Hallo zusammen!
Gemäss Suchfunktion haben hier welche schon Bücher von Leonardo Padura gelesen. Über genauere Informationen und Meinungen zu diesen Büchern würde ich mich freuen. Danke schon mal!
Grüsse
Sandhofer
Leonardo Padura
Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.917 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von illy.
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Hallo sandhofer,
also ich habe das Havanna-Quartett (Ein perfektes Leben, Handel der Gefühle, Labyrinth der Masken und Das Meer der Illusionen) gelesen, Adios Hemingway liegt noch bereit...
Mir haben die Krimis rund um Mario Conde sehr gut gefallen - ist der Teniente doch ein äußerst kauziger und trinkfreudiger Zeitgenosse, der bei seinen Ermittlungen gerne mal in eine Wespennest aus Korruption, Vetternwirtschaft und Drogenhandel sticht, ja selbst beizeiten strafversetzt wird.
Padura gelingt es perfekt, das Bild Kubas vor unserem inneren Auge entstehen zu lassen - mit all seinen Schattenseiten und seinem Zwei-Klassen-Denken... Der Autor portraitiert die Gesellschaft ohne (politisch) zu werten - das bleibt allein dem Leser überlassen.
Außerdem noch erwähnenswert ist die tolle Sprache Paduras: teilweise fast poetisch, aber immer reich an Bildern, schafft er es sogar, dass man meint dieselben fürchterlich heftigen Kopfschmerzen zu verspüren, die Mario Conde nach seinem Katerschlaf drücken...
Fazit: Wenn man Interesse an Havanna und der kubanischen Gesellschaft hat, dann sind die ungeschminkten Kriminalromane von Leonardo Padura absolut empfehlenswert!
Liebe Grüße
dubh -
Hallo sandhofer,
ich habe das Havanna-Quartett gelesen und ich kann mich dubh nur anschließen: Schöne Bücher mit einer wunderbaren Atmosphäre: Melancholisch, morbide, aber sehr lebendig, die Sprache wechselt von sehr poetisch zu derb, aber immer passend.
Die eigentlichen Krimi-Fälle sind nicht unbedingt immer das Wichtigste in den Büchern, auch nicht unbedingt immer spannend, aber sie bilden einen schönen Rahmen für die Beschreibung der Gesellschaft.Lieben Gruß,
Marmotte -
Ich kann mich dubh und Marmotte nur anschliessen.
Als Nicht-Krimi-Fan hat mich Mario Conde gepackt ( dubh: Mit Adios Hemingway wartet noch ein echter Leckerbissen auf dich - für mich das -fast- Beste - das Beste ist für mich immer das Letzte - und in Französisch gibt es schon seinen neuesten 'Fall' - er ist ja inzwischen kein Kommissar mehr, sondern handelt mit Büchern und in dem letzten Buch stösst er auf eine sehr alte, vergessene aber unheimlich wertvolle Bibliothek einer alteingesessenen Familie die inzwischen verarmt ist.. herrlich).Wenn einem nicht unbedingt der 'Krimi' am Herzen liegt sondern das 'drumherum' - dann ist man mit Leonardo Padura bestens versorgt. Das Lokalkolorit Kuba kommt toll rüber - und er schafft es seit Jahren die Zensur zu umgehen und im eigenen Land bleiben zu dürfen um dort zu schreiben - obwohl er doch so manchen Missstand mehr als deutlich zeigt.
Leonardo Padura wird auch Gast auf dem Literaturfestival in Saint-Malo sein - auf ihn freue ich mich schon am meisten
Bis dahin muss ich mein Spanisch etwas aufpolieren :smile:Kenavo
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Hallo zusammen!
Danke für die Infos. Hat für mich im Moment also wohl allzuviel Lokalkolorit ...
Grüsse
Sandhofer
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Ich nutze diesen Thread mal um Interessierten einen Überblick über die Romane Leonardo Paduras zu geben:
Mario Conde:
Havanna-Quartett:
Ein perfektes Leben (Winter)
Handel der Gefühle (Frühling)
Labyrinth der Masken (Sommer)
Das Meer der Illusionen (Herbst)Adiós Hemingway
Der Nebel von gestern
KetzerDie Durchlässigkeit der Zeit
Der Schwanz der Schlange (als Rückblick auf den Zeitraum zwischen Frühling und Sommer des Quartetts)
Der Mann, der Hunde liebte (Roman über Trotzki und seinen Mörder)
Die Palme und der Stern (Roman über Kubas Nationaldichter José María Heredia und einen fiktiven aktuellen Exilschriftsteller)