James Joyce - Ulysses (9. Kapitel)

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 4.048 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Nachdem ich zwei Sätze gelesen hatte, war mir klar: wir sind wieder mit Stephen zusammen. Ich befürchtete schon ein ähnlich schwieriges Kapitel wie Kapitel 3, aber es ging dann deutlich besser.
    Zumindest unterhalten sich die Anwesenden (von denen man kaum einen kennt, was mich schon wieder verwirrte) wenigstens über ein einigermaßen vertrautes Thema: Shakespear und Literatur im Allgemeinen. Es gibt unglaublich viele Anspielungen auf literarische Werke, von denen ich leider nur einen Bruchteil verstanden habe.
    Aber wie Doris schon mal sagte: ignorieren und weiterlesen :zwinker:


    Ganz kurz huscht auch mal Mr. Bloom durch dieses Kapitel, das in der Nationalbibliothek spielt, mit Stephen trifft er aber auch diesmal nicht zusammen.

  • Hallo


    Das Kapitel ist übervoll von Skakespeare-Anspielungen und Zitaten, wie ja Shakespeare neben Homer der meistzitierte und nachgebildete Dichter im "Ulysses" ist.


    Ebenso sind Zitate von Platon, Cervantes, Goethe, Boccaccio und vielen anderen eingestreut. Ostasiatische Weisheit, Buddhismus kommen ebenso vor. Das Kapitel ist wohl das "literarischste" im "Ulysses", und seine Technik ist Rede und Gegenrede, ähnlich wie in den platonischen Dialogen. Daher auch das dialektische der Sprache.


    Ralf

  • Das Kapitel war mal wieder etwas komplizierter zu lesen, ich weiß zwar einiges über Shakespeare, die ganzen anderen literarischen Andeutungen sind mir dafür nicht so ganz klar geworden...

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Bei Goethe bin ich auch noch einigermaßen fit und ich kenne sogar Mr. Swinburne (der mir zu Joyce ein Bruder im Geiste zu sein scheint), aber wie gesagt, der größte Teil blieb mir wohl leider auch verborgen...

  • Für mich war dieses Kapitel ein schwerer Brocken. Meine Kenntnisse von Shakespeare beschränken sich auf Romeo und Julia, daher konnte ich mit den Zitaten herzlich wenig anfangen. Es wurden auch wieder zahlreiche Namen genannt, von denen ich nur ein paar kannte, vor allem von den Schriftstellern. Über die anderen Namen müsste ich recherchieren, was ich mir aber erspare, weil ich dann kaum noch Zeit hätte, das Buch weiterzulesen. Wenn ich von der Materie so gar keine Ahnung habe, ist es sehr mühsam zu verstehen, wovon die Rede ist.


    Sehr gut gefallen mir Joyce' Wortschöpfungen, die er einstreut, wenn es keinen passenden Ausdruck gibt, wie z. B., als die drei Jungen Pater Conmee "besechsäugten" (Übersetzung Wollschläger), oder in einem der früheren Kapitel "durchinselt". Das zeugt doch von einem gewissen Humor.


    Mein Resumé aus diesem Abschnitt: Mehr von Shakespeare lesen :zwinker:.