Meine Rezension zum 7. SLW07-Buch:
Fowler ist ein in Indochina stationierter, etwas ältlicher Journalist, der als Kriegsberichterstatter arbeitet. Es ist eine unruhige Zeit; doch noch gelingt es den Franzosen, die Stellung zu halten. Es sind die frühen Fünfzigerjahre. Fowler lebt in Saigon, gemeinsam mit seiner viel jüngeren, vietnamesischen Freundin Phuong. Eigentlich ist sein Leben geruhsam, doch dann lernt er den jungen Alden Pyle, einen Amerikaner, kennen. Pyle verliebt sich in Phuong und gibt dies auch offen vor Fowler zu. Um die Etikette zu wahren, wirbt Pyle in Gegenwart Fowlers um die Gunst Phuongs. Da Fowler immer noch verheiratet ist und sich seine Frau nicht scheiden lassen will, zieht es Phuong immer mehr zu dem jungen Amerikaner hin, der sie heiraten möchte und sie mit nach Amerika nehmen will.
Irgendwann sieht Fowler ein, dass er eine denkbar schlechte Ausgangsposition dem jungen und unabhängigen Amerikaner gegenüber hatte und er gibt Phuong frei. So ganz findet er sich aber mit seiner Niederlage nicht ab. Mehr zufällig setzt sich in seinem Kopf ein immer genaueres Bild von Pyle zusammen, und Fowler muss erkennen, was für ein Mensch der sonst so korrekte Amerikaner in Wirklichkeit ist und welche Abgründe sich hinter einem so glatten Äußeren verbergen. Wird Fowler es schaffen, sich aus diesem Krieg herauszuhalten? Oder wird er - vielleicht, um Phuong wieder zurück zu gewinnen - seine Grundsätze verraten?
Greene hat eine klassische Dreiecks-Geschichte in die Kriegswirren der Fünfzigerjahre versetzt. Nicht nur die Liebe, sondern auch das wahre Gesicht des Krieges werden aufgezeigt, allerdings muss man trotz der stellenweise spannenden Handlung viele, viele Längen in Kauf nehmen, die dem Buch nicht gerade einträglich sind. Die Sprache Greenes ist unumstritten faszinierend, sein Bericht erhellend. Schade also, dass sich das Buch dennoch schleppend liest.