Dan Brown - Illuminati

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  • Hm, eigentlich ist dazu ja schon so ziemlich alles gesagt.. aber ich mag doch noch mal drauf hinweisen, dass die Beschreibungen von Rom selbst offenbar sehr gut recherchiert sind. Ich kann mich an zahlreiche Orte bis hin zu Kleinigkeiten aus meinem letzten Rom-Besuch erinnern, die stimmen .. wer sich also auf Rom einstimmen möchte oder gerne an seinen letzten Rom-Besuch zurückerinnern möchte, für den/die ist das Buch sicher auch ein gelungener Zeitvertreib.


    Ach, und: Ich warte nun nur noch auf die Verfilmung :breitgrins:

  • Ich finde Illuminati ziemlich genial. Ich habe das Buch gelesen und hatte neben mir ein Kunstbuch mit Abbildungen aller Statuen und Fresken in Rom.
    Da konnte ich immer schön dem Pfad der Erleuchtung folgen.
    Genial recherchiert ist es wirklich. Unrealistisch.. naja, schon.
    Aber während ich es gelesen habe hat mich das überhaupt nicht gestört.

  • Meine Meinung zu Illuminati habe ich schon bei Amazon verewigt.


    Wen es interessiert:


    In Zeiten, wo viele Menschen Gerüchten glauben schenken, dass der 11. September 2001 von den USA selber inszeniert wurde, und in Zeiten, wo immer wieder wird der Kirche Verschwörungen anzuhängen, Michael Moore - Verschwörungskönig - als neuartiger Guru der Massen erscheint, ist es leider nicht verwunderlich, dass die Bücher von Dan Brown sich wie warme Semmeln verkaufen.
    Ein richtig guter Thriller sollte für mich zunächst spannend sein. Nun gut, Brown kann durchaus etwas mit Spannung erzählen. Robert Langdon ein Harvardprofessor und Symbologe, und Vittoria, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin (Tochter eines katholischen Priesters!!!?), müssen verhindern, dass angebliche Illuminaten mit gestohlener Antimaterie den Vatikan zerstören.
    Ein richtig guter Thriller sollte aber einen logisch und nachvollziehbaren Handlungsstrang haben, und wenn sogar ein Thriller wie Illuminati größtenteils auch über bestimmte Wissenschaften handelt, ist es eigentlich nicht zu viel verlangt, dass der Autor möglichst ein authentisches und richtiges Bild liefert, denn dies unterscheidet schließlich einen guten von einem schlechten Thriller.
    Doch diese Kriterien kann Brown niemals erfüllen: Wenn ein Autor eine Spannung aus unfassbaren Zufällen, Klischees, Ungereimtheiten, Unwahrheiten aufbaut, dann fängt man sich als anspruchsvoller Leser zu fragen an, wie sich solch Geschreibsel jahrelang überall auf der gesamten Erdkugel in den oberen Bestsellerlisten halten kann.
    Nur ein paar inhaltliche Beispiele, um meine kritische Ansicht zu begründen:
    Anfangs fliegen ein Hauptdarsteller mit einer Boing mit füssigem Wasserstoff innerhalb einer Stunde von der USA zur Schweiz. Wer da nicht zu grübeln anfängt, dem ist nicht zu helfen.
    Danach wird das Forschungszentrum CERN beschrieben, als hypergeheimes Labor. Wenn ein Autor schon ein Experte für Physik sein will, dann sollte er doch wenigstens Grundkenntnisse über Materie und über CERN besitzen. Doch Dan Brown ist in Physik so ein Experte wie Donna Cross in Kirchengeschichte. Indem er schreibt, dass Antimaterie durch hochgenetische Strahlung frei wird, verrät sich Brown als absoluter Laie der Physik.
    Dan Brown lässt im Laufe des Buches Wissenschaftler vieler Bereiche sprechen, peinlichst, wenn dann Dan Brown in Form vom CERN-Chef manche Theorien, die in Wirklichkeit schon vor 10 Jahren aufgestellt wurden, als neueste Errungenschaft propagieren will.
    Der Knaller sind dann die widersprüchlichen Hauptdarsteller, teils als hyperintelligent beschrieben, muss dann der amerikanische Professor seiner Kollegin Vittoria erklären, die zuvor Einsteins Theorien widerlegt hat, was eine Konklave ist und was die Schweizer Garde eigentlich bedeutet. Ist diese Vittoria nicht eine Italienerin, eine Tochter eines katholischen Priesters?
    Bei den folgenden Ausführungen über Rom und den Vatikan fragt man sich als Italien-Kenner, ob Brown jemals schon im Rom war, geschweige sich denn mit dem Vatikan befasst hat.
    Zusammengefasst ein Buch unter jeglichem Niveau, voller Klischees und Fehler, ein klassisches James-Bond-Remake, kein sprachlicher und inhaltlicher Tiefgang, ein Buch, dass nur das schreibt, was Leser lesen wollen, egal ob es wahr ist oder nicht.
    Auch wenn nun der Einwand kommen sollte, es sei doch nur ein Thriller: Nie nie sind mir derzeit so viele Leute unter gekommen, die Browns Werke wie eine kleine Bibel ansehen!
    Insofern ist es gefährlich, mit Halbwissen so einen Unsinn zu verbreiten.
    Deshalb kann ich nur immer wieder Umberto Eco empfehlen, vor allem zu Verschwörungstheorien Das Foucaultsche Pendel, denn das ist Literatur, die nicht nur Spannung erzeugt, sondern auch intellektuell und sprachlich herausfordert.

