Dave Eggers - A Heartbreaking Work of Staggering Genius

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.015 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

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    Ein herzzerreißendes Werk von umwerfender Genialität


    Inhalt:
    Dave, Toph, und die große Freiheit: Die beiden Brüder sind 22 und 8, als sie innerhalb weniger Wochen ihre Eltern verlieren. Sie verlassen ihre Heimatstadt und machen sich auf nach Kalifornien. Man sieht sie förmlich, wie sie in ihrem kleinen Auto über den Highway ihrem neuen Leben entgegen fliegen, wie meisterhaft ihr Frisbeespiel ist, wie Dave mit seiner Zeitschrift Heuchelei und Spießertum entlarvt. Sie wären, trotz allem, Sieger – gäbe es da nicht vergammelte Wohnungen, Geldnöte, Angst um Tophs Zukunft. Und gäbe es nicht die große Trauer um die toten Eltern, die sich immer wieder in Daves ironische Schilderung des neuen Lebens einschleicht.


    Meine Meinung... bisher:
    Normalerweise warte ich mit dem Vorstellen eines Buches, bis ich es fertig gelesen habe und auch eine Rezension schreiben kann. Dieses Buch, in dem ich nur mal kurz ein bisschen blättern wollte, hat mich aber bereits vor der Widmung (!) überzeugt und mit jeder Seite verliebe ich mich gerade etwas mehr. Und dabei habe ich es über die Danksagung noch gar nicht hinausgeschafft.
    Als aller erstes fiel mir auf, dass auf der Seite, wo normal steht "Dieses Papier ist auf chlorfrei gebleichtem... blabla" eine Skala ist. Bei genauerem Hinsehen konnte ich einige Infos über den Autor entdecken. Seine Größe, Gewicht, Augen- und Haarfarbe und seine S.e.x.uelle Orientierung auf einer Skala von 1 bis 10 (wobei 1 total hetero und 10 total schwul ist) - er ist eine 3. :breitgrins:
    Wer sich hier noch nicht kaputtlacht, den erwartet ein Hinweis zu den ganz und gar nicht fiktiven Personen des Buches und zu den Dialogen, die nur insofern fiktiv sind, weil sich der Autor nicht mehr an den genauen Wortlaut bestimmter Gespräche erinnnern konnte.
    Darauf folgen die Hinweise und Richtlinien zum Genuss des Buches, in dem der Autor den Leser warnt, dass er weder das Vorwort, noch die Danksagung und auch einen großen Teil in der Mitte des eigentlichen Buches, getrost weglassen kann - es sei so spannender. Natürlich bringt mich das dazu, erst recht jeden einzelnen Buchstaben in diesem Buch genauestens zu inspizieren. Nun bin ich, wie gesagt, mitten in der Danksagung und lache mich kringelig. :totlach:
    Und obwohl ich über die eigentliche Geschichte noch gar nichts sagen kann, wollte ich dieses Buch mit euch teilen. Ich glaube, das könnte ein echter Renner werden.


    Vielleicht kennt ja eine/r von euch schon etwas von Dave Eggers? Meine Neugierde für ihn ist jedenfalls geweckt.


    Liebe Grüße,
    eine sich amüsierende Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Super, das du Buch grad liest! :klatschen: Ich kenn es aus der Bibliothek vom Reinblättern und fand den Anfang total genial. Ich bin schon gespannt, wie du es insgesamt findest. So wie es bei Amazon beschrieben wird, dürfte es ja eher eine Tragikkomödie werden und ich LIEBE Tragikomödien. :breitgrins:

  • Hi Wendy,


    vor Jahren hatte ich mir aus der Bibliothek mal Speaking with the Angel , herausgegeben von Nick Hornby, ausgeliehen.


