Zeruya Shalev - Späte Familie

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  • Hallo!


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    Inhalt:


    Der Zerfall einer Ehe, eine Lebenskrise, ein hoffnungsvoller Neuanfang
    Eine Frau beschließt von einem Tag auf den anderen, ihre kriselnde Ehe zu beenden, sich von ihrem Mann zu trennen. Obwohl sie eine selbstständige, selbstbewusste Frau ist, sieht sie sich in der von ihr herbeigesehnten Freiheit zunächst mit einer lähmenden Angst vor der Einsamkeit konfrontiert. Sie leidet unter Depressionen und dem furchtbaren Schuldgefühl ihrem Kind gegenüber, dem sie den Vater, die Sicherheit der Familie genommen hat. Dann kommt eine neue Liebe. Eine neue Familie mit Kindern aus einer ebenfalls geschiedenen Ehe entsteht, ein hoffnungsvoller Neuanfang, der Behutsamkeit, Mut und Geduld von allen Beteiligten erfordert.


    Teilnehmer:


    tina
    wolves
    dubh
    creative
    Valentine


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Ich muss jetzt gleich zu Beginn - ich habe jetzt das 1. Kapitel gelesen - meiner Begeisterung Ausdruck verleihen! Ich glaube, da haben wir uns etwas ganz Feines ausgesucht!


    Es ist mein erstes Buch der Autorin. Aber ihre Wortgewaltheit, ihr Umgang mit der Sprache und die Art, wie sie Atmosphären einfängt, faszinieren mich jetzt schon!


    Das erste Kapitel birgt schon viel "Sprengstoff". Eine Frau beschließt, ihren Mann zu verlassen. Aus objektiver Sicht und aus Vernunftsgründen eine nicht nachvollziehbare Entscheidung. Doch die Frau folgt ihrem Gefühl. Was vorgefallen war, erfährt man (noch) nicht. Ich aber denke, dass - wie so oft - wohl gar nichts Gravierendes vorgefallen ist. Der Ehealltag birgt genug Anlässe, die Beziehung zu überdenken.


    Man kann durchblicken, dass die Frau (sie blieb ja bis dato namenlos, oder?) viel an Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein seit der Eheschließung gewonnen hat und dass sie sich die Entscheidung bei Gott nicht leicht gemacht hat.
    Der Mann ist voll von gekränktem Stolz und glaubt ohnedies, dass die Frau ohne ihn nicht zurecht kommt.


    Die Geschichte ist aus dem Leben gegriffen - wohl viele können davon ein Lied singen!


    Ich freue mich schon sehr aufs Weiterlesen und auf Eure ersten Eindrücke!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Hallo,


    ich habe die ersten beiden Kapitel gelesen und kann nur sagen, wenn das Buch in dem Stil bis zum Ende geschrieben ist, wird das einer meiner Top-Favoriten von 2006. Auch für mich ist es das erste Buch dieser Autorin.


    Da geht es mir wie creative, was für eine Wortgewaltheit (tolles Wort übrigens - ich hatte die ganze Zeit nach so einem Wort gesucht um meine Gefühle für das bisher gelesene auszudrücken :smile: ). Ich lese es fast atemlos.


    Wenn ich es bis jetzt richtig verstanden habe, war sie es (ihr Name ist Ella - ich bin mir nicht mehr sicher, wo zum ersten Mal ihr Name genannt wird) die sich nach langer Zeit und Überlegung durchgerungen hat, sich von ihren Mann, Amnon, zu trennen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es da nicht sehr leicht ist, wenn man derjenige ist, der noch nicht soweit mit seinen Gefühlen und Gedanken ist. Der sich mit der Trennung noch nicht auseinandergesetzt hat. Von daher habe ich ein gewisses Maß an Verständnis für den Mann, obwohl ich seine Handlungsweise auch nicht komplett nachvollziehen kann. So muss man auch nicht reagieren. :grmpf: Aber wahrscheinlich die Reaktion eines Mannes, dessen Stolz gekränkt ist.


    Erschütternd fand ich die Reaktion von ihren Eltern. Diese Überheblichkeit ihres Vaters fand ich schrecklich. Auflachen musste ich, als ich gelesen hatte, dass ihre Mutter an der Tür gelauscht hatte. Noch nicht einmal den Mut hatte sie gehabt, sich bei diesem Gespräch aktiv zu beteiligen. Sie muss scheinbar völlig unter dem Einfluß ihres Mannes stehen.


    Die Szene mit dem Taxi ging mir noch nah. Was für ein Vater muss das sein!


