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Klappentext: Als Elizabeth I., Königin von England und Irland, von dem Erbschatz des irischen O'Flaherty-Clans hört, erhebt sie auf der Stelle Anspruch darauf. Sie erfährt, daß der "Schlüssel" dazu bei dem verschwundenen Enkel der Piratenkönigin Grace O'Malley liegt. Doch dieser Enkel ist eine Enkelin: Die junge Barbary Clampett, die naseweis und mit langen Fingern ihr Überleben aus den Taschen anderer Leute sichert, lebt als Junge verkleidet in den Straßen Londons. Vom Lordkanzler wird sie aus dem Elend aufgelesen, um als der langvermißte Erbe eingesetzt zu werden. Sie wird - sich immer noch als Junge ausgebend - aristokratisch ausgebildet und von der englischen Krone nach Irland geschickt. Sie soll ihre Großmutter zur Loyalität gegenüber England bewegen - und den Schatz finden. Irland rebelliert: Inmitten von tödlichen Auseinandersetzungen ist Barbary keine neutrale Position gewährt. Schon deshalb nicht, weil sie sich unsterblich in den irischen Rebellen Conn O'Hagen verliebt ...
Meine Meinung: Der Klappentext ist zwar nicht grundsätzlich falsch, setzt aber einen irreführenden Schwerpunkt, denn die Liebesgeschichte ist eigentlich keine. In Irland und England führt Barbary ein sehr wechselvolles Leben. so gewinnt sie das Vertrauen ihrer Großmutter und begleitet Grace O'Malley bei ihren "Lotsenfahrten", kehrt auf äußeren Druck nach England zu ihrem Mann, der inzwischen Günstling der Königin geworden ist, und einem Leben in den höheren Kreisen zurück. Später verschlägt es sie wieder nach Irland, wo sie die irische Rebellion unter Hugh O'Neill in Munster miterlebt. Das alles wird im historischen Kontext im großen und ganzen korrekt wiedergegeben, einige dramaturgische Änderungen, die die Autoren sich erlaubte, sind im Nachwort aufgeführt. Damit kann ich leben.
Allerdings haben mich an dem Buch andere Dinge gestört. Es wäre hilfreich gewesen, ab und an ein paar Jahreszahlen einzustreuen und sei es nur, um ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie alt Barbary eigentlich ist. So hatte ich einige Male den Eindruck, daß sie Dinge tut, für die sie noch viel zu jung sein muß. Weiterhin war die ausschließliche Konzentration auf Barbarys Perspektive gewöhnungsbedürftig, denn es gibt keine Kapitel oder längere Abschnitte, die mal Ereignisse beleuchten, an denen sie nicht unmittelbar beteiligt ist. Dadurch blieben mir die übrigen Personen, sowohl auf englischer als auch irischer Seite, eindeutig zu blaß und in ihrer jeweiligen Motivation zu unscharf. Zum Glück hatte ich über die O'Neillsche Rebellion zuvor schon etwas gelesen, sonst wäre ich damit wohl gar nicht klar gekommen. Dafür gibt es deutliche Abzüge in der Bewertung.