    Dort fand sich auch eine Geschichte von Dave Eggers, die mir allerdings als nicht ganz so toll in Erinnerung ist.
    Daher habe ich mir bisher noch keines seiner Bücher zu Gemüte geführt, obwohl mich die Titel schon amüsiert haben :zwinker:


    Ich bin schon gespannt auf Dein Fazit. Vielleicht verführst Du mich mal wieder zu einer Neuanschaffung? :winken:


    Die Anthologie kann ich jedenfalls nur empfehlen, da ist auch eine Geschichte von :anbet: Colin Firth drin :zwinker:


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    lg, adia

  • Hallihallo!


    Oh, dieses Buch! (Das sind die Nebenwirkungen von Wittgenstein aus Lycidas :breitgrins:)
    Es ist wunderbar, es ist fantasisch und ja, es ist bisher teils tragisch, teils komisch.
    Der Anfang war eigentlich nur traurig, weil Dave beschreibt, wie seine Eltern sterben und wie die Kinder sich aufteilen. Aber sobald er und Tophe, sein kleiner Bruder, einmal gemeinsam wohnen und die alltäglichen Probleme wie "Was kochen wir?" auftauchen, wird's lustig. Der Sprachstil ist ziemlich einfach, es klingt größtenteils so, als würde Dave die Geschichte einfach so mündlich erzählen, aber manchmal sind wieder so witzigen Einwürfe dabei. zB als er ein Gespräch mit der Mutter einer Schulkollegin von Tophe spricht - da wird in Klammern geschrieben, was er sich denkt und dann was er tatsächlich sagt. Und zwischen diesen beiden Dingen herrscht oft ein so großer Unterschied, dass man nur lachen kann.
    Auch das Mittagsmenü, das hauptsächlich aus Tacos, Pizza und diversen Beilagen besteht, ist zum Schreien.


    Aber ich will nicht zu viel verraten. Eine Rezi folgt natürlich, sobald ich fertig bin.
    Diese Kurzgeschichtensammlung werde ich mir sicher zulegen müssen wie wahrscheinlich auch alles andere, wo Dave Eggers draufsteht. :breitgrins: Mich hat er jetzt schon überzeugt (ich bin ca. bei der Hälfte des Buches).


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Hallihallo!


    In A Heartbreaking Work of Staggering Genius beschreibt Dave Eggers, wie er mit 22 Jahren zum Vollwaisen und zum Vormund seines 8-jährigen Bruders Toph wurde. Wenn man aber pseudo-berührende Anekdoten dieser Bruderbeziehung erwartet, Geschichten, wie Dave durchs Leben als unfreiwilliger "Vater" stolpert, sollte man vielleicht etwas anderes lesen.
    Dave, der schon vor der eigentlichen Handlung Symathiepunkte sammelt, erzählt viel mehr über sein Leben, was er denkt, was er fühlt. Er spricht über seine Arbeit, den Versuch, mit einigen Freunden, eine Zeitrschrift namens "Might" ins Leben zu rufen, die nach feinster Eggers-Manier die Firmen, die in der Zeitschrift Werbungen schalten, verarscht. Spannend wird das Ganze, wenn man ein bisschen im Internet surft und tatsächlich dieses "Might Magazine" entdeckt, unter anderem mit einem von Dave gehaltenem Interview mit Jack White, in dem kein Wort über Musik, dafür aber über Polsterbezüge gesprochen wird. :zwinker:
    Besonders erheiternd sind die Episoden, in denen das Buch sich seiner selbst bewusst wird, wenn Charaktere sich komplett uncharakteristisch verhalten, nur um einen Zweck in der Geschichte zu erfüllen, wenn Dave die Wirklichkeit verdreht, um kleine Geschichten aus seiner Kindheit zu erzählen...
    Natürlich fehlen auch kleine Eskapaden im Mini-Familienleben nicht. Fristen für Schulanmeldungen einzuhalten und sich am Elternsprechtag richtig zu benehmen, ist schließlich auch kein Zuckerschlecken für einen jungen Mann, der selbst noch nicht richtig erwachsen ist. Das erkennt man auch schön daran, dass er eine Wohung danach auswählt, wo man am besten in Socken am Parkettboden rutschen kann. :breitgrins:


    Ein tolles Buch. Teilweise berührend, teilweise schockierend, weil man sich nur zu gut mit einigen Charakteren identifizieren kann, und sehr oft lustig. Auf jeden Fall aber ein Lesegenuss, den ich nur weiterempfehlen kann.


