Ascan von Bargen - Die Legenden des Abendsterns

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    Klappentext
    Als Duncan von dem mysteriösen Vermächtnis seines toten Vaters erfährt, begreift er schnell, was man von ihm verlangt: Er soll zum Mörder werden! Es ist der einzige Weg, die unaussprechliche Gefahr noch abzuwenden, die sein eigener Vater vor vielen Jahren aus den namenlosen Abgründen des Schreckens heraufbeschworen hat, ehe sich dieser schließlich selbst das Leben nahm. Doch Duncan kommt zus pät...
    Die Hurentochter ist erwacht, die älteste der toten Götter! Sie will sich nehmen, was ihr gebührt - die Welt!
    Es wird ein blutiger Wettlauf gegen die Zeit: Duncan Clairebourne bleiben nur wenige Tage, um das Unsagbare zu verhindern, bevor die Sonnenfinsternis anbricht, von der in den kabbalistischen Schriften seines Vaters die Rede ist. Denn im Licht der schwarzen Sonne werden die abgründigen Mächte des Bösen auf dem Höhepunkt ihrer Macht sein – und genau zu dieser Stunde wird die Hurentochter Ronové ein blutrünstiges, diabolisches Ritual zelebrieren, um die jenseitigen Kerker zu sprengen und ihre beiden satanischen Schwestern zu neuem, mordlüsternem Leben zu erwecken!

    Meine Meinung:

    Die Legenden des Abendsterns ist ein Buch , um das ich normalerweise einen großen Bogen gemacht hätte, da das Genre so gar nicht zu mein Ding ist (habe deshalb auch keinen Vergleich zu anderen Büchern dieser Art). Da es mich aber in der Buchvorstellung doch neugierig gemacht hat und ich so nett motiviert wurde, habe ich die Leserunde genutzt, um es doch zu lesen. Und ich habe es nicht bereut, auch wenn ich im ersten Abschnitt schon fast aufgeben wollte. Denn der Anfang war gleich heftig und ging unter die Haut. Trotzdem fesselte es mich und ich habe nach dem ersten Schreck dann weiter gelesen.


    Die Geschichte war dann äußerst spannend, mit interessanten Charakteren, Schreckmomenten, die den Puls beschleunigten und Nerven zerreißenden Szenen, die mich oft ziemlich mitgenommen haben. Dies aber nicht durch von mir befürchtete plumpe Ekelfaktoren oder platte Aneinanderreihungen von Gewaltszenen. Im Gegenteil. Ein sehr emotionaler und fesselnder Schreibstil, versetzte mich durch seine detaillierte, bildhafte Sprache immer mitten hinein ins Geschehen. Ich konnte fühlen, schmecken und riechen und erlebte alles sehr intensiv mit. Das Grauen und sich verändernde Stimmungen waren regelrecht zu spüren und dies alles erzeugte eine Spannung, der ich mich nicht entziehen konnte und die sich achterbahnmäßig zum Höhepunkt hin steigerte.


    Dazu kommen interessante Personen, die einem sympathisch, rätselhaft, unheimlich, nervig überraschend, hilflos, verzweifelt, mutig und emotional begegnen, mit denen man mitfiebern und –leiden kann und von denen uns auch mal jemand beim Kampf gegen das Böse auf grausame Art genommen werden kann. Und zwar von Wesen, die auf ihrem Weg zur Macht mich regelmäßig an meine Grenzen brachten.


    Historische Details ließen mich immer in die Barockzeit zurückversetzt fühlen und eine authentische Stimmung entstehen. Die Musik, die einen in der Geschichte die ganze Zeit über begleitet und ebenso schön wie grausam sein kann, war für mich immer zu spüren, auch wenn ich sie nicht kenne und verstärkte die intensive Stimmung beim Lesen.


    Und kaum zu glauben, kam auch der Humor nicht zu kurz, so dass ich unterwegs auch mal lachen und Luft holen konnte.


