird. Wahrscheinlich angetrunkene Jugendliche, die sich einen Spaß machen wollen, denkt sie. Am nächsten Tag jedoch erhält ihr Vater Barnabas einen Drohbrief und ihr Laden wird von einem Unbekannten verwüstet. Wonach suchte der Einbrecher? Dido ist ratlos. Dann passiert ein schrecklicher Unfall ...


    Meine Rezension
    Die Londoner Antiquarin Dido Hoare ist Anfang 30 und führt ein eher ruhiges Leben. Als sie eines Nachts auf dem Nachhauseweg von einem Auto verfolgt wird und ihr Vater Barnabas am Tag darauf einen Drohbrief erhält, vermutet sie hinter dem Ganzen nur einen bösen Streich. Spätestens jedoch als ihr Ex-Mann nach längerer Abstinenz wieder auftaucht, ihr Laden verwüstet wird und dann auch noch ein Mord geschieht, ist klar, dass es irgendwer auf etwas in Dido’s Umgebung abgesehen hat…


    Die Kriminalgeschichte ist interessant gestrickt und besonders für Bücherfreunde von außerordentlich reizvoller Thematik, läuft jedoch eher langsam an. So dauert es eine ganze Weile, bis die Polizei auf die Idee kommt, dass die Täter vielleicht hinter einem speziellen Buch her sein könnten, obwohl dies in einem Antiquariat eigentlich nahe liegend sein dürfte. Doch die einwandfreie Schilderung der Polizeiarbeit und saubere Lösung des Falles sind ohnehin nachrangig. Vielmehr stehen die beiden Hauptfiguren Dido und ihr Vater, ein kauziger Literaturprofessor, im Vordergrund und ihre Versuche, möglichst heil aus der Sache herauszukommen.


    Obwohl die Handlung eher gemütlich statt haarsträubend spannend ist, lässt sich das Buch aufgrund der flüssigen Sprache der Autorin wunderbar leicht und schnell lesen.
    Die Dialoge allerdings sind nicht immer geglückt, wirken teilweise ein wenig holprig und vermitteln den Eindruck, als würden die Akteure manchmal etwas aneinander vorbei reden.
    Die Figuren selbst sind klar gezeichnet und haben ihre positiven sowie negativen Eigenschaften, wodurch sie echt und vor allem menschlich wirken. Etwas ermüdend fand ich jedoch, dass Dido jeden Morgen am liebsten im Bett bleiben würde, sich nur mit viel Mühe in ihr Antiquariat schleppt und wirklich jedes Mal überlegt, ob sie nicht lieber frei machen soll oder früher in die Mittagspause gehen kann. Hier hätte ich mir wenigstens ein klein wenig mehr Schwung gewünscht. Da bringt ihr rüstiger und gewitzter alter Vater schon ein bisschen mehr Wind in die Geschichte.


    Ansonsten bietet das Buch noch eine nette kleine Liebesgeschichte, die zum Glück nicht allzu viel Platz einnimmt und das Ende ist durchaus zufrieden stellend gelöst.


    FAZIT: Ein nettes Buch für zwischendurch, das mich zwar nicht vom Hocker gerissen, aber mir zumindest soweit gefallen hat, dass ich wissen möchte, wie es mit Dido und Barnabas weitergeht, so dass ich beizeiten auch die weiteren Teile lesen werde.


    Bewertung: 3ratten

  • Hallo!