    Spannend wird für mich auch noch werden, wie Gili mit der Trennung seiner Eltern fertig wird. Ob er versuchen wird, die beiden für seine Vorteile gegeneinander auszuspielen? Die erste Tendenz dazu ist ja schon da. Ich kann da jetzt nicht mitreden, aber versuchen Kinder nicht immer so ein klein wenig ihre Grenzen auszuloten und zu schauen, bei wem sie ihre Wünsche besser durchsetzen können?
    Und eine Trennung zwischen zwei Menschen, die ja in dem Fall auch Eltern sind, werden doch bestimmt von Kinder gerne etwas "ausgenutzt". Zumal die beiden Elternteile sich ja nicht einvernehmlich trennen.


    Ich merke jetzt schon, dass es ein Buch ist, dass mich sehr beschäftigt.


    Liebe Grüße
    wolves

    Einmal editiert, zuletzt von wolves ()

  • Hallo zusammen,


    ja, die Erzählerin heißt Ella, sie erzählt das relativ am Anfang, als sie einen inneren Dialog mit sich führt, in dem sie von sich in der dritten Person spricht (in der Art "Amnon und Ella werden nicht mehr gemeinsam am Frühstückstisch sitzen und schweigend ihre vergangene, nächtliche Nähe genießen")...
    Sprachgewaltig ist sie, Zeruya Shalev! Unglaublich bedächtig und wunderschön gewählt sind ihre Worte - es ist fast schon künstlerisch: man kann sich einzelne Sätze richtiggehend auf der Zunge zergehen lassen, auch wenn darin gar nicht viel passiert.


    [...] ein richtiger Junge, so zeigt er sich, keine Fantasiegestalt, keine Figur aus einem Kinderbuch, keine Frucht der Liebe, in die man manchmal ihrer Süße wegen beißt, kein wunderbares Spielzeug, ein Junge, der die Schale zwischen sich und der Realität mit lautem Jubel durchbrochen hat, mit geballten Fäusten.
    [...]
    Sein Herz ist voller Leidenschaft für seine Dutzende von Kuscheltieren, er zieht ihnen seine Babysachen an, er teilt sie in Familien auf, verleiht jedem eine eigene und komplizierte Familiengeschichte. [...]


    Ja, eine Geschichte, ein Konflikt und die Liebe zu seinem Kind, mitten aus dem Leben - und doch so unglaublich schön und präzise erzählt.


    Liebe Grüße von einer total beeindruckten dubh :blume:


    PS. Ich habe übrigens vor längerer Zeit schon mal ein Buch von Zeruya Shalev gelesen (Liebesleben).

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo,
    ich habe das erste Kapitel schon vor zwei Tagen gelesen, weil ich dachte, daß die Leserunde am Mittwoch anfing. :redface: Man sollte doch ab und an noch einmal in den Kalender schauen.


    Ich laß das erste Kapitel und dachte, ja, das ist sie. Zeruya Shalev's unverkennbarer Schreibstil. Man liest ein oder zwei Seiten und hat das Gefühl, man ist mitten drin in dieser Geschichte. Manchmal finde ich es schon beängstigend, welche Nähe Zeruya Shalev, als Autor zu ihrem Leser aufbaut. Sie ist eine Autorin die, (vielleicht wiederhole ich mihc jetzt aus einer anderen Leserunde) den Leser zu einem aktiven Leser macht. Sie zwingt einem geradzu, nachzudenken, sich einzufühlen in die Geschichte und seine eigenen Rückschlüsse zu ziehen. Ich weiß nicht, ob Ihr versteht was ich meine, aber ich finde keine anderen Worte um es zu beschreiben. Sie fesselt den Leser, weil die Themen so nah sind, daß sich fast jeder an irgendeiner Stelle wiederfindet.
    Ich glaube ich bin jetzt zu müde um noch etwas gehaltvolles zu schreiben, bin aber auch nicht sicher, ob mir das in wacherem Zustand gelingt. :breitgrins:
    Ich wünsche Euch eine gute Nacht und freue mich schon auf's weiterlesen.
    Tina


  • Manchmal finde ich es schon beängstigend, welche Nähe Zeruya Shalev, als Autor zu ihrem Leser aufbaut. Sie ist eine Autorin die, (vielleicht wiederhole ich mihc jetzt aus einer anderen Leserunde) den Leser zu einem aktiven Leser macht.


    Du kannst Dich gerne wiederholen, denn das ist meine 1. Leserunde mit Zeruya Shalev! Ich freue mich zu hören, dass auch ihre anderen Bücher in diesem Stil geschrieben sind!


    Es ist unwahrscheinlich, wie sehr man sich in die Protagonistin hineinversetzt fühlt und wie sehr man sich selber in vielen Situationen wiederfindet. Ich habe selber KInder und bin seit 13 Jahren verheiratet - Zhalev beschreibt das Leben pur!
    Diese Hin- und Hergerissenheit, die "guten Ratschläge" von Außen, der Druck der Gesellschaft sind fast unmöglich auszuhalten. Es gehört sehr viel Mut dazu, seinen eigenen Plan zu verfolgen!