  • Historikus, volle Zustimmung bei deiner Kritik! :klatschen: Du schreibst mir aus der Seele...
    (Ich konnte an dem Buch nur einen schönen Aspekt entdecken: Die Schweizer Garde fuhr schwarze Alfa Romeo 155. :breitgrins: )


    Zitat von "Historikus"


    Insofern ist es gefährlich, mit Halbwissen so einen Unsinn zu verbreiten.
    Deshalb kann ich nur immer wieder Umberto Eco empfehlen, vor allem zu Verschwörungstheorien Das Foucaultsche Pendel, denn das ist Literatur, die nicht nur Spannung erzeugt, sondern auch intellektuell und sprachlich herausfordert.


    Dem schliesse ich mich ebenfalls an. Obwohl ich mich anfangs ziemlich quälen musste, um Zugang zu diesem Buch zu finden. Ist halt nicht gerade Strandlektüre... Das Foucaultsche Pendel ist wohl eines jener Bücher, die man mehrmals lesen muss, um sie wirklich ganz zu begreifen. Aber lieber dreimal Umberto Eco als einmal Dan Brown :rollen:


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Zitat

    Ich konnte an dem Buch nur einen schönen Aspekt entdecken: Die Schweizer Garde fuhr schwarze Alfa Romeo 155.


    Das verstehe ich jetzt überhaupt nicht. :breitgrins::breitgrins::breitgrins:


    Zitat

    Dem schliesse ich mich ebenfalls an. Obwohl ich mich anfangs ziemlich quälen musste, um Zugang zu diesem Buch zu finden. Ist halt nicht gerade Strandlektüre... Das Foucaultsche Pendel ist wohl eines jener Bücher, die man mehrmals lesen muss, um sie wirklich ganz zu begreifen. Aber lieber dreimal Umberto Eco als einmal Dan Brown


    Erzähl das mal den Brown-Jüngern, dass sie doch lieber Eco lesen sollten, anstatt den amerikanischen Quatsch. Da musste froh sein, wenn du es noch lebend bestehst. :breitgrins:

  • Zitat von "Historikus"

    Erzähl das mal den Brown-Jüngern, dass sie doch lieber Eco lesen sollten, anstatt den amerikanischen Quatsch. Da musste froh sein, wenn du es noch lebend bestehst. :breitgrins:


    In meinem Fall würde ich es ihnen vom Auto aus zurufen und dann mit rauchenden Reifen das Weite suchen... :breitgrins:


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich hab ja von Dan Brown nur den DaVinci Code gelesen, fand die Theorie aber so abgedreht und unglaubwürdig, dass ich von dem sicher nie wieder ein Buch anfasse.