    *Sternenstauner*: du hast recht, die Bücher über Dido und Barnabas sind genau das Richtige für zwischendurch. Ich habe bereits mehrere gelesen (zu einem, Unsaubere Geschäfte gibt es hier eine Rezi). Große Literatur sind sie sicher nicht, trotzdem mag ich die Geschichten um die herrlich chaotische Buchhändlerin. Leider habe ich ausgerechnet den ersten Teil der Reihe nicht gelesen weil er nicht in meiner Bib zu haben ist :sauer:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich mag die Dido Hoare - Romane auch. :smile:


    Im ersten Band ist die Geschichte spannend und flott erzählt. Dido ist ein wenig chaotisch und sehr sympathisch.
    Gegen Ende hin wird die Handlung zunehmend rasanter - leider aber auch unlogischer. Das letzte Kapitel hat mich dann aber wieder mit dem Buch versöhnt und mich auf die Nachfolgebände neugierig gemacht…

    viele Grüße<br />Tirah


  • Leider habe ich ausgerechnet den ersten Teil der Reihe nicht gelesen weil er nicht in meiner Bib zu haben ist :sauer:


    Guck doch mal bei buchticket. Da wird das Buch immer mal wieder angeboten. Ich selbst habe es zufällig auch gerade in meinem Regal. ;)


    Ein gutes Versteck, Die letzte Strophe und Der Stammkunde liegen schon auf meinem SuB - alle ertauscht oder als ME erworben. Da ich die Bücher aber in der richtigen Reihenfolge lesen möchte, muss ich erst noch schauen, dass ich mir den zweiten Teil organisieren kann.



    Gegen Ende hin wird die Handlung zunehmend rasanter - leider aber auch unlogischer. Das letzte Kapitel hat mich dann aber wieder mit dem Buch versöhnt und mich auf die Nachfolgebände neugierig gemacht…


    So ganz sauber ist das mit der Verbrechensaufklärung echt nicht und das letzte Kapitel hat wirklich wieder einiges rausgerissen.

  • Meine Meinung:


    Es hat mir Spaß gemacht, Dido Hoare und ihren Vater Barnabas kennenzulernen. Die beiden bilden ein sehr gutes Team, obwohl sie sich oft in den Haaren haben. Beide Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und beschrieben, die etwas sprunghafte und eher spontan agierende Dido ebenso wie ihr sehr logisch argumentierender Vater. Einige von Barnabas’ Schachzügen in dieser Geschichte haben mir sehr gut gefallen und passen gut zu ihm.

    Auch die Nebenfiguren sind interessant, besonders Didos Ex-Ehemann, ebenso ihr neuer Freund. Natürlich trifft man dabei hin und wieder auf Clichés, aber die haben mich nicht gestört.


    Der Kriminalfall selbst ist nicht besonders spannend, hat mich aber trotzdem gut unterhalten, da er sich im Bereich alter Bücher und Antiquariate abspielt. Das allein war für mich das Lesen wert. Mit großem Vergnügen bin ich Dido durch ihr Antiquariat gefolgt und habe mit ihr die alten in Leder eingebundenen Buchrücken inspiziert. Ebenso interessant war es für mich, von Barnabas etwas über alte Bücher und ihre Geschichte zu erfahren. Darüber hätte ich noch viel mehr lesen mögen, aber es gibt ja noch mehr Bände dieser Krimireihe.


    Kleiner Exkurs: Das Buch wurde im ausgehenden 20. Jahrhundert geschrieben und es war lustig zu lesen, auf welchem Stand die Computer- und Kommunikationstechnik damals war. Ein aufklappbares Handy war ganz offensichtlich der letzte Schrei. Auch in alten Filmen amüsiere ich mich manchmal über Uralt-Handys und Uralt-Computer aus den Anfängen dieser Technik.


    Fazit:


    Keine Hochspannung, aber ein sehr sympathisches Vater-Tochter Ermittler-Duo, das den Roman lesenswert macht. Das Buch will unterhalten und tut es auch. Für Liebhaber von eher gemütlichen britischen Krimis.


    4ratten

  • Genau, die Reihe fällt mehr in die Reihe der gemütlichen Krimis. Ich freue mich, dass Dir das Buch gefallen hat und wünsche Dir viel Spaß, falls Du Dir die anderen Teile auch noch besorgst. Ich habe die gesamte Reihe schon drei- oder viermal gelesen.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 91


    Gesamt seit März 2007: 1012