J.R.R. Tolkien - Die Kinder Hurins

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    Ich habe von Tolkien zwar nur Der Herr der Ringe gelesen, aber eine Rezi in einer Zeitschrift hat mir so richtig Lust darauf gemacht.


    Katrin

  • Hallo Jaqui!


    Da J.R.R. Tolkien ja seit einiger Zeit tot ist, und nicht aus dem Jenseits heraus seine Werke weiterdiktiert, handelt es sich einmal mehr um ein weiteres, von seinem Sohn Christopher aus dem Nachlass zusammengeklebtes, ergänztes, unautorisiertes Werk, oder?


    (Wenn doch die Witwen, Schwestern und Söhne die Finger vom Werk ihrer Verwandten lassen könnten ... :grmpf: )


    Grüsse


    Sandhofer
    Tolkien-Fan, aber nur vom Original, nicht vom Zusammengekleisterten, da ist 10% Vater und 95% Sohn - leider fehlt jeder Heilige Geist ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

    Einmal editiert, zuletzt von sandhofer ()

  • Angeblich hat es Tolkien fast selber zu Ende geschrieben, es aber nie veröffentlicht. Natürlich weiß ich das nicht genau, sondern es sind die Aussagen von seinem Sohn.


    Aber so ist es doch auch mit einigen anderen Werken des Meisters oder?


    Katrin

  • Es gibt ja neben dem Silmarillion auch die "Nachrichten aus Mittelerde", worin einige (teils auch unvollendete) Geschichten vom großen Meister versammelt sind. Irgendwann fing dann der Verlag schlauerweise an, einige dieser Erzählungen auch als eigene Bände herauszugeben.


    Ob das auf die Kinder Hurins auch zutrifft, müsste ich allerdings nachschauen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo zusammen!


    Nu ja - ich gehe davon aus, dass es seine Gründe gehabt haben wird, warum Tolkien senior diese Werke (noch) nicht veröffentlicht hat. Solche im Nachlass gefundenen Texte sind allenfalls interessant für den, der die Entwicklung, die Entstehung der autorisierten Werke verfolgen will. Dafür dürfen sie aber dann auch nicht bearbeitet werden, so wie das hier der Fall ist.


    Ausser vielleicht bei Kafka konnte ich noch nie feststellen, dass der Autor, der ein Werk zu Lebzeiten nicht veröffentlicht hat, weil es noch nicht "fertig" war, damit Unrecht gehabt hätte ...


    Formulierungen wie "die letztgültige Form" oder "dem Vermächtnis seines Vaters entsprechend", wie wir sie in der amazon-Ankündigung lesen, mag ich nicht. Aber ich bin auf entsprechende Rezensionen gespannt ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Ob das auf die Kinder Hurins auch zutrifft, müsste ich allerdings nachschauen.


    Tut es, jedenfalls in meinem Band der Nachrichten aus Mittelerde ist Narn i hîn Húrin enthalten.



    Nu ja - ich gehe davon aus, dass es seine Gründe gehabt haben wird, warum Tolkien senior diese Werke (noch) nicht veröffentlicht hat.


    Ja, er hatte einfach keine Zeit mehr, sie in gleichem Maße auszuarbeiten wie die veröffentlichten Werke :breitgrins:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Ja, er hatte einfach keine Zeit mehr, sie in gleichem Maße auszuarbeiten wie die veröffentlichten Werke :breitgrins:


    Eben. Und das merkt man ihnen an. Schon das Silmarillion war nicht wirklich das Gelbe vom Ei ... :zwinker:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallöchen!


    Hier ein Link zur Hobbit Presse, wo ein bisschen was zu dem Buch steht. Und anscheinend fanden sie es auch ganz wichtig zu betonen, dass es Tolkiens größter Wunsch war, das Buch genauso zu veröffentlichen. :zwinker:


    Klick


    fairy

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai


  • Eben. Und das merkt man ihnen an. Schon das Silmarillion war nicht wirklich das Gelbe vom Ei ... :zwinker:


    Das ist Ansichtssache, mir hat es erstens gut gefallen und zweitens viele Fragen, die nach dem Herrn der Ringe offen waren, beantwortet. Damit reiht es sich durchaus in die Nachrichten aus Mittelerde wie auch Das Buch der verschollenen Geschichten ein. Daß nach der Lektüre all dieser "Schnipsel" neue Fragen offen waren, machte es nur interessanter. Ich nehme diese Werke ein bißchen wie ein Historiker von Mittelerde sie auch nehmen müßte: Der Zufall der Überlieferung hat manches erhalten und manches vernichtet :zwinker:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Also ich habe diese Geschichte schon gelesen, und zwar entweder bei den "Vergessenen Geschichten" oder im "Silmarillion". (Ist ein Zeitchen her, habe immer etwas Mühe zu unterscheiden was ich jetzt wo gelesen habe)


