David Grossman - Das Lächeln des Lammes

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  • Hallo,


    gestern habe ich mit völliger Begeisterung bis Kapitel 10 gelesen. Ich schwelge regelrecht in dieser unglaublichen Wortgewalt von Grossmann. Und tatsächlich passiert es mir, dass ich das Gefühl habe so vieles einfach zu überlesen. Das ist mir gerade eben beim durchblättern der letzten Kapitel so durch den Kopf gegangen.


    Im 8.Kapitel hat Schosch etwas mehr über ihre Eltern und über Sussia erzählt. Sussia ist mir irgendwie ins Herz gewachsen. Er muss wohl unglaublich schreckliches erlebt haben, dass er so geworden ist.


    9.Kapitel
    Richtig beneidenswert, wenn man so liest, wie gut das Verhältnis von Uri zu seinen Schwiegereltern war. Das ist immer schlimm, wenn man sich vom Partner trennt und damit auch unter Umständen schweren Herzens dessen Eltern auch nicht mehr sieht.
    Es ist nichts was ich jetzt belegen könnte, nur ein Gefühl, aber könnte es sein, dass er Schosch nicht so liebt, wie sie ist, sondern sich ein Bild von ihr gemacht hatte und dieses Bild liebt? Oder hat sie sich verändert, weiterentwickelt und er ist irgendwo der Alte geblieben und hatte sich nicht weiterentwickelt? Oder hat er sich anders weiterentwickelt?
    Wenn ich lese, "Und siehe da, in den Gesichtszügen deiner Mutter fand ich dich und liebte dich. Aber in deinem Gesicht verlor ich dich." kommen mir diese etwas verworrenen Gedanken.


    10. Kapitel:
    Irgendwie mag ich nicht glauben, dass er Jasdi so an sich gebunden hat und wie einen "Idioten" auchwachsen ließ. Ich lese Einsamkeit zwischen den Zeilen seiner Geschichte und Jasdi war endlich ein Sohn für Chimli.
    Uri muss für ihn wohl irgendwo eine Art von Ersatz für Chimli sein. Ein weiterer Sohn? Ein guter Freund?


    Das Buch läßt mich sehr nachdenklich werden.


    Liebe Grüße
    wolves

    Einmal editiert, zuletzt von wolves ()

  • Hallo wolves,


    ähnliche Gedanken kamen mir auch. Ich vermute mal Schosch und Uri haben sich wirklich gern, aber sie haben nicht realisiert, daß sie sich nicht lieben. Ein "Gernhaben" reicht nicht aus für eine Liebesbeziehung oder eine Ehe. Es kann durchaus ausreichend sein für eine sinnliche Affäre, aber nicht für eine langanhaltende Bindung. Diese Parallele habe ich auch bei Zeruya Shalev's "Liebesleben" so empfunden.


    Chilmi ist einsam und Uri ist ein Sohn, wie er gerne eine gehabt hätte. Einer der freiwillig bei ihm bleibt, um seiner Willen und sich nicht vom Spott und den Vorurteilen des Dorfes beeinflussen läßt. Ist einer mal zum "Dorfdepp" geworden, dann hat er kaum noch ein Chance in einer eingeschworenen Gemeinschaft, dies zu widerlegen, weil man das Gegenteil gar nicht sehen möchte. Chilmi ist eine wahrhaft tragische Gestalt. Uri und Schosch machen sich teilweise selbst dazu.


    Ich vermute mal, daß Sussia ein Opfer des Holocaust ist und er die ganze Morderei überlebt hat. Ich mag Sussia auch und für seine weniger guten Eigenschaften habe ich bei ihm sehr viel Verständnis.


    Ich sagte das schon einmal über Thomas Hardy und auch bei David Ggrossman kam mir oft der Gedanke, daß er in der Lage ist mit Worten zu malen. Er läßt eine geradzu bildliche Geschichte vor dem inneren Auge entstehen.
    Ich freue mich schon auf heute Abend, wenn ich weiter lesen kann.


    Viele Grüße Tina

  • Hallo,
    liest eigentlich noch jemand weiter, oder fällt es Euch auch teilweise sehr schwer etwas zu dem gelesenen zu schreiben.
    Ich habe jetzt auch einige Kapitel lang nichts geschrieben, aber jetzt überstürzen sich die Ereignisse und Informaitonen, mit denen der Leser anfänglich nur sehr spärlich gefüttert wurde, durch wage Andeutungen.