    Ellas Elternhaus spielt wohl auch eine große Rolle und macht es ihr noch schwerer, auszubrechen.


    Ob ich auf Ellas Seite bin, das kann ich eigentlich noch nicht eindeutig sagen. Ich bewundere ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen. Allerdings bin ich doch der Ansicht, dass man dem Kinde zuliebe (bis dieses älter ist), doch eigene Bedürfnisse und Belange zurückstecken sollte das gilt natürlich auch für den Vater!!) und das Wohl des Kindes im Auge haben sollte. Und das ist wohl in einer intakten Familie.
    Andererseits bin ich dafür, dass beüglich einer Ehe ein "Ende mit Schrecken" einem "Schrecken ohne Ende" vorzuziehen sei. Eine frustrierte, unglückliche Mutter ist auch nicht gerade ideal für das Kind.
    Aber um diese Frage klären zu können, fehlen mir doch genauere Informationen, wie die Ehe verlaufen ist. Amnon scheint sehr dominant zu sein und jeden Selbstständigkeitstrieb seiner Frau zu unterbinden.


    Mal sehen, wie es weitergeht!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Hallo,


    ich habe gerade eben das 2. Kapitel gelesen und auf Anhieb war mir Ellas Vater unsympathisch. Ich finde es unmöglich wenn Eltern erwachsener Kinder meinen, sich in das Leben ihrer „Kinder“ einzumischen, und erst recht in einer so bestimmenden, überheblichen Art. Natürlich nehmen Eltern Anteil am Leben ihrer Kinder und machen sich ihre Sorgen, auch wenn das Kind schon erwachsen ist, das ist auch ganz natürlich, aber dann ziehe ich doch meine Mama vor. Sie sagt mir auch immer, was von gewissen Dingen hält und wie sie sich verhalten würde, aber damit ist dann auch gut. Sie würde nie etwas von mir fordern, oder sich in die Erziehung meiner Tochter einmischen. Sie vertritt die Meinung, dass ich ein mündiger Mensch bin, aber sie ihre Pflicht als Mutter hat, mir gewisse Ansichten oder Meinungen zu sagen. Wir reden darüber, und wenn ich anderer Meinung bin, dann sieht sie einfach darin meine Art, dinge anzugehen, die einfach von ihrer, auf Grund von Erziehung und Lebenserfahrung abweicht. Aber auch wenn sie recht hat (und das hat sie meistens, warum auch immer), und ich mit meiner Art auf die Schnauze falle, dann kann ich mich auf sie verlassen, dass sie mir hilft.
    Wenn ich andere Mütter sehe, dann bin ich doppelt und dreifach froh, dass meine Mama ist wie sie ist.


    Ellas Vater mag ein intelligenter Mensch sein, aber was die zwischenmenschliche Komponente angeht, fernab jeglicher Realität. Wenn ich Sätze höre wie: „ ..und ich sage Dir, dass der Junge Eure Trennung nicht ertragen wird, und wenn du mich zwingst, es auszusprechen, bitte, der Junge wird das nicht aushalten, er wird nicht überleben, er wird nicht ausgelöscht werden…“


    Was eine gequirlte Scheiße. Das schlimme ist, dass viele Menschen und vor allem Männer so denken, da sie sich für unentbehrlich halten.
    Kein Kind wird es Dir später danken, wenn Du Dein Leben wegwirfst, um mit einem Mann zu leben, den du nicht mehr liebst, oder gar verabscheust. Dann geht ein Kind bei drauf und hat einen Knacks für’s Leben. Wenn es sieht, wie Eltern sich hassen, nicht mehr miteinander reden und sich nur noch die Pest an den Hals wünschen. Dann hat das Kind ein Leben lang Probleme eine normale Partnerschaft einzugehen, weil es immer die Bilder der verhunzten Beziehung seiner Eltern vor Augen hat. Besser sich rechtzeitig zu trennen und noch einigermaßen normal miteinander umgehen, als irgendwann kein Wort mehr miteinander zu reden und wenn man den anderen sieht auf die andere Straßenseite zu wechseln. Ich habe meine Mutter mit 11 Jahren gefragt, Mama, können wir uns nicht scheiden lassen?
    Das finde ich schon ziemlich heftig und mir wird das garantiert nicht passieren. Meine Mutter hat sich von meinem Vater getrennt und danach ging es uns gut, aber der seelische Schaden war irreparabel. Hätte meine Mutter sich 8 Jahre früher von meinem Vater getrennt, dann hätte sie vielleicht noch die Chance gehabt, wieder eine glückliche Beziehung zu finden, ohne Abscheu vor jedem Mann zu haben, wie es letztendlich der Fall war.
    Außerdem ist Ella zu jung, um ihre Sehnsüchte nach Liebe und Erotik aufzugeben um den Rest Ihres Lebens an der Seite eines solchen Idioten wie Amnon zu verbringen, der wie ein heulendes Kind zum Papa seiner Frau rennt. Was ein Widerling, mal ganz abgesehen, von der beinahe Vergewaltigung im ersten Kapitel. Und dann noch im Bett vom Kind. Wie abartig ticken eigentlich manchmal Männer. Das finde ich dermaßen zum kotzen. Da sieht man doch, dass Amnon so arm in seinem Hirn ist, dass er nicht zwischen Sex und Liebe unterscheiden kann und das er gar nicht merkt, wie sehr er seine Frau anwidert. Männer merken nicht, dass je mehr sie eine Frau zu binden versuchen, desto mehr entfernt sie sich von ihnen.