    Deshalb geht's mir da wie His und ich ärgere mich regelmäßig, wenn ich so stöbere auf Amazon und alle drei Seiten will sich mir so ein Brown-Bestseller aufdrängen.


    Andererseits... besser die Leute lesen Brown als gar nix :rollen: .

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Zitat von "Historikus"

    Für einen Illuminaten-Fluch-Spruch wird es aber leider reichen. :breitgrins:


    Jaja, aber damit verhält es sich bestimmt wie mit anderem Aberglauben: Man muss dran glauben, damit er wirksam ist.
    Ausserdem hatte ich diese Woche eine Pechsträhne, unter anderem mit einem Reifenschaden, der nachts um zwei auf einer Autobahn-Raststätte provisorisch behoben werden musste (Notrad, Weiterfahrt auf den nächsten 180 km mit 80 km/h). Und das, ohne dass ich etwas verbrochen hätte. Darum bin ich der Meinung, dass ich damit nun eine Art Freilos habe, auf die Brownschen Illuminaten-Fans einzuhauen, ohne dass mir etwas passieren kann. :bang:


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Lese auch gerade Sakrileg/Da Vinci Code. Also bis zur Eröffnung der Theorie was der Gral sein soll fand ich das Buch noch gut, aber seitdem (bin gerade an der Stelle wo Silas in die Villa eindringt) gefällt es mir immer schlechter, weil mir ehrlich gesagt, alles sehr an den Haaren herbeigezogen erscheint. Bei aller Liebe, Verschwörungstheorien sind ja wirklich lustig zum drüber reden, aber Dan Brown muss dann anscheinend immer noch ein Schäufelchen drauflegen und dann wird es alles zu konstruiert. Die Linie von da Vinci zu Walt Disney ist einfach zu konstruiert.


    Ich werd dann einmal schauen was das Ende noch alles mit sich bringen wird.

  • Ja, das mag wohl sein, aber bei solcher Unterhaltungsliteratur darf das ruhig sein. Das mit dem Abendmahl fand ich darüf umso verblüffender.


    3magnification_of_person_accompanying_jesus.jpg


    4mysterious_hand_holding_knife.jpg


    Das sieht schon eher nach einer Frau aus. Was hat sich unser Leonardo nur gedacht? Gibts dazu auch noch andere Theorien? Irgendwelche Kunsthistoriker hier?

  • Ganz ehrlich: Ich hatte Illuminati nicht in die Hand genommen, um anspruchsvolle Literatur zu lesen .. ich wollte einfach nur gut unterhalten werden. Es gab den Tipp von einer Bekannten "Das Buch ist mörderspannend" - und sie hatte recht!
    Klar, logische Fehler gibt es zuhauf, mit der hohen Intelligenz der Hauptdarsteller ist es auch nicht so weit her wie behauptet - aber: who cares? Es ist ein netter, harmloser Thriller, der hübsche Cliffhanger bereithält, so dass Illuminati in null komma nix durch ist.
    Mehr hatte ich auch nicht erwartet: Einen kleinen, spannenden Thriller. Und den hab ich auch gekriegt.


    Vielleicht ist ja gerade das auch das Geheimnis hinter dem Hype der Brown-Bücher: Genauso wie Stephen King-Bücher (die ja auch mehr Leute lesen als er wohl selbst jemals geglaubt hätte) sind sie sprachlich so einfach gehalten, dass sie einfach jeder versteht. Bücher fürs gemeine Volk eben, für jene denen z.B. das Focaultsche Pendel Schweißtropfen der Überforderung auf die Stirn zaubert, jene die nicht Literatur sondern einfach nur ein Buch lesen wollen, ohne gleich ein Lexikon neben dem Buch liegen haben zu müssen.