    Kapitel 20
    Dieses Kapitel fand ich sehr bewegend. Endlich wird die Beziehung Uri - Katzman näher beleuchtet und vor allem Katzman selbst. Die Ereignisse in Kalkilja, deren Ursache und Verursacher, das war heftig. Ich habe mir immer während des ganzen Buches überlegt, ob mir Kalkilja etwas sagen müsste. Es scheint wohl ein Ort zu sein, an dem sich sehr oft Fatach-Mitglieder versteckt halten.
    westjordanland_526.gif


    Das erschütternde an Katzman's Beichte ist ja, daß dies keine Fiktion ist, sondern der traurigen Wahrheit entspricht. Sinnloses zerstören von privaten Wohnhäusern und kollektiv Strafen gehören leider zu den oft angewandten Repressalien der israelischen Armee. Normalerweise verbindet man solche berichte mit gesichtslosen, anonymen Soldaten, aber hier bekommt der Täter ein Profil und das erschreckende daran ist, daß er eigentlich auf den ersten Blick kein schlechter Mensch ist. Eher sogar ein sehr netter, der sogar freiwillig in seinem Urlaub hilft Erdbebenopfer zu bergen. Das ist das grausame an diesem, wie auch an jedem anderen Krieg. Die Menschen, welche sich gegenüberstehen und bekämpfen, sind in ihrer Eigenschaft als Soldaten anonym und eher unmenschlich. Begibt man sich aber in die unmittelbare Nähe des anderen, dann bekommt die ganze Sache schon einen anderen Aspekt. Auf einmal sieht man sich einem Menschen gegenüber, der sich, abgesehen von seiner Herkunft, gar nicht so sehr von einem selbst unterscheidet. Er hat vielleicht die selben Interessen, Vorlieben und Lebenseinstellungen. Eigentlich würde man sich sogar gut verstehen, wenn man nicht im Sinne von Oberen und Regierung handeln müsste. Ich sehe es auch bei mir auf der Arbeit. Ich habe drei Kollegen, von denen ist einer Serbe, einer Bosnier und einer Kroate. Die drei verstehen sich phantastisch, arbeiten gerne miteinander und lachen sehr viel. Im ehemaligen Jugoslawien hätten sie sich gegenseitig umbringen sollen. Das ist doch pervers, aber jeder Krieg ist pervers.


    Kapitel 21
    Wow, ich hätte von Schosch alles gedacht, aber nicht das. Kein Wunder daß Uri so neben der Spur ist, wenn es das ist, was sie ihm erzählt hat. Mir fällt es sehr schwer, so etwas nach zuvollziehen und ich verurteile Schosch sehr für das was sie getan hat.
    Ich bin gespannt wie Ihr das seht. Mich hat's ziemlich geschockt.
    Ich verstehen nur nicht, warum sie so entsetzt war, als Ihre Eltern ihr Avner's Geheimnis erzählten. Ich glaube die Passage muß ich noch einmal lesen, denn ich befürchte ich habe da etwas wichtiges überlesen.


    Ich weiß schon eines, dieses Buch wird bei meinen Highlights des Jahres landen.


    Tina, die jetzt noch das ende lesen wird und sich schon darauf freut und teilweise etwas wehmütig wird, daß das Buch dann zu Ende ist. :winken:

  • Hallo Tina,


    vielen Dank für dein Hintergrundinfos! Das ist sehr interessant.


    Ich muss leider gestehen, dass ich im Augenblick fast gar nicht zum lesen komme. Ich werde jetzt "Liebesleben" beenden, um "Das Lächeln des Lammes" richtig genießen zu können. Es ist ein so wunderbar geschriebenes Buch. Mir geht es aber auch so, dass ich streckenweise überhaupt nichts zu einem Kapitel schreiben kann.
    Was du mit deinen Leseeindrücken für das 20. bzw. 21. Kapitel angedeutet hast, macht mich sehr sehr neugierig.


    Das ist doch pervers, aber jeder Krieg ist pervers.


    Da stimme ich dir aus ganzem Herzen zu.


    Liebe Grüße
    wolves


  • Hallo,
    liest eigentlich noch jemand weiter, oder fällt es Euch auch teilweise sehr schwer etwas zu dem gelesenen zu schreiben.


    Hi,


    beides! :rollen: Also bei diesem Buch fällt es mir allgemein nicht ganz so leicht überhaupt etwas zu schreiben: es sind viele Bilder und Eindrücke, die in meinem Kopf entstehen und auf mich wirken - aber Das Lächeln des Lammes ist nicht einfach.
    Vermutlich stocke ich auch deshalb gerade beim Lesen :sauer: - leider habe ich auf Arbeit einiges um die Ohren und nun kommt auch noch jede Menge anderer Stress auf mich zu: es gibt zum neuen Jahr einige schwerwiegende betriebliche Veränderungen und ich bin im BR... Somit ist mein Kopf nicht wirklich frei (und da lässt sich Zeruya Shalev gerade besser weglesen), sorry.


    Aber ich bleibe natürlich dran (vor allem weil es bislang so wunderschön ist)!


    Liebe Grüße von dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo,


    ich konnte mich wieder auf das Buch mit Vergnügen einlassen. So eine kleine Lesepause hat mir gut getan.


    Tina:

    Zitat

    Ich mußte sehr oft einige Passagen noch einmal lesen. Der Autor läßt seinen Leser nicht passiv lesen, sondern verlangt von ihm, daß er sich anstrengt und mitarbeitet. Das gefällt mir sehr gut.


    Genau so ist es. Und so geht es mir auch. Ich habe mir schon vorgenommen das Buch noch mehrmals zu lesen. Zu vielschichtig ist die Geschichte um sie komplett aufnehmen zu können.


    Kapitel 11

    Schoscha sucht ein zu Hause. Kein zu Hause im örtlichen Sinne, sondern im emotionalen. Ein zu Hause, wo sie so geliebt wird wie sie ist und wo sie so sein kann wie sie sein will und nicht wie sein soll.


    Unterstreich! Den Eindruck hatte ich beim lesen auch. Wobei Avner zwar auch mal gesagt hat "Sie wird keine Gedichte schreiben, aber ihr Leben wird sie mit Vernunft führen (...)" hat man wirklich den Eindruck, dass Schoscha trotz dieser Aussage nicht immer so akzeptiert wurde wie sie ist.
    Wobei ich jetzt nicht das Gefühl hatte, dass sie jetzt eifersüchtig darauf war, dass Uri bei ihren Eltern so beliebt war, obwohl er so ganz anders ist, wie sie vorher die Meßlatte an "potentiellen" Schwiegersöhnen hoch gehalten hatten. Ich hatte eher das Gefühl, dass Schoscha verwundert darüber war, dass er so schnell akzeptiert wurde wie er ist.



    Ich frage mich, was Schoscha zu Uri gesagt hatte, dass er so derartig verstört gehandelt hat. Es muss schon etwas sehr heftiges sein, was sie getan hat. Mittlerweile kann ich mir nicht vorstellen, dass es sich dabei ausschließlich um die Beichte mit ihrem Verhältnis zu Katzman handelt. Ach, ich weiß auch nicht. Ist nur so ein Gefühl. Was um Himmels Willen hat sie schreckliches getan? Hat das etwas mit diesem Jungen zu tun? Mit dieser Untersuchung vor der sie steht?
    Obwohl Uri ja schon heftig reagiert hat, als seine Schulkameraden die Tauben geschlachtet und gegessen haben. Ein 4-tägiger Hungerstreik der zu einem Zusammenbruch führt, ist ja auch keine einfache Reaktion.


    Liebe Grüße
    wolves

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  • Hallo,


    ich habe die Leserunde nicht vergessen. :redface: Ich hatte in letzter Zeit nur soviel zu tun, dass ich einfach nicht mehr zum weiterlesen gekommen bin bzw. einfach nicht den Kopf für dieses Buch frei hatte. :redface:
    Jetzt liegt es wieder zum lesen bereit und ich hoffe, dass ich auch so zum lesen komme wie ich es mir wünsche.


    Liebe Grüße
    von einer verlegenen wolves


  • von einer verlegenen wolves


    Dem "verlegen" kann ich mich glatt anschließen: auch ich habe dieses Buch nicht vergessen - aber ich habe einfach nicht den Kopf dafür momentan, sorry. Dieses Jahr werde ich es auch sonst nicht mehr schaffen... Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr ein glücklicheres Händchen für Grossman habe, denn das bisher gelesene empfand ich wirklich toll, wenn auch als "schwierige Kost".


    Liebe Grüße
    dubh :redface:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo!


    Kapitel 12 bis 14
    Ich bin immer noch sehr beeindruckt, gefangen von dem was ich gelesen habe. Eigentlich habe ich mir noch nie so wirklich Gedanken darüber gemacht, wie es in Israel und deren Verhältnis zu den Palästinensern ausschaut. Wie es ist, in einem Krisengebiet zu leben. Irgendwie habe ich solche Gedanken immer verdrängt. Fernsehbilder konnte ich ja wegzappen oder einfach ignorieren. Aber über das was ich da gelesen habe, kann ich nicht mehr wegschauen. Zwischen Uri und Chimli gibt es eine Verständigung, aber kann es eigentlich überhaupt noch zu einer "Aussöhnung" zwischen diesen Völkern geben oder wenigstens zu einer Annäherung? Sind nur so ein paar Gedanken von mir.
    Ich kann dem was Tina geschrieben hat nichts mehr hinzufügen.