    Das schlimme ist, dass Ella sich tatsächlich ein schlechtes Gewissen einreden lässt, aber ich glaube es ist normal, wenn man in solch einer Situation an der Richtigkeit seiner Entscheidung zweifelt, denn anscheinend hat man sich ja auch getäuscht, als man sich für den Mann entschied, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen wollte.



    Allerdings bin ich doch der Ansicht, dass man dem Kinde zuliebe (bis dieses älter ist), doch eigene Bedürfnisse und Belange zurückstecken sollte das gilt natürlich auch für den Vater!!) und das Wohl des Kindes im Auge haben sollte. Und das ist wohl in einer intakten Familie.


    Aber was ist, wenn man selbst auf der Strecke bleibt. Ich möchte meinem Kind nicht als gedemütigter und bevormundeter Mensch in Erinnerung bleiben. Mein Kind sollte mich als Mensch, der sich im Spiegel noch ins Gesicht schauen kann, respektieren. Vielleicht sehe ich es aber auch zu verbissen, weil mich die Geister meiner Kindheit immer noch verfolgen.


    Tina


  • Aber was ist, wenn man selbst auf der Strecke bleibt. Ich möchte meinem Kind nicht als gedemütigter und bevormundeter Mensch in Erinnerung bleiben. Mein Kind sollte mich als Mensch, der sich im Spiegel noch ins Gesicht schauen kann, respektieren.


    Tina: Das sehe ich genauso, deshalb habe ich auch noch geschrieben:


    Zitat

    Andererseits bin ich dafür, dass bezüglich einer Ehe ein "Ende mit Schrecken" einem "Schrecken ohne Ende" vorzuziehen sei. Eine frustrierte, unglückliche Mutter ist auch nicht gerade ideal für das Kind.


    Es ist schwierig, wahrscheinlich unmöglich, ein Urteil zu fällen. Es kommt wohl auf die Situation an. Doch ich sehe immer wieder - in meiner Umgebung - dass oft der Egoismus und das Voranstellen eigener Bedürfnisse und Belange einzelner Elternteile schuld daran sind, und die Kinder müssen dies dann ausbaden. Das finde ich ungerecht, selbstsüchtig und rücksichtslos den Kindern gegenüber.

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Hallo :winken:



    Manchmal finde ich es schon beängstigend, welche Nähe Zeruya Shalev, als Autor zu ihrem Leser aufbaut. Sie ist eine Autorin die, (vielleicht wiederhole ich mihc jetzt aus einer anderen Leserunde) den Leser zu einem aktiven Leser macht.


    So fühle ich mich beim lesen. Mitten in der Geschichte zusammen mit den Protagonisten. In einigen Punkten erkenne ich mich wieder. Irgendwie erschreckend. :rollen:


    Das dieses Buch mir durch seine Thematik besonders nahe geht, brauch ich wohl nicht mehr zu erwähnen. Vor über 4 Jahren wurde ich geschieden. Nur war ich leider der Teil der Ehe, der das Ende noch nicht so nahen gesehen hatte. Umso schwieriger war für mich nach der Trennung das aufarbeiten meiner Gefühle. Heute bin ich meinem Ex dankbar für seine Entscheidung. Wir wären nie glücklich und zufrieden geworden, eigentlich hatten wir eher wie Bruder und Schwester zusammen gelebt. Gott sei Dank war unsere Scheidung im gegenseitigen Einvernehmen und es gab auch keine Kinder, die darunter gelitten hätten. Und heute geht es mir um so vieles besser.


