Stephen Fry - Der Sterne Tennisbälle

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.983 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tina.

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    Klappentext:

    Ned Maddstone hat alles, wovon andere Jungs nur träumen. Doch ein Trio falscher Freunde spielt ihm übel mit, und so landet er in einem Irrenhaus auf einer abgelegenen Insel. Nach 18 Jahren gelingt ihm die abenteuerliche Flucht. Sie bildet den Auftakt zu Ned Maddstons furiosem Rachefeldzug.


    Rezension:


    Ned Maddstone, Sohn eines Tory-Abgeordneten, ist nicht nur mit einem schönen Aussehen und guten Manieren gesegnet, sondern ist auch der perfekte Vorzeige-Schwiegersohn. Held der Cricketmannschaft, Mitglied im Segelclub und natürlich ein Musterschüler wie er im Buche steht. Auch seine schöne Freundin Portia ist ihm hoffnungslos verfallen. Grund genug, um es sich mit Portias Vetter Gordon zu verscherzen, der seine Cousine äußerst anziehend findet. Doch Gordon ist nicht der einzige, der Ned gerne schaden würde. Da gibt es noch Ashley, ein Möchtegern-Dazugehörer, und Rufus, der die meiste Zeit seines Lebens entweder betrunken oder mit Drogen vollgepumpt ist. Dieses Trio hasst Ned, ganz einfach aus dem einfachen Grund, dass Ned einfach Ned (nett) ist. Den trotz seiner begünstigten Stellung zeichnet sich Ned vor allem auch durch Mitgefühl und Freundlichkeit aus.
    Eines Tages erhalten die falschen Freunde die Möglichkeit, Ned eins auszuwischen. Sie wollen ihn bloßstellen und ihm einen Denkzettel verpassen. Leider hat niemand damit gerechnet, dass aus einer geplanten Nacht hinter Gittern 18 Jahre Irrenanstalt werden. Achtzehn Jahre lang ist Ned verschwunden und niemand ahnt, dass aus dem freundlichen, liebenswürdigen Ned in den vergangenen Jahren ein Mann wurde, der nur noch eines kennt: RACHE...

    Meine Meinung:


    Eins kann ich vorweg sagen: Als ich das Buch gestern Nacht um halb 2 zu Ende gelesen habe (und das trotz frühem Aufstehen am heutigen Tag), konnte ich erst mal unmöglich einschlafen. So sehr hat mich das Buch berührt. Und das steht zu dem vollen Kontrast zu den ersten 80 Seiten des Buches, die ich brauchte, um mich in dem Buch zurecht zu finden. Irgendwann hat es mich jedoch gepackt und hat mich seither nicht mehr losgelassen. Die ganze Zeit über wollte ich nur noch wissen es weiter geht und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich möchte auch nicht zu viel verraten, deshalb sage ich an dieser Stelle eigentlich nur noch: LESEN! :zwinker:


    4ratten

  • Ich habe "The Stars' Tennis Balls" 2001 gelesen und war damals hin und weg - zumal ich kurz zuvor Dumas' "Graf von Monte Christo" beendet hatte. Ich fand den Klassiker genial und wollte nicht eine Seite aus dem Roman missen. Und dennoch schaffte es Fry, auf seinen knapp 500 Seiten, den Roman wunderbar lebendig in der Gegenwart nachzuerzählen.


    Ganz tolle Leistung!


    4ratten (5 Ratten kann ich nicht vergeben, weil ich die Vorlage noch bemerkenswerter finde.)


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    Ich werde kein&nbsp;Geld hinterlassen. Ich werde keinen Aufwand und Luxus hinterlassen. Aber ich möchte ein engagiertes Leben hinterlassen.<br />(Martin Luther King)

  • Vielen Dank für die Rezi, Marypipe und marilu! Das Buch wandert (zusammen mit "Geschichte machen" vom selben Autor) auf meiner Einkaufsliste.


    :winken:


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Die Rezi von Marypipe kann ich eigentlich nur unterschreiben. Das Buch war mein erstes von Fry, und ich war einfach nur begeistert. Kleine Abzüge gab es bei mir nur für die am Ende doch arg brutalen Racheakte. Ansonsten war es herrlich schräg und skurril und hat einfach Spaß gemacht :bang:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe Der Sterne Tennisbälle vor einer Stunde beendet und bin genauso begeistert wie ihr. Ich hatte eigentlich keine Startschwierigkeiten wie Marypipe, der Erzählstil hat mich gleich gepackt, die Personen waren sehr interessant beschrieben. Besonders Ashley als einer der Bösewichte hätte sicher das Potential gehabt, sich auch in eine ganz andere Richtung zu entwickeln (meine Meinung, andere finden den Charakter vielleicht weniger wichtig).
    Ab dem Zeitpunkt des Komplotts wurde das Buch zunehmend spannender und ich wollte unbedingt wissen, wie es denn nun mit Ned weitergeht, was ihm als nächstes zustoßen oder was er als nächstes unternehmen wird - die letzten 200 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen.
    Ich fand, dass zwischen den Ereignissen in Neds Jugend und denen nach seiner Flucht ein ziemlicher Bruch stattfand. Danach war das Buch ja wegen Neds Racheakte ohnehin recht ungemütlich