    Grossman fordert mich, bringt mich zum Nachdenken. Ich habe ständig das Gefühl, irgend etwas überlesen zu haben. Eine Anspielung nicht zu verstehen. Das Buch ist einfach unglaublich. Und ich habe das Gefühl, als Leser ihm nicht gerecht zu werden. Es fällt mir sehr schwer hier in der Leserunde meine Gedanken zu dem Buch zu Ausdruck zu bringen. Es ist unglaublich wieviel in einem einzigen Kapitel passiert. Da wird in einem Nebensatz irgend etwas erwähnt, was unglaublich wichtig ist für die Erzählung. Ich muss mich beim Lesen sehr konzentrieren, könnte ständig aus den Kapiteln zitieren.


    Liebe Grüße
    wolves

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  • Hallo Wolves,


    ich freue mich, daß Du wieder weiter liest und Freude daran hast. Es ist ein absolut faszinierendes Buch un dmit Sicherheit einer meiner diesjährigen literarischen Highlights. Auch ich hatte sehr oft, das Gefühl etwas überlesen zu haben, aber laß' Dich davon nicht abschrecken. Es steht mit Sicherheit vieles zwischen den Zeilen und vielleicht kann ich mehr sehen, da ich mich schon immer mit der Politk des Landes auseinandergesetzt habe, zumal ich schon so oft in Israel war. Ich habe auch schon einige Male in meinem Kopf Meinungen revidieren und Vorurteile ausräumen müssen. Es ist eine ganz komplizierte Situation in Israel und Palästina und das schwierige ist, daß es kein gut oder böse gibt. Dann ist es leicht, z.b. die Appartheit in Südafrika, das ist etwas was einfach indiskutabel ist. Diese Zeit war eine schlimme Zeit für Südafrika und es gab ganz eindeutig "die schlechten und bösen". In Israel und Palästina ist es für mich sehr schwer, weil ich beide Seiten verstehen kann und ich kann auch die Beweggründe für beide Seiten nachvollziehen. Aus diesem Grund darf man nicht die Politk an Recht und Unrecht festmachen (denn es ist eher ein Kampf zwischen Recht und Recht), sondern muß einen Weg finden, wie beide Seiten miteinander leben können. Man wird nie erwarten können, daß diese Länder "dicke Freunde" werden, aber wenn man sich nicht gegenseitig tötet, sondern jeden auf seine Weise leben läßt, dann ist schon viel gewonnen. Amos Oz sagte einmal daß sich die Länder nicht lieben sollen, sie sollen Kompromisse machen und ihren gesunden Verstand einsetzen. Das Gegenteil von Krieg ist nicht Liebe, sondern Frieden. Man kann im Frieden miteinander leben, ohne sich zu lieben und das ist es was man verstehen muß. Diese beiden Nationen sind Grundverschieden und sie sollen es auch bleiben, aber in einer friedlichen Koexistenz.


    Viele Dinge kann man bei Grossman zuerst nicht verstehen, aber ich versichere Dir, daß am Schluß alles aufgeklärt wird. Ee liegt mit Sicherheit nicht daran, daß Du ein "unwürdiger" Leser bist, sondern daß gewisse Dinge gar nicht verstanden werden können, da die Erklärung erst am Schluß geliefert wird. Grossman hält aber, glaube ich, damit die Aktivität beim Leser am laufen, so daß er das Gefühl hat, mit diesem Buch mental zu kommunizieren. Das ist etwas, was ich fsazinierend finde.


    Ich bin schon gespannt, wie Deine nächsten Eindrücke sind.


    Viele Grüße Tina

  • Hallo,


    gestern habe ich das Buch beendet und kann jetzt schon sagen, dass es eines meiner literarischen Höhepunkte 2006 ist. Ich muss noch meine Gedanken ordnen und wenn ich etwas mehr Zeit zum schreiben habe (wir fahren gleich zu meinen Eltern Weihnachten feiern), werde ich meine ersten Eindrücke schreiben.