    Und ich fand sie so schön tragisch, dass es eine meiner Lieblingsgeschichten ist. Turin ist mein liebster Tolkien Charakter.
    Tristan und Isolde, Romeo und Julia... alles lame im Vergleich zu Turins Geschichte ;)

  • Hier ein Link zur Hobbit Presse, wo ein bisschen was zu dem Buch steht. Und anscheinend fanden sie es auch ganz wichtig zu betonen, dass es Tolkiens größter Wunsch war, das Buch genauso zu veröffentlichen. :zwinker:


    Das ist Verlagswerbung ... Ich habe ja nichts dagegen, wenn man Bruchstücke und unfertige Sachen veröffentlicht. Aber man soll sie bitte nicht überarbeiten ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich habe mir diese Geschichte erst im Silmarillion und dan in den Nachrichten aus Mittelerde druchgelesen und finde sie ausgezeichnet.......~


    Aber ich werde mir "Die kinder Húrins" vermutlich nicht kaufen.... weil die geschichte in den NAM eig. ziemlich ausführlich dargestellt wurde...... ^^

  • Ich wusste, ich würde nicht widerstehen können, obwohl ich die Geschichte natürlich schon kenne. Aber das Buch ist so schön aufgemacht (Illustrationen von Alan Lee, Vorwort und Erläuterungen von Christopher Tolkien), dass ich es einfach kaufen musste. Außerdem wollte es nicht im Regal stehen bleiben, von dem ich es im Buchladen zunächst nur mal interessehalber runtergenommen hatte. Es ist mir immer wieder entgegengefallen. Also wollte es wohl, dass ich es mitnehme... :smile:

  • Kommt mir irgendwie bekannt vor.
    Immer wenn ich im Buchladen stehe, höre ich Stimmen in meinem Kopf:


    "Nimm mich mit, nimm mich mit, ich bin ein Buch, hol mich hier raus ...."


    Ich konnte auch nicht widerstehen, jetzt liegt das Buch auf meinem SUB.

  • Gibt's denn schon Leute die es gelesen haben? Gekauft habe ich es mir schon vor 2 Wochen, nachdem die Mutter eines Freundes, die in einer Buchhandlung arbeitet, mir das Buch direkt empfohlen hat. Ich les noch meine derzeitigen 2-3 Bücher an denen ich dran bin fertig und dann gehts an die Kinder von Hûrin. Darf ich mir freuen?


  • Gibt's denn schon Leute die es gelesen haben?


    Ich nicht. Ich bin nun mit Leserunden eingedeckt, sollte dann meine SLW-Bücher lesen und mir wurde geraten zuerst die anderen Bücher Tolkiens zu lesen (wie das Silmarillion)


    Katrin

  • mir wurde geraten zuerst die anderen Bücher Tolkiens zu lesen (wie das Silmarillion)


    Katrin


    Ohja ich glaube das sollte man wirklich tun. Ich habe die anderen Bücher von Tolkien nicht gelesen und habe mich an den Kindern Hurins versuch.... Bisher bin ich gnadenlos gescheitert. Ich habe das Buch weggelegt. Es ist irgendwie unmöglich ohne Vorwissen in die Geschichte reinzukommen und bei den vielen verschiedenen Namen einen Sinn zu entdecken.
    Vielleicht lese ich es ja irgendwann zu Ende..... :breitgrins:

    Träume nicht dein Leben, sondern lese deinen Traum.

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    J.R.R. Tolkien - Die Kinder Húrins


    Mittelerde im ersten Zeitalter, lange bevor der Ringkrieg gegen Sauron stattfand: In Beleriand leben Menschen und Elben ständig in Furcht vor Morgoth, Saurons Meister, welcher von den Thangorodrim ausgehend, den Bergen über seinem Sitz Angband, Schrecken und Terror verbreitet. Doch die Elben waren damals noch zahlreich und gemeinsam mit den mächtigsten Häusern der Menschen zogen sie in die Schlacht um Morgoth zurückzuschlagen. Doch die später Nirnaeth Arnoediad, Schlacht der ungezählten Tränen, genannten Kämpfe blieben erfolglos und Morgoth konnte seinen Einfluss dank seiner Orkheere und der niederen Ostmenschen über beinah ganz Beleriand ausbreiten. Während der Kämpfe wurde Húrin, ein tapferer Mensch aus dem Hause Hador gefangen genommen und aufgrund eines Wortstreits mit Morgoth wurde er von diesem dazu verflucht, an den Hängen der Thangorodrim zu sitzen und dem unglücklichen Schicksal seiner Kinder tatenlos zuzusehen.


    Davon ahnte sein Sohn Túrin nichts, als er von seiner Mutter Morwen fortgeschickt wird, um bei den Elben von Doriath in Sicherheit aufzuwachsen. Während seiner Jugend erlernte und erfuhr er dort viel, was anderen Menschen verborgen blieb, doch er hatte ein stolzes und eigensinniges Wesen, welches ihn schließlich zur Flucht aus Doriath trieb. In der Folge lebte er bei verschiedensten Menschen und Elben unter unterschiedlichen Namen, doch Morgoths Fluch lastete unabänderlich auf ihm und er fand nirgendwo Frieden.