    Ich empfehle auch dringend, das Buch zu lesen. Ich selbst habe "Geschichte machen" schonmal auf meinem Wunschzettel notiert. :smile:


    4ratten

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Huhu,


    ich wollte nur mal anmerken, dass ich letztens dieses Buch im "re-read" hatte.
    Es ist übrigens das einzige Buch, dass ich von all meinen Büchern 2 x gelesen habe. Das soll doch schon was heißen! :)
    Also ran an das Buch!


    Grüßle,


    Marypipe

  • Hallo!


    Also ran an das Buch!


    Da rennst Du bei mir offene Türen ein. Stephen Fry ist ein Autor, von dem ich im Moment alles lese was ich in die Finger bekomme. Ich kann mir bei jedem Buch vorstellen dass ich es nochmal lese :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Stephen Fry – Der Sterne Tennisbälle

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    Umschlagtext:
    Ein rundum vom Schicksal Begünstigter wie Ned Maddstone ruft über kurz oder lang die Neider auf den Plan. Denn Ned hat alles, wovon andere Jungs mit achtzehn nur träumen: gute Noten, ein hübsches Gesicht, eine sportliche Figur, den richtigen Akzent, alle Cricketregeln im Kopf, einen Vater im Unterhaus, eine schöne und kluge Freundin - und richtigen Sex. Ein aus Eifersucht und Mißgunst zusammengeschweißtes Trio falscher Freunde will Ned einen üblen Streich spielen, der ihm eine Lehre sein soll. Zunächst verläuft alles nach Plan, aber dann verschwindet Ned spurlos von der Bildfläche, und alle Beteiligten müssen am eigenen Leib erfahren, daß wir mitnichten unseres eigenen Glückes Schmiede sind, sondern lediglich "der Sterne Tennisbälle".


    Ich habe die ersten 50 Seiten gelesen, aber ich weiß nicht, was ich von diesem Buch halten soll.
    Es ist zwar ein Roman, aber letztendlich sind es eher eigene Geschichten, obwohl alle Protagonisten miteinander im Zusammenhang stehen. Es handelt sich hier um Jugendliche, die vor dem Beginn der Universitätszeit stehen.
    Ned ist aus der gehobenen Gesellschaftsschicht, wäre aber gerne normal. Ashley, der schon Porbleme mit seinem Namen hat, würde sich gerne der besseren Schicht zugehörig fühlen und Portia, Tochter jüdischer Eltern (anscheinend sind die Eltern Shakespeare-Fans) ist die Freundin von Ned, deren Vater überzeugter Gewerkschafter und Gegner der Aristokratie ist. Dazu kommt dann noch aus Amerika der Cousin Portias, Gordon, soeben Vollwaise geworden und froh dass seine Verwandten nicht orthodox sind und auch ansonsten keinem Klischee entsprechen, welches die Amerikaner den Briten gegenüber haben.


    - Portia liebt Ned
    - Ned liebt Portia
    - Gordon ist scharf auf Portia
    Und
    - Ashley hadert irgendwie mit der gesamten Welt.


    Sie alle sind so um die 17 Jahre jung und es sieht so aus, als würde es einige interessante Verwicklungen geben. Bisher hat mich das Buch noch nicht gepackt, aber vielleicht brauche ich einfach noch einige Seiten. Ich habe schon einmal ein Buch von Fry gelesen, welches mir ausgesprochen gut gefiel:


    Geschichte machen

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    Einen Satz, der mir gut gefiel muss ich hier aber noch zitieren:


    Zitat

    [...]und bedachten mich hinterher mit dem verlegenen, mitleidigen und aufmunternden Lächeln, dass der Brite all denen vorbehält, die Krebs im Endstadium oder aber Verstand haben, wobei Verstand für ihn das weit aus schlimmere Übel ist. Schließlich können sich die meisten Menschen vorstellen, Krebs im Endstadium zu haben, aber was Verstand ist, davon haben sie nicht die leiseste Ahnung.[...]


    Wie so oft schlittert auch hier der Brite gekonnt und haarscharf an der ganz bösartigen Bemerkung vorbei.


    Viele Grüße Tina

  • Das könnte ich auch mal wieder lesen - die Lektüre muss schon an die 10 Jahre her sein und ich kann mich nicht mehr an viel erinnern, außer dass ich es schräg, aber gut fand.


    Fry kann einfach herrlich formulieren.