    Weihnachtliche Grüße
    wolves

  • Hallo,


    schön, daß Du es zu Ende gelesen hast und es Dir gefiel. Ich hätte da noch einen Tip, was die Thamtik anbelangt. Ein sehr kleines Buch, daß aber einen gewaltigen Eindruck hinterläßt. Es ist die Grundlage, für ein Theaterstück, welches lange in London aufgeführt wurde:


    My Name is Rachel Corrie

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    Ich habe hier eine Rezension geschrieben, und das wo ich so Rezensionfaul bin. :breitgrins:


    Tina

  • Hallo Tina,


    vielen Dank für deinen Tipp. :knuddel: Eigentlich kann ich ja kaum Englisch. Aber das Buch interessiert mich so sehr. Und ich liebe Herausforderungen, also habe ich es mir gerade bei Amazon bestellt. :breitgrins:


    Liebe Grüße
    wolves

    Einmal editiert, zuletzt von wolves ()

  • Hallo :winken:


    ich hatte mir auch schon alles mögliche überlegt was Schosch (wird in Kapitel 21 erzählt) gemacht hatte, was Uri so völlig verstören konnte, aber auf das wäre ich auch nie gekommen.


    Ich empfinde es nicht als dramatisch, wenn eine Liebe vergeht, so ist halt das Leben, aber dann sollte man doch ehrlich zu sich und zu seinem Partner sein.
    Unglaublich auch das Verhältnis von Schosch zu Katzman. Haben sich da etwa Gleichgesinnte im Geiste getroffen? Hat Schosch durch Katzman ihre dunkle Seite in sich entdeckt oder war sie schon immer da, wahrscheinlich beides.


    Warum für Schosch eine Welt zusammen gebrochen ist, als ihre Eltern Avner´s Geheimnis erzählten, weiß ich allerdings auch nicht. Vielleicht weiß sie es auch selbst nicht und Grosmann versucht es auf diese Art dem Leser darzustellen.


    Tina: Ich hoffe auch sehr, dass Palästinenser und Israelis ihren Frieden finden können. Das wird wohl leider noch ein sehr, sehr langer Prozess werden, mit vielen Mißverständnissen, Verletzungen und was weiß ich. Aber da ich hoffnungslos optimistisch bin (auf meine Art) denke ich, dass beide Völker irgendwann ihren gemeinsamen Frieden finden werden.


    "Das Lächeln des Lammes" ist mein Top Buch des Jahres 2006 geworden. Grossman hat es in diesem Buch geschafft mir die schwierige politische und menschliche Situation in diesem Land näher zu bringen. Und das ganze in einer unglaublich intensiven Erzählweise, die mich in die Geschichte hineingezogen hat. Eine Erzählweise die mich sehr berührt hat. Einfach macht er es seinen Lesern nicht, aber gerade das ist ein weiterer faszinierender Aspekt an diesem Buch für mich.
    Es ist ein Buch, das mich noch lange beschäftigen wird.


    Liebe Grüße
    wolves

  • Hallo,


    ja, Schosch's Vergehen ist in keiner Weise entschuldbar. Die Affäre mit Katzman konnte ich noch nachvollziehen und auch verstehen, aber was sie auf Ihrer Arbeit gemacht hat, dafür habe ich keinerlei Verständnis. Ich war richtig geschockt, als ich so langsam kapierte, um was es da bei Schosch's Vergehen ging.


    Ich wünsche mir so sehr eine friedliche Koexsistenz in Israel. Zum einen weil ich dieses Land liebe und und zum anderen aus ganz egoistischen Gründen. Ich habe noch sehr viel Urlaub nächstes Jahr und würde sehr gerne im Frühjahr für eine Woche nach Israel fliegen. Ich habe eine Freundin dort, die schon sehr alt ist und ich weiß nie, wie lange ich noch die Chance habe, sie zu sehen und ich habe sie schon so lange nicht mehr gesehen.
    Ich hatte das Thema mal sachte zu Hause angesprochen, aber man hat mich einstimmig für völlig verrückt erklärt. :rollen:


    Mich freut es, daß dieses Buch, auch bei Dir bei den Highlights gelandet ist. :breitgrins:


    Tina

  • Vielen Dank für den Link. Ich habe angefagen ihn zu lese, aber als ich sah, dass der Artikel doch etwas länger ist, habe ich ihn abgespeichert um ihn in Ruhe zu lesen, denn Grossman verdient in meinen Augen ungeteilte Aufmerksamkeit und die kann ich in Anbetracht der Uhrzeit nicht mehr erbringen. :zwinker:


    Die erwähnten Bücher haben mich neugierig gemacht.


    Tina