Futter für die Geister von Fred D´Aguiar
Dieser Roman erzählt die grauenhafte Geschichte des Sklavenhandels nach Amerika. Die „Zong“ ist so ein Sklavenschiff, und ihre Fracht beträgt ca. 400 Stückgut, Schwarze, die aus ihrer Heimat entrissen, und über den Atlantik geschifft werden, um dann auf dem Sklavenmarkt verkauft zu werden.
Auf dieser Reise gerät das Schiff in einem Sturm, und kommt vom Kurs ab. Der elende Transport verzögert sich dadurch, die Lebensmittel werden knapper, und eine Epidemie bricht aus. Von der lebenden Fracht sterben Zahlreiche, und auch sieben Mann der Besatzung, darunter auch der Doc. Aus diesem Grund beschließt der Kapitän, alle kranken Sklaven von Bord zu werfen. Zu einem um die Seuche in den Griff zu bekommen, aber vorwiegend darum seinen Profit zu retten. Aus Seeleuten werden Henker, und die Fracht wehrt sich vehement.
Über Bord wird auch eine junge Schwarze geworfen, die sich allerdings an einem Tau festhalten kann, und wieder auf das Schiff gelangt. Sie wird zum „Geist“ der Zong!
Die Handlung wird durch zwei grundsätzlich verschiedenen Erzählebenen beschrieben. Zu einem ganz normal erzählerisch mit einer klaren und prägnanten Sprache; und einer sehr lyrischen Form. Die Überlebende, Mintah, durchlebt ihr Schicksal als Holz mit seiner Maserung. Die ganze Geschichte wird quasi auch in Holzform wiedergeben, und dies sehr poetisch.
Diese zweite Perspektive hat mir persönlich überhaupt nicht gefallen! Und das liegt wohl daran, dass ich es einfach irgendwie widerwärtig fand, diese äußerst grauenhafte Schilderung so lyrisch vorgetragen zu bekommen. Ich mag blumige Sprachen, und liebe Metaphern und schöne Vergleiche, doch hier war es einfach ekelhaft. Zumal die Ereignisse oft wieder gekaut worden, und der Leser gleich mehrmals den Schrecken erleben musste. Die Herangehensweise des Autors ist meiner Meinung nach nicht vereinbar, das hat mich stark abgestoßen!