    Oh, und "Geschichte machen" war echt genial!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Wenn ich das Buch nicht, als einziges meiner Bücher, gerade gere-lesen hätte, wäre ich dabei. Das Buch ist absolut spitze!

  • Ich habe 160 Seiten gelesen und nach meinem anfänglichen Zögern, kann ich nun sagen, dass mich dieser Roman wirklich fesselt. Ein weiterer Jugendlicher ist hinzugekommen. Rufus, ein Freund Ahsleys, der ebenfalls Ned nicht leiden kann. Diese drei Jungs spielen Ned einen Streich, der ungeahnte und vor allem sehr schwerwiegende Folgen hat. Ned gerät in die Fänge des Geheimdienstes und wird als gefährlicher Bote für die IRA eingestuft. Man misshandelt ihn, lässt ihn verschwinden und steckt ihn in eine Psychiatrische Anstalt. Was anfänglich sehr humorvoll war, wird immer ernster. Ned wird isoliert und man versucht ihn psychisch zu manipulieren, durch Einzelhaft und keinerlei menschlichen Interaktion. Ned weiß nicht, wo er ist, er verliert sein Zeitgefühl und versucht verzweifelt, nur mittels seines Geistes, zu verhindern, dass er wahnsinnig wird. Mir ist schon seit einigen Seiten das Lachen vergangen, denn Fry versteht es auf perfekte Weise, diese ganzen Eindrücke, Emotionen und diese völlig aus dem Ruder gelaufene Situation zu beschreiben. Ich muss sagen, dass ich etwas gänzlich anderes von diesem Buch erwartet hatte. Ich hatte mit vielen Seiten voll von ironischem, britischen Humor gerechnet, aber dem ist nicht so, was mich aber überhaupt nicht stört, sondern dazu animiert unbedingt weiter lesen zu wollen, was nun auch tun werde.

  • Ich habe in einem Rutsch bis Seite 226 weitergelesen und es wurde wieder etwas entspannter und ich musste auch das ein oder andere Mal wieder schmunzeln. Ned hat durch viel Glück einen wahren Freund gefunden und so besteht Hoffnung, dass er das ganze mehr oder minder unbeschadet überstehen könnte, Ich glaube, ich werde es heute noch zu Ende lesen, denn jetzt will/muss ich wissen, wie es weitergeht.

  • [size=13pt]Stephen Fry – Der Sterne Tennisbälle[/size]

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    OT: The Stars’ Tennis Balls
    OA: 2000
    391 Seiten
    ISBN: 978-3746627489


    Inhalt:
    Ned hat alles, wovon andere Jungs mit 18 nur träumen: gute Noten, eine sportliche Figur, den richtigen Akzent, eine schöne Freundin. Doch ein missgünstiges Trio spielt ihm einen üblen Streich. Als Ned spurlos verschwindet, erfahren seine Widersacher, dass sie nicht ihres Glückes Schmiede, sondern nur »der Sterne Tennisbälle« sind.


    Eigene Meinung:
    Zuerst einmal muss ich gestehen, dass ich von diesem Buch etwas ganz anderes erwartet hatte. Ich sah Stephen Fry vor mir und ging automatisch davon aus, dass es sich hier um ein eher humorvolles Buch handelt. Das war weit gefehlt. Natürlich gibt es auch einige humorvolle Passagen, aber vor allem ist dieses Buch spannend und hat stellenweise Thriller-Charakter. Sehr oft wird dieses Buch in einem Atemzug mit Dumas’ Graf von Monte Christo verglichen. Letztendlich ist dem auch so. Man könnte fast sagen, dass die Geschichte von Monte Christo in unsere heutige Zeit versetzt wurde. Alles, von dem Unrecht, was den Protagonisten widerfährt, ihre Inhaftierung , ihre Flucht, bis hin zur Abarbeitung einer Liste der Rache. Man kann sagen, dass das Rad nicht neu erfunden wurde und trotzdem ist die Geschichte bis zum Schluss spannend. Ich hatte zu Beginn sehr viel Mitgefühl für Ned, aber was mich störte war, dass ich ihn nicht sympathisch fand, was bei Dumas anders war und es mir wirklich schwer machte, Verständnis für Ned zu entwickeln. Bei Dumas hatte ich auch Verständnis, was mir hier stellenweise völlig fehlte. Wenn man bedenkt, dass die jungen Männer zum Zeitpunkt des Verschwindens von Ned fast noch Kinder waren, steht die Rache in fast keinem Verhältnis dazu. Ich muss gestehen, dass ich vor Mr. Fry Angst bekommen würde, sollte er Neds Verhalten verstehen und gutheißen.
    Sprachlich war das Buch bis zur letzten Seite fesselnd und das ein oder andere Mal ertappte ich mich dabei, dass ich den Atem anhielt.
    Ich habe das Buch an einem Tag gelesen, was dafür spricht, das es ausgesprochen kurzweilig und spannend war.


    3ratten