    Im dritten Kapitel hatte ich mit Ella mitgelitten. Zusammen mit dem "Noch"-Ehemann und Kind auf "Familie" bei einem Schabbat Fest der Schule mitzumachen ist einfach nur gruselig. Das es nur in Streit ausarten kann, war leider vorprogrammiert. Amnon schien ja, soweit wir Informationen darüber bekommen, ein ziemlich egoistisches Leben in der Ehe geführt zu haben.
    Als die Mama von Ella heimlich zu ihrer Tochter geht, um auf sie einzuwirken und ihr mitzuteilen, dass ihr Vater Gili nicht mehr sehen möchte, weil er Angst hat "ihm Schaden" zuzufügen, bin ich bald geplatzt. Was bildet sich dieser Mann ein :grmpf: Und ihre Mama ist leider so schwach, wie ich sie bis jetzt eingeschätzt habe. Heimlich zu ihrer Tochter zu schleichen zu wollen, um ihr eigenes Enkelkind zu sehen! Natürlich gehört sie zu einer Generation, die über Liebe anders denkt als unsere, aber irgendwo sind doch wirklich Grenzen. Man muss sich doch echt nicht alles gefallen lassen und mitmachen.


    Viertes Kapitel:
    Wie schön, dass der kleine Gili einen Freund gefunden hat zu dem er spielen gehen kann. Und dann hatte er so die Hoffnung seinen Papa sehen zu können ,dass er lieber schnell nach Hause gehen wollte. Und was war? Der werte Herr hat es vorgezogen zu verschwinden.


    Es geht ja schon soweit, dass seine Freunde bei Ella anrufen um herauszufinden, wo er sein könnte und ihr auch noch heftige Vorwürfe wegen ihrer Trennung zu machen. Was ich merkwürdig finde, weil Gabi ja selbst geschieden ist und eigentlich im Glashaus nicht mit Steinen werfen sollte. Übrigens hatte ich erst Gabi für eine Frau gehalten, bis ich verstanden habe, dass es sich um einen Mann handelt. :redface:


    Amnon schien es scheinbar schwer zu fallen, Gili so zu nehmen, wie er war. Der Kleine schien damit wohl öfter, Gegenstand von Auseinandersetzungen gewesen zu sein.


    Ich finde es fast beängstigend, wie sehr Shalev mich in die Geschichte hineinzieht. Wenn das eine oder andere etwas wirr klingt, fragt ruhig nach.


    Ich bin schon neugierig, wie es weitergeht.


    Liebe Grüße
    wolves

    Einmal editiert, zuletzt von wolves ()

  • Tina und creative:


    Es ist für mich schwierig auf eure Postings einzugehen, ich könnte fast alles von euch zitieren. :redface: Um es kurz zu halten, ich kann nur eure Aussagen unterstreichen!


  • Ich finde es fast beängstigend, wie sehr Shalev mich in die Geschichte hineinzieht. Wenn das eine oder andere etwas wirr klingt, fragt ruhig nach.


    Ich glaube die Nähe entsteht vor allem dadurch, daß das Buch in der 1. Person Präsens geschrieben ist. Das vermittelt einem das Gefühl in genau dem Moment bei Ella zu sein.
    Tina

  • Ich habe jetzt das 5. Kapitel beendet,und das Buch macht mir fast ein bisschen Angst :rollen:


    Ich überdenke schon den ganzen Tag meine eigene Situation, erkenne mich so oft wieder, es ist unbeschreiblich, wie nachhältig die Autorin dies schafft!


    Aber zurück zum Buch: Im 5. Kapitel erfahren wir nun einiges. Gabi (den ich übrigens auch anfangs für eine Frau gehalten habe :redface: ) ist ja ein Kotzbrocken schlechthin, oder? Alleine sein Auftreten und sein Gehabe, das finde ich einfach total daneben.


    In Dina scheint Ella nun eine Gesprächspartnerin gefunden zu haben, die sie so dringend braucht. Sie konfrontiert sie nicht mit Anklagen und mit Vorhaltungen, sie trifft eigentlich die Situation genau auf den Punkt. Sie fordert auch Verständnis für Amnon und seine Situation. Es ist in der Tat so, dass Väter oft nach der Geburt eines Kindes eine "Nebenrolle" einnehmen, oder die Rolle des Versorgers und Geldverdieners. Zwischen Mutter und Kind besteht eine so nahe, intensive Beziehung und ein Mann fühlt sich da wohl gleich zurückgesetzt. Dennoch kann man durch verschiedene Szenen erkennen, dass es sich wohl bei Amnon um einen sehr egoistischen Mann handelt.


    In diesem 5. Kapitel ist Amnon in meiner Gunst total abgestürzt. Er spielt die Mitleidsmasche, hetzt seine Freunde auf und va. - und das finde ich unverzeihlich - er spielt das Kind aus. Im Falle einer Trennung sollten sich Erwachsene wie Erwachsene aufführen und auf keinen Fall das Kind mit hineinziehen.


    Schade, dass Ella bei ihren Eltern keinen Rückhalt findet. Wie es Tina schon ausführlich ausgeführt hat, finde ich es auch als Elternteil eines erwachsenen Kindes so extrem wichtig, dass man zu dem Kind steht. Man muss nicht zu allem "ja und amen" sagen, man kann durchaus seine eigenen Einwände und Bedenken einbringen, aber letztendlich sollte man ein Rückhalt für das Kind sein, jemand, auf den sich das Kind in jedem Fall verlassen kann. Arme Ella!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Hallo.
    3. Kapitel:


    Diese Shabbat-Feier war ja wohl nur ein einziger Krampf, aber das ist ja alles nichts im Gegensatz, zu dem was danach folgt. Amnon wird mir immer unsympathischer. Ich finde es albern, jetzt zu allen Freunden zu rennen, sich auszuheulen, was für ein armer Kerl er doch ist und dann jeden darauf ansetzen, auf Ella einzureden. So etwas würde bei mir genau das Gegenteil bewirken und lediglich Abscheu hervorrufen, die ich sehr wahrscheinlich sowieso schon hätte. Dann kommt noch der Vater von Ella dazu, der dem ganzen noch die Krone aufsetzt. Dieses Gerede, von wegen er könne es jetzt nicht verkraften Gili zusehen und dann auch noch so dreist sein und es seiner eigenen Frau verbieten und ein Versprechen abzuverlangen. Entschuldigung, in welchem Jahrhundert lebt den dieses kranke Hirn. Ein Kind, im Kollektiv zu bestrafen, dass, wie er selbst ja immer feststellt, so wieso schon seine Probleme hat. Das ist doch wirklich ein menschliches Armutszeugnis. Kein Wunder, dass er so hinter Amnon steht. Ein Diktator im Familienleben. Das was er da betreibt, ist schlicht weg versuchte Erpressung. Ich hoffe nicht, dass Ella darauf in irgendeiner Weise eingeht. Er versucht doch damit bei seinem Enkel den Hass auf die Mutter zu schüren, so nach dem Motto: “Wenn’s Dir schlecht geht und Du nicht zu uns kannst, dann bedanke Dich bei Deiner Mutter. Wäre sie eine folgsame Ehefrau, ohne Rechte und Würde, dann ginge es Dir jetzt viel besser. Sie ist die einzig böse. Sie ist an allem Schuld. Für was braucht sie ein freies Leben.“
    Ich kann Ella den Genuss des Abends alleine so gut nachempfinden. Ich war im August für 1 Woche alleine in London, und ich habe es so genossen, zu tun und zu lassen, was ich will. Auf niemanden Rücksicht nehmen, mich für nichts rechtfertigen müssen und einfach die herrliche Stille um mich ‚rum, ohne dass irgendjemand auf mich einredet, mich maßregelt oder mir sagt, was ich mit 36 gut oder richtig mache. Diese Woche war Genuss und Luxus pur. Wenn ich manchmal Abends alleine zu Hause bin, weil mein Mann noch arbeitet und meine Tochter schon schläft, dann fühle ich mich wieder wie ein Single und genieße es. Muss ich mir jetzt Gedanken machen oder ist das einfach nur normal.

  • Hallo,


    ich habe gestern abend auch das fünfte Kapitel beendet. Kotzbrocken trifft ziemlich genau meine Einstellung zu Gabi. Und so was ist Rechtsanwalt. Oder gerade sowas ist Rechtsanwalt, wie man es halt sieht. :rollen:
    Mein Verständnis für Amnon ist im Augenblick auf den Nullpunkt angelangt. Bei allem Verständnis dafür, wie es sein mag, wenn man in einer Beziehung zur Seite gedrängt wird, aber Freunde gegen Ella aufzuhetzen und das Kind auszunutzen, nein, dass muss nicht sein. :grmpf:


    Das Gespräch mit Dina fand ich ausgezeichnet. Genauso sollte ein Gespräch in so einer Situation sein. Nicht verurteilend sondern Augen öffnend. Oder es mit den Worten meines Therapeuten von damals ausdrückend: Einen Spiegel vorhaltend.
    Und es ist beängstigend zu sehen und sich selbst dabei wieder zu erkennen, wie schwierig es Ella fällt, sich in diesem Spiegel zu erkennen. Das war mir auch so schwer damals gefallen.


    Zitat von "creative"

    Es ist in der Tat so, dass Väter oft nach der Geburt eines Kindes eine "Nebenrolle" einnehmen, oder die Rolle des Versorgers und Geldverdieners. Zwischen Mutter und Kind besteht eine so nahe, intensive Beziehung und ein Mann fühlt sich da wohl gleich zurückgesetzt. Dennoch kann man durch verschiedene Szenen erkennen, dass es sich wohl bei Amnon um einen sehr egoistischen Mann handelt.


    Sehe ich auch so.


    Tina: Damals habe ich es nach meiner Trennung sehr genossen in meiner eigenen Wohnung als Single zu leben. Niemanden mehr Rechenschaft ablegen zu müssen, keine Vorwürfe mehr zu hören oder Gemecker gegen meinen Hund. Es war einfach nur himmlich ruhig.
    Und dann habe ich einen tollen Mann kennengelernt, mit dem ich sehr sehr gerne zusammenlebe. Wobei ich glaube, dass es mit mir bestimmt nicht mehr so leicht ist wie früher, weil ich viel schneller sage,was ich will oder was ich nicht möchte. Kommunikation gehört in einer Beziehung halt dazu.
    Aber ich genieße es auch, mal für mich alleine zu Hause zu sein. Ohne mir jetzt Gedanken machen zu müssen, dass jetzt etwas in meiner Beziehung nicht stimmen würde. Die Mischung stimmt halt. Das muss man halt von Situation zu Situation für sich neu überdenken.
    Hmm, ich merke, dass es etwas schwierig für mich ist, soviele Gedanken in Worten schriftlich auszudrücken, da sind mir Gespräche viel lieber. :redface:



    Ich glaube die Nähe entsteht vor allem dadurch, daß das Buch in der 1. Person Präsens geschrieben ist. Das vermittelt einem das Gefühl in genau dem Moment bei Ella zu sein.


    Stimmt. Und dazu kommt noch dass, was creative so schön geschrieben hatte, wie sehr es die Autorin schafft, sich in verschiedenen Situationen wieder zu erkennen, zu überdenken was man da liest um es mit seinem eigenen Leben zu vergleichen.


    Ich hoffe so sehr, dass das Buch seine gute Qualität bis zum Schluss aufrecht erhält.


    Ich wünsche euch allen noch einen schönen Sonntag!


    Liebe Grüße
    wolves

  • Hallo,
    ich habe jetzt auch das 5. Kapitel beendet und habe eigentlich dem von Euch schon gesagten nichts hinzuzufügen. Gabi ist einfach nur widerlich und Amnon’s infantiles Verhalten nervt mich einfach nur. Ich frage mich, was für ein Selbstbewusstsein solche Typen haben, dass sie gar nicht erst auf den Gedanken kommen, einfach nur abstoßend zu sein.
    Ich werde heute nicht mehr allzu viel lesen, denn morgen fängt mein Arbeitsleben wieder an und da heißt es jeden Tag früh aufstehen und demzufolge früh ins Bett.
    Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend und eine ebensolche Woche.
    Tina :winken:

  • Hallo,


    man merkt, dass ich Urlaub habe :redface:


    6. Kapitel
    Ich empfinde es als interessant zu lesen, dass sich Gili in den Augen von Ella verändert und nicht mehr das liebe, zärtliche Kind ist. Für mich klingt er, wie ein normaler Junge, der sich langsam von seiner Familie löst. So langsam wie es eben ein Kind tut. Hat Ella da etwa Probleme mit dem loslassen?


    Also jetzt dreht Ella doch etwas durch mit ihrem Wunsch Amnon noch einmal für sich wiederzugewinnen. Obwohl es auch zu einer Phase des Trennens gehört. Plötzlich ist alles negative, was einem an dem anderen gestört hat verschwunden und man sieht alles nur noch durch Wolken verklärt.


    7. Kapitel
    Dina dringt mit ihrer Vernunft da leider nicht durch. Ella kann es in dem Moment tatsächlich nicht hören und verstehen. Sie hat sich halt im Augenblick ein eigenes Drehbuch ausgedacht. Aber Dina reagiert da ganz gut, sie merkt es und macht Ella recht klar, dass sie bei ihr auf jeden Fall am nächsten Tag vorbeikommen kann, falls es schief gehen sollte.


    Und in diesem Kapitel ist mir Amnon wieder sympathischer geworden. Ich empfand seine ruhige Art mit der Situation umzugehen recht gut. Er hat sich da im Augenblick etwas weiter entwickelt wie Ella.


    Schockierend fand ich, dass Gabi einfach so in ihre Wohnung nachts eingedrungen war. Tatsächlich scheint Amnon auch mit ihm gebrochen zu haben. Irgendwie überraschend für mich. Ich hätte eher gedacht, dass da zwei befreundete Männer zusammen halten und sich über Ellas Verhalten amüsieren würden. So hatte ich die Situation empfunden, aber da scheint doch viel mehr zwischen den beiden passiert zu sein.


    8. Kapitel
    Ich bin jetzt mitten im Kapitel. Jetzt scheint die Zeit des Zusammenbruchs und des Bereuens für Ella gekommen zu sein. Ich bin neugierig darauf, wie schnell für sie diese Phase vorbeigehen wird. Dina (eine tolle Frau wie ich finde) erkennt ihre augenblickliche Situation und versucht ihr klarzumachen, dass sie da ohne Hilfe nicht herauskommen wird. Mit den Medikamenten finde ich jetzt etwas übertrieben, aber Hilfe braucht Ella offensichtlich! Ob sie die Hilfe annehmen wird?