    Seine Mutter Morwen lebte derweil noch einige Jahre in ihrer Heimat unter der tyrannischen Herrschaft einiger Ostmenschen, die das Land und die dort lebenden Menschen ausbeuteten. Doch nachdem ihre Tochter Nienor, die kurz nach Húrins Gefangennahme geboren wurde, alt genug war um die beschwerliche Reise in den Süden zu den Elben Doriaths zu unternehmen und Morwen sich endlich zum Aufbruch entschlossen hatte, erfuhr sie von Túrins Flucht und den vergeblichen Bemühungen des Elbenherrschers, ihn zur Rückkehr zu bewegen. Entschlossen zog Morwen daraufhin selbst los, um ihren Sohn zu finden und Nienor begleitete sie, denn außer ihrer Mutter kannte sie keinen ihrer Verwandten. Doch Morgoths Fluch galt allen Kindern Húrins und er lastete auch auf Nienor, Túrins Schwester.


    Schon von der Anlage der Erzählung her wird deutlich, dass man hier keineswegs mit einer heiteren und unbeschwerten Atmosphäre zu rechnen hat. Doch die Trost- und Hoffnungslosigkeit, die beinah jede Zeile des Buches ausatmet, ist beim Lesen streckenweise nur schwer zu ertragen. Dazu trägt auch Túrins Charakter bei: er ist uneinsichtig, stur und überschätzt sich selbst und seine Stellung immer wieder. Damit ist er zu einem wesentlichen Teil für sein Unglück selbst verantwortlich und mehr als einmal hätte ich ihn dafür am liebsten geohrfeigt. Seine Schwester Nienor hingegen ist frühzeitig erwachsen geworden und zu einer stillen und ernsten Frau herangewachsen. Ihr Schicksal ging mir beim Lesen viel näher als Túrins Verderben, denn sie war im Gegensatz zu ihrem Bruder ein Opfer von Morgoths Tücke.


    Eine große Hilfe beim Lesen war die Karte Beleriands am Ende des Buches sowie die Einführung von Christopher Tolkien, in der die Situation Beleriands vor der Nirnaeth Arnoediad geschildert wird und die hilft, das Folgende einzuordnen. Ein Anhang, in dem er auf die Entstehung der Geschichte, die Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der vorliegenden Fassung und den Diskrepanzen zu anderweitig veröffentlichten Auszügen (im Silmarillion und den Nachrichten aus Mittelerde) eingeht, sowie eine Namensliste runden das Buch ab. Als besonderen Bonus enthält das Buch rund ein Dutzend ganzseitige Farbillustrationen sowie mehrere kleine Schwarz-Weiß-Abbildungen zu Beginn und teilweise am Ende der einzelnen Kapitel von Alan Lee.


    Als Fazit kann ich die Erzählung für diejenigen, die gerne mehr über die frühe Vergangenheit Mittelerdes erfahren möchten, nur empfehlen, vor allem auch unter dem Aspekt, dass dies diejenige Geschichte ist, der sich Tolkien mit größter Aufmerksamkeit gewidmet hat. Wer jedoch nur eine – in diesem Fall äußerst tragische – Erzählung lesen möchte, dem würde ich von den Kindern Húrins abraten, da einige Vorkenntnisse über Tolkiens Welt und besonders die ältesten Tage für das Verständnis notwendig sind. Neben dem Herrn der Ringe sollte man meines Erachtens nach zumindest noch das Silmarillion gelesen haben.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Dass Tolkiens Sohn das Werk vollendet hat, gibt dem Ganzen zwar ein Abschluss, aber man vermißt die starke Hand vom Meister selbst. Das Buch kann nicht mit dem Hobbit oder Herr der Ringe mithalten...

  • Ich fand es zäh wie Kaugummi. Die Handlung an sich ist spannend. Der pathetische Stil, der zwar sicher an ein Heldenepos angepasst sein soll, die hölzernen Dialoge und die starren Charaktere lassen aber keine Lesefreude aufkommen. Man hat das Gefühl, dass Tolkien in seinen Manuskripten herausfinden wollte, wohin die Reise geht und daran gearbeitet hat, welche Gewichtung welche Episode in Túrins Leben hat, aber noch nicht an der erzählerischen Kompenente gefeilt hat.


    Um Sandhofer zu zitieren:


    ich gehe davon aus, dass es seine Gründe gehabt haben wird, warum Tolkien senior diese Werke (noch) nicht veröffentlicht hat.


    Dem kann ich nur beipflichten. Hardcore-Tolkienisten werden vielleicht ihre Freude daran haben. Als Einstieg in Mittelerde ist Húrins Kinder aber sicher nicht geeignet.