    5ratten

  • "Die Legenden des Abendsterns" von Ascan von Bargen, öffnet eine der längst verschlossenen Türen der Geschichte. Renové, eine verschollen geglaubte Gestalt aus der Vergangenheit, sucht das England des 17. Jahrhunderts heim und kommt nicht in guter Absicht. Vor Jahren durch okkulte Praktiken herbeigerufen, hofften die Beteiligten sie würde nie zurückkehren, doch als die Insassen eines zu einem Sanatorium umgebauten Klosters wie besessen von dieser Kreatur berichten und auf mysteriöse Weise verschwinden , ist klar dass sie zurückkehren wird und die Welt einnehmen will um ihre grausame Herrschaft zu erzwingen. Doch wer wird sich ihr entgegen stellen? Wird ihr überhaupt Jemand Einhalt gebieten können?


    Mit einem sehr adjektivreichen und dadurch anschaulichen Schreibstil entführt Ascan von Bargen den Leser zurück in das barocke Zeitalter, in dem die Mädchen weiße Haut hatten und die Männer mit Schwertern kämpften. Doch es war auch das Zeitalter der okkulten Praktiken und so bekommt es Duncan Clairbourne auch mit einem ganz besonderen Erbe zu tun, welches sein Vater ihm hinterließ. Geheimnisse und Legenden umwogen die Geschichten um Renové und immer mehr Charaktere werden in den Strudel der Handlungen einbezogen. Grausame Dinge gehen vor sich und der Leser kann die Geschehnisse dank der provokativen aber auch mit etwas Humor versehenen Sprache miterleben. Auch die "schlimmen" Stellen werden zwar anschaulich und durchaus in angebrachtem Maß grausam beschrieben, lassen aber keine übertrieben gewalttätigen Beschreibungen zu, die eher an einen Splatterroman erinnern würden. Was scheinbar ein Lieblings-Stilmittel des Autors ist, sind die Cliffhanger, die bereits am Anfang der Geschichte durch abruptes Enden einer Szene an einer spannenden Stelle und deren späteres wieder aufgreifen an amerikanische Serienformate erinnern. Außerdem bietet die Geschichte gegen Ende hin zunehmend unvorhergesehene Wendungen sowie durchdachte Geheimnisse die gelüftet werden. Und auch für den Leser der große Probleme mit der hohen Anzahl unterschiedlichster Charaktere hatte, gibt es kurz vor dem phänomenalen Showdown eine Erklärung wie alle Fäden zusammen laufen. Als besonderes I-Tüpfelchen, hat der Autor seine Kapitel außerdem durchweg nach Teilen von klassischen Musikstücken benannt, und ich habe mir sagen lassen, das Kenner auch eine gewisse Ähnlichkeit zwischen der Struktur eines Kapitels und der Beschaffenheit des jeweiligen Musikstücks bestehen, die Unterhaltung geht jedoch nicht verloren, wenn man keine Ähnlichkeiten erkennt. Außerdem fand ich es äußerst interessant zu lesen, wie ein männlicher Autor sich auch an erotische Szenen vor wagt und durchaus Zweideutige Beschreibungen einiger "leichter Mädchen" einfließen lässt und damit ein Vorbild für andere männliche Autoren darstellt.


    Da dies absolut nicht mein Genre war, kann ich leider keinen vernünftigen Vergleich anstellen und das Buch diesen oder jenen Lesern empfehlen, eines ist aber gewiss: Im Grunde könnte es jeder lesen und man wird sicher nicht enttäuscht.


    Nach dieser umfassenden Analyse der Vorzüge und Nachteile komme ich zu dem Schluss das Buch mit 3 1/2 Ratten zu bewerten. 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    ♪♫♪<br /><br />Luci ♥<br /><br />&lt;a href=&quot;http://www.BuchSaiten.de&quot;&gt;Mein Bücherblog: BuchSaiten.de&lt;/a&gt;<br /><br />SLW 2010 - 4/10 noch 6 Bücher<br /><br />Das gute Gefühl, ein schönes Buch beendet zu haben ist irgendwie nicht vergleichbar ♥