    Tina: Viel Spaß und Erfolg bei deinem neuen Arbeitsleben :winken:


    Liebe Grüße
    wolves

  • Hallo zusammen,


    ich bin auch noch da... e010.gif Stecke in Kapitel 4 und bin immer noch von Zeruya Shalev und ihrem Buch begeistert.
    Ehrlich gesagt fällt mir aber momentan auch nichts zu schreiben ein, da Ihr schon einiges geschrieben habt, dem nicht hinzuzufügen ist! :zwinker:
    Aber es macht richtig viel Spaß (und ich frage mich, wie des dieses Buch überhaupt so lange geschafft hat, auf meinem SuB zu liegen) und ich freu mich schon jetzt auf die Leserunde zu Liebesleben und meinen re-read.


    Euch allen eine schöne Woche!


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Ich habe leider am Wochenende nicht viel gelesen, stecke gerade in der Mitte von Kapitel 3.


    Shalevs Stil sagt mir sehr zu, obwohl er viel Konzentration abverlangt. Diese direkte, fast gehetzte Schreibweise ohne Anführungsstriche, mit den langen Sätzen und Abschnitten, reißt wie in ihren anderen Büchern den Leser unmittelbar ins Geschehen hinein.


    Zunächst konnte ich Ellas Beweggründe, Amnon zu verlassen, nicht so richtig nachvollziehen, doch Amnon ist bisher auch nur unsympathisch in Erscheinung getreten. Er verschafft sich mit Gewalt das, was er als sein Recht ansieht, nämlicht Sex mit Ella (irgendwie fand ich es besonders erschütternd, dass das ausgerechnet auf Gilis Bett passiert ist, zwischen seinen heißgeliebten und umsorgten Kuscheltierfamilien), und petzt bei ihrem Vater. Das fand ich auch äußerst daneben - genau wie das Verhalten des Vaters, der erst später damit herausrückt, dass er bereits Bescheid weiß. Die Argumente mit dem Kind kann man so pauschal doch gar nicht formulieren. Er erscheint mir nicht als ein Mann, der weiß, was in dem Kleinen vorgeht, sondern eher wie jemand, der unbedingt auf seinem Standpunkt beharren und Ella nach seinem Willen lenken möchte.


    Im übrigen glaube ich auch, dass es besser ist, einen klaren Schlußstrich zu ziehen, statt sich jahrelang vor den Kindern nur zu streiten und sie unfreiwillig mit hineinzuziehen.


    Die Szene in der Schule, als Ella Michal kennenlernt, konnte ich zunächst nicht so richtig einordnen - doch dann habe ich mich an das Gefühl erinnert, dass man manchmal sofort einen geliebten Menschen sehen zu MÜSSEN glaubt, weil man emotional so aufgewühlt ist. Wie sie übers Tor zu steigen versucht, entbehrte auch nicht einer gewissen Situationskomik...


    Leider war ich gestern abend zu müde, um die Schabbat-Feier zu Ende zu lesen, auf der sich Ella so fehl am Platze fühlt zwischen all den glücklichen Großfamilien.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo,
    ich schon wieder :redface:


    Rest 8. Kapitel
    Was für Eltern! Gruselig! Obwohl der Vater auch meinen Eindruck bestätigt, den ich von Amnon habe, dass er mit der Trennung recht gut klar kommt und es ihm sogar gut getan hat. Sogar das Verhältnis von Amnon zu Gili hat sich gebessert. Überraschend auch die Einsicht des Vaters, dass zu einer Trennung zwei Menschen gehören und im Grunde nie einer allein Schuld am Ende einer Beziehung trägt. Und doch bleibt für mich der Eindruck von selbstgerechten in seiner Art. Nein, ich mag diesen Vater und diese überbesorgte und konservative Mutter überhaupt nicht.


    Ella klappt ja ganz schön zusammen. Als sie über Nacht bei ihren Eltern bleibt, bekommt man so eine Ahnung davon, wie ihre Kindheit in dieser „Familie“ war. Welchen Einfluss sie damals ausgesetzt war.
    Immerhin schafft sie es wieder in ihr zuhause zurückzukehren und sucht Hilfe bei Dina. Toll wie diese Frau direkt handelt und sie quasi zu einem Psychiaterbesuch „hinträgt“. Allerdings das ausgerechnet der Vater von Jotam der Psychiater ist, scheint wieder einer dieser „lustigen“ Zufälle des Lebens zu sein. Ich habe da so eine Vermutung wo das hinführen könnte.


    Liebe Grüße
    wolves