    Im Prinzip ist Dan Brown ein Schriftsteller der die Massen mobilisieren möchte und nicht den Literaturkritiker. Und das hat er wirklich ausgezeichnet hinbekommen :zwinker:

  • Lange Zeit wollte ich Illuminati nicht unbedingt lesen, weil mich der Hype genervt hat. Dann hat es mir Schatz zum Nikolaus geschenkt :breitgrins:.


    Mit den technischen Grundlagen kenne ich mich zuwenig aus, obwohl ich schon schätze, dass Brown die Wahrheit hier ziemlich strapaziert. Aber ich habe es mit dem Buch gehalten wie mit den meisten historischen Romanen und es einfach als Unterhaltung gelesen. Das Buch ist auf alle Fälle superspannend, ein richtiger Pageturner, wird gegen Ende ziemlich hollywoodig und ist mit Sicherheit ziemlich an den Haaren herbeigezogen - aber ich habe mich damit bestens unterhalten. Die Ambigramme fand ich cool gemacht, ich finde, die sahen ziemlich furchteinflößend aus ;)


    Nun werde ich wohl doch noch irgendwann ein weiteres Buch von Brown lesen - um zu schauen, ob man von ihm auch mehr lesen kann oder ob eines genügt :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ihr macht mich neugierig auf Dan Brown, ich werde "Illuminati" auf meinen virtuellen SUB legen ;)


    lg aus ö, Frau 32

  • so jetzt habe ich auch die Illuminati durch und ich muß sagen, ich fands ja, nach der relativ langweiligen Einleitung in der Schweiz, ziemlich spannend (habe es ja fast an einem Stück innerhalb von 2 Tagen weggelesen) aber so richtig toll fand ichs ja nicht, da fand ich die "Assassini" um Längen besser. Ziemlich klischeeüberfrachtet z. B. die Hauptfiguren, der Harvard Professor und die junge hübsche Wissenschaftlerin und andere Figuren :rollen::rollen: , und auch die Story ziemlich vorhersehbar, incl Tatorte und Täter.... (wobei ich ja dann schon stolz war, dass ich 2 der Tatorte sowie sämtliche "Böse" erraten habe) vielleicht liegt das auch daran, dass ich bereits mehrmals in Rom war... aber wenn man nicht zuviel Anspruch und ein gewisses Hollywoodfeeling haben will, warum nicht :zwinker: ja und am Ende wars dann meines Erachtens auch was zu viel.... aber ich konnte es trotzdem nicht aus den Fingern legen.


    ob ich einen anderen Dan Brown lese, weiß´ich aber noch nicht

    don&#39;t keep on leaving your dreams behind -Wolfsheim<br /><br />lg<br />sheepy

  • Apropos, es steht ja ein neuer Brown in den Buchläden.


    Hat schon jemand, wird jemand ? :breitgrins:


    LG, Elke :blume:

  • Zitat von "Elke"

    Apropos, es steht ja ein neuer Brown in den Buchläden.


    Ich habe mir gerade die Leseprobe auf Amazon angetan und mir wurde fast übel: Ein Bergdoktor-Roman ist wahrscheinlich geradezu eine Wohltat gegen diesen mehr als kitschigen Anfang. Da werden die beiden Hauptprotagonisten vorgestellt:
    Sie: IQ von 170 (!) und ein Aussehen wie Cindy Crawford ("volle, feste Brüste und ein flacher Bauch" - würg)
    Er: Ein squashspielender über 180 grosser Adois mit grünen Augen, der etwa 10 Sprachen spricht und auch sonst alles kann - doppelwürg.


    Nee, also echt. :entsetzt::entsetzt::entsetzt:
    Da kann man nach der Leseprobe schon eine Kaufwarnung rausgeben: Gebt Dan Brown nicht euer sauer verdientes Geld!


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Oh, oh, das klingt ja wirklich nicht gerade erquicklich. Ich bin ja von Brown schon ein recht niederes Niveau gewohnt, aber das hört sich dann doch etwas zu heftig an...


    Na, da schau mer mal.


    LG, Elke :blume: