Mathias Nolte, Roula Rouge

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    Mathias Nolte, Roula Rouge
    (Deuticke Verlag, 2007)
    ISBN 978-3-552-06053-1
    geb. Ausgabe, € 21.50


    Inhalt:


    Jonathan Schotter, 48, verliert alles: seine Frau lässt sich scheiden und seinen bis dahin sehr erfolgreichen Job in einer Zürcher Werbeagentur an einen jüngeren, aufstrebenden Kollegen. Er zieht nach Berlin, streift ziellos durch die Stadt, beobachtet die Menschen und das Geschehen und erwartet vom Leben nicht mehr sonderlich viel. Bis er eines Tages den Laptop einer jungen Frau in der S-Bahn findet. Er bricht in ihr virtuelles Leben ein, verliebt sich in sie und arrangiert ein scheinbar zufälliges Treffen...


    Meine Meinung:


    Als erstes muss ich überhaupt schildern, wie ich zu diesem Buch gelangt bin. In der Buchhandlung stach mir Roula Rouge sofort ins Auge: schön präsentiert gefiel mir das Buch augenblicklich durch seine Covergestaltung - eigentlich eher ungewöhnlich für mich. Als ich es dann in die Hand nahm und die Rückseite studierte, verlor ich schon fast das Interesse - doch dann las ich die Angaben zum Autor und den Klappentext und schwuppdiwupp war ich damit bei der Kasse: ein Buchhändler aus der Nähe von Hamburg schreibt eine Berlin-Geschichte. Perfekt, das saß. Außerdem wollte ich nur zu gerne wissen, was der Kollege schreibtechnisch so kann. :zwinker:


    Was mich schließlich erwartet hat, hat mich sehr überrascht: es handelt sich um eine moderne Großstadtgeschichte mit einer Prise Liebe, ein bißchen Abenteuer und einer gehörigen Portion Rätselraten - kurzum: mir kam die Geschichte intelligent und vor allem neu vor!
    Die Hauptperson ist realistisch, denn wer kann sich nicht einen ehemals erfolgreichen, aber seit kurzem in die Jahre gekommenen Werber vorstellen, der genug Geld besitzt um sich in eine fremde Stadt verschlagen und dort treiben zu lassen, vorstellen? Und dann passiert ihm eben das Abenteuer, auf dessen Suche er sich ganz und gar nicht begeben hat...


    Die Geschichte ist sehr gut erzählt, man schmökert sich zügig durch die ca. 370 Seiten, da sie bis zum Ende hin spannend bleibt. Allerdings darf man in einem Punkt nicht ganz unbedarft sein: Grundkenntnisse zu den Themen iBook, iPod und Internet werden vorausgesetzt, ebenso zu den Aktivitäten eines "Social Engineers"...
    In dieser Geschichte prallen Welten aufeinander - die eine ist die eines reichen, relativ modernen Mannes, der sich mit Künstlern, Galeristen und sonstiger Prominenz auskennt, gerne in Nobelrestaurants verkehrt und ein nicht ganz billiges Loft am Ku´damm bewohnt, die andere die einer jungen, alternativen Frau, die im Osten bei ihrer Großmutter aufgewachsen ist und ihren aus der DDR geflohenen Papa auch noch nach knapp 20 Jahren sucht... beide Figuren und Welten sind glaubhaft gelungen und interessant zu verfolgen.


    Fazit: Sehr gute, moderne Unterhaltung, der eine neue Idee zugrunde liegt.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

    Einmal editiert, zuletzt von dubh ()