John Banville - Eclipse (Sonnenfinsternis)

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.449 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kenavo.

  • Folgendes Buch habe ich während der Lesenacht vom 17/03/07 zum Thema 'Irland und Grossbritannien' gelesen - aber da es auch passend zum Projekt 'Wir lesen uns rund um die Welt' ist, werde ich dieses Buch als meinen Beitrag für Irland nehmen:


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    Kurzbeschreibung
    Alexander Cleave, einst ein großer Schauspieler, steht im Mittelpunkt von John Banvilles neuem Roman. In einem assoziationsreichen Monolog spricht Cleave von sich, von seinen Rollen auf der Bühne und im Leben, von den Schatten, die ihn heimsuchen und seine Welt verdunkeln wie der Mond die Sonne bei der Sonnenfinsternis. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere, mit 50 Jahren, verlässt Alexander Cleave mitten in einem Monolog für immer die Bühne. Und nicht nur die Bühne, auch die Rollen im Leben, in denen er als Ehemann und Vater gescheitert ist. Er zieht sich in sein Elternhaus zurück und versinkt in der Vergangenheit, auf der Suche nach sich selbst und seinen Versäumnissen. Wie Gespenster tauchen seine Eltern auf, Cass, seine hochbegabte, psychisch kranke Tochter. Er fühlt sich von Phantomen umzingelt. Aber auch die Wirklichkeit lässt ihn nicht los. Da ist Quirke, ein unheimlicher Typ, der das Haus versorgt, und seine Tochter Lily, die für Cleave zur Ersatztochter wird. Seine Frau Lydia kommt, um ihn aus seiner Krise herauszureißen. Von Cass erreichen Cleave Botschaften, von denen die letzte zeigt, dass die drohenden Schatten nicht nur aus der Vergangenheit stammen, sondern düstere Boten der Gegenwart sind.



    Mein Eindruck
    Bei John Banville fällt es mir etwas schwer objektiv zu bleiben - ich empfinde ihn nämlich zuerst als einen 'Künstler' ehe ich den Autor sehe, was da heisst dass ich denke, dass er mit Worten 'malt' und ich liebe seine Sprache, seine geschliffenen Sätze und seine Beobachtungen. Die Geschichte die er als Vehikel benutzt um mir diese Sätze zu vermitteln interessiert mich nicht so sehr wie vielleicht bei anderen Autoren.
    Nicht unwichtig ist allerdings dass diese schöne Sprache den Nebeneffekt hat, dass man irgendwann dann doch in einer Geschichte steckt und die Geschichte von 'Eclipse' (Sonnenfinsternis) finde ich insoweit interessant da er uns einen Menschen zeigt, der sich zurückziehen will um über seine Kindheit/Vergangenheit nachzudenken und dabei schlägt sein Versuch fehl sich allein in seinem Elternhaus mit 'Geistern' aufzuhalten und ausserdem wird aus seinem Nachdenken über die Vergangenheit plötzlich ganz konkret eine Gegenwart in Form von Lilly (die Tochter des Mannes der sich um sein Haus kümmert) für die er Verantwortung übernehmen will - was er bei seiner eigenen Tochter wohl vernachlässigt hat.


    Für mich ein schönes Leseerlebnis, das ich jedem, dem Wort'spielereien' Spass machen und 'schön' geschriebene Geschichten mag, ans Herz legen will - allerdings nicht ohne zu vergessen darauf hinzuweisen, dass John Banville auch ein Meister der Melancholie ist - also nur in positiven Momenten zu lesen :zwinker:


    4ratten


    Kenavo

    Einmal editiert, zuletzt von Kenavo ()

  • Hallo Kenavo,


    Ich habe mich über deine Rezension sehr gefreut. "Sonnenfinsternis" war für mich besonders in Hinblick auf seine betörend schönen Sprache ein außerordentliches Erlebnis. Sogar in der deutschen Übersetzung habe ich das genossen.


    In dem Nachfolgeroman "Caliban" taucht Cass Cleave wieder auf. Sie will dort die dunkle Nazivergangenheit eines Literaturwissenschaftlers aufdecken. Banville zähle ich zu den großen Romanciers unserer Zeit.


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    Liebe Grüße
    mombour

    Einmal editiert, zuletzt von mombour ()

  • Mombour - Hast du kein Erbarmen mit meinem SUB??? :smile:
    Natürlich möchte ich jetzt auch den Nachfolgeroman lesen... denn ich stimme mit dir überein - Banville lohnt sich unbedingt zu lesen!


    Liebe Grüsse,
    Kenavo

  • Hallo Kenavo,


    "Sonnenfinsternis" und "Caliban" sind trotzdem in sich abgeschlossene Romane.
    Darum lass dir ruhig Zeit damit. :winken:


    Liebe Grüße
    mombour


  • Darum lass dir ruhig Zeit damit. :winken:


    Egal wie schnell ich lese - manchmal habe ich das Gefühl mein SUB wächst schneller :zwinker:
    Aber in der Tat - der gute John wird wirklich warten müssen - derzeit warten 15 Bücher auf mich, die ich bis zum Literturfestival in Saint Malo Ende Mai lesen will - wenn ich Autoren Bücher unter die Nase halten will, in die sie mir eine Widmung schreiben sollen, möchte ich die doch schon vorher gelesen haben :zwinker:
    und dann ist da ja auch so eine klitze-kleine Lesechallange mit Büchern um die Welt die ich mitmachen wollte.... :smile:


    Aber vielleicht ergibt sich ja wieder unverhofft eine Lesenacht und Zeit für Banville :zwinker:


    Grüsse,
    Kenavo