    5ratten

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Jetzt kann ich es ja zugeben:habe das Buch letzte Woche bei Buchticket ertauscht :redface:

  • Wendy: [url=http://www.time.com/time/nation/article/0,8599,1546275,00.html]hier[/url] habe ich noch was für Dich gefunden.
    Hoffe, Du kannst was damit anfangen :breitgrins:

  • Huhu!
    Hier wurde ja schon lange nix mehr geschrieben. Bin gestern mit dem Buch fertig geworden. Den Anfang fand ich auch überaus genial, witzig, süß, ach, denkt euch einfach ein paar weitere Attribute hierher. Aber ich muss sagen, dass die Geschichte nach ca. Seite 135 tatsächlich, wie im Vorwort angekündigt, nachgelassen hat. Ich kann ja verstehen, dass es Dave Eggers am Herzen lag, auch über die Entstehung des Might-Magazine zu schreiben, aber ich hab einfach Toph vermisst. Das Schönste und Lustigste ist einfach, wie Eggers die Beziehung zu seinem Bruder beschreibt. Von der Suche nach der besten Sockenrutschbahn bis zu seinen Angstfantasien über den mordenden Babysitter. :breitgrins:


    Fünf Ratten für die ersten 135 Seiten und drei für den Rest, sind für mich abschließend


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:



    @adia: Colin Firth? Der schreibt??? Hm, sollte ich mir vielleicht auch anschaffen...

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys


  • Ich kann ja verstehen, dass es Dave Eggers am Herzen lag, auch über die Entstehung des Might-Magazine zu schreiben, aber ich hab einfach Toph vermisst. Das Schönste und Lustigste ist einfach, wie Eggers die Beziehung zu seinem Bruder beschreibt.


    Mir hat die Geschichte der Zeitschrift Might auch sehr, sehr gut gefallen. Vor allem die Ideen für die Covergestaltung und was für verrückte Sachen Dave dafür angestellt hat... aber du hast natürlich Recht: das Schönste an diesem Buch sind diese kleinen Szenen, in denen Beschrieben wird, was für diese beiden Jungs wichtig ist. Eine Wohnung mit möglichst langer Sockenrutschbahn, ein "ausgewogener" Speiseplan und auch sonst jede Menge Spaß trotz der schweren Schicksalsschläge, die sie erlitten haben.


    Zitat

    [...] bis zu seinen Angstfantasien über den mordenden Babysitter. :breitgrins:


    totlach. Das war einfach köstlich! Ich krieg richtig Lust darauf, dieses Buch nochmal zu lesen.


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Meine Meinung
    Es war nicht immer einfach für mich das Leben dieses jungen Mannes zu verfolgen. Als ich in seinem Alter war, hatte ich andere Dinge im Kopf als die Erziehung meines jüngeren Bruders. Aus der heutigen Sicht finde ich die Situation chaotisch und habe innerlich die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen.


    Dabei macht Dave seine Sache toll. Er hat niemand, der ihm Ratschläge gibt. Die Freunde seiner Eltern haben sich von den Kindern zurück gezogen und wohnen auch zu weit weg. Deshalb entscheidet er die Dinge aus dem Bauch heraus, was manchmal durchaus ungewöhnlich ist aber nie zu einer größeren Katastrophe führt :zwinker:


    Dave Eggers weiß sehr genau, was er von seinem Lesern erwarten kann. Ich habe das Buch ziemlich genau so gelesen, wie er es vorausgesagt hat. Ich fand es unterhaltsam, wenn auch manchmal anstrengend.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.